„Natürlich wollte ich immer geliebt werden“, ist ein Interview mit Michael Schumacher im Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ vom vergangenen Samstag überschrieben. Ich frage mich allerdings, ob der Liebesdienst der „SZ“ nicht etwas weit geht. Anzeigen eines Unternehmens, so schreibt sich manche Zeitung in das hauseigene Regelwerk, sollten nicht neben einem Bericht des gleichen Unternehmens stehen. Denn ist der Bericht positiv, wirkt er gekauft, ist er negativ, verärgert das den Anzeigenkunden.
Eine Ausnahme bilden bei manchen Blättern die Beilagen. Werden Anzeigen dabei neben Berichte gestellt, ist meist auf redaktionelle Einflussnahme zu schließen.
Das möchte ich den Kollegen vom Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ nicht unterstellen. Doch ist die Koppeleung von Inhalt und Anzeigen in der jüngsten Ausgabe nicht nur auffällig – sondern fast peinlich.
Michael Schumacher haben sie interviewt und ihm gleich noch das Cover silber gestrichen.
Über 22 Seiten zieht sich dann die Foto-Interview-Strecke hin, viel Holz ist das. Aber die Anzeigengegenfinanzierung ist üppig. Zum Beispiel hat ATU eine Seite geschaltet:
Oder Rosbacher:
Oder aber Dekra mit einer Schumi-Kappe. Oder ZF Sachs mit einem Ferrari im Bild. Für mich entwertet diese Anhäufung das Interview aus journalistischer Sicht – auch wenn wahrscheinlich kein böser Wille dahintersteckt.
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