So. Nun also Rupert Murdoch. Innerhalb eines Jahres sollen all die Inhalte aus seinem Reich online nur gegen Geld zu bekommen sein. Auch „Financial Times“-Chefredakteur Lionel Barber rührt derzeit die Trommel für eine Abo-Wand, was Medienberater Jeff Jarvis beim „Guardian“ so kommentiert:
„FT editor Lionel Barber has predicted that most newspapers will charge online because they should – and should never have given away their content. But I’ve never heard a business plan built on the verb „should“.“
Vielleicht lässt sich die Frage, ob Bezahlinhalte im Netz durchsetzbar sind ja mit der klassischen BWL Durchblick gewinnen? Es folgt: ein Versuch. Wie das Folgende ausgehen wird, weiß ich auch noch nicht. Es könnte lang werden. Ich wäre, liebe Leser, dankbar, blieben Sie trotzdem dabei und würden anschließend ein paar Worte kommentieren.
Also. Der Markt für journalistische Inhalte war vor dem Internet ein defekter Markt. Denn seine Zugangsbarrieren waren extrem hoch, teilweise gar unüberwindlich. So war die Zahl der Kanäle, die über ein Kabelnetz verteilt werden konnten, einst begrenzt, Radiofrequenzen waren/sind ebenfalls limitiert. Wer eine Zeitung starten will, braucht nicht nur eine Druckerei (oder frei Kapazitäten bei einer anderen), sondern auch ein eigenes Verteilernetz oder muss von einem Konkurrenten in seines eingelassen werden.
Solch ein defekter Markt führt zu einer verfehlten Preissetzung. In diesem Fall zu einer verfehlt hohen Preissetzung, sowohl im Anzeigen- wie im Lesermarkt.
Das Internet hat die Produktion journalistischer Inhalte demokratisiert. Und so findet nun im Netz ein tatsächlicher, hochkompetetiver Wettbewerb statt. Die klassischen Medien aber sind diese Art von Gegeneinander nicht gewohnt. Bisher war die Zahl ihrer Konkurrenten überschaubar.
Deshalb auch war es kaum nötig, sich nach klassischem BWL-Modell zu positionieren. Dort gibt es drei strategische Grundpositionen: Qualitätsführer, Preisführer oder Nischenanbieter.
Preisführer sind im Netz derzeit fast alle: Der Preis eines journalistischen Inhaltes liegt fast überall bei 0. Nun gewinnt der, der bei diesem 0-Preis die beste wahrgenommene Qualität liefert.
***Nachtrag: Die Leser zahlen durchaus – und zwar mit der Zeit, die sie für Finden und Lesen einer Nachricht aufwenden. Allerdings nivellieren Aggregatoren diesen Aufwand über alle Anbieter hinweg. Der Preis ist somit faktisch zwar nicht 0, kann aber aus meiner Sicht ignoriert werden.***
Der Qualitätsbegriff im Journalismus aber ist ein Problem. Denn eigentlich kann ihn jeder individuell für sich definieren. Bei einer Zeitung jedoch bezieht sich diese Frage der Qualität für viele Leser nicht durchgehend auf das gesamte Produkt. Da gibt es vielleicht die Freunde der Hochkultur, die auf den Sportteil verzichten könnten. Oder jene, die eine Zeitung nur des Lokalteils wegen kaufen – die Weltpolitik aber lieber an anderem Ort beobachten. Diese Leser einer Zeitung beurteilen die Qualität des Produktes allein anhand der Segmente, die sie interessieren. Andere Segmente konnte er zwar durch den Kauf weiterer Produkte ergänzen, doch kratzt dies an Geld- und Zeitbudget.
Im Internet ist das anders. Hier kann sich jeder mit den verschiedenen Diensten die Bereiche herauspicken, die ihn interessieren. Tut er das gezielt, steigt die Qualität seines persönlichen Informationsökosystems.
Gleichzeitig verschwindet ein weiterer Marktdefekt: Leser sind nicht mehr auf Erscheinungsgebiete oder Zwischenhändler angewiesen. Die Lokalnachrichten aus Rottweil erreichen den exilierten Schwaben auch in Düsseldorf. Und durch die gefallenen Eintrittsbarrieren steigt die Zahl der Anbieter. Die schönste Bundesliga-Vorschau schreibt dann vielleicht nicht mehr die „Frankfurter Rundschau“ – sondern der Spreeblick.
Somit wird es schwer, Qualität zu definieren. Für ein bestimmtes Interessensegment erscheinen mir aber drei Möglichkeiten der Qualität zu bestehen:
1. Schnelligkeit
2. Informationstiefe
3. Unterhaltung
Schnelligkeit bei Nachrichten sei kein Wert an sich, warf hier im Blog einmal ein Kommentator ein. Und ich behaupte: Das ist nicht ganz richtig. Zunächst einmal muss die schnell kolportierte Nachrichten natürlich richtig sein. Dann aber kann sie für eine bestimmte Zielgruppe an Wert gewinnen, wird sie schneller überbracht. So braucht jemand, der aktiv an der Börse handelt Informationen so schnell wie möglich; für einen Unternehmenskommunikator kann im Fall einer Krise jede Sekunde wichtig sein; Fußball-Fans wollen aus emotionalen Gründen so schnell wie möglich über Tore informiert werden.
Schnelligkeit also ist ein Wert. Und ich behaupte: Wer sich als Qualitätsführer in diesem Bereich platziert, trifft auf Zahlungsbereitschaft. Dazu gibt es ein spannendes Experiment: Der vor allem auf Twitter aktive Dienst Breaking News Online will Schlagzeilen per Iphone-App liefern – für einen Dollar pro Monate.
Die zweite Qualitätsmöglichkeit ist die Informationstiefe. Auch sie kann Kaufbereitschaft erzeugen – aber nur bei einer sehr kleinen Klientel. Dies erklärt die wirtschaftlich gut laufenden Fachdatenbanken. Je weniger fachbezogen aber die Inhalte, desto geringer die Preisbereitschaft.
Fast völlig außen vor sehe ich hier die großen Nachrichtenseiten. Nehmen wir die heutige Meldung über den Preiskampf der Discounter. Natürlich ließe sie sich beliebig weiter andicken: Historie von Preiskämpfen; Konzept der Discounter; Portraits der Handelnden; Preiskalkulation im Handel. Doch nur ein Bruchteil der Leser hätte tatsächlich tiefes Interesse daran. Die Sättigung der wahrgenommenen Informationsqualität ist schnell erreicht und deshalb ist die Preisbereitschaft entsprechend gering.
Bleibt final das unterhaltende Element. Nachricht als Zeitvertreib. Auch das kann eine Qualität sein – und das muss nicht negativ sein. Denn eine toll geschriebene Reportage liefert eben Information und Zerstreuung, sie packt nicht nur den Kopf, sondern auch das Herz. Allein: Das weiß ich erst, nachdem ich sie gelesen habe. Weshalb vorab eine Preisbereitschaft nicht ermittelt werden kann.
