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Die vergangene Woche branchte die überraschende Demontage einer hoch gelobten Journalistin: Anne Will.

Menschen von einer gewissen Prominenz verlieren in unschöner Regelmäßigkeiten jedweden Kontakt zur Realität. Vielleicht ist ihnen das nicht mal vorzuwerfen, schließlich sind sie oft umgeben von Schönrednern und Wohlmeinern, die alles bejubeln, was die Sterne unserer Gesellschaft so anpacken.

Und deshalb fühlen sich jene Menschen von gewisser Prominenz irgendwann dazu berufen, Dinge zu tun, bei denen jedem einigermaßen solide denkenden Mitbürger klar ist, dass sie nur schwerlich funktionieren können. Wenn überhaupt.

Als Politiker, zum Beispiel, stellte man merkwürdige Vertrauensfragen. Als Nachrichtensprecher dagegen glaubt man alles wegmoderieren zu können, was bei drei nicht vom Sender ist. Oder man ist der festen Überzeugung, dass gewisse Regeln des Polit- und Mediengewerbes auf einen selbst nicht zutreffen.

Womit wir bei Anne Will wären.

Eigentlich ist sie "Tagesthemen"-Specherin und das macht sie auch sehr ordentlich. In der vergangenen Woche nun interviewte sie live Gerhard Schröder während dessen Besuchs in Washington. Eigentlich sollte es um Außenpolitik gehen, doch Will fand die Vorstellung, den Kanzler in diesen Zeiten ausschließlich zu außerdeutschen Themen zu befragen genauso skuril wie wohl jeder Bundesbürger. Also fragte sie nach der Vertrauensfrage. Dumm nur, dass mit dem Kanzler (beziehungsweise seinen Berufskommunikatoren) eben jene nicht-deutschen Inhalte abgesprochen waren. Entsprechend erzürnt war Schröder denn auch.

Und das mit Recht. Es gibt gewisse Regeln, und die haben oft auch Sinn. Wenn Medien jeden Versprecher und jeden auf mehrere Arten interpretierbaren Satz zehntausendfach auf die Goldwaage legen, hat ein Politiker mein vollstes Verständnis, wenn er Wert darauf legt, vorab ungefähr wissen zu wollen, um was es in einem Interview geht. Wer frei fragen will, darf sich dann ja vor den Reichstag stellen und versuchen, den Politiker abzufangen – dann sind offene Fragen gestattet. Oder aber man verzichtet auf das Interview und der Volksvertreter bekommt eben keine TV-Bühne.

Anne Will (und/oder ihre Redaktion) aber meinten sich nicht an diese Regeln halten zu müssen. Der inhaltliche Gewinn für die Zuschauer tendierte gegen null – aber dem Kanzler, dem haben sie es richtig gezeigt, die Will-igen von den "Tagesthemen". Ob sie das wohl auch mit Angela Merkel probiert hätten, also der Frau, die vermutlich die Wahl gewinnt und mit der man es sich nicht vergrätzen will? Mein Tipp: nein.

Wenige Tage später demonstrierte Anne Will zum zweiten Mal ihren Hang zur Selbstüberschätzung. Denn Moderationsangebote darf man ablehnen. Auch wenn’s schwer fällt. Doch Will hat zugesagt, für das Live8 in Berlin.

Da stand sie nun auf der Bühne, in jener spießigen Lässigkeitskleidung, die nur in Hamburg-Pöseldorf als jung gilt, und sah vor sich hunderttausend Menschen. War es so laut? Versagte ihre Stimme vor Ehrfurcht? Will jedenfalls brüllte, was ihre Stimme teenagerjungenhaft zum Kippen brachte. Und sie moderierte. Besser: Sie versuchte es. Den Ablauf aber hatte sie weder im Kopf noch auf Zetteln, immer wieder fragte sie laut bei der Regie nach, was jetzt komme. Das wirkt beim ersten Mal cool ("Hey, Leute, ich hab ne Regie, die arbeitet für mich"), beim zweiten Mal merkwürdig, beim dritten Mal amateurhaft. Dann durfte sie den auftretenden Künstlern noch Fragen auf "Bravo"-Niveau stellen und sich deren Ärger (vor allem den von Tote-Hosen-Campino) einfangen. Irgendwann während des langen Tages war sie sie auf der Bühne, von der Regie wieder mal in der Sonne stehen gelassen und schrie: "Und was soll ich jetzt machen? Einen vom Pferd erzählen?" 

