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Vor rund zehn Jahren hat es wohl jemand zum ersten Mal gesagt. 1996, doch, das kommt ungefähr hin. „Wir müssen mehr im Internet machen“, sagte ein entschlossener Vorstand, vielleicht auch jemand aus der zweiten Führungsetage.

Schön, dass diese Idee zu ihrem zehnjährigen Jubiläum auch beim Touristikkonzern Thomas Cook ankommt. Wer einmal mit dem Internet gespielt hat, der kommt so schnell nicht wieder davon los. So geht es auch Thomas Holtrop, einst T-Online-Chef und heute Lenker des Touristiker Thomas Cook (dessen ehemaliger Werbespruch „Don’t just book it, Thomas Cook it“ mir niemals aus dem Gedächtnis kommen wird).

Und so verkündet Holtrops neue Wirkungsstätte eine Online-Initiative (Gefunden bei Herrn Basic):

„Die Thomas Cook AG baut ihr bestehendes Internet-Reiseportal www.thomascook.de zu einem vollwertigen Online-Reisebüro aus.“

Schnell reagiert. Hat nur drei oder vier Jahre gebraucht um dies der Konkurrenz nachzutun.

„In Großbritannien gehört die Thomas Cook AG mit ihren Internetangeboten zu den Top Drei der Onlinehändler und hat eine starke Marktposition. Der Anteil eigener Onlinekanäle liegt dort bei fast 95 Prozent.“

Der Anteil eigener Onlinekanäle liegt dort bei fast 95 Prozent… Von was? Und was sind eigene Onlinekanäle. Soll das heißen 95 Prozent der Thomas-Cook-Kunden buchen tatsächlich bei Thomas Cook? Und was machen die restlichen fünf Prozent? Stehen am Flughafen und wissen nicht, bei wem sie gebucht haben?

Aber meine Lieblingsspassage ist natürlich die:
„Eine zentrale Rolle für die neuen Websites spielen nutzergenerierte Inhalte. Neben Hotelbewertungen und -beschreibungen der Gäste werden Informationen, Fotos und Videos sowie Tipps über Destinationen in die verschiedenen Websites integriert.“

Tolle Idee. So wahnsinnig 2.0. Wird funzen ohne Ende. Bis die ersten Kunden schreiben, dass „Hotel im Herzen der Stadt“ bedeutet „Hotel an einer der dicht befahrensten Ausfallstraßen“, „Familienfreundlich“ gleichzusetzen ist mit „Schreidauerbeschallung am Swimming Pool“ und der cholerische Reisende seine Erfahrungen mit dem Portier schildert, der einfach einen schlechten Tag hatte. Ach, die werden dann gelöscht, Herr Holtrop? Na, dann viel Spaß mit diesem Interdingsbums.


Kommentare


Mark Pohlmann 26. September 2006 um 14:45

Ohne genau zu wissen, worum es bei diesem satz im zusammenhang geht (hey, ich bin blogger!) würde ich sagen „Der Anteil eigener Onlinekanäle liegt dort bei fast 95 Prozent“ will heißen, daß es um die höhe des direktvertriebes geht, also ohne zwischengeschaltete reisebüros. will sagen: das internet ist „dort“ ganz schön wichtig. „hier“ noch nicht.

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