Bleibt noch die Position als Nischenanbieter. Die gibt es auch bei Medien und sie paart sich mit der Frage der Informationstiefe-Qualität. Je tiefer und sachkundiger ein Thema bearbeitet wird, desto eher ist es ein Nischenangebot. Wer diese eine Nische monothematisch bearbeitet, hat vielleicht noch die besten Aussichten, dafür bezahlt zu werden. Denn einerseits ist solche eine fachkundige Position nur schwer zu kopieren, es gibt diese Inhalte also nicht überall. Andererseits ist das Verlangen der speziellen Lesergruppe nach diesen Inhalten hoch – und starkes Verlangen löst auch Kaufbereitschaft aus. Und dürfte eine klar abgegrenzte Zielgruppe den Werbepreis steigern, eine niedrige Leserzahl muss also nicht unbedingt null Anzeigeneinnahmen bedeuten.
Auf Dauer sehe ich wegen all dem nur zwei – nicht wie bei der BWL drei – Positionierungen für journalistische Inhalte, die eine Refinanzierung liefern werden:
1. Preisführer
Das werden die dicken Schlachtschiffe sein, die den alltäglichen Nachrichtenbedarf abdecken. Sie liefern das mediale Rundum-glücklich-Paket, beschäftigen große Redaktionen und ziehen große Lesermengen an. Ihre Inhalte werden kostenlos zu haben sein und sich – aufgrund der Lesermenge – durch Werbung refinanzieren.
2. Nischenanbieter
Hoch spezialisierte Inhalte lassen sich je nach Kostenstruktur ebenfalls über Werbung refinanzieren (zum Beispiel das Blog als Halbtagsjob) oder verlangen Abo-Gebühren für ihre Inhalte.
Sehr speziell oder große Gratis-Masse – alles was dazwischen liegt wird sich nicht rechnen. Zumindest würde ich das nach zwei Tagen kauen an diesem Thema so sehen.
Über Einwürfe in den Kommentaren würde ich mich sehr freuen.
Kommentare
Benjamin Nickel 6. August 2009 um 18:24
Bild.de und SpOn werden den Verlegern für die Paid-Content-Offensive für immer dankbar sein.
Farlion 6. August 2009 um 18:32
Ich denke, in Deutschland wird das nicht praktikabel sein. Kostenpflichtige Inhalte müssen zum einen eine gewisse Qualität bieten, die ich derzeit nur bei vier Onlinepublikationen sehe, zum anderen möchte ich als Abonnent nicht mit zusätzlicher Werbung belästigt werden.
Diese zusätzliche Werbung würde sich aber auch bei einem kostenpflichtigen Angebot nicht vermeiden lassen, denn ich stelle mal die Behauptung auf, dass sich die Besucherzahl auf kostenpflichtigen Angeboten drastisch reduziert und damit die Abo-Einnahmen geringer wären, als der Verlust durch die gesunkenen Werbeeinblendungen.
Dazu kommen natürlich noch die durch Links externer Angebote (bspw. durch Blogs) generierten Besucher, die ebenfalls zurückgehen würden, denn mal ganz ehrlich: Ich würde meine Blogleser nicht auf eine Seite schicken, auf der sie dafür bezahlen müssen, dass sie verstehen, auf was ich mich in einem Artikel berufe oder den ich kritisiere.
Für den \“normalsterblichen\“ Kontaktsurfer, der seine Zeit eher in social Networks verbringt und eher beiläufig im vorbeisurfen die Neuigkeiten auf einer Nachrichtenseite mitnimmt, dürfte es auch eher unwahrscheinlich sein, für den beiläufigen Blick bares Geld zu bezahlen.
Ich sehe es daher auch so wie Du unter dem Punkt \“Kostenführer\“ beschreibst: Wer Nachrichten kostenlos anbietet wird steigende Besucherzahlen verbuchen und damit eine steigende Zahl von Werbeeinblendungen erbuchen können, während kostenpflichtige Angebote eine Bauchlandung einfahren.
Einzig der spezialisierte Nischencontent, wie Fachmagazine, könnte sich durch kostenpflichtige Abos eventuell refinanzieren.
Was allerdings auf der Strecke bleiben würde, wäre die Nachrichtenvielfalt und um die wäre es schade.
Jürgen Kalwa 6. August 2009 um 18:32
Ein gutes Beispiel dafür, dass es Journalisten gibt, die sich sehr gut mit dem Berufsfeld des Velegers auskennen. Jetzt würde mich aber auch mal interessieren, ob die Verleger, die sich eigentlich mit solchen Entwicklungen beschäftigen sollten (aber lieber Schwarzer Peter spielen), überhaupt so weit sind. Ob sie das Geld für Online-Investitionen und -Innovationen bereit stellen und nicht länger davon träumen, die Kioskwände am Hauptbahnhof vollzupflastern. Und ob sie mal endlich ihre Anzeigenverkäufer zur Brust nehmen und denen kreatives Handeln abnötigen. Während die Journalisten so langsam wach werden, dürften die Anzeigenabgteilungen noch immer den Schlaf des (Selbst)Gerechten schlafen.
Wittkewitz 6. August 2009 um 18:42
Um nochmal grundsätzlich darzulegen, welche Geschäftsmodelle eine Vergangenheit und welche eine Gegenwart und Zukunft haben, möchte ich alle bitten, sich diesen Vortrag von Benkler genau anzuhören und dann zu entscheiden, ob es schon Verleger gibt, die überhaupt verstanden haben, worum es eigentlich geht, wenn wir von Social Media sprechen. Mir scheint, dass die Problematik noch gar umfassend verstanden wird. Ich musste da heute so einen Artikel vom Medienwissenschaftler Russ-Mohl auf carta lesen, den ich recht bescheiden fand in seiner Potenz, den Untersuchungsgegenstand zu begreifen. Hier also der Link zu TED-Vortrag (cool dann muss ich das morgen nicht bloggen):
http://www.ted.com/talks/lang/ger/yochai_benkler_on_the_new_open_source_economics.html
Michael Finkenthei 6. August 2009 um 19:25
Lieber Herr Knüwer,
\“Kostenführer sind im Netz derzeit fast alle: Der Preis eines journalistischen Inhaltes liegt fast überall bei 0. Nun gewinnt der, der bei diesem 0-Preis die beste wahrgenommene Qualität liefert.\“
.
Verwechseln Sie da nicht Kosten (für die Herstellung) mit Erlösen? Da haben Sie mich jetzt leicht verwirrt… Ansonsten dachte ich, wir wären mit Kritik an Bezahlmodellen schon weiter – im Sinne von
– Paid content muss hochqualitativ sein und ist eher für spezielle Zielgruppen. \“Nischen\“? vs.
– Werbefinanzierter Content muss große Zielgruppen erreichen, kann also nur \“Schnelldreher\“ sein und wenig spezialisiert. \“Dickschiffe\“?
.
Im Moment, scheint mir, ist beides nicht so richtig reisetauglich.
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Nebenbei, wo würden Sie in Ihren \“drei Möglichkeiten der Qualität\“ die Haptik einordnen? Ich z.B. möchte mich mit größeren inhaltlichen Untiefen – Analysen, historischen Hintergründen, Reportagen, you name it – auch in Zukunft gerne bei einer guten Tasse Tee auseinandersetzen, ohne dabei einen Bildschirm zu brauchen. Ergo Print. Dieser Markt ist da, folglich wird ihn jemand bedienen. Und herausfinden, wie.
.
Ansonsten – lasst es die Murdochs und Burdas doch versuchen. Wem fehlt da was, wenn die weg sind? Saurier, nix gelernt aus 2000ff…
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Wahrscheinlich ist mir heute nur zu warm.
