Die Organisatoren des Weltjugendtags sind höchst besorgt um das Seelenheil der Medienvertreter. Sind ja nicht alle so gegen das Böse gefeit wie die jugendlichen Teilnehmer.
Mann, Mann, Mann… Da will man mal sich in Ruhe entspannen vom Weltjugendtag, ist ja auch echt hart, sich als Journalist durch die Massen von Jugendlichen zu kämpfen. Also mal schön ab ans Internet-Terminal im Presse-Zentrum und ein paar Pornos reingezogen.
Und was ist? Gesperrt. Nicht mal über Sex diskutieren darf man, auf die Seite von "Neon": auch gesperrt. Berichtet der Kollege Kinkel vom "Stern".
Puh, was waren die Journalisten aber auch froh, dass wenigstens bei den Internet-Zugängen der Teilnehmer Entspannung möglich war:
"In der Pause zwischen dem Check im Pressezentrum und Knopps Anruf hatten die Fotografin und ich dem Internetcafé für die Pilger einen Besuch abgestattet, das praktischerweise in der Messehalle nebenan liegt. Schließlich lag die Hypothese nahe, dass auf allen WJT-Terminals ein geheimer Glaubenswächter im Internet-Explorer installiert ist. Aber auch diese Annahme erwies sich als falsch. Völlig problemlos ließen sich sämtliche URLs aufrufen, die eben noch tabu waren. Nazipropaganda, Homosexuelle, Kondome, Pornos, Kritik am Papst – alles flatterte wie bestellt über den Schirm."
(Gefunden bei Medienrauschen)
Kommentare
tknuewer 19. August 2005 um 9:22
Bleiben zwei offene Fragen:
1. Wieso erhielt ein anderer Anbieter den Zuschlag für die Internet-Terminals der Teilnehmer – oder hat Netcologne dort bewusst keine Filter installiert?
2. Und warum dürfen Nutzer des Kölner Bildungsservers nicht „Neon“ lesen?
Arthur Dent 19. August 2005 um 18:00
Zu Frage 1: keine Ahnung. Zu Frage 2: Auf der Neon-Homepage kommt zweimal „Sex“ vor. Pfui, aber na gut, das geht ja noch. Doch das war noch nicht alles, das richtig Schlimme kommt erst noch: „Die zehn wichtigsten Pornofilme“. Zweimal pfui!! Und das unter der Rubrik „Meistgelesen“. Dreimal pfui!!!
„Ihr Leser-Schweine, ihr“ müssten sich die Verantwortlichen das gesagt haben. Mal ehrlich: Solche Leser gehören einfach nicht auf den Bildungsserver, oder!? Doch da man schweinische Leser nicht aussperren kann, selbst im Internet nicht – zumindest nicht ohne Site-übergreifende Userregistrierung mit digitaler Signatur, Biometrie, Datenabgleich und allem Pipapo, man müsste „Surfscheine“ ausstellen und ein „Schweineregister“ führen mit Schweinepunkten und Androhung von Surfschein-Entzug – da das bekanntlich alles (noch) nicht geht, muss man halt mit der guten alten Zensur vorlieb nehmen. Vorläufig …