Zwei Seiten, keine Lösung

Gestern Abend saß ich in einer Diskussionrunde mit PR-Leuten und Journalisten. Fazit: Jeder weiß, dass es nicht gut ist – aber keiner kann was ändern. News Aktuell ist eine Tochter von DPA und allein schon deshalb dem Seriösen verpflichtet. Eine Schlägerei auf einer Veranstaltung mit News-Aktuell-Logo wäre diesem Image wenig förderlich. Deshalb saßen wir gestern beim Media Coffee fein säuberlich getrennt, wir zwei Journalisten (DPA-Mann Matthias Röder und ich) und die zwei PR’ler (Vodafoner Jens Kürten und Weber-Shandwick-Chefin Astrid von Rudloff). Dazwischen saß News-Aktuell-Mann-und-Weblogger-und-Moderator Wolfgang Lünenbürger.

Vielleicht lags daran, dass die Wellen nicht so hoch schlagen wollten, wie wir uns das gewünscht hätten. Es war ein sehr ruhiger Abend, die herein platzende Ratzinger-Meldung sorgte noch für die lautesten Diskussionen.

Hier mal ein paar Notizen, die ich mir gemacht habe:

Röder ist oft enttäuscht von den Themenangeboten – und trifft damit voll meine Erfahrung. Das, was PR’ler als Thema verkaufen wollen, ist in der Regel gähnend langweilig. Röder brachte ein schönes Beispiel: Als Ute Ohoven gerade die Öffentlichkeit wissen ließ, dass sie ihre Tochter Chiara heimlich auf Drogen testen ließ, hätten Pharma-PR’ler mal was anbieten können zu Drogenschnelltests – schöne Idee!

Kürten schilderte die Leiden eines Konzernkommunikators, der nicht so schnell reagieren kann, wie er gern würde.

Von Rudloff ist sich der Probleme ihrer Branche wohl bewusst. Und sie lieferte den wohl wahrsten Satz des Abends. Wenn ein PR’ler mit einem Thema ankommt und fragt: „Können Sie sich das vorstellen?“, solle der Journalist einfach sagen: „Nein, kann ich nicht.“ Das sei viel edukativer, als Freundlichkeit zu heucheln. Ein Tipp, den ich gerne beherzigen werde.