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Vor einigen Monaten sorgte ein britischer Student für Furore, der sein Hochschulleben über eine Internet-Seite mit Winz-Werbung finanzierte. Es war wohl nur eine Frage der Zeit, bis jemand hier zu Lande das geistige Tieffliegerniveau an den Tag legen und die Idee kopieren würde. Erinnern wir uns an Alex Tew. Er startete eine Internet-Seite, auf der er Werbung pixelweise verkaufte und so rund eine Million Dollar für die Finanzierung seines Studiums einsammelte. Womit er einer der wenigen Studierenden in Nottingham mit 200-Quadratmeter-Loft-Bude geworden sein könnte, aber das ist eine andere Geschichte.

Während des Wochenendes wagte sich nun ein deutsches Gegenstück aus der Deckung. Sein Name ist anscheinend Marco Tapia und er residiert in Murnau. Das zumindest behauptet das Impressum seiner Was-Alex-Tew-kann-kann-ich-auch-Seite www.eine-millionpixel.de.

Diese Seite verlinke ich nicht. Warum? Weil auf Herrn Tapias Seite nicht die Rede ist von Studienfinanzierung. Vielleicht bin ich auch zu blöd, einen entsprechenden Hinweis zu finden. Dafür gibt es schon eine Reihe prominenter Werbekunden (die ich jetzt mal anfragen werden, ob sie tatsächlich so dumm waren, Herrn Tapia Geld zu überweisen). Denn jener Herr aus Bayern ist anscheinend mit seinen durchschnittlich 900 Seitenabrufen pro Tag (laut Klickstatistik auf seiner Seite) nicht zufrieden. Und deshalb glaubt er ähnlich wie Nike, das zumüllen von Weblogs mit der platten Frage „Was ist ein Trackback“ würde helfen mehr Leser zu gewinnen.

Das aber wird nur dazu führen den Eindruck zu verstärken, dass hier jemand verzweifelt versucht, mit einer geklauten Idee Werbekunden zu täuschen. Was beweist, dass sich Tews Idee eben nicht so leicht kopieren lässt: denn dafür braucht es Kreativität und die erfordert eine signifikante Hirnmasse.


Kommentare


CIO-Blogger 24. April 2006 um 10:10

Kaum zu glauben, dass Firmen wie HLX, Quelle oder eBay bewußt dort werben. Vermutlich eher eine geschickte Ausnutzung von Affiliate-Programmen. Wer unbedingt Pixelwerbung schalten will: Auf www.gratis-pixel.de ist das umsonst möglich. Micha Vorländer, Student der Medienwissenschaften aus Nümbrecht, hat die Seite im Rahmen seiner Diplomarbeit ins Netz gestellt. \“Die Faszination der zusammengewürfelten bunten Pixel und das wissenschaftliche Interesse an der Entwicklung solch einer Anzeigenform steht für mich im Vordergrund\“, sagt er.

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Christoph Maier 24. April 2006 um 10:22

Wie der CIO-Blogger schon andeutete dürften die namhaften Firmen wenig von ihrem Glück wissen. All die namhaften Unternehmen sind bei Affiliateprogrammen wie zanox.de oder tradedoubler.de zu finden. Damit kann sich jeder teilnehmende Mensch Werbung auf die Seite kleistern, Geld fließt dafür von den Firmen nicht im Voraus, sondern bei Abverkauf oder -selten- bei Klick. Insofern täuscht er nur die Besucher seiner Präsenz, aber das macht\’s auch nicht besser.

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Oliver 24. April 2006 um 18:36

Ausserdem ist das doch schon der hunderste der es probiert… Und gab es nicht auch andere kreative Ideen, wie die 1 Million Euro Page/blog was auch immer…

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brazi 25. April 2006 um 13:42

Interessant ist vor allem, wie die seite derganzebuchmarkt.de und eine-millionpixel.de sich ähneln/gleichen .. huch 😉

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Gerrit van Aaken 26. April 2006 um 0:26

Es gibt eben einfach Ideen, die nur ein einziges Mal funktionieren. Das sollten sich auch mal die Fernsehsender zu Herzen nehmen, wenn sie ein erfolgreiches Format innehalb weniger Monate zu Tode kopieren.

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Peter Schink 26. April 2006 um 8:45

Es gab schon mal eine Seite, die alle Nachmacher auflistete – das waren mehr als 300….

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Thoms B o ff o 23. März 2008 um 22:21

Dabei geht es um ein machtvolles marketinginstrument – Die Verknappung. Da kommt unter Umständen bei den Potentiellen Käufern leicht eine Torschlußpanik auf.

Es wird behauptet diese Idee funktionierte nur ein mal. Das könnte sein, ich glaube vielmehr das wir bald auf allen Internetseiten eine Pixelpage sehen werden.

Deshalb habe ich auch gerade die 100MillionDollarPage.com gebunkert. Und ich habe da schon eine ganz konkrete Idee wie ich zu den 100Millionen komme!

Das glauben Sie nicht – ich bin überzeugt – man muß die Idee nur etwas variieren und schon ist sie da 100Fache wert!

Wem das zu idiotisch ist, der möge weiter wie bisher weiter seine Arbeitszeit 1 zu 1 gegen Euros tauschen. Während andere im sprichwörtlichen Schlaf Geld verdinen.

Thomas B o f f o

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