Johann 6. August 2009 um 20:40
Für Bezahlinhalte fehlt mMn auch ein brauchbares Zahlungssystem. Wenn ich für eine ganze (gedruckte) Zeitung 2 Euro zahle und daran Stunden meine Freude haben kann, dann möchte ich für einen einzelnen Artikel online nicht mehr als 10 Cent zahlen. Und bitte auch wie mit Bargeld – anonym. Muß ja keiner wissen, in welcher Zeitschrift ich die Witze lese.
Oma Hans 7. August 2009 um 9:00
Ob für Informationen bezahlt wird oder nicht, hat nicht zwangsläufig etwas mit dem Medium zu tun, über das die Informationen übertragen werden. Für allgemeine Nachrichten wird im Internet deshalb nichts bezahlt, weil sie derzeit von nahezu allen Verlagen kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Wären sich alle Verlage im deutschsprachigen Raum einig, Nachrichteninhalte ausschließlich gegen ein Entgelt abzugeben, dann würde Paidcontent auch in diesem Bereich funktionieren. Der Leser wäre dann gezwungen, etwas zu bezahlen, um an deutschsprachige Informationen in Schriftform zu gelangen. Das würde allerdings auch voraussetzen, dass die öffentlich-rechtlichen Sender ihre Nachrichten nicht mehr als Texte kostenfrei im Internet zur Verfügung stellen.
Rainersacht 7. August 2009 um 9:11
Das Resultat am Ende des Beitrags erscheint mir richtig, wird aber so auch schon seit Längerem von anderen Nachdenkern vertreten.
Neu, interessant und überzeugend ist die Herleitung.
Medienmnsch 7. August 2009 um 9:22
Ich denke, eines der größten Probleme wird die notwendige Änderung der Einstellung der User sein, für Inhalte Geld zu bezahlen.
Die Generation 30plus kennt noch das Gefühl, eine Nachricht oder Information zu \“kaufen\“, indem Geld am Kiosk für eine Zeitung oder ein Buch ausgegeben wird. In der jüngeren Generation sind diese Ausgaben fast unbekannt – warum soll ich Meyers Taschenlexikon in 24 Bände kaufen, wenn es doch Wikipedia gibt. Warum soll ich für SpOn Geld bezahlen, wenn ich die Information auch kostenlos woanders finde, googlenews sei dank….
Ein ganz anderes Problem ist das Bezahlen selbst. Wenn ich aufgefordert werde, von meinem Schreibtisch aufzustehen oder auch nur die Hand von der Maus zu nehmen, um meine Kreditkartennummer zu suchen, überlege ich, ob ich die Information wirklich brauche.
Hier muss noch ein wirklich einfaches und verständliches Bezahlsystem etabliert werden.
Thomas Knüwer 7. August 2009 um 9:34
@Michael Finkenthei: Ihre Kritik ist richtig. Ich ersetze Kostenführer durch Preisführer – dies hätte ich von Anfang an so schreiben müssen.
Das Thema Haptik ist so eine Sache – denn sie ist Geschmack. Genaus könnte man einwenden, dass es eine Qual ist, die \“Welt\“ am Frühstückstisch zu lesen und sie in diesem Moment von der Haptik eines Iphones übertroffen wird.
Klardeutsch 7. August 2009 um 9:59
Sehr auffällig, dass bei den Qualitätskriterien zwei fehlen:
1. Qualität der Recherche. Ob etwas stimmt und von mehreren Quellen bestätigt wurde, scheint nicht mehr so wichtig zu sein. Hauptsache es ist schnell, viel oder lustig.
2. die Auswahl. Im Netz gibt es viel zu viele Informationen. Unerträglich viele. Unterträglich spezielle. Unerträglich fachmännische. Und die Autoren vieler Spezialblogs wollen nicht einsehen, dass ich es gar nicht so genau wissen will. Sie häufen, ähnlich wie Wikipedia, immer mehr, immer detailierteres Wissen an.
Ein Beispiel: Neulich wollte ich kurz einige Informationen über den Medientheoretiker Marshall McLuhan einholen. Der Wikipedia Eintrag dazu hat fast 50.000 Zeichen (auf Englisch, auf Deutsch sind es 48.000 Zeichen)! Das sind etwa 30 Buchseiten. Ich erfahre darin so absolut unwichtige Dinge wie: Einmal wurde in einer Folge einer amerikanischen Kultserie ein Witz über McLuhan gemacht.
Ich habe weder Zeit noch Lust, den ganzen Tag vor dem Rechner zu hocken und danach zu suchen, ob es bei Spreeblick den besten Bundesligaüberblick gibt, bei Blogger XY die besten Informationen über den Iran, bei Blogger YX das Genauste über Nordkorea und bei UZ das Interessantes aus meiner Nachbarschaft.
Ich würde also sofort für zwei oder drei Dienste bezahlen, die mir aus der Fülle der Informationen die wichtigsten auswählen, sie verständlich aufbereiten und mir sagen wo – sollte ich die Sache vertiefen wollen – ich mehr dazu finde. Ich will, dass diese Leute das professionell und nach handwerklich durchschaubaren Kriterien machen – d.h. ich will mich nicht ausschließlich (!) darauf verlassen, dass irgendein Kumpel von mir über Facebook oder Twitter mich mich auf irgendetwas im Netz hinweist, das er ebenfalls durch Zufall gefunden hat.
Außerdem käme ich nie auf die Idee, mir irgendeinen Bundesligablog anzuschauen – ich interessiere mich nicht die Bohne für Bundesliga-Fußball. Die Sportseiten der morgendlichen Zeitung überfliege ich allerdings schon, weil ich weiß, dass hier eine Redaktion das Wichtigste (!) zum Thema Fußball auswählt. Vielleicht finde ich doch eine Information, die sich im Smalltalk verwenden lässt oder mich zum Nachdenken veranlasst. Ohne diese Leistung würde ich mich wohl mit niemandem mehr über Fußball unterhalten können, weil ich dann nicht den Schimmer einer Ahnung hätte. Anderen Menschen ginge es mit anderen Themen genauso – so lange, bis sich nur noch Cliquen in immergleichen Zirkeln über die immergleichen Themen in immergenaueren Details austauschen.
Einen solche Dienstleistung nennt man übrigens Journalismus. Wenn wir wollen, dass es den weiterhin gibt, werden wir wohl dafür bezahlen müssen.
Thomas Knüwer 7. August 2009 um 10:33
@Klardeutsch: Die Recherchequalität ist so eine Sache. Denn genauso wie der Käufer eines Autos nicht erfährt, ob die Technik, die er künftig benutzt im Hause des Autokonzerns entwickelt wurde oder nicht, so bekommt der Leser derzeit nicht mit, wie tief und gut ein Journalist selbst recherchiert hat: Er sieht nur den Artikel, somit also die Qualität der Informationstiefe.
Das ist nicht trivial. Es gibt gute Recherchen, die zu schlechten Artikeln führen und es gibt gute Artikel, die auf wenig Recherche beruhen. Deshalb habe ich dieses Kriterium genauso rausgelassen wie die Qualität der Fotos neben einem Artikel (die zum Gesamtbild hinzugehören, weil sie einen Leser in ein Thema hineinziehen können).
