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Das Wettunternehmen, bei dem auf die manipulierten Spiele gewettet wurde wird – nein, nicht schärfer kontrolliert – gefördert. Je größer eine Gruppe ist, desto unangreifbarer ist sie. Fordert ein Minister etwas, können die Medien ihn attackieren. Fordert eine Ministerkonferenz etwas, scheint sie unangreifbar.

Und so dürfen die Finanzminister der Bundesländer heute auch allen Ernstes ein Wettverbot für alle Sportwettenanbieter fordern, die nicht staatlich sind und Oddset heißen. Zur Erinnerung: Oddset füllt die Landeskassen, muss also geschützt werden. In die Mikrofone sagen durfte diese abstruse Forderung der baden-württembergische Finanz-Staatssekretär Wolfgang Reinhart.

Ja, ja, die bösen privaten Wettanbieter, die sind Schuld an all dem Desaster. Kontrollieren einfach so ihre Wetter, dass unsere spielmanipulierenden Mitbürger doch tatsächlich auf Oddset ausweichen mussten. Da bleibt nur eines: Oddset muss siegen, egal ob das mit Urteilen des Europäischen Gerichtshofs kompatibel ist.

An der Realitätsnähe der FInanzministerkonferenz darf ernsthaft gezweifelt werden.


Kommentare


Europhonie 3. Februar 2005 um 21:49

Staatlicher Schutz für Oddset? Die (Länderfinanzminister) machen das am Ende und werden auch diesen dilettantischen Vorstoß gegen den Geist Europas vom EU-Gerichtshof um die legislativen Ohren gehauen bekommen. Überall dort, wo staatlicher Einfluss denkba…

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J.Tebbe 5. März 2005 um 20:06

Ein sehr gedankenloser Artikel, der zudem viel zu einseitig ist und von mangelnder Kenntnis des ganzen, rechtlichen Komplexes zeugt. Ich würde sogar sagen daß Sie, der Autor, im Lager der privaten Wettanbieter stehen. Von einem Unwert der Sportwetten soll hier mit der heheute herschenden Lehre und Judikatur nicht mehr ausgegangen werden, aber- ist es nicht besser die „Staatskassen“-genauer die nach den Lottogesetzen der Länder vorgesehenen karitativen Kassen, zu füllen, als private? Die Gefahren und die
Auswirkungen der Wetten für Gesellschaft und Spieler bekämpfen die privaten schließlich auch durch die abgeführten Steuern, was vergleichsweise gering ausfällt.Auch der Hinweis auf die Europäische Judikatur („Gambelli“ nehme ich an) ist hier wenig geeignet die Meinung des Autors voll zu stützen.
Dies nur als kleiner Einblick. Ich bitte nur um sachlichere Debatten ohne offenkundigen Lobbyismus.

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tknuewer 7. März 2005 um 9:41

Sehr geehrter Herr Tebbe (oder laut E-Mail Hannemann?),
das Handelsblatt steht auf der Seite eines freien und liberalen Wettbewerbs – das dürfte nicht verwundern. Also ist es nicht ersichtlich, warum ein staatlicher Anbieter werben soll, wie mögliche private Konkurrenten – wenn diesen gleichzeitig der Markt versperrt wird, obwohl sie die besseren Sicherungssysteme besitzen. Übrigens: Deutschland erhebt die höchsten Spiel-Steuern in Europa. Der Staat könnte also auch noch von einer Marktöffnung profitieren.
Dies ist eine sachliche Argumentation…

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Das Ende des schmutzigen Sportwettenkriegs? 8. September 2010 um 17:42

[…] breiten Öffentlichkeit war das zunächst egal – bis Robert Hoyzer kam, der Schieber-Schiri. Dessen Betrug wurde zwar über das staatliche Oddset-Angebot abgewickelt – doch nutzten die Lottogesellschaften dies schnell als PR um zu versuchen, vor […]

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