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Jedes Unternehmen hätte gerne eine. Ne Community. Doch wie heißt es so schön: „Denk lieber drüber nach, was du dir wünscht – es könnte in Erfüllung gehen.“ Und je größer eine Community, desto mehr Ärger kann sie machen. Das wird nun das US-Studentennetz Facebook erleben. Noch Anfang des Jahres war es ein wahr gewordener Traum: Ein Kontaktnetzwerk für Schüler und Studenten, 7,5 Millionen Mitglieder, jeden Tag kamen 20 000 hinzu, sie machten Facebook zur siebtmeist besuchten Seite der USA. Myspace mit Anspruch, etwas wirklich Nützliches – weshalb Facebook auch internationale Kopien auf den Plan rief, in Deutschland zum Beispiel Studi-VZ.

Seit gestern nun würde jeder gern mal einen Blick in die Finanzen von Facebook werfen. Denn die Macher kündigen einen radikalen Schritt an, der das bisherige Geschäftsmodell komplett über den Haufen wirft: Sie öffnen sich für alle.

Na gut, nicht so richtig, aber das macht die Sache ja noch schlimmer. Die bisherigen Facebooker sollen sich irgendwie abschotten können, neu hinzu Kommende dürfen nur in lokalen Bereichen aktiv werden – es ist ein Hinundhergeschwurbele fernab einer konsequenten Entscheidung. Warum? Weil Facebook ahnt, was jetzt kommt. Wenn die ersten gefälschten Identitäten auftauchen, Young Professionals an Highschool-Cheerleadern baggern und Vertriebsspezialisten den Kids Klingeltöne aufschwatzen wollen, mutiert Facebook schnell zum Myspace-in-noch-schlimmer. Und die ernsthaft am Netzwerken interessierten werden sich abwenden.

Die von Unternehmensberatern und Marketingmanagern herbei geträumten Communities sind halt wie Mischlingswelpen, die mancher Tourist kostensparend bei dubiosen holländischen Marktbeschickern erwirbt: Am Anfang ganz süß, doch wenn aus dem Köter, der als Zwergpinscher gepriesen wurde, eine Mixtur aus Mastino und Riesenschnauzer geworden ist, übernimmt der Wauwau die Herrschaft im Haus. Bis man ihn einschläfert.


Kommentare


Peter Turi 13. September 2006 um 15:51

***Hier stand ein Kommentar der nichts mit dem Thema zu tun hatte und eine Frage stellte, deren Antwort schon längst geklärt wurde***

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Peter Turi 13. September 2006 um 17:25

Zensur pur. 😉

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jo 13. September 2006 um 20:21

Tim: Die Kritik an den Stalking-Feeds war absolut berechtigt und hat nichts, aber auch nichts von „aggressiven Kläffern“. Mit Vermarktung eigentlich auch nicht.

Davon ab: 7.5 Millionen Profile von Studenten kann man nicht vermarkten? Und daher macht man Gemischtwarenladen auf, der die Datenbank zwar aufbläht, aber auch massiv verwässert?

Glaube ich nicht.

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Tim 14. September 2006 um 9:57

Daten sind nur so gut, wie man sie nutzen kann. Zum einen ist die Zielgruppe anspruchsvoll und lässt nicht alles mit sich machen (siehe Stalking feeds), zum anderen ist der Nutzen auf einen Lebensabschnitt (Studium) begrenzt. 7,5 Millionen hört sich gut an, aber wieviele sind aktiv? Wieveile gehen verloren, wenn ihr Studium zuende ist? Das kann sich zwar rechnen, aber wenn man die Community verkaufen will, kann dies negativ sein.

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