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Wenn Tiere Angst haben, wenn sie wissen, es geht nichts mehr, der Tod ist nah, dann besinnen sie sich ihrer niedersten Urinstinkte. Werber auch.

Das Steppentier, das im Todeskampf mit dem Löwen ringt und weiß, dass es verloren hat, versucht wenigstens noch dem Gegner so viel Schmerzen zuzufügen, wie möglich. Da kommen dann die einfachsten Methoden zur Anwendung, schlichtes Beißen und Treten, Kampftaktik und Strategie verschwinden im Blutrausch.

So ähnlich ist es mit Werbern. Wenn sie merken, dass etwas nicht mehr zu retten ist, besinnen sie sich ihrer urtümlichsten und ältesten Mittel. Zum Beispiel die Marketing-Abteilung der Deutschen Fußball-Liga in Sachen Liga-Pokal.

Dessen erste zwei Spiele fanden am Samstag in Düsseldorf statt. Eine Doppelveranstaltung, gut besetzt eigentlich. Doch seit Monaten tobt hier eine Schlacht um die Vorherrschaft in der Arena, so dass die ohnehin schon nicht zu verstehenden Plakate für den Liga-Pokal erst spät aufgehängt wurden. Keine Werbung dazu die Frage, ob angesichts des Streits die verkauften Karten überhaupt Gültigkeit besaßen – die ganze Sache ging gewaltig den Bach runter. Am Donnerstag meldeten die örtlichen Zeitungen, nicht mal 10.000 Karten seien verkauft.

Der Werber-Urinstinkt vernebelte das Denken, man griff zu einer ganz alten Methode: ein Flugzeug mit Werbebanner kreiste am Freitag über der Stadt. Doch solch ein Mittel stammt aus der Zeit, als ein Flugzeug am Himmel noch ein Wunderwerk war. Heute ist es Alltag – niemand schaute hinauf.

Gerettet hat es nichts mehr, 20.000 Zuschauer kamen. Stimmung? So tot wie ein Zebra nach dem Löwenbiss.

Nachtrag: Vielleicht aber ist es auch einfach eine Frage der Professionalität von Marketing-Leuten im Fußball. Im einem Fan-Forum von 1860 zum Beispiel, wir über Grammatik- und Rechtschreibfehler einer ziemlich grauenhaften Vereinswerbung diskutiert…


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