"Ja. Genau. Denn das gehört zum Job eines Moderators", wollte ich schon rufen. Aber wer Will in diesem Moment sah, dem konnte sie nur noch leid tun: Wie ein kleines Mädchen aus Pöseldorf wirkte sie, das sich zum ersten Mal nach St. Georg verlaufen hatte.


Kommentare


Frank 4. Juli 2005 um 16:11

Bei Michael Mittermeier konnte man sehen:
a.) das auch er Probleme mit der Regie hatte
b.) ihn das aber nicht weiter störte sondern er einfach weiterlaberte

Beide waren für mich kein sonderlicher Glücksgriff, vom Platz des Geschehens mal abgesehen. Schade das sich Berlin nicht besser präsentieren konnte/wollte.

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Heiko Hebig 4. Juli 2005 um 16:46

Von Hamburg-Pöseldorf ist es ein weiter Weg zur Siegessäule. Auch dann, wenn man über St. Georg läuft. Und einige Personen kommen selbst dann nicht an, wenn Sie davor stehen 😉

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sven 4. Juli 2005 um 17:23

Sehr ähnlich habe ich es auch empfunden – die technischen Probleme haben es den beiden sicher auch nicht leicht gemacht, ein Ablaufplan schien kaum vorhanden zu sein, massive Verzögerungen erforderten viel Improvisation – aber wer als Moderator sagt, es wäre ja nicht so wichtig, dass jede Gitarre angeschlossen ist wird sich keine Freunde unter den Musikern machen. Denn dann brauchen die sich auch garnicht auf die Bühne stellen.

Kam es mir nur so vor oder war Frau Will nach dem Claudia-Schiffer-Auftritt gegen 18 Uhr garnicht mehr zu sehen? Das Herr Mittermaier irgendwann dann auch erschöpft war nach insgesamt über 10,5 Stunden Konzertlaufzeit verstehe ich auch – daher ein Lob für die Leistung angesichts der Umstände.

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kju 5. Juli 2005 um 17:11

Ehrlich gesagt finde ich es durchaus nicht nachvollziehbar, warum Journalisten vor Politikern zu kriechen haben. Politiker werden von uns bezahlt, und arbeiten (angeblich) für uns. Da müssen sie sich auch unbequeme Fragen ihrer Arbeitgeber (stellvertretend durch Journalisten gestellt) gefallen lassen.

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Tim 6. Juli 2005 um 0:36

@kju: Sie haben den Text nicht verstanden. Es geht nicht darum, vor Politikern zu „kriechen“, sondern sich an Absprachen zu halten. Eine Journalistin, die ihrem Interview-Partner erst zugesteht, über bestimmte Dinge nicht zu reden, um dann genau dazu Fragen zu stellen, hat nicht einfach abgelehnt zu „kriechen“. Sie ist einfach link. Weil der Sinn der Frage wohl nicht war, die Öffentlichkeit zu informieren, sondern den Kanzler ein bisschen schlecht aussehen zu lassen. In diesem Augenblick hat Will nicht den „Arbeitgeber“ vertreten, lieber kju, sondern selbst ein bisschen die Macht ergriffen.

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lanu 6. Juli 2005 um 9:55

lieber herr klüwer,

die dame reiht sich doch nur ein in die gilde ihrer kollegen, die auf der perfekten welle in richtung wechsel schwappen. „macht ergreifen“ dieser art ist für den berufsstand nicht untypisch. sie stellt sich nur blöder an.
was mir hingegen nicht gefällt, sind die „regeln“ von denen sie sprechen. regeln, die in extremfällen journalisten auch wie deppen aussehen lassen können, wenn politiker das wollen. oder muss der berufsstand mit dieser form der „macht“ leben?

