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„Herzlich willkommen zu unserer Sendung ,Traumberufe‘ bei Job-TV 24. Heute beschäftigen wir uns mit dem PR-Berater, einer Position, die viel Fantasie und Kommunikationsfähigkeit verlangt. Doch wie arbeitet solch eine Agentur für Public Relations? Das erklärt uns jetzt Mareike, die vor Ort ist in einer PR-Agentur. Mareike?“ Mareike: „Danke, Frank. Heute sind wir mit Job-TV 24 in der kleinen PR-Agentur am Rande der Stadt. Neben mir steht Julia. Julia, Du bist Praktikantin hier. Darfst Du denn überhaupt mehr machen, als Kaffeekochen?“

Julia: „Ja, schon. Und im Moment ohnehin, weil meine Kollegin Tanja-Anja krank ist. Gute Besserung!“ (Julia winkt in die Kamera)

Mareike: „Ja, sicher. Und Du arbeitest gerade an was?“

Julia: „An einer Pressemitteilung für unseren Kunden Kensington Technologies.“

Mareike: „Das klingt ja hochinteressant. Und wie gehst Du da vor?“

Julia: „Mh, na gut, also das ist jetzt eigentlich nur so ne Personalie. Die haben jetzt eben eine neue Vertrieblerin. Aber das ist eigentlich langweilig für Journalisten.“

Mareike: „Aha. Und was machst Du jetzt damit?“

Julia: „Na, das muss jetzt irgendwie so flockig klingen. Und Kensington, die machen halt auch PC-Mäuse. Und deshalb schreib ich jetzt in den Betreff der Mail: ,Neue Mäuse-Dompteuse‘. Das ist voll originell. Und deshalb werden die Journalisten das auf jeden Fall lesen. Und dann kommt die Nachricht:

Mäuse, Tastaturen & Co. unter neuer Leitung
Ines Klockenbusch wird neue Market Managerin bei Kensington
Schorndorf, 1. Februar 2006 ? Kensington hat eine neue Market Managerin für die DACH-Region: Ines Klockenbusch erweitert ihre Rolle als Marketing Managerin mit zusätzlichen Vertriebsaufgaben im Key Account Bereich. Sie betreut seit einiger Zeit einige Großkunden wie das IT Systemhaus Bechtle und den OEM-Bereich.

Mareike: „Das ist ja originell. Hat das lange gedauert, sich das auszudenken?“

Julia: „Mh, ja, schon. Also das war jetzt schon gestern Nacht oder so, als mir das eingefallen ist.“

Mareike wendet sich mit entschlossenem Gesicht der Kamera zu: „Durchgearbeitete Nächte, viel Kreativität, spannende Aufgaben. Ja, so ist der Beruf des PR-Beraters. Gehen wir hinüber zu Senior Consultant Sabine. Sabine, wie sieht ihr Job heute aus?“

Sabine: „Wir haben einen neuen Kunden gewonnen, den Zentralverband Naturdarm. Und der will sich neu positionieren. Er soll jünger wirken und vor allem breiter in den Medien auftauchen.“

Mareike: „Aber wie macht man das?“

Sabine: „Wir verleihen dem Kunden eine aktuelle Relevanz indem wir ihn mit Trends und heißen Themen konnotieren. Zum Beispiel mit der Fußball-WM.“

Mareike: „Mastdärme und Fußball?“

Sabine: „Ja, genau. Wir haben ein intensives Brainstorming vorgenommen und festgestellt, dass es in einem Bereich eine Überlappung zwischen diesen beiden Feldern gibt.“

Mareike: „Äääh… In welchem?“

Sabine: „Knackigkeit. Würste und Fußballer sind beide knackig. Das muss man nur zusammenführen. Ich lese ihnen das mal vor:

