Das Wort Studie kommt ja bekanntlich von „Studieren“. Und Studierende haben ja noch nicht ausgelernt, weshalb sie öfter auch mal irren oder etwas zu früh herausposaunen. So wie die Studierenden des Instituts Forrester in Sachen Apple und Itunes. Auch wir sind drauf reingefallen. Auf eine Forrester-Studie im Dezember, die für mächtig PR-Wirbel sorgen sollte. Die Bestellungen beim Online-Musikladen Itunes, behauptete sie, seien zurückgegangen. Und sie deutete an: Apple würde nur wenig daran verdienen.
Mehrere Dinge in dem Artikel fielen mir auf. Zum Beispiel die offensichtliche Erwartung, die meisten Itunes-Kunden würden größere Mengen Songs bestellen. Oder die mutige Rechnung: Jeder Kunde habe zudem im Schnitt pro Bestellung „17 Prozent weniger Geld ausgegeben. Deshalb dürften die gesamten monatlichen Einnahmen um 65 Prozent gefallen sein, hieß es in der Studie weiter.“ – das wären ganz erhebliche Mengeneffekte.
Die nächste Forrester-Studie wird wohl anders ausfallen. Gigaom glaubt an sehr, sehr gute Itunes-Weihnachtszahlen. Bessere gar, als Apple erwartet hat. Womit sich wieder einmal zeigt, dass Studien à la Forrester eine Halbwertzeit haben, die schon lange an der Zahl Null vorbeigerauscht ist. Sie bewegt sich, Mathematiker jetzt mal weglesen, dies ist ein Wortspiel, schon seit 2001 im negativen Bereich.
Kommentare
Torsten Kammer 28. Dezember 2006 um 17:39
Ich riskiere hier vermutlich, als verbissener, realitätsferner Apple-Fanatiker gesehen zu werden, aber wieso wurde als Schreibweise Itunes gewählt, wenn Apple selbst doch immer iTunes verwendet?
Cator 29. Dezember 2006 um 1:59
Gab\’s hier nicht mal nen Beitrag, wo irgendeine Firma Rechtschreibregeln für ihren Namen (alles groß) in der Pressemitteilung mitgegeben hatte, was nicht anders als sonst, aber diesmal mit bösem Kommentar, zu sofortiger Nichtbeachtung führte? Marketingleute haben glaube ich ein völlig anderes Verständnis von Rechtschreibung als Journalisten und für mich überwiegen die Vorteile einheitlicher Regeln (\“Eigennamen schreibt man groß\“) den Wiedererkennungswert den sich die Firma erhofft. Aussprechen würd ich zwar immernoch auf englisch, weil es da herkommt… Da muss ich grad an die Handies Razr und Krzr denken, da wird der Rachen frei, das klingt richtig schon martialisch. 😀
Thomas Knüwer 29. Dezember 2006 um 9:24
iTunes heißt hier Itunes und dpa ist DPA. Da dürfen die Produkt-Tanjaanjas noch so sehr die Krätze kriegen.