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Es ist nicht neu, dass ich ein großer Freund englischer Zeitungen bin. Das vergangene Wochenende verbrachte ich privat in London und hatte mal wieder die Möglichkeit, einen Blick in die Heimat-Ausgaben (nicht die ausgedünnten internationalen Varianten) zu werfen.

Erste Erkenntnis: Der „Independent“ ist leider grauenhaft langweilig geworden. Es ist nicht mehr viel über von der Idee, aus einer Tageszeitung im Tabloid-Format ein Blatt zu machen, dass sich die Freiheit nimmt, andere Themen zu setzen, als die Konkurrenz.

Zweite Erkenntnis: Der „Sunday Telegraph“ hat mit einem winzigen Layout-Detail möglicherweise etwas wirklich kopierenswertes. Es ist eine ganz schlichte Lösung. Eine farblich wie inhaltlich fein abgegrenzte Kopfzeile über fast jeder Seite:

Das ist elegant – und bemerkenswert auffällig. Vielleicht war es ein psychisches Problem meinerseits, aber nachdem ich einmal diese Zeile gesehen hatte, bekam ich meine Augen nicht mehr davon weg.

Und dabei sind diese Links eigentlich ein Kopfschmerzauslöser bei Zeitungen. Denn: Sie bewirken viel zu wenig. Kaum ein Leser macht den Mediensprung mit, eine in der Zeitung gedruckte Web-Adresse einzutippen. Ist diese Variante vielleicht erfolgreicher?

Zumindest könnte es mal das Experiment wert sein. Dann allerdings ein wenig konsequenter als beim „Sunday Telegraph“: Der schafft es nicht immer, passende Links zu servieren. So finden sich viel zu häufig einfach Hinweise auf Rubriken wie telegraph.co.uk/world, andere Links passen überhaupt nicht zum Thema darunter. Aber trotzdem: interessantes Detail.


Kommentare


pw 23. März 2009 um 13:08

Die Zeitung heisst übrigens \“Independent\“ nicht \“Independant\“.

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Thomas Knüwer 23. März 2009 um 14:08

Ups, kleiner Tipper – danke für den Hinweis!

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henry k 23. März 2009 um 15:33

Von der Benutzung von \“Semacodes\“
(http://de.wikipedia.org/wiki/Semacode) und entpsrechenden mobilen Internetgeräten sind wir ja (dank Telekom und rosa UMTS-Preisen?) in Deutschland leider noch Jahre entfernt, oder? Wäre jedenfalls auch eine – technisch und optisch – elegante Lösung.

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Tux2000 23. März 2009 um 17:13

Es ginge einfacher, wie es z.B. der Heise-Verlag bei der c\’t vormacht: Zu vielen Artikeln gibt es eine Seite, typischerweise mit einer Linksammlung. Auf diese Seite kommt man, indem man auf der Webseite einen Zahlencode eingibt oder diesen Zahlencode einfach an die URL der Homepage anhängt. Der Code ist schlicht zweistelliges Jahr + zweistellige Ausgabenummer + dreistellige Seitenzahl, zusammen z.B. http://www.ctmagazin.de/0902060 für weitere Informationen zum Artikel in Heft 02/2009 ab Seite 60. Für Tageszeitungen ließe sich das auch umsetzen, z.B. mit dem zweistelligen Jahr (00..99) + der Tagesnummer (001..366) + Seitennummer (01..99) + Artikelnummer auf der Seite. Die Artikelnummer könnte man sogar noch weglassen, und pro Zeitungsseite eine Übersicht aller Artikel auf der Webseite anzeigen.

Tux2000

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Jochen Siegle 24. März 2009 um 7:38

sorry, ich verstehe nicht ganz, was ist \“wirklich kopierenswert\“ und ein \“interessante Detail\“? eine url in der zeitung abzudrucken die wie sie selbst schreiben, keiner nachsurft?

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Peer 24. März 2009 um 11:35

oh, die Webcode-Kamelle 🙂

Tut mir leid, aber manche Fachzeitschrtiften machen das schon lange. Beispielsweise das Floristenmagazin \“gestalten & verkaufen\“ arbeitet mit Webcodes.

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