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Eigentlich wäre die Meldung keine Erwähnung wert: Wieder einmal wird in Deutschland in die Kopie der Kopie einer Geschäftsidee investiert. Wenn die zugehörige Pressemitteilung nicht so egomanisch-idiotisch wäre, als hätte es 2001 nicht gegeben. Was ist eigentlich die angesagt Droge in Berlin? Oder reicht schon eine Überdosis Club-Mate um sich derart in Stimmung zu bringen?

Was ich damit meine, ist das neue Investement der Samwer-Brüder. Frazr heißt das Teil und ist die xte-Kopie von Twitter, jenem Kurznachrichtendienst. Ebenso wie Twitter hat auch Frazr kein Geschäftsmodell, was Investoren nicht abhalten wird, nach dem Einstieg ihr Geld auch dort zu verschwenden. Sind ja die Samwers, die zuerst Geld gegeben haben.

Wie die mittlerweile über sich selbst denken, ist an der Pressemitteilung abzulesen, die aus dem Hause Piabo stammt, der PR-Bude ihres Ex-Jamba-Sprechers. Denn die schreibt allen Ernstes:

„Der European Founders Fund (EFF) der Brüder Alexander, Oliver und Marc Samwer ist als Investor in das neue „Was machst Du?“-Internetportal frazr.de eingestiegen. Damit dürfte der Erfolg von frazr.de vorprogrammiert sein: Die drei Brüder, die eBay Deutschland und Jamba! aus der Taufe gehoben und groß gemacht haben, gelten als Erfolgsgaranten. Die von den Samwer-Brüdern gegründeten Unternehmen erwirtschaften heute zusammen mehr als 1 Mrd. Euro Jahresumsatz. Bislang hat sich jedes EFF-Investment, darunter
StudiVZ.de und Lokalisten.de, als eine Erfolgsstory entpuppt.“


Kommentare


Peter Fisch 23. April 2007 um 15:49

Tja, wieviel dürften die SamBros dieses Mal in die Hand genommen haben? 5-10 KEur maximal, oder? Noch vor Weihnachten weitervertickert an [setze hier unbedarftes Old-School-Medienhaus ein] und einen netten Verzehnfacher eingefahren.

Der Bubi vom Piabo glaubt, fürchte ich, tatsächlich, was er textet.

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massenpublikum 23. April 2007 um 17:05

Ich frage mich gerade: Was ist so falsch an dieser Aussage? Ob es ein Erfolg wird? Man wird sehen? Nur: Bisher gab eben jener den Samwers recht.

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Clap 23. April 2007 um 17:23

Immer diese Kopie-Mentalität! Und das am heutigen internationalen Tag des Urheberrechts …

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niels | zeineku.de 23. April 2007 um 17:36

Das wäre doch überhaupt mal ein interessantes Geschäftsmodell (ohne zu behaupten, daß es hier so war): Bekannter VC-Geber steigt mit eher symbolischen Betrag bei riskantem Startup ein, kriegt dafür den 1,5fachen Betrag zurück und das Startup darf sich fürderhin bei der Kapitalsuche mit \“XY hat auch schon investiert!\“ schmücken. 🙂

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Prospero 23. April 2007 um 20:37

Erfolgsstory? Ich habe Lokalisten.de noch nie gehört oder besucht, was ja nichts heißen muss – aber beim StudiVZ war die Blogbar doch dafür da den Erfolg etwas – nun – zu drücken. Mit Recht…
Frazr ist genauso unnötig wie Twitter – das Rauschen ist größer als die Information.
Ad Astra

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sven 23. April 2007 um 20:54

Heute hat mich jemand zu diesem komischen lokalisten Ding eingeladen und als ich im Blog Twitter getestet habe, kam nach sehr kurzer Zeit ein Kommentar und eine Mail, ob ich denn nicht mal Frazr testen möchte.
Ich finde aber beide Seiten eher unschön, besonders Lokalisten sieht einfach komisch aus.

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Panoptiker 23. April 2007 um 21:15

Das würde ich Hans-Christian Andersen 2.0 nennen. Der Schneider verkauft nicht einfach nur Luft an den Kaiser. Er verkauft seine ganze Schneiderei für ein Heidengeld an einen Textil-Konzern, der panische Angst hat, einen Mega-Trend zu verpassen. Und zwar bevor böse kleine Mädchen oder Blogbars alles hinterfragen.

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massenpublikum 24. April 2007 um 9:05

Auch wenn Lokalisten vielleicht nicht so bekannt ist wie StudiVZ, aber die Seite gehört zu den zehn meistgeklickten Seiten in Deutschland, bewegt sich damit in etwa auf dem Niveau von prosieben.de.

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OliverG 24. April 2007 um 13:59

Hm, meine Erfahrung ist, dass manche \’Unternehmenskritiker\‘ sowohl innerhalb der Blogosphäre, bzw. eines deren Teilbereiche, überschäzt als auch außerhalb von ihr nur am Rande oder gar nict whargenommen werden bei denen, die das Geld auf den Tisch legen. Nur son Eindruck.

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Verprogrammiert 25. April 2007 um 16:15

Der Herr Knüwer scheint nach wie vor persönliche Probleme mit den Samwers bzw. alles was in ihrem Umfeld geschieht zu haben. Ich weiß auch nicht ob Frazr.de jemals Geld verdienen wird, dass weiß ja nicht mal das Twitter-Original. Das die Samwers aber ein Händchen für Internetunternehmen haben ist kaum von der Hand zu weisen. Und wenn die PR-Abteilung darauf hinweist sehe ich da kein Problem drin. Klappern gehört zum Handwerk. Und wie sagte schon Karl Lagerfeld: Erfolg kann man nicht kritisieren.

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Thomas Knüwer 25. April 2007 um 16:26

Ich habe überhaupt keine Probleme mit den Samwers. Aber ich habe ein Problem mit überkandidelten Berufskommunikatoren, die völlig überdrehte Pressemitteilungen schreiben. Und ich habe Probleme mit Startups, die US-Ideen kopieren, das Layout klauen und sich als künftige Herrscher der Welt feiern. So einfach ist Wirtschaft nämnlich nicht, lieber anonymer Kommentator.

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Kölner 26. April 2007 um 17:45

***Hier stand ein zu beleidigender Kommentar***

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karl otto 27. April 2007 um 8:57

wie lange dauert es noch bis man blogger automatisieren kann. so wie chatbots. setze alle samwer beteiligungen (die offiziellen wie geruechteweisen und potentiellen) in eine beissreflex-alert liste und programmiere den motivator auf einen gemaessigten klaeff-faktor, dann remixe den spreeblick klassiker nach markov ketten prinzip und ersetze die entsprechenden firmennamen.

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