Skip to main content

Meinen eigenen Arbeitgeber lobe ich hier recht selten. Heute aber schon, weil ich das, was morgen offiziell verkündet und starten wird, für ziemlich gelungen halte – und es uns zu Vorreitern in Deutschland macht.

Also: Handelsblatt.com wird ab morgen neben jedem Artikel Weblogs verlinken, die diesen Artikel zitieren, beziehungsweise verlinken. Seit einiger Zeit beobachte ich interessiert die Entwicklung der Weblog-Suchmaschine Twingly. Ihr Datenbestand ist zwar noch nicht so groß wie der des älteren Konkurrenten Technorati, dafür filtert sie recht gut Spam-Blogs aus.

Künftig nun wird neben jedem Artikel auf Handelsblatt.com ein Kästchen auftauchen, das die jüngsten Verlinkungen von Weblogs auf diesen Artikel zeigt. Somit eröffnet sich unseren Lesern direkt die Möglichkeit zu sehen, was die Blogosphäre dazu sagt.

Wie das aussieht, lässt sich bereits im Ausland betrachten, zum Beispiel beim Artikel der norwegischen Verdens Gang über den Iran. Ganz nebenbei: Die Norweger arbeiten aber mal richtig mit Fotos, was sie dramatisch von deutschen Online-Angeboten unterscheidet.

Bei Handelsblatt.com wird es so aussehen:

Es wäre nun wirklich Unsinn, mit dem offensichtlichen Kalkül hinter dem Berg zu halten: Wer auf uns verlinkt, schenkt uns eben diesen Link und das macht uns ein wenig hübscher in Sachen Suchmaschinen.

Andererseits hoffen wir, dass viele unserer Leser sich stärker mit Blogs beschäftigen. Somit profitieren hoffentlich beide Seiten.

Auch, wenn es mancher nicht glauben mag und mich als voreingenommen betrachtet: Ich hätte dieses Experiment auch bei jeder anderen Nachrichtenseite gelobt und ich freue mich tierisch, dass unsere Onliner für das Projekt zu begeistern waren.

Also: Gehet bitte dahin und linket ein wenig!

Nachtrag: Da einige nachfragen. Technisch gesehen handelt es sich hier um eine Art Trackback. Was wir aber nicht möchten sind eben Links von Spam-Seiten. Diese Filterfunktion übernimmt eben Twingly.


Kommentare


Jo 28. Januar 2009 um 17:33

Eine gute Sache, keine Frage. Das Problem, das ich nur sehe: In Deutschland fehlen (noch) die vielen Fachblogs, die entsprechende Themen eher aufgreifen und verlinken. Aber abwarten…

Antworten

dennisok 28. Januar 2009 um 17:39

Sehr gut! NYT

Antworten

dennisok 28. Januar 2009 um 17:43

Ups, da bin ich doch zu schnell auf den \“Kommentar eintragen!\“ Button gekommen 😉 Also nochmal:
Sehr gut! Gerade wurde auch bei off the record darüber gesprochen, warum sich Zeitungswebsites nicht mehr mit Verlinkungen auf andere Websites öffnen. UNd das bei euch jetzt noch Blogs…sehr gut! Die NYT macht das ja schon lange.
http://off-the-record.de/2009/01/28/das-gefaengnis-zeitung/

Antworten

Usul 28. Januar 2009 um 17:44

Hm, Golem.de macht das schon eine gefühlte Ewigkeit und nutzt dafür einfach die Trackback-Technik, wie es auch Blogs untereinander machen. Scheinbar haben die damit auch kein Spam-Problem oder haben es irgendwie gelöst.

Antworten

Markus W. 28. Januar 2009 um 17:46

Ein fairer Zug – und erhöht sicher auch den Anreiz zu verlinken.

Antworten

Sachar 28. Januar 2009 um 17:52

Ich würde mal sagen, dass das die billigste und charmanteste Form von SEO ist.

Antworten

Christian S. 28. Januar 2009 um 17:58

Respekt, das ist in der Tat eine gute Sache. Gute Entscheidung.

Antworten

decoien 28. Januar 2009 um 19:22

Hallo Handelsblatt,

das finde ich eine sehr großartige Idee, auf die ich mich mit meinem Wirtschaftsblog http://www.blicklog.com besonders freue.

Das Handelsblatt ist derzeit eindeutig die Zeitung, zu der mein Blog die meisten Links sendet, auch wenn mir nicht immer alles schmeckt, was das Blatt schreibt, wie hier
http://www.blicklog.com/2009/01/27/argerlich-fur-das-handelsblatt-stimmung-in-der-wirtschaft-hellt-sich-auf/

Antworten

Ugugu 28. Januar 2009 um 19:25

Ich würde sagen, das ist sogar ein Anreiz das Handelsblatt zu lesen 😉

Jetzt müsste man vielleicht noch einen Anreiz für andere Zeitungen schaffen, Quellen ebenfalls zu verlinken. Mal abgesehen von Heise et al., die das bereits verstanden haben.

