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Fußballtrainer sagen immer: „Mir ist egal, wie der Gegner spielt, wir müssen unser eigenes Spiel aufziehen.“ Und Fußball kann sehr lehrreich sein für das Wirtschaftsleben. Zum Beispiel für das Kontaktnetzwerk Linkedin. Heute nun hat OpenBC die Preisspanne seiner Aktien bekannt gegeben. Die Reaktionen, die wir derzeit von Fondsmanagern bekommen sind gemischt: Der eine hält den Preis für ambitioniert, der anderen hält ihn für ganz OK. Aber dies ist ja kein Geldanlage-Blog und deshalb verweise ich auf die fortlaufende Berichterstattung im Rahmen unserer IPO-Seite.

Einer aber macht sich ganz mächtig Sorgen. Nein, nicht darüber, dass der OpenBC-IPO KEIN Erfolg wird – sondern dass er ein Erfolg wird. Einer, damit ist ein Unternehmen gemeint, Linkedin nämlich, der OpenBC-Rivale aus Übersee.

In Deutschland wird das Unternehmen von Tilo Bonow kommunikativ vertreten, dem Ex-Pressesprecher von Jamba. Und der verschickt in diesen Tagen sehr, sehr lustige Pressemitteilungen, die nur ein Ziel haben: Linkedin mit OpenBC zu vergleichen und irgendwie zu errechnen, dass Linkedin erfolgreicher ist.

Das klingt dann so:

„In Deutschland hat OpenBC/Xing mehr Mitglieder als LinkedIn. Wenn es ein Fussballspiel waere, so staende es zur Zeit 3:1 fuer OpenBC.

Aber OpenBC drängt nächste Woche an die Börse, um im Ausland aufzuholen.
Aber dort ist LinkedIn deutlich im Vorteil:

Euopa (ausser Deutschland): 9:1 fuer LinkedIn

Asien: 6:1 fuer LinkedIn

Amerika: 90:1 fuer LinkedIn

Und dies obwohl es OpenBC seit Jahren in 16 Sprachen gibt und LinkedIn nur auf Englisch. Wie kann das sein? Worin unterscheiden sich die Netzwerke?
Warum bevorzugen Europäer das englisch-sprachige LinkedIn gegenüber einem lokalisierten OpenBC Angebot?

Ausserdem beginnt LinkedIn diese Woche den Markteintritt in Deutschland und erwartet, dass es Ende naechsten Jahres in Deutschland 5:5 stehen wird.“

Oder:

„Mit insgesamt 8,5 Millionen Mitgliedern ist LinkedIn schon heute das größte Business-Netzwerk weltweit. Und der Abstand wächst. Allein in den letzten 100 Tagen haben sich mehr als 1,5 Millionen
Führungs- und Fachkräfte für eine Mitgliedschaft bei LinkedIn entschieden.
Kleinere Businessnetze wie beispielsweise OpenBC / Xing benötigten fast drei Jahre, um 1,5 Mio Mitglieder zu erreichen…

Am Dienstag verzeichnete LinkedIn einen neuen Rekord mit 31.179 Neuanmeldungen. Diese Zahl überschlug den vorherigen Rekord vom Montag um 36%.“

Und da überschlug es auch den Berufskommunikator, so dass er den Überblick völlig verliert:

„Im Vergleich zum Vormonat haben sich deutsche Neuameldungen in der vergangenen Woche sogar verdreifacht.“

„Gründe für die starke Nachfrage sind der Wert, der in der freien LinkedIn Mitgliedschaft enthaltenen Funktionen und der Sog von internationalen Netzwerkeffekten.“

Ach, interessierten sich doch mehr PRler für US-Politik. Dann erinnerten sie sich vielleicht an den Wahlkampf Bill Clintons gegen Bob Dole. Damals wählte Clinton eine sehr einfache Strategie: Er als Marktführer ignorierte den Gegner. Erfolgreich: Dole fand keinen Angriffspunkt. Denn wer sich ständig mit dem Gegner beschäftigt, der macht nur eines klar: dass er Angst hat.


Kommentare


Tinbox 4. Dezember 2006 um 19:03

Unglaublich, wo ist dieser Bonow eigentlich noch überall Kommunikationsverhinderer? Bei Jamba nicht mehr? Bei StudiVZ noch? Wer weiß mehr?

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Dirk Ploss 5. Dezember 2006 um 10:42

Unter anderem bei/für:

Jajah
European Founders Fund (Samwer)
MyVideo
Lokalisten
ProFashionals
Liberales Netzwerk
Erento.com
Peppermint Jam
Edel Music

Insbesondere der EFF ist natürlich Grund für StudiVZ, Jamba und MyVideo-Aufgaben.

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Alex 5. Dezember 2006 um 11:16

Stoff für die nächste Tanja-Anja-Folge.
In freudiger Erwartung…

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Thomas Knüwer 5. Dezember 2006 um 11:27

Jajajajaja, ich weiß – das ist im Moment ein Zeitproblem…

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niels | zeineku.de 5. Dezember 2006 um 11:47

Bei StudiVZ soll Bonow von Bord gegangen sein.

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Don Alphonso 5. Dezember 2006 um 14:33

Ohne jetzt für Bonow sprechen zu wollen – aber OpenBC will das Geld zu 50% zu den Alteigentümern pumpen. Schlecht für die Kriegskasse, wenn man ein Regionalanbieter ist und gegen einen Konkurrenten bestehen muss, der ein mehrfaches grösser ist.

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In My Mind 5. Dezember 2006 um 14:55

Der Bonow wäre in der Tat besser als Pressesprecher für OpenBC als für Linkedin geeignet, aber das macht dort ja schon die Frau von Lars, Daniela (die übrigens am Börsengang ca. 300.000 Euro verdienen wird, sollte der wirklich klappen).

Aber Six Apart hat ja damals auch Klausi Eck beauftragt, dementsprechend muss man Linkedin einfach Unwissen unterstellen. Der Bonow hat ja auch so eine tolle Flash-Homepage.

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Thomas Knüwer 6. Dezember 2006 um 9:17

Nu is aber auch gut mit dem Bonow-Bashing, bitte.

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