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Langsam kommen sie wieder aus der Deckung, die Analysten, die meinen dass diese Internetaktien ja gar nicht hoch genug bewertet sein könnten. Heute morgen fiel mir fast das Actimel Erdbeere aus der Hand, als ich CNBC schaute (übrigens für alle Wirtschaftsinteressierte: meist ein richtig gut gemachtes Programm).

Jeden Morgen sitzt dort nämlich ein Gast, meist ein hochrangiger Analyst, Chief Investment Officer oder Fondsmanager. Heute war es letzteres, Andy Brough nämlich vom durchaus nicht unbekannten Investmenthaus Schroders.

Zu Beginn eines solchen Interviews stellt der Moderator dann die Kernthesen vor. Brough hatte für das Börsenjahr 2006 nur eine: „Don’t look back in anger“. Das war erstmal lustig, weil alle im Studio dachten, Brough hätte trotz des ordentlichen Börsenverlaufs in diesem Jahr kein Geld gemacht.

Nein, nein, falsch gedacht. Nicht auf 2005 wollte er zurückschauen – sondern auf 2000/2001. Sprich: Das Explodieren der Internet-Bubble war zwar schlimm, und wie Brough selbst sagt: „Die teuersten Worte für einen Investor sind: Diesmal ist alles anders“, aber trotzdem wäre es ein Fehler im kommenden Jahr nicht in Technologiewerte zu investieren. Schließlich hätten Internetunternehmen wie Ebay oder Google ja jetzt Kunden. Und Marktdominanz. Selbst der Skype-Kauf durch Ebay sei gar nicht so teuer.

Langsam kommen sie halt wieder aus den Löchern, die Propheten der Gier. Als nächstes wird jemand verkünden, man müsse sich im boomenden Segment der Web 2.0-Anwendungen eine Weltmarktführerschaft anstreben. Und zwar schnell, ohne Rücksicht auf Verluste. Wenn man dann Nummer eins sei, kämen die Gewinne von ganz allein. Und wie man das schafft? Börsengang natürlich.

Noch bubbled es ganz leise, doch die Blasen werden größer…


Kommentare


Benjamin 6. Dezember 2005 um 10:07

Ja, mein Banker meinte neulich auch zu mir, ich solle doch unbedingt in die steigenden Technologiewerte investieren, die seinen ja alle unterbewertet und würden rasant steigen. Ich überlege die Bank zu wechseln.

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marcel 6. Dezember 2005 um 12:50

„Ich überlege die Bank zu wechseln.“
hhahahaha

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marcel 6. Dezember 2005 um 12:58

oha, warum wird hier meine emailadresse angezeigt. muss das sein?

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Andi mit dem guten Tipp 6. Dezember 2005 um 13:39

Nö muss nicht sein, Marcel,
wenn Du ein wenig genauer hinschaust, wirst Du auch feststellen, wie sich dies vermeiden lässt. Zum Beispiel, indem Du das Häkchen bei „Einstellungen merken?“ entfernst. Oder intensiver nachdenkst, bevor Du auf „Kommentar eintragen!“ klickst.

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tknuewer 6. Dezember 2005 um 13:51

E-Mail werde ich gleich entfernen. Das ist im Preis mit drin 😉

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Ljut 6. Dezember 2005 um 15:01

Investmententscheidungen im Tech-Bereich sollte man vielleicht an den einfacheren Fragen dieser Welt aufhängen.
Diese lauten:

– Brauchen wir das jetzt und heute wirklich?
– Haben wir das morgen und übermorgen wirklich auch noch so bitter nötig.

– Wie lange muß diese produkt- oder dienstleistungs-spezifische menschliche Eitelkeit denn noch befriedigt werden. Oder ist da schon die nächste Sau im Anmarsch, die durchs HighTech-Dorf galoppieren soll.

Es grüßt
Ljut

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Storyblogger 12. Dezember 2005 um 12:02

Und eine weitere Serie – Buchkurzbesprechungen gibt es hier ab sofort. In Anlehnung an Ray Bradbury’s Fahrenheit 451, ein Buch, das nach der Temperatur betitelt ist, bei der Buchpapier zu brennen beginnt, heiÃ?t die Rubrik nun eben so. Nur in Gr…

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