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Noch sind es nur Nebelschleier, die ich in der Glaskugel sehe. Doch das Bild wird klarer. Ich sehe eine Internet-Seite. Sie enthält viel Text und viel Kommentare und viele prominente Namen – und sie wird viele Klicks ziehen. Als Ariana Huffington sich ins Internet wagte, hagelte es reichlich Schlagzeilen in den USA – und viel Häme im Netz. Die liberale US-Journalistin glaubte einen Trend gesehen und ausnutzen zu können: die Lust an der Online-Diskussion.

In Nordamerika ist Huffington eine bekannte Autorin: Ihre Kolumnen werden quer über da Land gedruckt, ihre Bücher verkaufen sich gut, im Fall von „Pigs at the Trough: How Corporate Greed and Political Corruption are Undermining America“ sogar glänzend und in zahlreichen Polit-Sendungen ist sie häufiger Gast.

Im Mai vergangenen Jahres startete sie die „Huffington Post“: eine Mischung aus Nachrichtenseite, Weblog und Diskussionsforum. Das besondere: Huffington schaffte durch ihre guten Kontakte prominente Autoren heran.

Der Erfolg war bemerkenswert: Die Huffington Post schaffte es laut „Wired“ (Artikel leider nicht mehr online) von null auf 700.000 Leser monatlich. AOL meldete sich als Inhaltekäufer und so stieg die Zahl bis Oktober auf 1,5 Millionen Leser pro Monat. Allerdings: Die Zahl der Kommentare bei den Autoren ist eher dürftig, allein Huffingtons Beiträge werden ordentlich diskutiert.

Doch solche Klickzahlen machen neidisch auf der anderen Seite des Atlantiks. Und so wird der „Guardian“ wohl bald ein ähnliches Projekt starten, schreibt Buzzmachine. Und ich tippe mal, spätestens Anfang kommenden Jahres wird es solche ein Plattform auch in Deutschland geben.


Kommentare


Don Alphonso 7. Februar 2006 um 13:33

Jaja. Die Zeit gibt sich schon reichlich vergebliche Mühe, und bei Focus werden PMs belogen, dass sich alle Balken im Arabellapark biegen. Alle Blogger, die regelmässig über 1500 Leser am Tag kommen, dürfen sich auf steigende Preise freuen. irgendwer macht bei Holtzbrinck gerade eine Powerpoint mit dem Wort Synergie, und bei Lycotz findet ein Meeting statt.

Authentizität kann man ja auch kaufen. Nicht billig, aber machbar.

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Christian Merz 7. Februar 2006 um 13:54

Lass mich raten: Burda Media wird’s machen.

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Don Alphonso 7. Februar 2006 um 14:16

Sie werden es versuchen.

Naja, sie haben auch schon mal eine Suchmaschine versucht. Und vieles andere. Tofu ist auch nur Cash Flow positiv, weil die den Playboy machen. Und ich erinnere hier nur mal an Vivi@n und die hübschen Smarts, die die zu den Medientagen vor dem P1 stehen hatten.

Einfach einen Businessplan schreiben und ein paar drittklassige „Blogberater“ anhören reicht halt in der Regel doch nicht.

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kuechenruf 8. Februar 2006 um 9:50

Dann wartet mal ab, Ihr authentischen Altblogger, was passieren wird, wenn die „freundin“ Schnatterseite online anbietet. Dann kriegt das Medium einen neuen Schub.

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