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Wer dachte, es sei seit 2001 vorbei mit den Durchgeknallten, Überkandidelten, Realitätsfernen und/oder Ekelerregenden unter den Internet-Gründern – der hat sich geirrt. Und zwar so was von. Es gibt Menschen, die werfen keine Kleidung weg. Sie geben sie nicht zur Kleidersammlung, verschenken sie nicht, verkaufen sie nicht auf Flohmärkten oder bei Ebay. „Kommt alles wieder in Mode“ sagen sie. Das kann allerdings dauern, gerade sind wir ja bei den 80ern, da musste man die Miami-Vice-Sakkos schon rund 20 Jahre im Schrank hängen lassen.

Im Internet aber geht alles schneller. Siebenmal schneller hat mal jemand behauptet. Was aus 20 Jahren rund drei macht und das kommt dann ja fast hin. Die schlimmsten Charakterauswüchse der Dotcom-Zeit feiern derzeit nämlich fröhliche Urständ. Oder korrekter: Es ist alles noch viel, viel bizarrer.

Da wäre der unsägliche Herr Dariani, zum Beispiel, und sein StudiVZ, den Sumpf, über den schon genug geschrieben wurde. Er ist nicht der einzige, dem sein Sympathiekäppchen langsam vom Schädel rutscht.

Nehmen wir nur ein mal Michael Arrington, Chef des Internet-Branchen-Weblogs Techcrunch. Ob die korrekt recherchiert, darf nach dem Artikel von Herrn Alphonso bezweifelt werden. Dann feuert er seinen England-Vertreter, weil der einen Kooperationspartner sanft krtisiert – was ihn einen weiteren Autor kostet. Und schließlich zetert er in Blogs auch gerne mal gegen Menschen, die er nicht mag. Und anscheinend mag er viele Mitbürger nicht.

Jener Koooperationspartner war die Pariser Konferenz Le Web 3.0, zu der ich Gott sei Dank nicht gefahren bin. Organisator Loic le Meur zählt auch zu jenen E-Menschen, die glauben, sich alles erlauben zu können. Zum Beispiel als Konferenzorganisator die Kunden anlügen.

Es ist eine merkwürdige Veränderung, diese Gegenwartsarroganz 2.0. Waren die Seifenblasengründer der ersten Welle einfach nur von sich überzeugt, so glaubt die neue Generation, die ganze Welt müsse von ihnen überzeugt sein. Das hat schon etwas von Bonker-Haltung:


Kommentare


Das Nico 19. Dezember 2006 um 1:27

Ich denke nirgends geht Know-How so oft mit Arroganz einher wie im Internet. Zu groß ist die Versuchung sich selbstsicher als unfehlbar zu präsentieren wenn man eigentlich selbstkritisch und tolarant sein sollte wenn man dem Gegenüber nicht in die Augen zu schauen braucht .
Dummerweise braucht man dazu nichtmal Know-How sondern nur solides Halbwissen. Wenn sich dazu noch andere Characterschwächen gesellen wie Profitgier oder Ich-habe-nie-schuld, dann ist alles aus.

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