Ich denke mal, das folgende wird für reichlich Kommentare sorgen… Im Rahmen meiner elogenartigen „FAS“-Schelte erwähnte ich auch das Schülernetzwerk SchuelerVZ, das über seine Mutter StudiVZ Teil unseres Mutterkonzerns Holtzbrinck ist.
SchulerVZ-Sprecher Julian Artopé hat mir dabei erlaubt, seine E-Mail hier einzustellen.
„Lieber Herr Knuewer,
ich habe soeben Ihren Beitrag im HB Blog gelesen, dabei ist mir neben den unterhaltsamen Ausführungen über die Blogwelt und die lieben Kollegen ein Punkt aufgefallen, der wohl einen weiteren Artikel wert wäre. Die Informationsauthenzität / Recherchegründlichkeit der Blogger.
Was Rainer Meyer auf der blogbar behauptet entspricht, wie desöfteren in der Vergangenheit, nicht auch nur ansatzweise der Wahrheit.
Das sog. „interne Papier“ kommt von einem Freund eines externen Graphikers. Dieser wurde damals in der Konzeptphase von schülerVZ angestellt um ein paar Logos und Avatare zu entwerfen. Da er Lust hatte auch konzeptionell tätig zu sein hat er uns und Freunden von sich ungefragt diesen Entwurf weitergeleitet.
Dass der für uns vollkommen inakzeptabel ist und auch intern nicht diskutiert wurde, sollte schon allein daran ersichtlich sein, dass es bei studiVZ/schülerVZ nie Anglizismen wie „mehr power. mehr schülerVZ.“ gab oder geben wird. Desweiteren betreiben wir zwar Guerilla-Marketing, allerdings sind die dort dargestellten Punkte doch arg flach. Wir haben bei schülerVZ wirklich einen klaren Bildungs- und Gestaltungsanspruch, der schon allein durch unser Team (unter anderem besetzt durch ehemalige Landesschülervertreter mit Erfahrung und Verantwortung für Schülerbelange) durchgesetzt wird. Insofern wäre es schön, wenn nicht alles aus Kleinbloggersdorf für bare Münze genommen würde. Eine kurze Nachfrage an presse@studiVZ.net ist ja schnell geschrieben…
Ich würde mich insofern sehr freuen, wenn sie ihre spekulative Formulierung („nun sind anscheinend weitere Aktionen geplant, die sich mit den Gesetzen in vielen Bundesländern nicht in Einklang bringen lassen.“) aus dem Artikel nehmen würden, bzw. uns dazu zu Wort kommen lassen würden.
beste grüße,
Julian Artopé“
In einer zweiten Mail weist er darauf hin, dass die bei der Werbeaktion verwendeten Haftnotizzettel wieder eingesammelt werden.
Und nun ducke ich mich und wünsche viel Spaß bei der Diskussion…
Kommentare
Jan 7. Mai 2007 um 19:41
Keine Anglizismen 400: Was ist ein Campus Captain?
Erik 7. Mai 2007 um 19:42
1,5 Stunden nach Onlinestellung:
Komisch. Schweigen im Walde.
Daran ist bestimmt shoppero Schuld.
Oder das dumme Gefühl, dass die Aussagen da oben so falsch nicht sind.
massenpublikum 7. Mai 2007 um 19:49
Es gibt da eingach nicht viel zu diskutieren. Sorry, aber das Image von schuelerVZ/StudiVZ ist mittlerweile so schlecht, dass so eine Mail nichts ändert. Und selbst wenn die Vorwürfe, die bei Blogbar geäußert wurden, vollkommen falsch sind: schuelerVZ/studiVZ hat so viele Fehler innerhalb so kurzer Zeit begangen, dass das Ganze auch wahr sein könnte. Ich würde mal sagen: Eine Werbeagentur muss ran, um dem Laden ein neues Bild zu verpassen.