In der Liebe und bei der Wurst mögen wir es knackig: Currywurst und der eigene Partner besonders begehrt
Padberg, Ballack & Co ohne ?Knackeffekt?
Hamburg, 27. Januar 2006. Mehr als sechzig Prozent der deutschen Verbraucher stehen auf echt knackigen Genuss: Mindestens dreimal pro Woche lassen sie sich Wurst oder Würstchen schmecken. Bei einer repräsentativen GEWIS- Umfrage* wurde außerdem ermittelt, welcher Prominente für deutsche Frauen und Männer besonders ?knackig? ist. Überraschendes Ergebnis: Gegen den eigenen Partner haben die Stars keine Chance! Michael Ballack (6 % der Frauen stimmten für ihn,
2 % Männer), Hella von Sinnen (5 % Frauen, 0 % ! Männer) liegen weit abgeschlagen, selbst Iris Berben (3 % gesamt), Jörg Pilawa (2 %) und Eva Padberg (1 %) konnten nicht wirklich punkten. Mit 86 Prozent hält die die große Mehrheit der 1034 Befragten die/den eigene Lebensgefährtin/en für besonders ?knackig?.
Nicht nur in der Liebe, auch beim Wurstkauf ist der ?Knackeffekt? ein Qualitätskriterium, wie die Umfrage weiter ergab. Ganz besonders wichtig sind ?Frische? (95 %), ?natürliche Belassenheit? (93 %), ?appetitliches Aussehen? (52 %) und ?verwendete Zutaten? (39 %). Dieses Ergebnis erfreut den Initiator der Studie, den Zentralverband Naturdarm e.V.: ?Naturdarm ist ein natürlicher Rohstoff, der als feine Wursthülle die Geschmacksnoten hervorragend zur Geltung bringt und den Würsten ein attraktives und authentisches Aussehen verleiht?, erläutert Verbandsgeschäftsführerin Dr. Katrin Langner. Die Verbraucher sollten daher, so die Expertin, beim Wurstkauf gezielt auf die natürliche Hülle achten.
Für 23 % der Befragten ist die Currywurst der absolute Favorit, gefolgt von Nürnberger Rostbratwurst (17 %) und Bockwürstchen (13 %). Beim Kauf von Wurst und Würstchen sind Vielfalt und Beratung Trumpf: Rund die Hälfte der Befragten gaben als Einkaufsquelle das Fleischer-Fachgeschäft, den Bioladen oder das Delikatessengeschäft an, aber auch Supermarkt und Discounter stehen beim schnellen Griff zur Wurst hoch im Kurs (54 bzw. 47 Prozent, Mehrfachnennungen möglich). Die meisten Würste landen anschließend auf dem Grill (32 %), werden zu besonderen Anlässen wie Silvester oder Heiligabend (23 %), unterwegs (16 %) oder als Snack zwischendurch (12 %) verzehrt. Gegessen wird Wurst am liebsten zu Hause (71 Prozent). Auf Platz 2 folgt die klassische Wurstbude, die nach Beobachtung des Zentralverbandes Naturdarm gegenwärtig ein Comeback erlebt. ?Nach dem Siegeszug von Döner & Co besinnen sich die Deutschen jetzt wieder stärker auf heimische Spezialitäten?, beobachtet Katrin Langner. Die WM im eigenen Land wird diesen Trend nach ihrer Einschätzung noch verstärken: ?Fußball und Wurst sind traditionell ein echtes Dream-Team!?.

Dazu muss natürlich noch ein knackiges Foto“

Mareike nickt kurz und dreht sich mit einem Fassen-wir-für-die-Dummen-zusammen-Blick in Richtung Kamera: „Ja, danke Sabine. Wir sehen auch hier wieder: Kreativität ist das A und O in diesem Beruf. Wer nicht übersprudelt vor Ideen, hat keine Möglichkeit, seinen Kunden den Medien nahezubringen. Manchmal braucht man dafür auch ungewöhnlichere Methoden.
Vielleicht spielen wir jetzt einen kleinen Film ein, den wir gestern aufgezeichnet haben.“

Das Bild zeigt Julia, gefesselt und geknebelt auf einem drehbaren Bürostuhl in der Mitte des gläsernen Konferenzraums.

Mareike: „Hier sehen wir Julia gestern Morgen. Erschrecken sie nicht: Sie hat sich freiwillig auf den Stuhl fesseln lassen, auch mit dem Knebel war sie einverstanden. Wir sehen, dass ihre Kollegin Alexandra sie nun heftig im Kreis dreht. Wozu lassen sich diese Bürostühle auch sonst so herumwirbeln? Hihi. Nun hören wir, was sie nach diesen wilden Runden sagt.“

Julia schwankt im Einspielfilm auf ihrem Stuhl, die gekonnte Fesselung aber lässt sie nicht zu Boden fallen. Durch den Knebel hört man: „Nubuntu. NUBUNTUUUU. NUUUUUBUUUUUNNNNNTUUUUUUUU!!!!!“

Mareike: „Neben mir steht jetzt Senior Consultant Alexandra. Können sie mir erklären, was der Sinn dieser Aktion war? Das sieht für Unkundige ja eher aus wie eine Bestrafung.“

Alexandra: „Kindchen, das ist eine Kreativitätsmethode. Wir brauchten den Namen für eine Software eines unserer Kunden. Aber heutzutage sind alle Begriffe schon längst geschützt. Deshalb suchten wir nach einer aussprechbaren Buchstabenfolge ohne Sinn. So etwas entsteht am besten zufälllig. Also haben wir unsere dümm… Pardon, unsere jüngste Mitarbeiterin genommen, denn ihr kleines, blondes Köpfchen ist noch unverbaut. Damit sie sich richtig entspannt, haben wir sie ein wenig im Kreis herumgedreht – und siehe da: Die neue Software heißt Nubuntu.

Mareike: „Wahnsinn. Respekt! Ja, so ist sie, die PR-Branche: immer ideenreich, immer energiegeladen – ein echter Traumjob eben. Und damit zurück ins Job-TV-24-Studio!“

(Vielen Dank an Ingo Marjan)

Weitere Abenteuer der kleinen PR-Agentur am Rande der Stadt:

Kurz vor Mitternacht
Koffeein-Schock
Mai-Ausflug
Frühlingsgefühle
Wahlkampf
Marcelinho
Arbeitsverweigerungskampf
High-Society
Verzweiflungstat
Frisches Blut
Niederschlag
Weibliche Waffen
Imagewandel
Vroni
Lingua franca
Angie
Dumm gelaufen
Neue Republik
PC-Maus
Gedanken eines Chefs
Rooobiiiiiieee
Daviiiiiiiid
Geliebte „Bunte“
Sich einfach zulassen
Ein fröhlich‘ Lied
Backenfutter
Kaiserslautern
Have yourself a merry little christmas
DFB
Ein Prosit der Gemütlichkeit
Kollerkommunikation
Die Zahl des Monats


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