Antworten

Thomas R. Koll 28. Januar 2009 um 19:58

Ha und da seh ich du stehst bei dem norwegischen Artikel gleich mit zwo URLs unten drinn. Oller Spammer 😉

Antworten

lupe 28. Januar 2009 um 20:34

Ich stelle mir vor, die Ostsee-Zeitung (OZ) täte, was Handelsblatt ab morgen tut. Dann würden meine Einträge, mehrere täglich, auf OZ verlinkt. Schöne Reklame für mich! Vielleicht hätte ich dann bald so viele Leser wie die OZ online.
Ist aber ebenso illusorisch, als würde bild.de zu bildblog.de verlinken.

Antworten

Alexander Merz (golem.de) 28. Januar 2009 um 20:50

Natürlich erhält Golem.de Spam auch per Trackback. Er wird mit den einschlägigen Methoden herausgefiltert, und wenn trotzdem was durch kommt, löschen wir per Hand.

Antworten

Kai 28. Januar 2009 um 21:12

Follow Links kassieren und JS Links zurückgeben die dann nichts Wert sind. Linkkauf 2.0 könnte man das auch nennen. Billiger SEO Trick, der sich am Ende sicher rächen wird.

Wenn man ganz gemein ist kann man das auch Bloggerverarsche nennen.

Antworten

Claudia 28. Januar 2009 um 21:51

Hab mich auch gleich gefragt, warum nicht einfach die üblichen Trackbacks zugelassen werden…? Der Hinweis von Kai deutet auf eine mögliche Erklärung.

Antworten

Andreas Kunze 28. Januar 2009 um 22:18

@Kai: Was bitte ist ein JS Link?

Antworten

Johannes 28. Januar 2009 um 22:27

Andreas Kunze, \“JavaScript\“ – er spielt wohl darauf an, dass diese Links durch Suchmaschinen nicht gewertet werden. So what …

Antworten

Tapio Liller 28. Januar 2009 um 22:59

Guter Plan! Fehlt nur noch, dass dieses Blog auch Trackbacks anzeigt. Dann würde dieser Link hier schon stehen: http://www.opensourcepr.de/2009/01/28/mehr-saft-mit-handelsblattcom-und-twingly/

Antworten

*gelöscht* 29. Januar 2009 um 1:58

***Hier stand ein ausschließlich beleidigender Kommentar.***

Antworten

weltherrscher 29. Januar 2009 um 9:34

anscheinend werden aber nur \“selektierte\“ blogverlinkungen zugelassen?
oder erscheint die testverlinkung von mir gerade zufällig nicht?
oder ists ein techn. fehler?

vielleicht könnte das mal jemand prüfen?

Antworten

Chris. 29. Januar 2009 um 9:54

Nicht schlecht, aber Ihr müsst krasse Qualität liefern sonst wird es nicht gut! Seriöse Quellen müssen auch am Start sein!

Antworten

weltherrscher 29. Januar 2009 um 10:04

habe gerade gelesen, dass man sich bei dingenskirchen registrieren müsste.
tsss…

was\’n unsinn..

Antworten

André Fiebig 29. Januar 2009 um 10:32

Ist das nicht das Handelsblatt, dass vor ein paar Jahren (2003) noch Angebote, die Links direkt auf Artikel von handelsblatt.com verlinkten – und nicht auf die Startseite – verklagte?

http://www.finanso.de/blog/links-zu-papierartikeln/

Antworten

decoien 29. Januar 2009 um 10:52

Mittlerweile ist die neue Funktion online und es gibt den Kasten \“Blogkommentare zu diesem Artikel\“.

Aber die Bloggemeinde ist ungeduldig. Habe mal einige Artikel durchgeschaut und noch bisher zu keinem Artikel einen Bloglink gefunden.
So habe ich z.B. einen Beitrag zu einem Artikel im Handelsblatt verfasst (http://www.blicklog.com/2009/01/29/finanzkrise-kommt-bei-sparkassen-an/)
Der Beitrag erscheint bei Twingly aber nicht im Blogkasten.
Ich blicke weiter gespannt auf die Funktion.

Antworten

Thomas Knüwer 29. Januar 2009 um 10:54

@André Fiebig: Ich gehe davon aus, dass Sie nicht verklagt wurden? Die Sache ist Anno Tobak und hat nichts mit Twingly zu tun, oder verstehe ich gerade etwas nicht?

Antworten

Thomas Knüwer 29. Januar 2009 um 10:55

@decoien: Danke für den Hinweis, wir gucken, was da los ist.