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Thomas Knüwer 6. Juli 2005 um 11:59

Liebe Frau Nanu,

seit wann schreiben denn Sie mich auch noch falsch? 😉

Mit Regeln meine ich nichts festgeschriebenes sondern das Halten an Absprachen.
Bei solch einem Interview gibt es vorher in der Regel Gespräche über die Themen, die angesprochen werden dürfen. Man darf als Journalist sich auch andere Bereiche vorbehalten, doch ist es das gute Recht des Gesprächspartners, ein Interview dann abzulehnen.

Gerade in diesem konkreten Fall ist das Vorgehen der „Tagesthemen“ ärgerlich. Denn mit einem Politiker, dem man weiterhin eine wichtige Position zutraut, hätte Frau Will dies wohl kaum gewagt. Die Reaktion nämlich ist doch klar: Die ARD braucht vorerst bei Schröder nicht mehr für ein Exklusivgespräch anklopfen. Dass die Frage nach der Vertrauensfrage aber keinen inhaltlichen Gewinn bringen würde, ist bei einem so erfahrenen Medienmann wie Schröder auch vorhersehbar. Ging es also nur darum, ihm richtig eine mitzugeben?

Auch ich bin der Meinung, dass Politiker Rede und Antwort stehen müssen. Es gibt aber Situationen, wo sie sich das Recht vorbehalten dürfen, zu bestimmten Themen zu schweigen. Das dürfen Journalisten auch öffentlich machen. Wie hätte Schröder denn ausgesehen, hätte Frau Will verkündet „Wir hätten gern mit Herrn Schröder gesprochen, aber nicht nur über Außenpolitik. Denn das hätten wir in diesen Zeiten für merkwürdig gehalten. Zur Innenpolitik wollte sich der Bundeskanzler aber nicht befragen lassen. Deshalb haben wir auf ein Interview verzichtet.“
Denn – um das klar zu sagen – ein Journalist MUSS nicht unbedingt ein Interview führen. Er kann darauf verzichten, wenn nichts Interessantes herauskommt. Auch, wenn der Gesprächspartner prominent ist.

Eines allerdings ist mir wichtig: Fairer Umgang miteinander und das von beiden Seiten. Und dazu gehört eben auch, sich an vorherige Absprachen zu halten. Wie hätte Frau Will denn ausgesehen, wenn der Kanzler ohne Ankündigung das Themenfeld gewechselt hätte?

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lanu 6. Juli 2005 um 13:15

für den unverzeihlichen schreibfehler entschuldige ich mich natürlich. es war vor 10 uhr, herr knüwer. ich bitte um verständnis
ich hätte es gern verbessert…. geht ja leider nicht.
puh, damit hat ihre blogsoftware schuld.

„Wie hätte Frau Will denn ausgesehen, wenn der Kanzler ohne Ankündigung das Themenfeld gewechselt hätte?“

bei einigen politikern wäre das kaum aufgefallen. 😉

„fairer umgang von beiden seiten“
ist das ihr alltag oder wünschen sie sich da nur ab und an.

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lanu 6. Juli 2005 um 13:18

ach menno:

„oder wünschen sie sich da nur ab und an.“

korrektur:

„oder wünschen sie sich das nur ab und an.“

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Nil 7. Juli 2005 um 9:50

1. ist der Moderationsjob eines solchen Mega-Events immer eine heikle Sache, denn schließlich stehn nicht nur 100.000 Menschen vor einem, sondern der Event wurde ja so hochgepusht, dass ständig von Milliarden TV-Zuschauern die Rede war. Und wenn man dann mal etwas nervös ist, dann ist das ja wohl nur verständlich!! Also, alles halb so wild.

2. Zum Schröder-Interview: Anne hat ja anfangs durchaus außenpolitisch angefangen. Und ist erst später zur Vertrauensfrage gekommen. Meiner Meinung nach auch völlig zu Recht! Die Aufgabe eines Journalisten ist nicht die Rolle des persönlichen Pressesprechers eines Politikers, sondern Fragen von öffentlichem Interesse zu stellen. Und ich glaube sie hatte recht, als sie meinte, dass 80 Millionen Bundesbürger gerne mal wissen würden, was die ganze Sache mit der fingierten Vertrauensfrage eigentlich soll!

Also, wieder: Alles richtig gemacht. Wenn der Kanzler Hofberichterstattung möchte, soll er sich von RTL interviewen lassen!!

