Zwei Tage vor der Cebit schon auf dem Messegelände zu sein, ist ein merkwürdiges Gefühl. Gut, dass einem die Deutsche Telekom ein nostalgisch-heimeliges Gefühl verschafft.
Grau ist es. Sehr grau. Der Himmel. Und auch der Beton am Osteingang des Hannoveraner Messegeländes.
Wenn die Menschen fehlen, fehlt halt was, obwohl die meisten Cebit-Besucher auch eher grau und schwarz bevorzugen. So wie die Herren auf dem Podium der Telekom-Pressekonferenz. Die findet traditionell am Dienstag vor der Messeeröffnung statt, ein Platzhirsch-Termin, der die Reisekosten der Redaktionen um einen Tag erhöht: Freiwillig käme sonst keiner so früh nach Hannover.
Für mich war es ein heimeliger Ausflug in die Vergangenheit. Endlich, verkündete Kai-Uwe Ricke den gelangweilten Journalisten, könne bald jeder überall auf seinen Kalender zugreifen. Und auf sein E-Mails. Das klang, ja, es klang… wie 2001, als eine Flut von Startups genau das möglich zu machen versprachen. Schon damals wollte das aber niemand so richtig haben, ein Filofax ist noch immer cooler und Geld lässt sich damit auch nicht so recht machen.
Derzeit über das Gelände zu gehen wäre beschaulich – wenn es nicht schon angefangen hätte zu schneien. Jeder, der nicht Stände aufbaut, scheint bewusst langsam zu schlendern, im Hinterkopf schon die Drohung wunder Füße und tauber Ohren spätestens am dritten Messetag.
So manche Halle gleicht noch einem Provisorium, die nächste einem Trümmerhaufen…
und andere lassen vermuten, dass es in diesem Jahr reichlich freie Standflächen geben könnte.
Etwas aber soll anders werden: die Eröffnung. Früher war sie eine bestens besetzte aber elendig langweilige Veranstaltung. Jetzt aber hat jemand den Cebit-Verantwortlichen den Event-Floh ins Ohr gesetzt:
„Die über 2 000 Gäste werden am Vorabend der CeBIT vom Betreten des Hannover Congress Centrums bis zum Ende der Veranstaltung eingebunden in einen Event mit stark emotionalen Programm-Punkten. Als roter Faden zieht sich das CeBIT-Motto ?Join the vision? durch die ganze Eröffnung.
Mit Unterstützung der Event-Agentur VOK DAMS wird mit einem Opening, einem Intermezzo und einem Finale, in dem Patrick Nuo mit Begleitung des hannoverschen Chors ?Vivid Voices? den CeBIT-Song 2006 singt, ein Event inszeniert, der die CeBIT als visionären Branchenspiegel der ITK-Welt darstellt.“
Ich befürchte das Schlimmste…
Kommentare
Das CIO Weblog 7. März 2006 um 19:19
Eigentlich öffnet die CeBIT erst am Donnerstag ihre Tore. Doch in den letzten Jahren hat es sich immer mehr eingebürgert, dass viele groÃ?e Aussteller ihre Pressekonferenzen schon am Dienstag und Mittwoch durchführen. So wie heute die Deutsche Telekom…
Felix 8. März 2006 um 14:01
Den CeBIT Song 2006? Das schreit nach einem Podcast!!