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Schneckenhafter Online-Zugang, Innendienst, ein grantelnder Georg Hackl – das Leben eines Olympia-Berichterstatters war auch schon mal lustiger, berichtet Grischa Brower-Rabinowitsch. Gestern hatten wir das erste Mal so richtig den Kaffee auf, wie man so schön sagt. Und was macht man dann, um sich wieder aufzumuntern? Quatsch!

Die Technik macht uns immer mehr zu schaffen. Die italienische Telekom schafft es einfach nicht, einen Mitarbeiter hierher zu schicken, der mehr WLan-Leitungen frei schaltet. So quält sich das halbe Haus mit einer Internetverbindung, die mich an meine ersten Schritte im WWW erinnert: Bis sich eine Seite aufbaut, kann man sich einen Kaffee holen. Und wenn man dann zurückkommt und das Pech auf seiner Seite hat, steht in dicken großen Lettern auf dem Bildschirm ?Seite nicht verfügbar?.

Um zum Beispiel den Text des gestrigen Blogs und die paar Bilder in eine E-Mail zu packen, habe ich fast eine halbe Stunde gebraucht. Zwei Abstürze mitgerechnet. Wie halten die Italiener das bloß aus?

Der Kampf mit der Technik hat mich gestern an unser kuscheliges Büro gefesselt ? während mein Kollege Ralf sich wenigstens zwei Stunden bei den Biathletinnen auf der Pressetribüne gesonnt hat. Richtig Farbe bekommt er hier noch.

Ich habe morgens um zehn Uhr noch die Pressekonferenz der Rodler verfolgt ? was immerhin einen hohen Unterhaltungswert hatte. Der Hackl-Schorsch hatte Augenringe wie ein Gruftie, schwarz wie die Nacht, die garantiert sehr kurz war. Wolfgang Langenstrasser hat das freundlicherweise für mich fotografiert:

Und dann haut der Hackl verbal voll auf den Verband ein: ?Wir müssen etwas tun und aufpassen, dass wir den Anschluss nicht verpassen? und ?Wir haben immer noch die besten Leute, die die besten Schlitten machen können. Es müsste nur mal flächendeckend umgesetzt werden!?

Aber was macht der Hackl dann? Er erzählt später der ARD, er hätte das alles doch nicht so gemeint und er wolle doch Trainer werden usw. Lieber Schorsch, das nehme ich Dir nicht ab! Das riecht nach einer neuen Karriere im Rückwärts-Rudern…

Nun gut, vielleicht muss er die diplomatischen Winkelzüge erst noch lernen. Mir ist die Diplomatie jedenfalls gestern auch ein wenig abhanden gekommen. Denn vernünftiges Arbeiten sieht anders aus. Doch abends um 21 Uhr hatten wir eine grandiose Idee, als wir gesehen haben, dass die Kulisse von Waldi und Harry schon aufgebaut war. Über das Ergebnis haben wir uns selbst so köstlich amüsiert, dass unsere Laune ? Ralf war auch ziemlich genervt ? schlagartig besser wurde.

Handelsblatt Productions proudly presents: Ralfi und Grischi. Live aus dem Deutschen Haus.

Autor: Grischa Brower-Rabinowitsch.

Alle Ausgaben des Ringe-Reporters gibt es hier.


Kommentare


Christian 14. Februar 2006 um 16:13

Gibt es keine Breitbandinternetanschlüsse rings um das Deutsche Haus? Spendiert euren Nachbarn doch WLAN-Equipment, im Gegenzug dürft ihr deren Zugang nutzen.
Ich kenne mich mit dem Ausbau der italienischen Telekommunikationstechnik nicht sonderlich aus, aber wenn ihr jemanden mit einer Zwei- oder Drei-Megabit-Leitung findet, wäre euch schon geholfen.

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Christian Mertz 15. Februar 2006 um 17:34

Warum holt ihr euch denn keine WIND Prepaid Karte? 1GB UMTS Traffic für 20EURonen sollten doch in der Reisekasse drin sein, oder?

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