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Es war einmal ein Hort des Purismus im Internet. Seine Name war Google. Eine Suchmaschine ohne Schnickschnack auf weißem Hintergrund, alle liebten sie. Dann kam das Geld. Und damit der Glaube, alles machen zu können. Nun geriert sich Google sogar als Anzeigenvermarkter im Print-Bereich.

Eigentlich wäre die Sache keine große Diskussion wert. Da kauft jemand Anzeigenseiten in Computerzeitschriften, teilt sie auf und verkauft die Stücke weiter an werbetreibende Unternehmen. Etwas vergleichbares tun Mediaagenturen: Sie bündeln die Anzeigenaufträge ihrer Kunden um mit dieser Marktmacht bessere Anzeigenpreise für ihre Klienten auszuhandeln.

Eigentlich also wäre es nicht weiter berichtenswert. Wenn dahinter nicht der Name Google stünde.

Die Suchmaschine hat, wie die "San Jose Mercury News" (gefunden bei Silicon Beat) berichten, Anzeigenseiten bei "PC Magazine" und "Maximum PC" gekauft und weitervermarktet:

"The idea is to help advertisers gain exposure in the offline world at cheaper rates, or with less effort, than they otherwise could have.
Google is „sharing the savings with the smaller guys,“ says Premsyl Pech, president of a small business, Software602.com, of Jacksonville, Fla."

Dann aber beginnt schon das Rätsel:

"Jeff Witkowski, president of AHS Systems, which makes online content management software, was one of five advertisers who split a page in this month’s PC Magazine. He paid $2,200 for his fifth — not much compared with PC Magazine’s regular charge of $72,497 for a full-page ad, or $14,499 when divided by five.

It’s not clear who is paying for the discount. Analysts assumed PC Magazine might have offered lower rates, or that Google agreed to pay full rates in order for the companies to obtain publicity."

Und dann gibt es noch diesen bemerkenswerten Satz:

"And some say Google’s logo on top of the ads might entice advertisers to pay more than they otherwise would."

Immer merkwürdiger also wird die Blase rund um Google. Gibt es tatsächlich Anzeigenkunden, die Geld dafür zahlen, um unter dem Logo eines scheinbar hippen Vermarkters aufzutauchen? Wenn ja, wäre es fast zu verstehen, dass Googles Arroganz sich langsam in Hybris verwandelt.


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