Die Nachrichtenausauswahl wieder ist ein interessantes Thema. Was derzeit passiert ist Hyper-Print-Journalismus im Internet: Eine Redaktion entscheidet über die Platzierung von Nachrichten. Wenn Sie zu spät die Seite erreichen, ist eine Geschichte, die Sie vielleicht interessiert, schon wieder weg, vielleicht ersetzt durch eine Story, die Sie überhaupt nicht interessiert.
Dies müsste eigentlich nicht sein. Es gibt gute Aggregatoren. Kennen Sie www.rivva.de ? Ein interessanter Ansatz – der nicht von Verlagen kommt. Von Verlagen kommt überhaupt gar nichts in Sachen Nachrichtenfilter. Und das ist ein weiterer Hinweis darauf, dass sie das Web nicht begriffen haben. Im Spätsommer will Burda nun mit zwei Angeboten starten – ich bin gespannt.
Was den Wikipedia-Eintrag betrifft: Dieser ist wunderbar unterteilt, finden Sie nicht?
http://de.wikipedia.org/wiki/Marshall_McLuhan
Und zu lang finde ich Ihn insgesamt auch nicht. Ein wenig Tiefe sollte ein Lexikon doch haben.
Sie schreiben, Sie wollen sich nicht auf \“irgendwelche Kumpel\“ verlassen. Erlauben Sie die böse Gegenfrage: Sie verlassen sich lieber auf \“irgendwelche Journalisten die Sie nicht kennen\“?
Meine Erfahrung ist: Dank Twitter, um mal wieder das Hassbeispiel zu wählen, bekomme ich weniger Informationen – bin aber besser informiert. Dies ist eine interessante Erfahrung. Sie beruht darauf, dass wir Menschen Nachrichten weitergeben, die wir interessant finden. Und wir umgeben uns mit Menschen, mit denen uns etwas verbindet. Kombinieren wir beides, entsteht ein Ansatz, der aus meiner Sicht das klassische Redaktionsprinzip schlägt.
Michael Finkenthei 7. August 2009 um 10:44
Nochmal zur Haptik: sicher, die Geschmacker sind verschieden – aber Grundtypen sind schon erkennbar. Gerade durch die Individualisierung eröffnen sich hier neue Geschäftsfelder.
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Gibt es eigentlich irgendwo mal eine Untersuchung, wieweit das Shareware-Prinzip funktioniert? Wie weit reüssiert z.B. die Taz mit ihrer Forderung nach Unterstützung, die sie auf ihren Webseiten immer wieder einbaut? Ok, die Taz ist sicher nicht repräsentativ, aber es gibt ja noch andere – wieweit werden Amazon-Wunschlisten realisiert, gibt es Sponsortum via Paypal wirklich?
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Um das Beispiel auf die Spitze zu trieben: für die Antworten auf diese Fragen würde ich einen Euro springen lassen, und evtl ausser mir noch 500 andere. Get the model?
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Vermutlich schweife ich gerade etwas vom Thema ab,
aber ich hoffe, nicht zu weit.
Thomas Knüwer 7. August 2009 um 11:01
@Michael Finkenthei: Die \“Taz\“ selbst listet Details über ihre Genossenschaft auf: http://www.taz.de/zeitung/genossenschaft/
Was Amazon betrifft, ist eine generelle Aussage schwierig. Eine Refinanzierung ist aber nur über Affiliate-Programme möglich. Das aber ist realistisch, konzentriert sich das inhaltliche Angebot auf Produkte, die dann wieder über die Anzeigen verkauft werden. Netbooknews funktioniert beispielsweise so.
Für solche Antworten muss man aber gar keinen Euro springen lassen – dafür sind sie zu einfach. Es genügt vielleicht schon eine Twitter-Frage.
Anderes Beispiel: Jüngst brauchte ich eine Aufstellung über die Entwicklung des deutschen Telekom-Marktes, unsere Fachfrau war aber nicht im Haus. Über Twitter hatte ich innherhalb von zwei Minuten alles, was ich brauchte.
Obamak 7. August 2009 um 11:04
Hmm, vielleicht noch ein anderer Punkt: Möglicherweise gelangen \“Nachrichten\“ ohnehin in Zukunft nicht mehr vornehmlich über klassiche Medien zum Leser, sondern direkt über Dienstleister, also \“Nachrichtenagenturen\“ und Vermittler aller Colleur (Google News, in einigen Nischen-Themen sind bereits reine PM-Seiten marktführend). Möglicherweise werden klassische Medien daher eher über originäre Inhalte (Reportagen und Analysen) punkten müssen, die in der Herstellung natürlich dramatisch teurer sind. Abwanderung von Lesern zu Nachrichtendienstleistern und Verteuerung der Content-Produktion könnte das Umsonst-Modell natürlich etwas erschweren. Alternative sehe ich trotzdem keine.
Klardeutsch 7. August 2009 um 11:17
@ThomasKnüwer:
1. Ich glaube, da unterscheiden wir uns grundsätzlich. Wenn es nicht um allgemeines Räsonieren, also um Meinungsbeiträge, geht, sondern um Nachrichten und Informationen, halte ich einen gut recherchierten Artikel immer für besser als einen schlecht recherchierten. Mit anderen Worten: Die Güte eines Artikels entscheidet sich an seiner Recherchetiefe. Folglich kann es für mich per definitionem keinen guten, aber schlecht recherchierten Artikel geben.
Natürlich weiß ich nicht, wie gut ein Journalist recherchiert. Ich muss mir deshalb Medien aussuchen, bei denen ich mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit darauf vertrauen kann, dass sie gut recherchieren, zum Beispiel weil ich in der Vergangenheit diese Erfahrung gemacht habe. Diese Erfahrung mag ich aber nicht für jedes einzelne Thema neu machen, das sich gerade als aktuell erweist.
Dass ich nicht weiß, ob meine Annahme bezüglich der Recherchequalität stimmt, ist sicherlich richtig. Aber wenn ich weiß, dass für ein bestimmtes Medium im Großen und Ganzen professionelle Kollegen arbeiten, ist das schon eine gute Absicherung.
Letzlich weiß ich auch nicht, ob in meinem Lieblingsrestaurant, Vincent Klinks \“Wielandshöhe\“, wirklich mit besten Zutaten und professionell gearbeitet wird. Ich gehe einmal davon aus, weil ich bei Herrn Klink diesen Eindruck gewonnen habe.
Es wäre mir in der Tat nicht egal – anders als offenbar Ihnen – wenn es mir zwar gut schmeckte, in der Küche aber alles verschimmelt wäre und man dort Geschmacksverstärker und billige Zutaten zusammenmischte.
2. Was soll ich mit \“#Xing lehnt @Piratenpartei ab – Schriftverkehr inside\“ anfangen? Um nur einmal ein Beispiel von rivva.de zu nehmen. Ist es wirklich die Topmeldung des Tages, dass die Piratenpartei bei Xing eine eigene Gruppe bildet?
Hier sind Themen versammelt, für die sich internettaffine Voll-Onliner interessieren. Ja, ich will lieber einen Menschen, der für mich auswählt – auch wenn ich ihn nicht oder nicht gut kenne. So wie ich nicht will – um zum Essen zurückzukehren -, dass mir der Sommerlier bei Vicent Klink den Wein empfiehlt, den die meisten Gäste wählen. Sondern den, von dem er persönlich überzeugt ist, dass er mir gefallen könnte.