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Thomas Knüwer 7. Juli 2005 um 9:57

Liebe Frau Lanu,

meine Erfahrung ist: Wen ich fair behandele, der behandelt auch mich fair – selbst wenn ich ihn hart angehe. Das wundert mich als Kulturpessimisten übrigens auch…

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lanu 7. Juli 2005 um 14:24

lieber herr knüwer,

kann man zwischen menschen und journalisten trennen? wenn ich darf, würde ich ihnen zum einen zustimmen, zu anderen hab ich ähnliche bauchschmerzen wie andere hier.

aber zum glück hab ich eh keine journalistische ahnung und konnte den berufsstand noch nie leiden. entschuldigung, ist leider so.

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K. Geiger 11. August 2005 um 2:42

Sehr geehrter Herr Knüwer,

ich finde es schade, daß Sie nicht mitbekommen haben, daß es die in besagtem Interview von Schröder genannten Absprachen garnicht gegeben hat. Diese unwahre Behauptung hat die Moderatorin dann fairerweise nicht widerlegt.

Mit freundliche Grüßen

K. Geiger

P.S.: Sollten Sie mir nicht glauben, suche ich Ihnen gerne noch eine Quellangabe heraus.

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tknuewer 12. August 2005 um 9:11

Natürlich glaube ich Ihnen – aber die Quellen hätte ich trotzdem gerne!

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S. Klarner 22. September 2005 um 12:44

Sehr geehrter Herr Kollege Knüwer,

wir haben einen Bundeskanzler, der sich zunehmend in der Grauzone zwischen Gesetzesänderung und Rechtsbeugung bewegt. So beim heute angedachten sogenannten „SPD-Putsch“ zur Änderung der Bundestags-Geschäftsordnung; und dem vorausgegangen bereits vor 3 Jahren ganz analog die fluxe Änderung der nicht genehmen Vermittlungsausschuss-Mehrheit.
Im Gespräch mit der Bevölkerung zeigt sich im Denken vieler Leute, daß das Ausrufezeichen nach dem ungläubigen Satz „Aber er ist doch Demokrat!“ langsam durch ein Fragezeichen ersetzt wird.
Und das ist noch vorsichtig ausgedrückt; denn viele fragen sich, wie weit denn Schröder noch bereit ist zu gehen auf dem Weg, um seine Macht zu erhalten. Hat er das „Putin-Modell“ im Kopf? Fragen sich manche. Welche Gesetzesänderungen wäre er noch bereit, zum Zwecke des Machterhaltes, durchzudrücken? Fragen sich andere. Manchen läuft angesichts des hysterischen Jubels am Abend seiner Wahlniederlage ein kaltes Grausen den Rücken hinunter und unangenehme Assoziationen werden wach. Wann werden die vielen aufrechten, zutiefst demokratischen SPD-Mitglieder es nicht mehr aushalten und wagen, aufzuschreien, daß einer Partei in der Tradition Kurt Schumachers, Willi Brandts und Helmut Schmidts dieses Verhalten zutiefst unwürdig ist? Fragen sich Viele.
Dies ist ein Stimmungsbild aus der Bevölkerung.

Angesichts solcher ungeheuerlicher in der jüngeren Geschichte der Bundesrepublik nie dagewesenen Vorgänge darf man dankbar sein über jeden mutigen und couragierten Journalisten, so auch Frau Will, der die Standfestigkeit und den Mut aufbringt, dem Bundeskanzler nicht nur genehme Fragen über genehme Themen zu stellen!

Freundliche Grüße,

S.Klarner

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tknuewer 22. September 2005 um 13:11

Aber genauso wie der Bundeskanzler die Regeln des Anstandes und der Professionalität beachten sollte, sollten dies auch Journalisten tun. Und dies kritisiere ich. Sich vorher bereitzulegen, wie man den Kanzler mal richtig einen vor den Karren geben kann – das ist einer von TV-Gebühren bezahlten Journalistin nicht würdig.
Die Sitten verrohen auf beiden Seiten. Und wenn nicht beide Seiten daran arbeiten, etwas zu ändern, müssen wir uns nicht wundern, wenn Politiker UND Journalisten in der öffentlichen Wahrnehmung immer mehr in Richtung des Nicht-Ernstzunehmenden driften.

