In seiner Ausgabe am 30. Juli berichtete der „Focus“:
„Aus Sicht von Experten bergen soziale Netzwerke wie Facebook allerdings enorme Gefahren für echte Beziehungen – und fördern Vereinsamung sowie Phobien.
Hunderte Freunde auf Facebook sind nicht mit echter Freundschaft zu vergleichen. Die Berliner Psychotherapeutin Franziska Kühne behauptet gar, dass durch soziale Netzwerke reale Beziehungen Schaden nehmen. „Online-Netzwerke lassen Welten zusammenbrechen und schaffen viele Dramen“, sagte sie FOCUS. „Infolgedessen therapiere ich sogar Suizidgedanken und Suizidversuche.“
Heute meldet der Branchendienst Meedia:
„Wer einen Artikel auf dem News-Portal zuende lesen will, muss einen Dialog beantworten, der nach der Hälfte des ersten Absatzes nach dem Teaser auftaucht. Der restliche Text darunter ist ausgegraut. Der Leser hat die Möglichkeit, die Facebook-Seite von Focus Online zu liken oder den Dialog wegzuklicken.“
Dies kann wohl nur als bewusster Anschlag auf die körperliche Unversehrtheit der „Focus“-Leser interpretiert werden. Oder als gehobene Schizophrenie.
Kommentare
egghat 9. August 2012 um 12:26
Prust!
Jan Schütte 9. August 2012 um 12:32
Ich bin auch heute morgen staunend auf die Like-Wall gestoßen und hätte fast den Daumen gehoben. Allerdings führte ein Link rechts daneben zum vollständigen Artikel – irgendwie halbherzig die Aktion …
Petra 9. August 2012 um 13:55
Na doll – Ist Meedia auch schon aufgewacht.
Ich hatte bei Google+ schon im Juli nachgefragt, wer es schon entdeckt hatte.
Aufgefallen ist es mir schon Mitte Juli..
Ist aber eigentlich nicht weiter schlimm, „geliked“ wird grundsätzlich nicht!
Aber anscheinend läuft es nur noch über Klicks. Und da Bilderstrecken verschmäht werden, muss man die Klicks irgendwie anders generieren.
Auffällig beim Tagesspiegel, der neuerdings seine Artikel in Häppchen zerlegt. Und ich glaube auch bei der SZ ist es jetzt Usus.
Rebeca 9. August 2012 um 14:05
„Aus Sicht von Experten bergen soziale Netzwerke wie Facebook allerdings enorme Gefahren…“ Nicht aus Sicht vom Focus.
Thomas Knüwer 9. August 2012 um 14:07
Aber der Focus ist verantwortlich für die Auswahl der Experten.
Rebeca 9. August 2012 um 14:52
Valid point, so hatte ich das nicht bedacht.
Kristof 10. August 2012 um 10:36
Man kann den Artikel auch weiter lesen ohne zu liken. Wer lesen kann, der darf es auch. Mit der Aktion ködert sich Focus nur Analphabeten als Facebook-Freunde.