Skip to main content

Morgen ist heute schon gestern. Oder war gestern morgen schon heute? Hach, diese Philips-Presseabteilung macht mich aber auch ganz tütelig. Denn dort geht es anscheinend echt voll betroffen esoterisch zu. In der konzerninternen Selbsterfahrungsgruppe ist man zu der Erkenntnis gekommen:

„Die Zukunft ist die Zeit, in der wir leben.“

Schreiben die Philiper zumindest in ihren neuesten Presse-Newsdienst. Ich dachte immer, das sei die Zeit, die noch kommt. Aber vielleicht hab ich das was durcheinander gebracht, Du. Ey, voll sorry, wenn ich bisher so geschrieben hab von wegen Zukunft is erst später, ne.

Aber ich habe ja auch nicht so tolle Zukunftsforscher und Senior Directors wie Josephine Green, die für den Newsletter erklären darf, wie Philips das so macht mit der Zukunft, die ja jetzt ist.

„Ein ganzes Team von Experten aus unterschiedlichen Wissensgebieten – Psychologen, Soziologen, Historiker – beschäftigt sich ausschließlich damit, neue Werte und Trends aufzuspüren. Gleichzeitig untersuchen wir das gegenwärtige Alltagsleben“

Also das gestrige oder das morgige? Denn das heutige ist ja das künftige, oder?

„Wir entwickeln Szenarien gesellschaftlicher Entwicklungsprozesse und verdichten die empirischen Erkenntnisse über die Angehörigen bestimmter Kulturen und sozialer Schichten zu so genannten ,Personas‘. Dann überlegen wir uns, welche Bedürfnisse zum Beispiel eine ältere allein lebende Frau heute und in fünfzig Jahren haben könnte.“

Ich dachte heute ist in fünfzig Jahren. Oder ist in fünfzig Jahren gestern? Puh, das ist aber auch anstrengend bei Philips. Wo ganze Teams von Historikern und Psychologen (OK, die sind auf dem Arbeitsmarkt vermutlich günstig zu haben) sich mit dem beschäftigen, was eigentlich das Unternehmen an sich betreiben sollte: Was will der Kunde?


Kommentare


Birgit 30. Mai 2006 um 17:42

Bestimmt \’ne hochinteressante Studie. Ganz besonders in dem Punkt \“Bedürfnisse einer älteren Frau\“ in fünfzig Jahren. Kann man nur hoffen, dass die älteren Frauen das auch noch erleben…

Antworten

Farlion 30. Mai 2006 um 22:11

Gestern war heute noch morgen oder so?

Antworten

la deutsche vita 31. Mai 2006 um 0:05

Morgen ist das Heute der Blogger. Und Gestern ist das Morgen von Philips. Das passt natürlich nur schlecht zusammen. Deswegen macht Philips die Zukunft zur Gegenwart, stößt dabei aber unweigerlich auf Blogger, die schon heute das Morgen leben und den rückwärtsgewandten Hi-Tech der Experten und Historiker schon längst vergessen haben.

Antworten

maternus 31. Mai 2006 um 14:43

Frei nach Heidegger: das Wesen west und die Zukunft künftet.

Antworten

JHG 2. Juli 2006 um 21:23

Eigentlich interessante Forschungsthemen. Aber solche Studien sind bekannt dafür, dass sie auch gern mal gewaltig daneben greifen.

Sonst müssten wir alle (lt. US-Studien aus den 50er Jahren) längst mit lustigen kleinen Flugautos umherschewirren…

Antworten

Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*