Der Sommerlier ist kein Kumpel von mir, trotzdem vertraue ich ihm mindestens so sehr wie meinen Kumpels, von denen ich weiß, dass sie auch ganz gerne mal ein Glas Wein trinken. Ich tue das, weil ich weiß, dass der Mann eine vernünftige Ausbildung genossen hat und sich professionell (!) mit Wein beschäftigt.
3. Und das führt auch schon zur \“bösen Frage\“, ob ich mich lieber auf \“irgendwelche Journalisten, die ich nicht kenne\“ verlasse als auf meine Kumpels.
Ja, genau das tue ich. Ich finde es nett, wenn mir irgendein Kumpel Ratschläge bei gesundheitlichen Beschwerden gibt. Manchmal sind ganz hilfreiche Tipps darunter. Aber letztlich gehe ich doch zu meiner Hausärztin. Und wenn die Beschwerden heftig werden, gehe ich in die Notaufnahme – zu einem wildfremden Arzt.
Die Diskussion leidet darunter, dass zu viele Leute nicht verstehen (wollen), dass Journalismus ein Handwerk ist, eine Profession, die man lernen muss. Es reicht nicht, gern zu schreiben. Es reicht noch nicht einmal, etwas Wichtiges zu sagen zu haben. Natürlich gibt es schlechte Journalisten, wie es auch schlechte Ärzte und Sommeliers gibt. Aber das ist weder ein Grund, auf Journalismus zu verzichten, noch auf professionelle medizinische Versorgung (oder einen guten Sommelier). Wer das aber will, muss dafür bezahlen. Mit Krankenkassenbeiträgen, höheren Restaurantrechnungen oder eben mit Gebühren für journalistische Leistungen.
Thomas Knüwer 7. August 2009 um 11:35
@Klardeutsch: Was Rivva betrifft haben Sie in Sachen Nachrichtenauswahl vollkommen Recht. Mir ist das Prinzip wichtig: Eine Nachricht ist dann wichtig, wenn aus einem Kranz ausgewählter Quellen dorthin verlinkt wird.
Dies kann bei Nachrichtenseiten nicht funktionieren – und hier ist der große Fehler der Nachrichtenseiten. Denn: Sie verlinken fast nicht. Das bedeutet, die gute Exklusivnachricht wird von der Konkurrenz nicht gelobt, sondern kopiert, bestenfalls noch versehen mit \“…wie XY schreibt\“. Das Internet aber funktioniert anders. Etwas wie Rivva für große Nachrichtenseiten aufzubauen wäre aus meiner Sicht ein Knaller. Nur: Dann müssten sie sich konsequent untereinander verlinken – dazu fehlt die Bereitschaft.
In Sachen Hintergrund: Natürlich will ich auch eine saubere Küche. Ich muss aber davon ausgehen, dass sie sauber ist, weil ich keinen Einblick habe. Sollten Journalisten Einblick in die Recherche gewähren? Ja! Tun sie es? Nein! Somit ist für mich der Hintrgrund nicht seriös zu beurteilen und fällt für mich als Richtkriterium raus.
Was die Qualität von Journalisten betrifft: In der Masse gibt es mehr das, was Sie als \“schlechte Journalisten\“ bezeichnen. Sie arbeiten bei Yellow Press-Blättern und Anzeigenmagazinen, sie schustern fremde Meldungen zusammen ohne Rücksicht auf Fehler und so weiter und so weiter. Sie machen die Mehrheit unseres Berufsstandes aus. Vincent Klinkt ist ein schönes Beispiel: Würde er ein Restaurant-Kritik schreiben, würden Sie ihm mehr vertrauen, als dem Journalisten einer großen Zeitung? Letzterer ist vielleicht freier Reisejournalist und wurde zum Essen eingeladen. Er kann deshalb keine bösen Worte für ein vielleicht mittelmäßiges Essen finden – denn dann wird er beim nächsten Mal nicht mehr eingeladen und sein Honorar trägt nicht das Selberzahlen. Diese Situation ist nicht die Ausnahme – sondern die Regel im Reisejournalismus.
Und in dem Punkt treffen wir uns dann vielleicht. Denn was die Welt braucht ist Journalismus, nicht Journalisten. Sie braucht Journalismus, keine Zeitungen (frei nach Clay Shirky).
Klardeutsch 7. August 2009 um 11:53
Genau. So kommen wir in der Tat zu einem (vorerst) versöhnlichen Abschluss.
Auch mir geht es einzig und allein um guten Journalismus. Sie haben absolut Recht: Es gibt viel zu viel schlechten Journalismus. Wenn Journalismus überleben will, muss er besser werden, sonst wird unser Informationsangebot bald so wie in mancher Straße in Kreuzberg das kulinarische Angebot: 60 Döner-Buden bieten alle den gleichen, schlechten Döner.
Da ich mit Journalistenweiterbildung mein Geld verdiene, möchte ich aus puren Eigennutz auf ein bisschen schlechten Journalismus allerdings nicht verzichten 😉
Mir ist im Grunde völlig gleichgültig, ob die Zeitung gedruckt wird oder online daherkommt. Das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist, dass ein Anbieter für die journalistische Leistung Geld einnehmen muss, um sie zu finanzieren. Und guter Journalismus ist ja noch teurer als schlechter.
Wer aber nur bereit ist, zwei Euro für einen Döner in Kreuzberg auszugeben (oder sogar, wie in der Internet-Welt, erwarten würde, dass man ihm den Döner schenkt in der Hoffnung, dass der Wirt ihn über die Werbung auf der Serviette finanziert), muss sich nicht wundern, wenn ihm Dreck vorgesetzt wird.
Michael Finkenthei 7. August 2009 um 13:02
Lieber Herr Knüwer,
bzgl. der Taz habe ich mich vielleicht unklar ausgedrückt. Dass deren Zahlen nicht wirklich optimal sind, ist leicht ersichtlich, aber mich würde interessieren: wo kamen sie her, die Genossen? Haben die brav den Bestellfetzen ausgeschnitten, oder per Mausklick reagiert? Wie viele letzteres?
Ebenso zu Amazons Affiliate-Programm, und zum Paypal-Sponsoring, da würden mich kumulierte Umsätze interessieren und Teilnehmerzahlen.
Wenn Sie die per Twitter herausfinden, haben Sie einen Kaffee Ihrer Wahl (gerne auch mit wirklich leckerem Keks) bei mir gut. Nur, wie bezahl ich Ihnen den?
Thomas Knüwer 7. August 2009 um 13:28
Verschieben wir das Experiment auf Montag? Mein Tag ist gerade etwas hektisch geworden…
Michael Finkenthei 7. August 2009 um 13:32
Nun hätt ich beinahe schones Wochenende gesagt… aber gerne, bis Montag!
