Sollte der Medienkonzern Viacom tatsächlich seine Klage gegen Youtube durchziehen, könnte es einen lustigen Prozess geben. Denn der Richter könnte schlicht sagen: Da verklagt ein Dieb einen Räuber. So ungefähr einmal pro Jahrzehnt schlägt die Managementtheorie in Sachen Unternehmensgröße um. Zwei Extreme gibt es, zwischen denen munter geschwankt wird. Auf der einen Seite „Groß ist gut“, weil ja große Konzerne mächtiger sind, Synergieeffekte rausholen können, zum Beispiel Vorteile beim Einkauf. Die andere Variante: „Klein ist gut“. Sie glaubt, dass Großkonzerne schwer steuerbare, unkreative Riesen sind und sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren sollten.
Die Propheten der zweiten Variante dürften bei Viacom Futter bekommen. Denn anscheinend ist das Konglomerat aus unterschiedlichsten Medienvarianten an jenem Punkt angekommen, da der achte Krakenarm nicht mehr weiß, was der zweite macht – und das Hirn auch nicht in der Lage ist, die einzelnen Extremitäten zu kontrollieren.
Vergangene Woche schon lästerte die US-Weblog-Szene über Ifilm, jene Videoplattform mit Copyright-Verletzungen, die zum Reiche Viacom gehört. Ein Youtube-Rivale also.
Nun geht der Spaß weiter. Denn das Videoblog der VH-1-Sendung „Best Week Ever“ nutzt munter weiter Youtube als bevorzugte Plattform, wie der Valleywag recherchierte. Und eines der besprochenen Videos ist sogar ein Ausschnitt aus der NBC-Comedy-Sendung „Saturday Night Live“, abgelegt auf Youtube.
Wenn Viacom nicht ganz schnell herausfindet, wo noch kleine Töchterchen auf Youtube spielen, dann wird das ein lustiger Prozess.
Keine Kommentare vorhanden