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BillieBangkok 12. November 2005 um 23:32

Frau Will hat das Interview meiner Meinung nach äußerst moderat, mit dem nötigen Respekt, aber auch mit dem dazugehörigen Mut geführt! Respekt vor Frau Will und weiter so!

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Stefan Schmitt 14. Juli 2006 um 5:44

\“K. Geiger kommentiert:
Sehr geehrter Herr Knüwer,

ich finde es schade, daß Sie nicht mitbekommen haben, daß es die in besagtem Interview von Schröder genannten Absprachen garnicht gegeben hat. Diese unwahre Behauptung hat die Moderatorin dann fairerweise nicht widerlegt.\“

*Lach*

Da muß sich der Herr Knüwer wohl oder übel fragen wie es denn mit seiner eigenen Fairniss ausschaut, wenn er hier mit Hilfe falscher Fakten versucht Kollegen öffentlich zu demontieren.

Jedes weitere Kommentar erübrigt sich wohl. Eine Entschuldigung an Frau Will hielte ich für mehr als angebracht.

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Thomas Knüwer 14. Juli 2006 um 9:07

Dass es diese Absprachen nicht gegeben haben soll, ist allerdings auch nur in diesem Kommentar zu finden. Und ein Kanzler-Interview ohne genaues vorheriges Abkaspern der Fragen? Würde ich für eine mittlere Sensation halten…

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Martin Fischer 18. Juli 2006 um 10:12

Sehr geehrter Herr Knüwer,

auch wenn man sich an gewisse \“Regeln\“ halten sollte, so werde ich das Gefühl nicht los, dass Sie hier das Prinzip \“Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus\“ verteidigen. Die Presse verteidigt immer – zu Recht – die Pressefreiheit. Diese beinhaltet vor allem einen kritischen Umgang mit kritischen Themen. Sollte es wirklich eine Absprache gegeben haben, so kann man Frau Will tatsächlich kritisieren. Aber von einer \“Demontage der Frau Will\“ zu reden ist eine Nummer zuviel und nur durch Ihre subjektive Sichtweise zu erkennen.
MfG
Martin Fischer

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Thomas Knüwer 18. Juli 2006 um 10:35

Wir reden hier über eine Situation, die ein Jahr her ist. Vielleicht versetzen Sie sich noch einmal in diese Zeit. Wenn eine hoch gelobte Journalistin, sich innerhalb einer Woche zwei solche Sachen leistet, dann demonstriert Hochmut. Und das ist in diesem Fall eine Demontage.

Und, ja, das ist meine subjektive Sichtweise. Dies ist ein Weblog und Weblogs sind von Haus aus leicht bis sehr subjektiv.

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Heinrich 6. Februar 2007 um 18:28

Diese uralten Kamelle hättet Ihr euch
auch an einem bierseligen Stammtisch gegenseitig an den Kopf werfen können.
HINNER.

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FWS 11. Februar 2007 um 16:49

Die meisten Interviews sind abgesprochen. Wer guckt oder hört sich solchen Schwachsinn noch an.
Bravo Anne Will, Politiker müssen \“Rede und Antwort\“ stehen und zwar ohne Absprachen, sonst sollen sie sich einen anderen Job suchen.

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PKZ 30. März 2007 um 1:20

Es gehört zu den Aufgaben eines guten Journalisten die Fragen zu stellen, die den Menschen auf den Nägeln brennen. Wer sich in seinen Interviews nur durch Konventionen leiten lässt zeigt, wie wenig ihm an der Information seiner \“Kunden\“ gelegen ist. Aus diesem Grund kann ich die Meinung des Autors nicht teilen.

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Anne Will Fan 21. April 2007 um 11:45

Bin auch der Meinung, dass so abgesprochene Sachen totale Verarsche am Bürger ist. Nur das die Politiker gut dastehen und was sie in Wirklichkeit machen….tz tz tz darüber muss man auch nicht reden! Wie z.B. die Forderung Urlaub in Deutschland zu machen und nicht soviel in der Welt rumfliegen. Na toll, dann sollen sie mal alle Ministerien/Ämter in Berlin haben und nicht noch zum Teil in Bonn. Da fliegen die Mitarbeiter dauernd hin und her. Genauso das ständige Umgeziehe mit Straßburg / Brüssel und sonstiges. Deswegen fande ich das von Anne Will klasse und Schröder hab ich seitdem nicht mehr so rumeiern sehen!