Don Alphonso 7. Mai 2007 um 20:38
Diese Meldung versucht SchülerVZ im Moment auch bei der Netzeitung unterzubringen. Hier meine offizielle Reaktion zum danben stellen:
Ich habe von dem Papier zwei nicht identische Versionen, offensichtlich eine frühere und eine spätere, um Fehler bereinigte Version. Mindestens eine kursierte so bei StudiVZ, und zwar vor (!) der
ersten offenen Guerillaaktion, aber bereits nachdem dort die Devise ausgegeben wurde, dass sie ein Marketing zu betreiben gedenken, das sie mit dem deutschen Schulgesetz in Konflikt bringt. SchuelerVZ
sollte sich mal ueberlegen, was nun die Wahrheit sein soll: War es nun ein \“externer Graphiker\“ oder dessen \“Freund\“, der das geschrieben haben soll? Entweder der Entwurf war inakzeptabel. Dann muss es aber eine Diskussion gegeben haben. Oder es gab eine Diskussion mit dem Ergebnis, dass der Entwurf moeglicherweise nicht umgesetzt wird. Was an unerlaubt angebrachten Aufklebern mit dem Aufdruck \“Mehr Kleb\“ Bildungsanspruch sein soll, kann ich nicht erkennen. Aber ich lade ja auch keine Leute mit leicht abgewandelten Titelseiten des \“Voelkischen Beobachters\“ auf meine Parties ein.
Kurz – ich habe an meiner Darstellung nichts zu ändern. Ich kann nicht ausschliessen, dass StudiVZ das Konzept nicht umsetzt. Das ist deren Entscheidung. Ansonsten sitzt meine Quelle – das kann ich sagen – bei denen. Es kam also von ihnen.
Wenn Julian Artope behauptet, ich würde lügen, soll er sagen, wo und wann. Aber es einfach so in den Raum stellen, ist ziemlich nah dran an übler Nachrede.
Christian 7. Mai 2007 um 21:47
Das Image von StudiVZ ist schlecht? Vielleicht in dem geschlossenen Kreis der Alpha-Tiere der Blogosphäre. Aber ich kenne viele Studies, denen das alles am Arsch vorbei geht und sich dort TÄGLICH einloggen und für die das StudiVZ inzwischen zu einem Standard-Kommunikationskanal geworden ist. Und nein, ich stehe in keiner Geschäftsbeziehung zu den Jungs.
Chat Atkins 7. Mai 2007 um 21:49
Treudoof dank meiner schönen blauen Augen bin ich sogar geneigt zu glauben, dass das nur der Freund eines Freundes eines Freundes eines absolut externen Grafikers war.
Alphager 8. Mai 2007 um 0:07
Ich kann ehrlich gesagt nicht glauben, dass irgendein Schülervertreter (schon garnicht aus der Landesebene) beim SchülerVZ mitarbeitet. Falls doch, wird sein Beitrag wohl regelmäßig komplett ignoriert: KEINE der LSV-Verbände hat jemals einen Kurs gefahren, der Werbung an und in Schulen gut gefunden hat.
Spätestens mit der illegalen Werbeaktion hat sich SchülerVZ ganz klar dahingehend positioniert, dass sie nur ihre eigenen Interessen im Sinn haben.
Was die Konzepte anbelangt: Kleiner Tipp am Rande: Die Wahrheit kommt immer ans Licht; dieses ekelhafte Spinning macht die Sache nur noch schlimmer.
LeClerc 8. Mai 2007 um 0:34
@Christian
Danke für das vermeintliche Lob. Ich bin in echt gar kein Alphablogger, obwohl StudiVZ & Co. in mir ein schlechtes Image hinterlässt. Meine persönliche Erklärung warum es dennoch von vielen (ja, auch von mir) genutzt wird: das hat keine rationalen Gründe bzw. ich weiß es nicht. Wahrscheinlich ebenso wie die Mehrheit eine bestimmte Automarke mit großem M trotz wiederholter Qualitätspannen für ein Synonym von Zuverlässigkeit hält. Also auch wenn ich StudiVZ benutze oder dort angemeldet bin, heißt das nicht, dass ich davon begeistert bin. Vielmehr würde es mich mit Genugtuung erfüllen, wenn das Unternehmen an seinen Skandalen scheiterte. Dies allein aus Neid auf die Erfinder und Betreiber, die ihren Lebensunterhalt mit fremden Ideen, wenig Arbeitsaufwand und einem nicht angemessen funktionierenden Produkt bestreiten.
anonym 8. Mai 2007 um 0:35
\“Aber ich finde, die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf zu wissen, welche Methoden eine Tochter von Holtzbrinck entwickelt hat, um an den deutschen Schulen – an sich geschützte Bereiche – unter Verletzung der Gesetze dieses Landes Minderjährige zum Abliefern ihrer Daten zu bewegen.\“ – wie, die Verletzung von Gesetzen bezieht sich gerade mal auf \“unerlaubt angebrachte Aufkleber\“, vulgo: Spukis??? Wow, ich bin erschüttert!