SEO Punk 7. August 2009 um 14:21
Ich denke die entscheidende Frage haben sich die Verlage bisher noch nicht gestellt um mal in Ihrer BWL Denke zu bleiben: Warum sind die kosten eigenltich so hoch? Das Problem der Verlage ist doch, dass sie sich große Redaktionen aufgebaut haben mit vielen Journalsiten, die viel Geld kosten. Sieht man sich Nachrichtenseiten an, die nicht von Verlagen kommen, sondern preisgünstig arbeiten, stellt man fest, dass bei Verlagen ein teurer Journalist 5 Tage Recherche benötigt und am Ende ein Artikel rauskommt. Kleine Seiten haben Horden an Praktikanten und Studenten die ein Bruchteil kosten und am Tag 15-20 Artikel schreiben. Einmal von der Qualität abgesehen, Baut sich hier eine Konkurrenz auf, die kostengünstig produziert und gleichzeitig auch noch Geld verdient. Eine Sache die Verlagen nach wie vor schwer fällt.
Schnelle Informationen über das Nachrichten geschehen bekomme ich mittlerweile auf so vielen Seiten, da quasi jeder an dpa etc. Feeds herankommt. Müssen wir uns also nicht auf ein neues Bild der Journalisten einstellen? Preisgünstige Arbeitsbienen, die Nachrichten abarbeiten und wenige Qualitätsjournalisten die Reportagen und Recherchierte Artikel schreiben?
Sieht man sich einmal an, was zur Jahrtausendwende ein html Programmierer verdienen konnte und wo die Preise für diese jetzt sind, da es eben ja jeder kann, glaube ich, dass Verlage tatsächlich sich auf den Weg machen müssen, ihre eigene Kostenstruktur zu überdenken und eben nicht wie für die teuren Kanäle, in denen man sich dieses Preisgebilde aufbauen konnte, jedem alles bezahlt sondern eben umdenkt. Eine Pressemeldung umschreiben, kann ein Praktikant ohne Probleme. Dafür ist eben kein teuerer Journalist notwendig.
Wenn wir also an dem Punkt sind, an dem man zwischen qualitativ niedrigem Inhalt der bei allen gleich ist und den qualitativ hochwertigen Inhalten auf die man sich dann spezialisiert hat, kann man darüber nachdenken, ob man Paid Content anbieten will.
Ansonsten freuen sich diejenigen, die jetzt schon kostengünstig produzieren und Gewinn machne, darüber, dass sie demnächst noch mehr verdienen werden, da die Informationen, die ich schnell haben möchte um einen Überblick zu bekommen, weiterhin kostenlos angeboten werden. Wie gesagt: Gewinnbringend. Die Verlage schaufeln sich imemr mehr ihr eigenes Grab.
Der Tom 7. August 2009 um 14:21
Mir wird hier ein bisschen zu lasch mit einem im Detail nicht ganz unproblematischen BWL-Modell umgegangen. Preisführerschaft ist z.B. ganz etwas anderes als Kostenführerschaft! Lesetipp: http://de.wikipedia.org/wiki/Wettbewerbsmatrix
Auf dieser Basis:
1) Differenzierungsstrategie: Es gibt neben der \“Inhaltsqualität\“ noch unzählige weitere Möglichkeiten für Medien, sich von der Konkurrenz abzusetzen. Hier muss man nur mal ein bisschen über den Tellerrand schauen. (Beispiel: http://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=9923)
2) Kostenführerschaftsstrategie: Wird nur über Größe und/oder UGC zu erlangen sein. Größe bei Print hieße viel Geld für Konsolidierung in einen langsam sterbenden Markt zu stecken. Zu den aktuellen Preisen macht das kaum Sinn. Und ist wg Kartellrecht sowieso riskant.
3) Fokussierung: Relevanz für den Leser ist hier das Zauberwort. Ich denke auch, dass das eine immer wichtigere Strategie werden wird. Warum gibts bspw noch keine Zeitung für Frauen, Senioren, Studenten, Arbeitssuchende etc?
Sebs 7. August 2009 um 14:31
Hmm
> Paid content muss hochqualitativ sein und ist eher für
> spezielle Zielgruppen
Jeder Content muss qualitativ hochwertig sein. Schrott ist zu jedem Thema schon zu haben. Insbesondere beim kostenlosen Content gibt es einen echten Wettbewerb im Bereich Qualität. Sichwort: Der Markt ist transparent und flach (via google).
> 2. die Auswahl. Im Netz gibt es viel zu viele Informationen. Unerträglich viele. Unterträglich spezielle. Unerträglich fachmännische. Und die Autoren vieler Spezialblogs wollen nicht einsehen, dass ich es gar nicht so genau wissen will. Sie häufen, ähnlich wie Wikipedia, immer mehr, immer detailierteres Wissen an.
Da ist aber jemand ein gebranntes Kind. Filtern und eine Quelle suchen die nicht so \“tiefgehend\“ ist. Das was mich nicht interessiert muss ichnicht lesen. Das können Jugendliche heute viel besser als Erwachsene, sie sind halt drauf trainiert. Das man mit sowas als 35+ Probleme hat ist mir durchaus klar. Dies rechtfertigt aber nicht die oben liegende Argumentation. Ein Gamer würde sowas lakonisch mit l2p (learn to play) beantworten.
> Preisführer sind im Netz derzeit fast alle: Der Preis eines journalistischen Inhaltes liegt fast überall bei 0. Nun gewinnt der, der bei diesem 0-Preis die beste wahrgenommene Qualität liefert.
Kommt darauf an welchen Preis man betrachtet. Der Preis der gezahlt werden muss um einen Inhalt auf die Beine zu bringen ist minimal genauso mit der Zeit anzusetzen die Leute damit verbringen diese Information aufzuschreiben.
Hier muss man mal darauf hinweisen das viele Blogs eher von Spezialisten betrieben werden die sich ihre Arbeit im Idealfall dann doch ordentlich vergüten lassen könnten. bei Softwareentwicklern sind das Tagessätze die mal auch 2k Eur sein können. Wenn man 1/8 Tag für ein Blogposting ansetzt, dann sind das da schonmal ordentlich Kosten.
Die Zeit des Lesers nicht in betracht zu ziehen, das ist so eine Journalistenhaltung, der leser HAT kosten:
Netzzugang, Zeit, kanibalisierte andere Dinge. Meine 30 EUR für die Netz Flat könntern viele Tageszeitungen kaufen .. .hehe 😉
zaeppelin 8. August 2009 um 10:12
Auch wenn es bei meinen Vorrednern schon angeklungen ist, würde ich Ihre drei Punkte \“Schnelligkeit, Informationstiefe, Unterhaltung\“ um wenigstens zwei weitere ergänzen wollen:
Relevanz – die gewollte, deutliche Entscheidung zu einer Vorauswahl und Wertung (rührt nicht der Erfolg von Google letzlich von Relevanz, wenn auch in einem anderem Spielfeld, also basierend auf einem offensichtlich erfolgreichen Algorithmus, Informationen zu bewerten ? Hier also Mensch, dort Maschine)
Credibility – die aber immer wieder zu erarbeiten ist, vielleicht auch in stärkerer Anlehnung an die Autorenzeitung (das wäre dann bei den Bloggern abgeguckt, deren Subjektivität / Persönlichkeit und chain of trust oft den Erfolg ausmachen. Hier also Profi, dort Privatier)
Peter 8. August 2009 um 10:54
Hallo Herr Knüwer,
ein Thema wird in meinen Augen bei der ganzen Diskussion um den Medienwandel überhaupt nicht diskutiert (oder ich nehme es nicht wahr): Die Anzeigenpreise sind zu hoch. Daher sinken die Umsätze. Unternehmen investieren lieber in PR. Z.B. kann von 2 4c-Anzeigen im SPIEGEL (m.W. jeweils ca. 34.000 Euro) ein selbstständiger PR-Berater ein Jahr lang ordentlich leben.