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AchimL 20. Mai 2007 um 11:34

… ach Gott … wer ist schon Thomas Knüver?

dazu noch dieser lächerliche Kommentar, das ist echt traurig!

Antworten

Thomas Knüwer 20. Mai 2007 um 11:47

Thomas Knüver? Kenn ich auch nicht.

Antworten

Stephan Kündiger 2. Juli 2007 um 10:52

Lieber Herr Knüwer,

anscheinend verwechseln Sie die Gesprächsführung bei Interviews der \“Tagesthemen\“ mit der der \“Aktuellen Kamera\“ zu DDR-Zeiten, wo jede Frage dem Interviewten bereits vorab schriftlich zugeführt werden musste.

Darüber hinaus darf ich Ihnen mitteilen, dass es im im Vorfeld von Interviews der \“Tagesthemen\“ keine Absprechen gibt.

Antworten

Thomas Knüwer 2. Juli 2007 um 11:35

Bemerkenswert: Jedes Mal, wenn Anne Will in den Schlagzeilen ist, kocht diese Diskussion wieder auf. Also nochmal:
1. Es ist vollkommen normal, Inhalte von Interviews abzusprechen. Dies trifft nicht nur für das Fernsehen sondern auch für Print zu. Dabei geht es nicht darum, Fragen vorzulegen, sondern schlicht den Interviewten auf Themen vorzubereiten.
2. Anne Will hat jüngst behauptet, es gebe solche Absprachen nicht. Nun dürfte sie sicherlich nicht mit der Presseabteilung des Kanzleramtes telefoniert haben, sondern jemand anders. Was dabei passierte, wissen wir allen nicht. Was aber sicher ist: Das Kanzleramt wird gefragt haben, zu welchem Thema das Gespräch stattfinden soll. Ob es dann eine echte Absprache gegeben hat, wissen wir allen nicht. Mutmaßlich auch nicht Frau Will. Aber: Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine thematische Abgrenzung vorgegeben wurde. Dies hat nichts mit DDR zu tun, übrigens. Solche Vergleich sind, ähnlich wie Drittes-Reich-Vergleiche, meist eher unglücklich.

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Stephan Kündiger 6. August 2007 um 9:06

Ihr Zitat: \“Ob es dann eine echte Absprache gegeben hat, wissen wir allen nicht.\“

Abgesehen von einem grammatikalischen Fehler in diesem Satz geben Sie nun endlich zu, dass Sie nicht wissen, ob es im Vorfeld des Interviews Absprachen gegeben hat. Selbiges haben Sie in Ihren vorherigen Eintraegen ja immer wieder als absolut sichere Tatsache beschrieben!

Durch meine Arbeit im Europaeischen Parlament bin ich in ungewohnter Weise in das Entstehen von Interviews eingebunden und kann daher sagen, dass es keine Absprachen gibt, wenn z.B. Herr Prof. Poettering in Interviews zu verschiedenen Sachverhalten Stellung nimmt.

Darueber hinaus: Wer Vergleiche mit der ehemaligen DDR oder dem Dritten Reich – so wie Sie – scheut, verleugnet zum einen nicht nur die Deutsche Geschichte, sondern traegt in besonderem Maße dazu bei, dass die Deutschen auch heute noch oftmals argwoehnich angesehen werden.

Fehlt nur noch, dass Sie die Meinung von Bundeskanzler a.D. Schroeder teilen, der Russische Praesident Putin sei ein \“lupenreiner Demokrat\“!

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Thomas Knüwer 6. August 2007 um 9:13

Lustig, immer wenn Anne Will… Aber das schrieb ich ja schon. Vielleicht werden Interviews mit Prof. Poettering nicht abgesprochen – Interviews mit dem Kanzler für gewöhnlich aber schon. Zumindest heißt es: Interview über XYZ. Wenn es in diesem Fall nicht der Fall war, wäre das ungewöhnlich.

