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Fest angestellte Journalisten tun sich schwer mit Weblogs. Zumindest in Deutschland. Das Interview eines US-Kollegen aus dem Sport-Bereich könnte vielleicht manches Vorurteil beseitigen. Mike Sando schreibt für die Lokalzeitung „News Tribune“ über American Football. Und er blogt. Die Online Journalism Review interviewte ihn dazu – und das Gespräch ist für jeden fest angestellten Journalisten zumindest einen Blick wert. Interessante Passagen:

„The transition might be very difficult for reporters who are not Web-oriented. I’m online a lot of the time even when I’m not working, which allows me to monitor the blog as desired. Beyond that, the first thing reporters need to do is lighten up and realize that the blog is not the newspaper. If a columnist somewhere makes an off-the-wall proposal that has people talking, or if you want to throw out some analysis on the topic of the day, the blog is the place to do it…

The blog allows more room to discuss (and sometimes debunk) rumors, too…

I get way more feedback about the blog. In years past, I might answer 15 emails asking the same thing. Now I address the matter once on the blog and that’s it; my time spent answering emails has almost disappeared…

Blogs make reporters more relevant as individuals. This would seem to be good for reporters, long term…

I think a blog will expose a poor reporter more quickly, while allowing a good reporter to flourish more demonstrably. Also, the comments section of a blog will test a reporter’s restraint. I’ve spent a fair amount of time maintaining the comments section by discouraging crassness, hot-temperedness and overall idiocy…

Forget the notion that it’s better to break a story in the paper. It’s usually not. We’ll still hold something if it’s a project we’ve been working on, but we take the day-to-day Seahawks stuff to the blog first.“

Vielleicht also überwindet noch so mancher Kollege seine Hemmungen. Wie erfolgreich ein Journalisten-Blog sein kann, beweist auch ein Beispiel aus Norwegen.

Die Liebe zum Internet muss ja nicht gleich so weit gehen wie bei der „Spokesman Review“ – die überträgt ihre Redaktionskonferenzen live im Netz. Vielleicht doch ein wenig zu viel Öffnung nach außen…


Kommentare


ix 19. Juni 2006 um 18:31

?seahawk? heisst ?seefalke?, nicht ?seeadler?.

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georg 19. Juni 2006 um 19:38

Witzig, das habe ich heute morgen auch in mein delicious gebookmarkt.

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Peter Turi 19. Juni 2006 um 20:20

Redaktionskonferenzen im Netz – das läuft für mich unter Folter. Menschen, die sowas nicht mitmachen müssen, wissen gar nicht, welche Qualen sie sich ersparen.

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Markus Merz 20. Juni 2006 um 2:35

Interessantes Interview. Die Äußerung mit den kurz zu haltenden Beiträgen, um dann wieder aus dem Weg zu gehen, halte ich aber nur für stichhaltig im Zusammenhang mit dem parallelen Schreiben über Hintergründe in einer Zeitung.

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