Und die Frage – \“War es nun ein \“externer Graphiker\“ oder dessen \“Freund\“, der das geschrieben haben soll?\“ – verstehe ich auch nicht, da doch die Antwort bereits am 27. April 2007 gegeben wurde: \“die obere Etage von StudiVZ\“. Da steht nix davon, dass eine oder auch zwei Versionen dort \“kursierten\“, da behauptet Don Alphonso, dieses Paper sei \“ein internes Papier aus der oberen Etage von StudiVZ für weitere Guerillaaktionen\“. Da muss sich erst einmal nur einer erklären, und das ist Don A.
jo 8. Mai 2007 um 1:25
LeClerc: Es gibt einige rationale Gründe StudiVZ zu benutzen. In vielen Fällen dürfte es z.B. schlicht die schnellste Möglichkeit sein, um einem Kommilitonen von einem x-beliebigen Terminal eine kurze Nachricht zu schicken.
Christian: Die Häufigkeit des Einloggens ist nur eines von vielen Parametern. Die Art der Nutzung hat sich meiner Wahrnehmung nach verändert. Viele Kommilitonen haben inzwischen ihre Profile bereinigt oder für Dritte gesperrt, die \“clueless but happy\“-Phase ist vorbei. Wenn StudiVZ genutzt wird, dann meist kurz und zielgerichtet.
Schlechte Zeiten für Vermarkter, die auf Community setzen. Rein von Kommunikationsvermittlung kann man nicht leben.
massenpublikum 8. Mai 2007 um 8:30
Herr Artopé, ich hoffe, Sie nehmen mir diesen Eintrag jetzt nicht allzu übel, aber Ihr Posting hier ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass man sich \“nicht einfach so\“ äußern sollte. Hätten Sie doch vorher mit einem PR-Experten gesprochen. Das hier ist erst der Anfang. Sie haben einen Stein angeschoben, der längst in sicheren Gefilden lag. Nun wird daraus eine Lawine – ob groß oder klein wird man sehen. Ich denke jedoch, dass Sie persönlich von dieser Lawine begraben werden.
Weltenweiser 8. Mai 2007 um 10:07
Mich würd eallein schon interessieren, wie die es logistisch hinbekommen wollen, die ganzen Klebezettel wieder einzusammeln. Mit MüllmannVZ? Kleiner Tipp: Beim Extra in der Schönhauser wurde die Wand damit zugepflastert. Vielleicht sollte man sie sammeln, auf eBay versteigern und StudiVZ muss alle schön brav ersteigern, um der Behauptung gerecht zu werden.
Don Alphonso 8. Mai 2007 um 10:19
Um mal die Rute ins Fenster zu stellen: Es gibt sowas wie \“Metadaten\“ in Word-Dokumenten. Zeiten, Namen und so. Sowas ist, hörte ich, auch gerichtsverwertbar, wenn es darauf ankommt.
pierrot 8. Mai 2007 um 11:35
Herr Knüwer, ist es eigentlich Usus, dass betroffene Firmen oder was auch immer vorschlagen, auf Grund von Informationen, die sie bereithalten, den Artikel zu ändern? Oder sogar Teile zu streichen?
marcel weiss 8. Mai 2007 um 11:41
hihi, die guten alten Wordmetadaten. Endlich mal zu was nütze. Sehr schön.
wonko 8. Mai 2007 um 12:04
Manueller Trackback:
[…]Junge, Junge, das muß man erstmal sacken lassen, was da in der Form als Antwort geschrieben wird. Die \“Schuld\“ am miserablen internen Papier wird einem \“Freund eines zeitweise beschäftigten externen Graphikers\“ in die Schuhe geschoben – Dabei dachte ich immer, daß man in solchen Fällen üblicherweise den Praktikanten zum Sündenbock macht. Aber so herum ist es auch nicht schlecht.[..]