Die Anzeigenseite ist aber der empflindlichste Erlösbereich bei Zeitungen/Magazinen. Ich kenne folgende Zahlen:
Tageszeitungen: 1/3 Vertriebserlöse – 2/3 Anzeigenerlöse
Magazine: 1/5 Vertriebserlöse – 4/5 Anzeigenerlöse
Müssten die Anzeigenpreise nicht drastisch sinken?
mfg
Peter
realien 8. August 2009 um 18:31
\“Je tiefer und sachkundiger ein Thema bearbeitet wird, desto eher ist es ein Nischenangebot. Wer diese eine Nische monothematisch bearbeitet, hat vielleicht noch die besten Aussichten, dafür bezahlt zu werden. Denn einerseits ist solche eine fachkundige Position nur schwer zu kopieren, es gibt diese Inhalte also nicht überall. Andererseits ist das Verlangen der speziellen Lesergruppe nach diesen Inhalten hoch – und starkes Verlangen löst auch Kaufbereitschaft aus…\“:
Im Nischenangebot, in Weiterführung einer relevanten Aktualität, ist die Ökonomie journalistischer Inhalte bestens aufgehoben, wenn kompente Sichtweisen ausgetauscht werden, eine anspruchsvolle IT-Zeitung wird es nicht ignorieren.
Das Mediale Rundum-glücklich-Paket mag dem Zufallskunden zugeordnet werden, der Stammkunde möchte auf gleichlautende Präludien verzichten.
Gelingen können Nischenangebote jedoch nur, wenn sie nicht zur Spielwiese degenerieren.
Thomas Koch 8. August 2009 um 19:41
Danke für den interessanten und sachlichen Beitag. Denn es hat natürlich mit BWL zu tun – und mit Positionierung.
Ich sehe es einfach:
Die Dickschiffe a la Bild liefern online leicht verdauliche Nachrichten und Unterhaltung. Dafür wird niemand zu zahlen bereit sein. Sie werden sich auch in Zukunft über Werbung finazieren müssen.
Qualitätsführer und Spezialisten liefern dagegen selbst recherchierte, tiefgehende Berichte (und Meinungen!) – und dürfen sich dabei auch mal eine Stunde länger Zeit lassen. Hier geht es selten um Geschwindigkeit. Hierfür wird eine anfangs kleine, dann größer werdende Gruppe bereit sein, zu zahlen. Vor allem die Internet-Generation, die wahrscheinlich niemals ein Zeitungs-Abo beziehen wird, muss mal langsam an paid content gewöhnt werden. Daran, dass gewisse \“Werte\“ nun einmal nicht alle umsonst sind. Wir reden doch hier über Cents und wenige Euros. Siehe Apps, die gehen auch für einen Euro wie warme Semmeln. Werbung muss hier nicht weichen, denn sie gehört zu unserem Alltag. Es geht sicher darum, dass einer in Deutschland mal einen Vorstoß zu paid content wagt. Besser jedenfalls als Geld von Google zu verlangen…
Tom 9. August 2009 um 1:38
Was ist mit einem völlig neuen Konzept – Dienstleistung.
Wir haben bei den Verlagen eine technische Revolution erlebt, die noch nicht abgeschlossen ist.
Die Umstellung der Papierinhalte auf XML und die vollständige Automatisierung der Produktion ändert auch den Publikationsprozess selbst.
Man veröffentlicht eben nicht mehr 1 Artikel genau 1 Mal sondern man hat Informationsblöcke mit bestimmten Eigenschaften, die beliebig oft aktualisiert, rekombiniert, in anderen Kontext gesetzt und republiziert werden können.
Solange die Inhalte in einem einheitlichen Format gespeichert werden, können sie vollautomatisch und ohne weitere Kosten beliebig oft in beliebigen Layouts republiziert werden.
Bei juristischen Kommentierungen ist es schon lange üblich Aktualisierungen, Sammlungen und Gegenüberstellungen zu veröffentlichen, die alle auf den gleichen Texten beruhen und untersch. Interessen befriedigen.
Ich würde beispielsweise niemals eine dicke Zeitung eines Vollanbieters kaufen, weil mich immer wurmt Teile zu bezahlen, die ich nicht lesen will.
Selbst bei Spartenmagazinen interessiert mich höchstens 50% des Inhalts.
Aber wenn mir ein Vollanbieter vorschlagen würde, aus seinem Angebot nur Teile nach von mir ausgewählten Keywords zu abonnieren, die mich interessieren – egal in welcher seiner Zeitschriften oder Zeitschriften eines Verlagspartners diese veröffentlicht werden, zum Preis der gewöhnlichen Zeitschrift plus X, dann wäre das interessant.
Dabei wäre es sogar völlig egal ob die Inhalte später kopiert werden oder nicht, weil eine Dienstleistung bezahlt wird, die nicht kopierbar ist.
Oder: was hätte ich nicht alles dafür bezahlt, wenn mir jemand relevante Artikel und Buchauszüge der letzten 10 Jahre für meine Diplom- oder Doktorarbeit geliefert hätte? 100 Euro vielleicht – oder sogar mehr?
1 Buch kostet vielleicht 10-50 Euro.
Aber genau die 10 Seiten des 1 Buches unter 100 Büchern zu bekommen, die relevant sein könnten ist unbezahlbar.
Wir können all das tun. Allein der Wille und das technische Verständnis fehlt.
Man klammert sich verzweifelt an alt-hergebrachtes. Dabei gibt es dafür absolut keinen Grund.
Thomas Knüwer 10. August 2009 um 9:31
@Peter: Sehr guter Einwurf. Da kommen wir natürlich noch in ein anderes Gebiet. Faktisch sind die Anzeigenpreise ja dramatisch eingebrochen – es wird nur nicht kommuniziert. Warum nicht? Weil eine Preissenkung ein Zeichen der Schwäche gegenüber Mediaagenturen ist.
Klardeutsch 10. August 2009 um 12:30
@tom Das ist mir offen gestanden ein Rätsel. Warum interessieren sich die Leute nur noch für Dinge, für die sie sich ohnehin interessieren?
Wo sollen bloß die neuen Ideen herkommen, wenn die User nicht auch einmal neugierig sind auf Sachen, zu denen sie kein Stichwort angelegt haben?
@sebs Ich kann sehr wohl auswählen. Aber vielleicht ist es Ihnen noch nicht aufgefallen: Das kostet Zeit. Und zwar auch einem Digital Native. Denn ich kann nicht \“nur lesen, was mich interessiert\“. Ich muss ja erst einmal herausfinden, ob es mich interessiert. Also muss ich es zumindest überfliegen.
Tom 11. August 2009 um 0:54
@Klardeutsch 1. du verstehst mich falsch: ich interessiere mich sehr wohl für neue Ideen, würde aber weder mein sauer erspartes Geld noch meine kostbare Zeit investieren – du etwa?
Deswegen ist Twitter für PR bzw. Ideen so gut: finanzielles Risiko = 0 und zeitliches Risiko mit 2-10 Sekunden pro Tweet überschaubar.