Bei den Vergleichen gebe ich Ihnen Recht. Wir sollten vorsichtig sein, aber sie nicht vermeiden. Oft genug aber gehen sie, siehe Politiker-landen-mit-Drittes-Reich-Zitaten-in-den-Sommerlochschlagzeilen, kräftig daneben.

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Pierre Jäckel 4. September 2007 um 11:58

montag, 03. september 2007, viertel vor elf in der ARD, anne will zu gast bei beckmann:

natürlich kommt das gespräch auch auf die interviewführung von frau will in ihrer ehemaligen position als tagesthemen-moderatorin zu sprechen.

als DAS vorzeige-beispiel schlechthin werden ausschnitte aus dem besagten interview mit bundeskanzler a.d. schröder gezeigt und frau will bekräftigt einmal mehr, wie es war: es gab (und gibt) bei tagesthemen-interviews generell keine absprachen und hat sie erst recht in diesem bestimmten fall nicht gegeben.

der einzige, der wirklich zu wissen scheint, – bzw. sich einbildet zu wissen – dass frau will hier nicht die wahrheit sagt, ist natürlich der kollege knüwer vom handelsblatt!!!!!

warum nur traue ich den aussagen von frau will mehr als den ihren? wie oft waren sie dabei, als mit den interview-partnern der tagesthemen die \“absprachen\“ im vorfeld getroffen worden?

und überhaupt, wer sind sie, thomas knüwer, überhaupt? ein verkanntes genie, dass bessere kontakte zur tagesthemen-radaktion hat, als frau will sie jemals hatte? ich bin beeindruckt und freue mich auf mehr von ihnen

herzlichst, pierre jäckel

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Wieland Enders 11. September 2007 um 17:27

Hallo,

ist schon erstaunlich, wie sich die Kommentare entwickeln: Aus paar subjektiven Bemerkungen mit den Unwägbarkeiten der nicht-dabei-gewesenen obsiegen die mit der ausgeprägtesten Diskutiererkrankheit:
Die eigene Autorität hervorkehren; den anderen niedermachen und dumm dastehen lassen; Sieger im Meinungsstreit. Und genau das hat Hr. Knüwer Frau Will im ersten Artikel vorgeworfen (sowie mangelnde Souveränität bei der Live8-Moderation).
Zum Glück hat sich ja Frau Will weiterentwickelt und man kann die 2 Jahre alten Dinge begraben bzw. als Mahnung dranheften – vielleicht gerade durch diese Missgriffe.
Denn Themen werden vor Gesprächen gewiss abgestimmt – bei jeglichem beruflichen Treffen, auch \“wenn z.B. Herr Prof. Poettering in Interviews zu verschiedenen Sachverhalten Stellung nimmt\“ (d.h. auch bei Hr. Kündiger gibt es Sachverhalte, um die es geht, und wahrscheinlich welche um die es gerade nicht gehen soll.)
Wobei ich eine Nachfrage an Hr. Schröder \“Was sollte dieses Mißtrauens-votum\“ jederzeit stellen würde, wenn er sich von mir was fragen ließe.

Noch eine Nachhilfe an Hr. Kündiger: Fragen wurden auch unter dem Pressediktat der DDR zugesandt. Zugeführt wurden die, die sich nicht an die allen bekannten Regeln =kuschen= gehalten haben, um dann unvorbereitet auf fiese Fragen zu antworten. Aber das ist ja zum Glück vorbei.
Doch ein schmaler Grat zwischen Feigheit und Hochmut bleibt Mut immer, nicht nur gegen den zuletzt hochmütigen Hr.Schröder.
Schöne Tage, W.Enders

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westernworld 5. Februar 2008 um 19:31

ich weiß nicht mit was sich herr schröder im besonderen oder irgend ein anderes mitglied unserer neoliberalen fuktionseliten irgend eine art von respekt oder fairness verdient hätten.

was sie verdient hätten überlaße ich der phantasie der leser.

p.s. : herr schröder ist lobbyist und nicht mehr kanzler.

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Thomas Knüwer 6. Februar 2008 um 5:22

*Seufz* Vielleicht lesen Sie mal das Datum über diesem Artikel…

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