Thomas Knüwer 8. Mai 2007 um 12:07
@Pierrot: So etwas passiert im Online-Bereich selten, ist aber nicht das erste Mal. Handelt es sich um nachweislich falsche Fakten (Zahlen, etc.) ändere ich dies auch.
porschekiller 8. Mai 2007 um 13:44
@marcel weiss \“hihi, die guten alten Wordmetadaten. Endlich mal zu was nütze. Sehr schön.\“
Och, ich kann mich noch gut an den Wutanfall von Wolfgang Clement erinnern, als er damals als NRW-Ministerpräsi davon erfuhr, daß ich das Word-Doc der Metrorapid-Machbarkeitsstudie zerfleddert hatte und das in allen großen Blättern kam:-)))
maternus 8. Mai 2007 um 13:55
Wie hieß das doch gleich? Ein Dementi ist die verneinende Bestätigung einer Nachricht, die bisher nur ein Gerücht gewesen war?
Ausreden auf dem Niveau \“Wir waren\’s nicht. Und wenn wir\’s waren, haben wir nichts davon gewußt\“ belegen wieder einmal nachdrücklich: Herr Artopé ist ein Meister seines Faches.
massenpublikum 8. Mai 2007 um 15:09
Es wäre mit Sicherheit hilfreich, wenn Herr Artopé sich aktiv an der Diskussion beteiligen würde. Im Dialog könnte er mehr bewegen, aber Kommunikation scheint irgendwie nicht seine Stärke zu sein.
Don Alphonso 8. Mai 2007 um 15:13
Vielleicht sollte man ihm eine Möglichkeit anbieten, hier Beiträge anderer Leute im Sinne seiner Firma zu editieren, das hat ihn ja schon bei Wikipedia zur Interaktion bewogen.
Torsten 8. Mai 2007 um 20:28
Vielleicht würden Leute öfter die PRessestelle fragen, wenn denn die Pressemitteilungen so unglaubwürdig wären. Ich erinnere nur an die Beförderung des Studivz-Gründers in den Aufsichtsrat, der bis heute nicht existiert…
Torsten 9. Mai 2007 um 12:12
Sorry, bei dem Kommentar habe ich ein Wort vergessen: \“…wenn denn die Pressemitteilungen NICHT so unglaubwürdig wären\“
Nils 9. Mai 2007 um 22:43
Don, schau doch mal in die Metainformationen des Word-Dokuments, dann wirst du sehen, dass das Dokument von jemand externes verfasst wurde. Alles nur heiße Luft.
Argus Unival 21. November 2007 um 9:16
***Hier stand ein Kommmentar, der sprachlich nicht akzeptabel war.***
Argus Unival 22. November 2007 um 12:44
Inhaltlich nicht kompatibel! meint Ihr wohl.
Macht nix, dass Ihr HIER zensiert – hat ohnehin keine Breitenwirkung!
HalliHallo – hier bin ich wieder, Euer Argus.
Da läuft eine riesige Tsunami-Walze auf Studi VZ & Schueler VZ zu… (Vorsicht, Tsunami = Fremdwort: zensieren! – könnte BähBäh-UnSinn enthalten…).
Achtung:
1. Datenschutz ist gleich 0 bei VZs.
2. VZs nennen die AGB nicht ohne Grund
\“… Nutzerbedingungen\“, statt das entlarvende \“…Geschäfts(!)bedingungen zu benutzen!
Wer meinen Originaltext lesen möchte, der hier ursprünglich erscheinen sollte, fordere ihn an unter
\“Arg VZ\“ bei email der.dritte.ei@gmx.de.
Bis gleich – wann immer das sein wird…
Argus.
Thomas Knüwer 22. November 2007 um 13:39
Argus, ich habe keine Probleme mit Ihren Argumenten. Sehr wohl aber mit Ihrer Wortwahl. Sie haben doch Argumente – warum formulieren Sie die nicht in einem normalen Tonfall?