Deutschlands Krankenkassen sind zu teuer, alle sorgen sich um die Volksgesundheit. Nur nicht in Bayern. Da gibt’s bestenfalls mal nen Kropf. Und deshalb muss auch niemand Nordic Walken. Muss nicht. Und darf nicht.
Es gibt nichts, in der deutschen Beamtenschaft, was einen noch wundern dürfte. Erst recht, nicht, wenn man die Tollereien deutscher Gerichte im Lawblog liest.
Und doch, ist man immer wieder erstaunt, wie viel Kreativität Staatsdiener aufbringen, um den Bürgern das Leben richtig zu vermiesen. Zum Beispiel ein Nordic-Walking-Verbot am Nymphenburger Schloss, weil:
"Die Nordic-Walking-Gruppen zwingen andere Parkbesucher auszuweichen und die Parkwege zu verlassen. Auch fühlen sich viele Besucher durch die lauten Geräusche der Stockspitzen gestört."
Erstmal gilt das nur für gewerblich geführte Gruppen (soviel zur Gründerförderung im Freistaat Bayern), aber die Verschärfung ist sicher nur eine Frage der Zeit. Ich sehe die Freiheit der Nordic Walker schon als Fall vor dem Bundesgerichtshof – wir sind schließlich in Deutschland.
(gefunden bei Riesenmaschine)
Kommentare
Frank Spychalski 28. Juli 2005 um 18:04
Super Idee! Hinter gitter mit den Steckenschleife…
Frank Spychalski 28. Juli 2005 um 18:05
und hier die fehlenden „rn“
problematik.net 28. Juli 2005 um 20:33
auch schlimm, diese ich-mach-mich-fit-menschen!
wellness & anti-aging – in einem gesunden körper wohnt ein gesunder geist. pft, ruhestörer – alle miteinander! alles neumoderner preussen-quatsch, der die alteingesessenen in …
Lichtwesen 28. Juli 2005 um 20:52
Ich hasse diese Nordic-Walking-Typen… aber, irgendwann wird auch dieser Trend vorbei und ein neuer auferstanden sein. Vielleicht wird der neue Hiphop-Sport ja das Rückwärtslaufen? Mal sehen.. oder wie wäre es mit einem Einbein-Springen? Oder Seilchenhüpfen, das bestimmt entsprechend umbenannt wird, um TOP zu klingen.
@all Sporttrend-Forscher: sollte einer von Euch auf den Gedanken kommen, eine dieser Ideen umzusetzen, dann bekomme ich aber Tantiemen, okay? 😉
lex 28. Juli 2005 um 23:01
nun ja, im Nymphenburger Park gilt ein allgemeines Sportverbot. Fahrräder müssen sowieso draußen bleiben und Jogger werden nur geduldet, so lange nicht zu viele Besucher im Park sind. Wer den Park kennt und kein Sportfex ist, weiß das zu schätzen. Sportliche Existenzgründer müssen sich dennoch keine Sorgen machen. Zum Nordic Walken gibt es den Englischen Garten (viel größer als der Schlosspark), nahezu den gesamten Isarverlauf durch sie Stadt, den Westpark (auch viel größer als der Schlosspark), den Luitpoldpark, den Olympiapark, etc. An zu besportelnden Grünflächen herrscht in München wirklich kein Mangel.
Daniel 29. Juli 2005 um 8:25
Also ich kann das nur unterstützen. Hier in der Nähe gibt es einen wünderschönen Park, der an einem Berg liegt. Dort kann man am Wochenede nicht mehr normal spazieren gehen. Die Nordic-Walker treten dort meist in Rudeln auf, die soviel Krach machen (nicht durch die Stöcker sondern durch den Mund) wie einen ganze Kindergartengruppe, die nach 3 Stunden muxmäuschenstill sitzen ins Freie durften. Und natürlich ist man selbst schuld, wenn man so einen Stock ans Bein bekommt.
marcc 29. Juli 2005 um 11:22
Problem ist doch, dass einige Leute meinen, sie hätten Vorfahrt weil sie „Sport“ machen. Waren es bisher die Radfahrer, die die Räder mit dem Auto aus der Stadt rankarrten, so sind es jetzt auch die Nordic- Walker, die meinen zügig daherschreitenden zu müssen.
Allerdings kann man mit einem solchen Stecken einen drängelnden Radler mit einem Hieb in die Speichen besser niederstrecken. 😉 Vielleicht ist an „der Feind meines Feines ist mein Freund“ doch was dran? ;-D
mariecristine 29. Juli 2005 um 23:15
Der Raumbedarf von walkenden Mitmenschen lässt sich noch steigern: Nordic-Walker auf Inline-Skates, so zu bestaunen im Sonntagsgetümmel an den Bonner Rheinpromenaden. Allerdings scheitere ich noch, wenn ich versuche, mir eine Verbotsschild für Nordikwalker auf Inlineskates vorzustellen. Das kommt vielleicht, wenn die ersten Knie oder Füße als Abstoßrampe genutzt wurden..
Mariecristine