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Also, der Vermieter von kpunktnull hat das irgendwie falsch verstanden, das mit dem Verpixeln:

Heute also hat Google Streetview für Deutschland außerhalb Oberstaufens freigeschaltet. Das Ergebnis zeugt davon, wie sehr sich die Bundesrepublik vom Ruf als Technologienation verabschiedet hat. Sicher, prozentual ist die Menge der verpixelten Häuser nicht bemerkenswert. Doch immer wieder tauchen die Milchglasfassaden auf und legen Zeugnis davon ab, wie sehr Deutschland Innovation hasst. Selbst die Parteizentrale der Grünen ist verpixelt, ein öffentliches Gebäude einer Partei, die ständig behauptet, sie verstehe doch ein bisschen was von diesem Interweb.

Das obige Bild ist die Streetview-Abbildung jenes Gebäudes, in dem mein Büro liegt. Es demonstrierte wie irre die Hysterie von Medien, Verbraucherschützern und Politikern rund um Streetview war. Denn: Das Gebäude wird renoviert. Sprich: Das Bild muss mindestens anderthalb Jahre alt sein. Seitdem sind dort vier Unternehmen eingezogen, die Fassade ist sauber und frei einsehbar, es sieht recht schmuck aus.

Könnte Google bitte nochmal vorbeifahren? Dieses Bild betrachte ich fast schon als geschäftsschädigend.

Nachtrag: In Facebook hat sich die Gruppe „Ungewollt verpixelt“ gegründet – mal schauen, was aus der wird.


Kommentare


lex 18. November 2010 um 17:08

Genau das ist der Punkt! Das Haus, in dem ich wohne, war zum Zeitpunkt der Google-Aufnahme mit Graffities verschmiert und die Fassade dreckig. Mittlerweile ist das Haus, wie auch de Umgebung, schmuck und gepflegt. Keine neuen Schmierereien mehr, das ganze Viertel hat sich erheblich entwickelt. Ich bin froh, dass bei uns die damals schlimmsten Häuser verpixelt wurden (auch meines). So entsteht beim oberflächlichen Betrachter, der womöglich nicht darüber nachdenkt, dass sich in zwei Jahren viel ändern kann, kein falscher Eindruck.

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Ben 18. November 2010 um 18:09

Zur Sache mit den Grünen:
http://www.malte-spitz.de/blog/3844777.html
Zitat:
„Nein, wir Grüne haben nicht beantragt das unsere Bundesgeschäftsstelle verpixelt wird. Wir wollen die Verpixelung unserer Bundesgeschäftsstelle nicht. Leider ist es aber nicht möglich die Verpixelung zurückzunehmen, da Google die Rohdaten löschen muss.“

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Gonzo 18. November 2010 um 19:10

Tscha, da hilft nur der Umzug in in eine neue Bundesgeschäftsstelle, die nicht verpixelt ist 🙂

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Alex 18. November 2010 um 19:31

Ha, sehe ich nach dem Gebäude, in dem ich gerade sitze, sieht man bei Google Street View nur die Anfänge einer großen Baustelle. Und wir reden hier von einem Gebäude mit Platz für fast 2000 Mitarbeiter. Das Bild ist mindestens drei Jahre alt.

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Alexander von Halem 18. November 2010 um 19:33

Oder selber Bilder machen und bei Panoramio etc. hochladen…

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Carsten Raimann 18. November 2010 um 19:50

Auch hier, Cafe Mimosa, Hamburg, die komplette linke Seite fehlt, der tolle Schriftzug über dem Eingang an der Fassade, weil ein unter Verpixelungsdrang und Verfolgungswahn leidender Mitnutzer des Hauses Widerspruch eingelegt hat. Absolut geschäftsschädigend! http://bit.ly/cw1gBk

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Kassandra 18. November 2010 um 23:26

Ja, @Sebastian und generell gerne etwas weniger Hysterie!
Gegen welchen imaginären Superfeind kämpfen wir hier eigentlich? Also, auch „Indiskretion Ehrensache“ schlicht ein wenig runterkommen!
Die „Überhypung“ all dessen, was im Netz stattfindet nervt!

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Lobo 19. November 2010 um 10:19

Ich kann mir nun sehr gut vorstellen, das die Hausbesitzer, welche ihre (öffentliche) Fassade, verpixelt lassen haben, nun von Google VERLANGEN doch bittschön nochmal ein richtiges Foto zu machen. Weil das Foto ist doch geschäftsschädigend und so. 😀

Ich finde, google hat es genau richtig gemacht: Einfach mal den Massen zeigen, wie sch*** das aussieht und nun „tja, Pech gehabt, Schuld eigen!“
Ob es bald ne Mashup Anwendung gibt, wo man bei den verpixelten Ausschnitten auf bing&co. ausweichen kann?

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Armin 19. November 2010 um 10:53

@Ben,

nur wird das den Gruenen wenig helfen. Die meisten Leute die einfach nur auf Streetview gehen und dort die verpixelte Parteizentrale sehen werden sich wie Thomas ihren Teil denken und fertig. Hat ja nicht jeder ein Blog wo er von seinen Lesern aufgeklaert werden kann.

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Jan Rothenberger 19. November 2010 um 11:57

@Sebastian:
Das Machtargument sticht mindestens dann nicht mehr, wenn alle dasselbe machen können und auch tun: http://kaliban.de/2010/11/unsere-daten-sollt-ihr-raten/

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etg 19. November 2010 um 14:08

„Doch immer wieder tauchen die Milchglasfassaden auf und legen Zeugnis davon ab, wie sehr Deutschland Innovation hasst.“

Also nochmal: jeder, der sein Haus verpixeln ließ, hasst Innovation?

Ist das nicht etwas einfach gedacht?

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Querleser 19. November 2010 um 15:10

kein Kommentar, nur ein Tipp: Designer Mario Garcia erinnert sich lebhaft an das furchtbarste Projekt seines Lebens – das Redesign der Zeit mit nicht weniger als 10 abgelehnten Entwürfen.
Vielleicht lässt sich was draus machen …

http://garciamedia.com/blog/articles/40_years_40_lessons_10positive/

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Max Wedell 23. November 2010 um 3:51

@Sebastian

Google nutzt insgesamt 4 Petabyte Speicher, ihr persönliches Gehirn, Herr Eiweleit, fasst ca. 2 Petabyte Informationen. Wenn Sie also eine Firma mit einem Kompagnon zusammen gründen, ist die genaugenommen moralisch schon gleich ungefähr so unvertretbar wie Google.

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Sebastian 28. April 2011 um 16:44

@Max Wedell
Nur würde mir, wahrscheinlich auch meinem Kompagnon, die Möglichkeit fehlen, diese Menge an Daten auch effektiv zu nutzen. Schade eigentlich.

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