Das Internet kennt keinen Tarifvertrag. Und keinen Dienstausgleich. Der Internet-Nutzer auch nicht. Und deshalb ist der Internet-Auftritt der „Rheinischen Post“ bei mir durchgefallen. Die „Rheinische Post“ hatte ich in meinen Jahren hier in Düsseldorf mehrfach im Probe-Abo. Immer habe ich eine Verlängerung der Lieferungen abgelehnt. Denn von einer Lokalzeitung erwarte ich nun einmal, dass ich am Samstag Morgen einen Spielbericht des Freitagabend-Spiels der heimischen Eishockey-Mannschaft lesen kann.
Möglicherweise ist das bei einem Teil der „RP“-Auflage der Fall, Zeitungen werden ja im Laufe des Druckprozesses aktualisiert und ich glaube nicht, dass schon alle Exemplare gegen 22 Uhr, wenn die Partien der DEG Metro Stars abgepfiffen werden bereits fertig sind. Doch die Zeitungen, die mir in den Briefkasten gestopft wurden, enthielten statt eines DEG-Berichtes immer offensichtliche Platzhalter. Ebenso verhielt es sich mit den Freitagsspielen der Fußball-Bundesliga.
Nun lässt sich solch ein Manko ja im Zusammenspiel von Print und Online wenigstens teils auffangen. Doch nicht bei der „RP“. Gestern langweilte ich mich bei einem grottigen Spiel der American Footballer von Rhein Fire. Gerade versuchte ich den Verriss – und nichts anderes kann man über die nicht vorhandene Offensiv-Leistung der Feuermänner verfassen – auf RP Online. Und? Nichts. Kein Spielbericht um 17.02 Uhr am Sonntag, rund 19 Stunden nach dem Abpfiff.
Auch wenn RP Online Dimensionen vor den Konkurrenten „NRZ“ und „WZ“ liegt, deren Online-Angebot mit der Diffamierung „schlechter Witz“ noch gelobt sind: Genau so funktionieren Internet-Angebot von Lokalzeitungen eben nicht.
Kommentare
massenpublikum 29. April 2007 um 19:56
O ha, was wird da die gute Franzi nur zu sagen?
Rainersacht 30. April 2007 um 12:02
Mag daran liegen, dass sich in Düsseldorf kein Schwein für die Retorten-Event-Heinis interessiert, die nur den Rasen bemalen und kaputt machen. Ich würd die RP – so ich so sie denn abonniert hätte – ababonnieren, würden die das Hüpfburg-Hamburger-Spektakel mit lebenden Pferden kommentieren als sei es eine Spochtveranstaltung. Wer dahin geht, ist doof oder aus Berschheim / Mättmann oder beides.
Thomas Knüwer 30. April 2007 um 12:23
Kein Schwein? 1. Spiel 30.000 Zuschauer, zweites 21.000…
Olafkolbrueck 30. April 2007 um 13:34
Ich glaube, da regiert noch wie vor 25 Jahren die alte Monopolisten-Denke mit blick auf das jeweilige Kernverbreitungsgebiet. Nachrichten werden da wie mit der Post geliefert. Der Leser soll halt warten, liest ohnehin nichts anderes ausser uns (wahlweise WAZ, RP, NRZ einsetzen), denkt man da wohl immer noch. Offenbar hat sich diese Denke auch im Web verinnerlicht. Vielleicht wollte auch Sonntags keiner ran. Heute steht Rhein fire ja online. Punkt 9 Uhr mit \“Schichtbeginn\“
Rainersacht 30. April 2007 um 15:16
Thomas: Kein Düsseldorfer Schwein! Rheinfire ist was für die Vorstadtknallis, die auch sonst gern zum Shoppen kommen oder unsere Altstadt für eine Ganzjahreskirmes halten, auf der man mal so richtig die Sau rauslassen kann oder dem hirnfernen Brauch des Junggesellabschieds frönen.
Thomas Knüwer 30. April 2007 um 15:57
Na, da scheint mir ein Fortuna-Fan eher neidisch auf die vielen (und noch dazu friedlichen) Fans zu sein…
Rainersacht 1. Mai 2007 um 16:15
Schätze, der letzte verbliebene Preußen-Münster-Fan (Okay, der Alsmann ist auch noch einer…) ist neidisch auf die Zuschauerzahlen der Fortuna. In dieser Saison gab\’s ingesamt vier Heimspiele mit mehr als 20.000 Anwesenden – jeweils rund 99,5% davon friedliche. Ob der Prozent bei den Eierballtretern auch so hoch liegt, lässt sich schwer messen, weil die ja meist voll mit Amifrass und Dünnbier auf ihren Sitzen vor sich hin dämmern… 😉
Thomas Knüwer 2. Mai 2007 um 9:15
Ach ja, das ist der Unterschied zur Fortuna: Dort sind die Fans voll von mieser Bratwurst (das Catering in der Arena, die nach einem Ferienflieger benannt ist, zählt an Fußball-Tagen zum schlimmsten was ich in diesem Punkt kenne) und Alt-Plörre. Und was die friedlichen Fortuna-Fans betrifft: Leider hat der Club seine radikale Minderheit seit Jahren nicht im Griff. Ist leider so, auch dieses Jahr wieder Ausschreitungen…
Übrigens: Götz Alsmann war nie Preußen-Fan.
Rainersacht 2. Mai 2007 um 11:27
Wie jetzt? Götzimausi erwähnt doch immer, wenn das Gespräch auf Fußball kommt, den Verein seiner Heimatstadt…
Ausschreitungen? Dabei gewesen? Ich schon. Und wenn einer der dummen & faulen Spochtrepochter von \“Ausschreitungen\“ schreibt, dann bedeutet das nur: Er hat Angst gehabt.
Die schlimmsten \“Ausschreitungen\“ gab\’s in Ahlen; die wurden von den Förstern ausgelöst, die unangekündigt im Fortunablock aufliefen und ihr pfeffriges Deo versprühten. Ansonsten nur Einzelfälle; die jeweiligen Täter wurden jeweils in einem Akt von Selbshygiene durch aktive Fans entsorgt. Die kommen nicht wieder, aber der Vorrat an Vorstadtknallis, die ihren Testosteron- und Alkoholspiegel bei Fortuna-Spielen abarbeiten, ist unerschöpflich. Leider.