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Hab ich es nicht gesagt? Das mit „Vanity Fair“ Deutschland wird leider, leider wohl nur ein weiteres langweiliges Hochglanzprodukt. Aus den USA habe ich im November auch eine Ausgabe der „Vanity Fair“ mitgebracht. Schon mal gucken, was uns da bald in deutscher Sprache ins Haus steht. Das Blatt ist für Journalisten durchaus eine Freude. Optisch könnte es hier und da zwar eine Aktualisierung gebrauchen, doch finden sich grandiose lange Geschichten, zum Beispiel Manager-Portraits von einer Qualität, wie ich sie hier in Deutschland nur äußerst selten finde. Beispiel: eine Sumner-Redstone-Story mit mehrmaliger Erwähnung seiner Vorliebe für Nackt-Rumrennen – köstlich.

Deutsche Wirtschaftsmenschen, habe ich den Eindruck, sind den deutschen Glamour-Chefredakteuren nicht glamourös genug. Stattdessen werden die immer gleichen Promis aufgefahren, allen voran Veronica Ferres, deren Abendkleidsammlung später sicherlich im Haus der Deutschen Geschichte einen eigenen Pavillon erhalten wird.

Deshalb habe ich bei meiner Jahresvorausschau in der bel étage schon mal angedeutet, dass meine Hoffnungen für die deutsche „Vanity Fair“ begrenzt sind.

Nicht erwartet hatte ich eine so flotte Bestätigung. Bei „Vanity Fair“ gehen die ersten. Und anscheinend weil das Blatt jetzt schon zu undistanziert zu werden droht. Aus anderen Quellen habe ich gehört, dass es bereits Budgetkonflikte gibt, was für den Lifestyle-Part kein gutes Zeichen ist.

Die deutsche „Vanity Fair“ droht also genau das zu werden: ein deutsches Magazin. Und damit ein austauschbares. Schade.

Übrigens: Es gibt eines, was ich an Internet-Auftritten deutscher Medien echt zu hassen beginne. Den Hinweis auf eine andere Internet-Seite, ohne diese zu verlinken. So wie jetzt bei der Netzeitung: Die nennt zwar Welt online als Quelle, wirft aber keinen Link rüber. „Meine User gehört mir“ – eine archaisch Dummheitsdenke, die sich auch erledigen wird.


Kommentare


Don Alpohonso 7. Januar 2007 um 16:16

Also, ich habe da eine Devise, und die heisst: Nicht mal das Schwarze unter den Fingernägeln für Springer. Einem Laden, den ich tot sehen will, gebe ich gar nichts. Deshalb bin ich der Netzeitung dankbar, dass sie es erlaubt, die Geschichte 100% gossenfrei zu verlinken.

Aansonsten: Es gibt in Deutschland keine vorzeigbare Gesellschaft. Adel ist nicht mehr (im Gegensatz zu England), und unsere Upper 10.000 sind nicht an der 5th Avenue, sondern Landeier irgendwo draussen auf Käffern wie Tutzing, Potsdam oder Düsseldorf.

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Kai 7. Januar 2007 um 18:46

Thomas, das die Netzeitung gern die Links zur Quelle vergisst ist doch schon eher die Norm statt die Ausnahme. Leider. Ein geschwinder Griff zum Sprech-Apparat hilft da manchmal..

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Matthias Schrade 8. Januar 2007 um 9:53

also Don, das mit D\’dorf war jetzt aber nicht nett 😉
(spricht ein Exilschwabe und Eigentlich-Ex-Landei)

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Don Alpohonso 8. Januar 2007 um 14:56

Du weisst ja, wie das ist – lieber einen guten Freund verlieren, als eine gute Pointe.

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Dorin Popa 8. Januar 2007 um 17:00

Echt cool die ?Vanity Fair? aus den USA mitzubringen, aber ganz unter uns, die gibt\’s auch hier im Bahnhofskiosk und in Großstädten wie München oder Hamburg auch in zig normalen Zeitschriftenläden zu kaufen. Klingt nur nicht so cool und investigativ: ?Beim Lottospielen im November habe ich auch eine Ausgabe der Vanity Fair gekauft.?

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Thomas Knüwer 8. Januar 2007 um 17:20

Ach, Herr Popa, so langsam fällt Ihnen nix mehr ein, oder? Übrigens: Die \“Vanity Fair\“ ist mir in Deutschland noch nicht aufgefallen. Weil es sie soooo häufig nun auch nicht gibt. Und dann ist sie, wie ich inzwischen feststellte sauteur.

Aber dass ich nicht so cool und investigativ sein kann, wie die \“Freundin\“, also Ihr Arbeitgeber, daran habe ich gar keinen Zweifel. Ich werde schließlich nicht zu Mazda-Reisen mit hübschen Hotels eingeladen: http://handelsblatt6.blogg.de/eintrag.php?id=806

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rudi Raschke 9. Januar 2007 um 18:37

verzeihung, aber Sie als wirklich kompetenter medienjournalist gehen doch normal jeden an, wenn er 2007 ahnungslos schreibt: \“ich habe mir jetzt auch mal so ein blog angesehen…\“. von daher finde ich die erkenntnis recht schwach, dass die VF bisher ungelesenes terrain für TK ist, es sie nicht sooo häufig gibt und sie obendrein sauteuer sei. da wäre ich dann ein wenig dezent und würde nicht zum 100. mal mit der freundin ihrem mazda daherkommen, wenn mich jemand darauf hinweist. mir wäre es eher peinlich, wenn ich einen der wichtigsten US-titel nicht kenne.

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Thomas Knüwer 9. Januar 2007 um 19:06

Hab ich gesagt, dass ich \“Vanity Fair\“ nicht kannte? Hmmm… Nein. Ich lese sie nur nicht. Den \“Playboy\“ zum Beispiel kenne ich, habe ihn aber lange nicht mehr in der Hand gehabt. Sie erkennen den Unterschied? Und das mit dem Mazda erwähne ich nicht zum 100. Mal, sondern zum Dritten (glaube ich).

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Dorin Popa 11. Januar 2007 um 12:00

@ Thomas Knüwer, stimmt, die US-\“Vanity Fair\“ ist hier ganz schön teuer, aber immer noch billiger, als in die USA zu fliegen, oder!?

Und selbst in einer Kleinstadt wie Düsseldorf sollte es sie geben. Mir liegen im Augenblick nur Zahlen von der britischen Ausgabe vor, aber selbst die wird in 2000 Exemplaren an den deutschen Handel ausgeliefert. Das US-Original wird deutlich darüber liegen…

@ Peter Fisch, danke für den expliziten Hinweis, aber den Link hatte ich schon etwas diskreter in meinem ersten Kommentar…

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Dorin Popa 18. Januar 2007 um 9:15

Wieder was gelernt: die US-Vanity wird hier in Deutschland gar nicht vertrieben, sondern nur die überwiegend mit ihr identische britische Ausgabe.

Dann hat ja Kollege Knüwer eine echte Rarirtät in seinem Besitz…

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