Antworten

Rolf 29. Januar 2009 um 11:15

@Alexander Merz

das es bei Golem noch nicht so richtig klappt, sieht man ganz gut bei diesem Artikel: http://www.golem.de/0901/64906.html – einen Trackback von einem DSL***** eingefangen, der keiner ist…

Antworten

Jens 29. Januar 2009 um 13:40

Eine super Methode vom Handelsblatt Links einzusacken, um bei Google gute Platzierungen zu erreichen. Cleverer Schachzug. Die Blogger, die auf handelsblatt verlinken erhalten mit hoher wahrscheinlich nur für kurze Zeit einen Backlink. Weil schließlich nur die neusten Linkgeber in die Box kommen.

\“ein Kästchen auftauchen, das die jüngsten Verlinkungen von Weblogs auf diesen Artikel zeigt\“

Antworten

Thomas Knüwer 29. Januar 2009 um 13:41

Bitte eines nicht vergessen: Die Blogs erhalten hoffentlich noch etwas viel wichtigeres als einen Link – Leser.

Was die Kurzzeitigkeit betrifft: Dies ist derzeit sicher ein untergeordnetes Problem. Sollten die Links nur so reinrauschen, müsste man allerdings überlegen, wie man die Verlinkungen dauerhafter sichtbar macht. Darüber aber reden wir, wenn es soweit ist.

Antworten

Tim 29. Januar 2009 um 14:35

Ich sehe erst einmal, dass das Handelsblatt einen Mehrwert für den Leser bekommt – weiterführende Informationen, andere Meinungen, usw. Kostenlos. Auch für die Redakteure sehr elegant, sich inspirieren zu lassen.

Antworten

oliverg 29. Januar 2009 um 14:54

Na, Javascriptbacklink mit Verfallsdatum ist indeed noch nicht GANZ oben auf der Linklove-Skala. 😉

Man müsste aber ja jetzt fast ein (latürnich konstruktives) Handelsblatt-Watchblog aufmachen. Anyone? 😉

Antworten

Michael Dunker 29. Januar 2009 um 15:11

Na, da hat es ja schon funktioniert. Die Debatte hat begonnen. Und wie so oft haben beide (sich gerade verfestigenden) Seiten ein bisschen recht:

Natürlich nimmt das Handelsblatt mehr, als es gibt. Denn Links sind in der Tat eine harte Währung. Das nofollow hier ist für die Blogs wertlos – aus reiner Algorithmus-Sicht. Die Links von den Blogs für Handelsblatt haben dagegen einen hohen Wert. Aber die Blogger-Szene ist recht aufgeklärt, folgt dem Linkgeiz-Trend in Deutschland. Allein deshalb wird es wohl keine rauschende Link-Parade für das Handelsblatt geben.

Auf der anderen Seite dürften die eingehenden Kommentare (weil für Spammer wertlos) von höherer Qualität sein. Dazu kommt: trotz nofollow kann es für gute Kommentatoren oder Blogbeiträge Traffic auf die eigene Seite geben. Und wer könnte etwas dagegen haben?

Antworten

ralf schwartz, mediaclinique 29. Januar 2009 um 19:39

Nicht quatschen, machen!
Einfach im eigenen Post einen Link zum relevanten Handelsblatt-Artikel setzen und bei Twingly die eigene URL pingen. That\’s it!
Funktioniert. Siehe: http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/zumwinkel-verliert-verdienstorden;2136489
und den Verweis im Blogfenster zur mediaclinique. Qed.

Antworten

ralf schwartz, mediaclinique 30. Januar 2009 um 9:45

… Vor allem sieht es so aus, als würde man sich einmal pingen (siehe oben), und das Handelsblatt zieht automatisch alle anderen Links, die man jemals zum Handelsblatt gesetzt hat. Not bad!

Antworten

decoien 30. Januar 2009 um 10:06

Inzwischen funktioniert das neue Feature und hoffe auf Nachahmer anderer Websites.
Danke an Twingly für die Hinweise und Unterstützung.

Antworten

helen siegel 5. Februar 2009 um 11:47

interessanter artikel zum thema linkedin aus Nutzer Sicht auf executivesearchconsultants.de/2009/02/05/linkedin/

Antworten

123Bambini 5. Februar 2009 um 14:42

Inzwischen funktioniert das neue Feature. Ein Lob an die Innovative Arbeit

Antworten

StoiBär 6. Februar 2009 um 11:04

Viel wichtiger wäre gewesen, auf eine Blogsoftware umzustellen, die wirklich Web2.0-fähig ist. Seit langem verlinke ich lieber auf andere Quellen, weil hier nie die Trackbacks angezeigt werden. Mein Test von gestern hat mich darin erst wieder bestärkt.

Antworten

mark793 6. Februar 2009 um 13:26

Wofür braucht man Trackbacks noch mal? Viel schlimmer als deren Abwesenheit finde ich es, wenn hier übers Wochenende unter \“Letzte Kommentare\“ der ganze Spam-Müll unentsorgt vor sich hin stinkt. Das riecht dann irgendwie so nach ausgestorbenem Elendsviertel. 😉

Antworten

Jochen 13. Februar 2009 um 10:25

Glückwunsch zu dem Projekt, sehr ambitioniert

Antworten

Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*