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Irgendwann tauchen in jedem Markt die Henry Fords auf. Sie machen die Produktion eines Produktes so viel billiger, dass die vorhandenen Marktstrukturen komplett verändert werden. Erst wenn die Fords ihr Werk tun entsteht die klassische Anbieteraufteilung in Billig-Massenanbieter, Qualitätshersteller und Nischenproduzenten.

Im Markt für Mobile Apps gibt es noch keinen Henry Ford. Hier geht es zu wie in Kalifornien im Goldrausch. Unübersichtlich. Wild. Wirr. Strukturenlos. Deshalb kommen einige Anbieter auch mit Apothekenpreisen bei Großunternehmen durch. Also, Preise von Apotheken, die auf dem Mond stehen.

Während der Dmexco habe ich dem geschätzten Herrn Bulo von „Clap“ die Beta-Version einer neuen App gezeigt. Seine Reaktion sehen Sie hier:

Seit heute nun ist sie frei und gratis erhältlich: die App zu diesem Blog, die Indiskretion-Ehrensache-App.

Nein, sie ist kein Henry-Ford-Werk an sich. Sie ist nicht mal etwas atemberaubend besonderes, sondern eine schlichte Übertragung dieses Weblogs auf das Iphone.

Ihre Funktionen:

– Artikel lesen

– Artikel kommentieren

– Kommentare lesen

– Push-Funktion für neue Artikel

– Abschalten der Push-Funktion zu bestimmten Tageszeiten (Nachtruhe)

– Volltextsuche

– Lesezeichen

– Liste der meistgelesenen Artikel

– demnächst: Weiterversenden von Artikeln über Twitter und Facebook

Das alles erfindet die Idee der App nicht neu. Und, nein, ich erwarte nicht, dass jetzt alle wie wahnsinnig die App herunterladen.

Warum es sie trotzdem gibt? Weil sie vom Herannahen der Henry Fords kündet. Von jenen, die die Mobile-App-Produktion am Fließband möglich machen.

Vor einigen Wochen kontaktierte mich Fatebook, eine Zwei-Mann-Agentur aus Erbach. Ihr Angebot machte mich einen Moment sprachlos: 299,- Euro für die Verwandelung von WordPress-Blogs in Iphone-Apps.

299,- Euro.

Allerdings: Werbung wird künftig in die Apps eingespielt werden.

Trotzdem: 299,- Euro.

Vier Wochen hat die Umsetzung gedauert, was aber nicht an Fatebook lag, sondern an mir: Arbeit, Picnic, Arbeit. Theoretisch wären zwei Wochen möglich gewesen. In dieser Zeit waren die Fatebooker perfektestens organisiert und wickelten das Projekt über die Plattform Basecamp ab – vorbildlich.

Nun ist sie da, die Indiskretion-Ehrensache-App. Und die Gewissheit: Henry Ford ist nah.


Kommentare


Simon 12. Oktober 2010 um 8:56

Ich sehe (außer Push) eigentlich keine Vorteile, sondern nur Nachteile (Systemabhängigkeit, Werbung). Oder stehe ich mit meiner Meinung alleine? Vielleicht ein nettes Feature für Unternehmen, für das „private“ Blog jedoch nicht sinnvoll, wie ich meine…

Grüße

Simon

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cmeissner 12. Oktober 2010 um 8:57

Da bin ich ja mal gespannt. Glückwunsch zur App.

Und von diesen Henry Fords bräuchten wir gerade aktuell in Deutschland mehr!

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Henry 12. Oktober 2010 um 9:10

Ich finde die App klasse. Push ist toll. Und eben im Bus mit „Edge“ konnte ich zügige Aufbauzeiten verzeichnen. Vielen Dank!

@Simon, Lesezeichen ablegen werde ich ebenfalls nutzen, gerade bei den ausführlichen Texten von Thomas durchaus ein Vorteil um später darauf zurückgreifen zu können.

