Leo Kirch darf allen Ernstes ab der Saison 2009/2010 die TV-Rechte der Fußball-Bundesliga vermarkten. Das beweist vor allem eines: Ex-Spieler als Manager von Vereinen sind nicht zu gebrauchen – anscheinend haben die vielen Kopfbälle ihr Erinnerungsvermögen und die Denkfähigkeit nachhaltig geschädigt. Geschichte, wiederholt sich nicht, heißt es vorher. Geschichte wiederholt sich, hinterher. So geht es oft, finden sich in der Wirtschaftswelt Parallelen zur Vergangenheit.
Und so werden die deutschen Fußball-Manager heute auch Floskeln von sich geben, wie diesen ersten Satz. Die ganz Verwegenen werden vielleicht auch was palavern vom Blitz, der nicht zwei Mal an der gleichen Stelle einschlägt.
Vor fünf Jahren legte Kirch seine erste Pleite hin. Damals gab es bereits einen Vertrag zwischen seinem Unternehmen und dem deutschen Fußball. Als der platzte brach die Zeit der Dürre aus, FC-Bayern-Manager Uli Hoeneß, so ich mich recht erinnere, forderte gar die Spieler zum Gehaltsverzicht auf. Nicht anders beim Eishockey: Die Clubs der Deutschen Eishockey-Liga waren mit Kirch-Geld fett geworden, als es ausblieb fiel die Liga tief.
Nun kehrt dieser Kirch zurück. Mit Geld, von dem niemand weiß, woher es kommt. Mit Gläubigern an seinen Hacken. Und was macht die Deutsche Fußball-Liga? Schließt einen utopisch hohen Vertrag mit ihm ab.
So etwas nennt man wohl Zockermentalität. Oder Dummheit.
Kommentare
Peter Turi 9. Oktober 2007 um 19:08
\“Geschichte wiederholt sich nicht, es sei denn als Farce\“, schreibt Karl Marx. Aber sowas lesen die jungen Leute in Düsseldorf ja leider nicht mehr. 🙁
Fischer 9. Oktober 2007 um 20:42
Na ich üb schon mal die hämische Lache. Haben die sich jetzt schon redlich verdient…
Björn 9. Oktober 2007 um 21:30
Was ich bedenklicher finde: Wenn die DFL zukünftig mit Kirchs Agentur Sirius die TV-Formate in einer Tochtergesellschaft produzieren wird, wo bleibt der letzte Rest der ohnehin nicht großen journalisten Unabhängigkeit?
Björn 9. Oktober 2007 um 21:31
korrektur: journalistischen Unabhängigkeit 😉
dogfood 9. Oktober 2007 um 22:02
@Björn: 1.) Was für ein Rest?, 2.) Wenn man noch an einen Rest glauben will: im Free-TV (und Zeitungen & Radio). Die TV-Formate sind nur für das Pay-TV gedacht.
Sam Uncle 9. Oktober 2007 um 23:58
***Hier stand ein platt beleidigender Kommentar ohne Willen zur Diskussion.***
Tim 10. Oktober 2007 um 9:59
Na, wo kommt wohl das Geld her? Von den Öffentlich-Rechtlichen Anstalten. Fussball gehört zur Grudnversorgung. Am Ende werden halt die GEZ-Gebühren im 50 cent angehoben. Merkt ja keiner. Das ist eine grosse Umvwrteilungsmaschine zugunsten Kirchs.
Sen. Consultant Lars 10. Oktober 2007 um 10:58
Es ist mir unverständlich, dass die DFL keinerlei Lehren aus dem ersten Kirch-Desaster ziehen will- naja, wie sagt der Volksmund: \“Gier frisst Hirn\“.
Gerade bei so einem emotionsgeladen Thema wie Fussball und die sog.\“Grundversorgung\“ sollte es niemanden überraschen, wenn die Gemeinde jetzt von dieser Reglung alles andere als begeistert ist.
Christian 10. Oktober 2007 um 11:32
Sollen sie halt ihr hart verdientes Geld verzocken. Im Spiegel vor zwei oder drei Wochen war ein recht umfangreiches Porträt über Kirch; beim Lesen war mir schon klar, dass er es wieder schafft. Mir unbegreiflich, wie man so kurzsichtig sein kann.
Sam Uncle 10. Oktober 2007 um 12:59
Platt beleidigend, soso. Na das tut mir aber leid.
Im Niveau Ihres Blogbeitrages kann man sich jedenfalls kaum messen. Ich sehe nicht, dass Sie da einen Grund zur Beschwerde hätten.
Zur weiteren Einschätzung der Sachlage durch die Leute, die das Geld verwalten, empfehle ich Ihnen einen Blick auf den Aktienkurs von Premiere.
Aber bei Ihrer journalistischen Sorgfalt kannten Sie die Kursbewegung bestimmt bereits vor Verfassen Ihres Blogbeitrages, so dass mein Hinweis für Sie ziemlich obsolet ist.
Und das ich in Ihren Blogeintrag schreibe, liegt daran, dass hier keine Registrierung nötig ist.
Selbstvesändlich galt mein erster Beitrag und gilt auch dieser noch viel mehr für die beiden polemischen Handelsblatt-Artikel: Leider erkennt man erst nach dem Durchlesen der Artikel, das es nur Zeitverschwendung war. Insofern können Sie diesen Beitrag ruhig auch löschen, denn zumindest dieses Blog werde ich nicht mehr besuchen.
Sam Uncle 10. Oktober 2007 um 13:05
Als Erinnerung, falls Sie Ihre eigenen Beiträge nicht lesen und schnell vergessen:
\“Ex-Spieler als Manager von Vereinen sind nicht zu gebrauchen – anscheinend haben die vielen Kopfbälle ihr Erinnerungsvermögen und die Denkfähigkeit nachhaltig geschädigt.\“
\“palavern\“
\“Nun kehrt dieser Kirch zurück.\“
\“fett geworden\“
\“So etwas nennt man wohl Zockermentalität.\“
Und ich schließe die Auflistung mit einem Zitat von Ihnen:
\“ Oder Dummheit.\“
Thomas Knüwer 10. Oktober 2007 um 13:07
So ganz weiß ich immer noch, nicht was Sie uns sagen möchten. Dass es ein guter Deal ist für die DFL?
Sam Uncle 10. Oktober 2007 um 14:06
Das ist eine klare Frage, hier die klare Antwort:
Keiner der 3 Handelsblattartikel (2Artikel und Ihr Blog hier) von gestern ist gut gewesen. Es war reine Zeitverschwendung es zu lesen.
Und die Zitate aus Ihrem Artikel habe ich gebracht, weil mich Ihre plätzliche Feinfühligkeit dann doch etwas wundert!
Nichts für ungut! Kann mir ja egal sein, ich habe keine Premiere-Aktien.
P.S. Und angesichts der Marktlage ist das der beste Deal. Oder kennen Sie ein besseres Angebot an die DFL?
Pleitegeier 11. Oktober 2007 um 10:44
Ich beite 100 Phantastilliarden. So, nu hammer en bessres Angebot.