2. Du gehst von der Existenz klassischer Artikel aus – es gibt im Netz jedoch keine klassischen Papierartikel.
Artikel bestehen aus inhaltlichen Blöcken, die keine feste Abfolge haben müssen. Sie lassen sich neu gruppieren, getrennt aktualisieren, rekombinieren, zitieren, wiederverwenden und On-Demand publizieren. Vollautomatisch, ohne redaktionellen Einfluss und nur durch Software.
Ich weiß wovon ich rede, denn ich habe vollautomatische Satzsysteme für Verlagshäuser selbst mitentworfen.
Viele Redaktionsprozesse werden dem zum Opfer fallen (müssen), weil sie im Zuge der Standardisierung überflüssig werden. Allerdings: dies ist ein anderes Thema.
In der Tat gibt es etwas wovon ich noch weniger habe als mein knappes Budget: nämlich Zeit.
Die Informationen, die ich brauche, müssen zutreffend, passend und kompakt sein.
Es gibt in der Tat unglaublich viele Informationen. Aber: nur ein Bruchteil davon ist für mich persönlich relevant.
Diesen Bruchteil zu filtern kostet mich Zeit … viel Zeit. Ich verbringe mindestens 10-20% meiner Arbeits- und Freizeit damit, nicht etwa Informationen zu konsumieren, sondern irrelevante Informationen zu sortieren.
Deshalb: ist das Auffinden, Sortieren und Filtern von Informationen meiner Ansicht nach ein Markt.
Die Verlage haben gerade erst angefangen mit den einfachsten Möglichkeiten der neuen Technik zu experimentieren. Bis jetzt kratzen sie jedoch bestenfalls noch recht zaghaft und ein wenig verstohlen an der Oberfläche.
Peer 11. August 2009 um 19:43
Okay, ich bin spät dran, trotzdem noch ein Kommentar.
Die Abhängigkeit vom Anzeigengeschäft ist vernichtend für die Verlage. Aber es sind nicht unbedingt die gesunkenen Kommunikationsbudgets der Unternehmen das Problem.
Die Gelder werden in der Tat vermehrt in eigene Kommunikationsmaßnahmen gesteckt, sprich in PR. Der PR-Branche geht es entsprechend gut. Besonders gut geht es den PR-Agenturen, die Social Networks nutzen.
Zur wahrgenommenen Qualität des Anzeigenumfelds \“Journalismus\“ gleich noch ein paar Worte. Aber es ist nunmal effizientert, beispielsweise in so genannten Bewertungsportalen empfohlen zu werden, als eine 4-c-Anzeige im Handelsblatt zu schalten. Und wer sich im Web2.0 clever bewegt, kann auch als Unternehmen davon sehr gut profitieren.
Nun haben Verlage bisher in Deutschland nur zwei Erlös-Möglichkeiten für sich entwickelt: Das Werbegeschäft und reine Vertriebserlöse. Folglich wollen sie für ihre Inhalte mehr Geld haben von den Nutzern – und überhaupt mal Vertriebserlöse im Internet.
Das mag berechtigt sein, aber hat einen Haken. Das Image des Journalismus hat, das weiß mittlerweile jeder Redakteur auch aus Diskussionen im Bekanntenkreis, gelitten. Die aktuelle Untersuchung von Wolfgang Donsbach mag das belegen. (http://www.kommunikationsblog.de/medien/im-interview-professor-wolfgang-donsbach-zur-krise-des-journalismus/)
Es scheint also eine Zwickmühle zu sein und vielleicht wird \“Journalismus\“ irgendwann auch nicht mehr finanzierbar sein. Es sei denn, es werden doch neue Erlösquellen entwickelt, einige Verlage versuchen das im Corporate Publishing-Bereich, als Veranstaltungsdienstleister im Kongress- oder Fortbildungsgeschäft. Aber da muss noch mehr vom Management kommen! Oder wir beschränken uns auf kostenpflichtigen High-End-Content 🙂
mh 12. August 2009 um 12:29
Die Rettung der US-Zeitungen soll nun über Nutzung der Websites als Online-Kasinos passieren. Beitrag kam über dpa, via ZEIT:
http://images.zeit.de/text/newsticker/2009/8/11/iptc-bdt-20090811-282-22057668xml
(images.zeit.de ist auch eine interessante URL für Texte. Und übrigens, mit Links drunter 🙂
Sascha Stoltenow 13. August 2009 um 0:36
Der Versuch ist ein guter Anfang. Allerdings liegt ihm (noch) ein zu eng gefasster Begriff von journalistischen Inhalten zu Grunde, und greift aus Sicht der Unternehmung zu kurz. Denn Inhalte sind nicht nur das, was irgendwann gedruckt, gesendet oder in Netz publiziert wird. Der Kommentar von Peer Brockhöfer weist da in die richtige (Untersuchungs)Richtung. Und die richtige Frage aus der BWL-Perspektive muss heißen: Womit verdienen Verlage heute und in Zukunft Geld. Da würde sich zum einen ein vertiefender Blick in die Bilanzen der Verlage lohnen. Für einen ersten Eindruck mag u.a. die Stärkung des Corporate Publishings bei G+J dienen, in deren Rahmen auch die Kooperation von Verlagen mit PR-Agenturen im Bereich Veranstaltungen wegweisend ist: http://www.pr-journal.de/redaktion-aktuell/etats/7668-gj-wirtschaftsmedien-erweitern-ftd-konferenz-kooperation-mit-faktor-3.html
Gleiches gilt sinngemäß für alle Verlage, und dass ist der eigentliche Strukturwandel. Weg von der reinen Schreibe hin zu einer umfassenden Organisationsleistung, dem Betrieb erweiterter publizistischer Plattformen, deren Inhalte zwar journalistisch gedacht sein müssen, aber nicht nur im gedruckten Wort enden.
Und Qualität ist in diesem Zusammenhang das, was der Leser (oder Veranstaltungsbesucher, oder Plattformnutzer) mit dem Anbieter vereinbart, und – Achtung – der Anbieter muss nicht notwendigerweise ein Verlag sein, sondern durch die technischen Möglichkeiten, können auch Unternehmen dementsprechend agieren. Noch stellen sie sich dabei aber ungeschickt an, weil sie meinen, ihr PR-Sprech wäre überzeugend. Doch auch das wird sich ändern.
erich 5. Oktober 2009 um 23:37
Ist ja jetzt schon ein Weilchen her, aber wir wissen leider immer noch nicht, ob TK dem Finkenthei mit seiner Twitter-Recherche helfen konnte. Immer wenn\’s spannend wird, haben auf einmal alle keine Zeit mehr…
colorcraze 30. Juni 2010 um 20:58
@Sascha Stoltenow: die Auflösungserscheinungen der Verlage sind also schon massiv. Nun ja, nicht daß man erwartet hätte, daß sie sich für eine neue Form von Zeitung wirklich interessieren.
@Tom: dieses Rekombinieren kann aber für den Leser reichlich ätzend werden, weil dann ein Schwarm an Artikeln erscheint, die sich nur in kleinen Teilen unterscheiden. Die von Ihnen angesprochene Veränderung der Redaktionsprozesse würde mich sehr interessieren, kann man das irgendwo nachlesen?