Entschuldigung um den Vergleich, aber wenn solch eine App herauskommt ist ja klar dass sie systemabhängig ist. Oder ist ein neues Auto nachteilig weil es nur die Zielgruppe 17+ anspricht? Jedes Produkt ist für eine bestimmte Zielgruppe ausgerichtet.

Beschweren tun sich aber auch nur die, die nicht daran teilhaben können / dürfen.

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Christian Fischer [Mobile] 12. Oktober 2010 um 9:33

Bin hin und hergerissen. Die Umsetzung ist echt schön, die Zusatzfeatures prima. Und wir alle brauchen die, die den Fords den Weg frei machen.
Ob ich die App nutzen werde USt. eher zweifelhaft, weil ich das Blog ja im RSSReader habe.

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Armin 12. Oktober 2010 um 9:39

299,- fuer eine doch sehr begrenzte Zielgruppe ist drin, aber fuer ein vermutlich kostenloses Mobile theme/template fuer WordPress hat’s immer noch nicht gereicht? Stimmen da die Prioritaeten?

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Thomas Knüwer 12. Oktober 2010 um 9:51

@Armin: Indiskretion Ehrensache hat eine Handy-optimierte Seite. Die wird mir auch angezeigt. Allerdings: Zufrieden bin ich damit nicht. Vorschläge sind gern gesehen…

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Monk :-) 12. Oktober 2010 um 9:52

Sehr schön. Schon allein wegen des hochauflösenden Icons. Denn die „alten“ Icons sehen auf dem neuen iPhone4 hässlich pixelig aus (fällt vermutlich nur mir das negativ auf… Mensch, hab ich Probleme…).

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Felix Nagel 12. Oktober 2010 um 11:42

Kann mich da Armin nur anschließen. Wie immer wird das iPhone maßlos überschätzt. Alle anderen Smartphones bleiben außen vor und vermutlich sogar das iPad.

Wie kann ich mir die mobile Seite denn anzeigen lassen?

*murks*

So gehts billiger, besser und für alle OS:
http://www.bravenewcode.com/products/wptouch-pro/

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Armin 12. Oktober 2010 um 12:11

@Thomas,

zumindest auf meinem Nexus One wird mir aber hier keine mobile Seite angezeigt, sondern nur die ganz normale Seite wie auf dem Laptop auch. Mit Werbung (Dank Android sogar mit blinkender Flash-Werbung ;-)) und allen Schikanen.

Also irgendwas stimmt da mit den Einstellungen noch nicht so ganz (und ich nehme stark an hier, denn bei anderen Sites wird mir problemlos das „Mobile Theme“ angezeigt. Das kann ich ueber einen Knopf im Footer auch ein und ausstellen, je nach Bedarf).

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Armin 12. Oktober 2010 um 12:21

@Felix,

WPtouch Pro sieht mir verdaechtig nach dem aus an das ich gedacht hatte. Das oder etwas sehr aehnliches habe ich schon auf verschiedenen anderen (WP) Blogs gesehen, funktioniert sehr gut und duerfte plattformuebergreifend funktionieren.

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Julia Friedrich 12. Oktober 2010 um 12:29

WPTouch Pro können auch nur Männer empfehlen. Das Design ist absolut grottig!

Knüwers App dagegen ist optisch echt schön geworden. Weitaus schöner als die seines alten Arbeitgebers 😉

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Anja Rauch 12. Oktober 2010 um 13:02

Ich kann die App nun nicht testen, da ich ein Android-Phone habe. Aber – ich finde es ist eine supergeniale Sache um das mal als Teil des Marketing für die eigene Brand zu nutzen. Die 299 Euro hätte ich auch investiert, aus Spaß an der Freud und weil es doch wirklich interessant sein wird zu sehen, ob sich Zugriffe auf Indiskretion Ehrensache dadurch erhöhen werden. Bin also neugierig auf Zahlen, also einen Post dazu in ein paar Wochen vielleicht?

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Fritteb [Mobile] 12. Oktober 2010 um 13:27

Schreibe diesen Kommentar durch die App auf diese Seite und muss sagen, dass sie wirklich schön ist und den notwendigen Mehrwert für ein Blog bietet, aber.

Ich stelle mir gerade vor, wie ich über 100 verschiedene Blogs, die ich in meinem Feedreader vereine, jedem seinen eigenen Platz als App auf meinen iPhone vermache.

Blogs gehören in ihrer Vielzahl in einen schönen Feedreader, der die Seiten selbstständig aufpoliert und nicht als eigenständige – und in meinen Augen einwenig selbstverliebt wirkende – Verknüpfung auf den Desktop.

Ein Grund, warum ich mich bisher auch gegen eine Zeitungs/Zeitschriften-App verweigert habe, die gehören entweder bei starker Langeweile gekauft oder die wichtigsten Nachrichten dieser Portale erreichen mich über verschiedene andere Kanäle.

Anscheinend haben die Entwickler von fatebook etwas auf den Kasten, dann sollten sie sich hinsetzen und kostenfrei eine solch hübsche App für zum Beispiel rivva schreiben, welche die Leitmedien genauso interessant und hochwertig aufbereitet. Dafür würde ich sogar bezahlen, denn eine solche App vereint auf minimalen Raum die wichtigsten Informationen und könnte sie „am Fließband“ aufpolieren, ohne dass jeder Blogbesitzer sein Blog extra aufbereiten lassen muss.

Dass wäre dann wirklich eine Tin Lizzy 2.0…

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Fritten 12. Oktober 2010 um 13:28

Und man sollte seine Kommentare durch eine fehlende iPhone-Tastatur ruhig editieren können dürfen…

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Felix Nagel 12. Oktober 2010 um 15:22

@Julia Friedrich
So ein grottiges Kommentar können auch nur Applefanboys abgeben. Mal abgesehen davon das sich das Design anpassen lässt (wer lesen kann…), ist die Gestaltung immer noch eine Frage des persönlichen Geschmacks.

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Tobias 12. Oktober 2010 um 16:07

Fürs iPhone vielleicht gut, aber für mein iPad taugts nix… ^^
Wann kommt denn da was, mit extra gedrehten interaktiven Videos? Oder zumindest mit Klick.. Äh… Touch-Strecken??? 😉

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Armin 12. Oktober 2010 um 19:18

@Julia

Ja, Du hast schon recht, die Designunterschiede sind wirklich gigantisch! In der App sind die Icons viel bunter und huebscher! Und das Layout bei einem bestimmten Artikel erst, da sind echt Welten dazwischen! Unglaublich, ich weiss wirklich nicht was mich da geritten hat, wie konnte ich nur auf die vermessene Idee kommen so etwas ueberhaupt zu erwaehnen?!

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Jörg 13. Oktober 2010 um 19:07

Also ich finde das App eine gelungene Umsetzung und möchte mich eigendlich noch Tobias Frage anschliessen:“Wann kommt die Umsetzung für das iPad?“

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Oliver Dresen [Mobile] 13. Oktober 2010 um 22:50

Wie meine Vorschreiber schon erwähnten, wann kommt eine iPad Umsetzung?

Kleiner Bug-Report:
Links fehlen im App, die auf der Webside vorhanden sind.

Videos sollten im App abgespielt werden, weil im iPad das App geschlossen wird und ein anderes geöffnet wird. Das ist nicht sehr Benutzerfreundlich.

Im großen und ganzen eine nette erste Version mit Potential nach oben.

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w 15. Oktober 2010 um 9:48

ich habe (noch) kein iphone, daher die ernstgemeinte Frage:
Was kann die app, was Safari nicht kann?
In den Kommentaren stand was vom pushen? Kann Safari auf dem iphone kein rss? Oder war etwas ganz anderes gemeint?

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