Eine Woche Urlaub erscheint so kurz, steckt man mittendrin. Und gleichzeitig so lang, forstet man seine Mails und die Nachrichtenlage durch. So ein richtig erholsamer und/oder erlebnisreicher Urlaub lässt einen glauben, man habe sich verändert. Weil man sich eben besser fühlt oder bereichert oder angeregt. Und deshalb, erwartet man, müsse die Welt sich doch auch geändert haben.
Doch so ist es dann ja leider nicht. Die Welt ist nicht erholt, denn sie hat die vergangene Woche nicht mit spanischer Küche, spanischem Wein oder guten Büchern verbracht. Sie hat sich weitergedreht und das ist nun mal anstrengend.
Deshalb erwarten einen bei der Wiederkehr Nachrichten, die abzusehen waren und von denen kommunikationsfreudige Kollegen bereits am Telefon berichtet hatten und rund 578 E-Mails von denen der weitaus größte Teil nicht interessant ist.
Der „Spiegel“ dagegen hat sich nicht weitergedreht und druckt heute (derzeit online nur gegen Geld) einen weiteren, gähnend langweiligen Artikel zum Thema Web 2.0. Diesmal darf die Kollegin Bonstein ran, die sich vielleicht geärgert hat, weil beim letzten Mal ein New-York-Korrespondent in ihrem Feld wilderte. Spannender wird es auch diesmal nicht, ein Haufen Klischees ohne Neuigkeitswert bleibt beim Aufwärmen in der Mikrowelle eben doch ein Misthaufen.
Immerhin entlockte sie dem von mir geschätzten Friedrich Küppersbusch eine mathematische Fehlleistung:
„Der TV-Produzent Friedrich Küppersbusch sagt „lustvolles Scheitern“ voraus. Auf dem Abo-Sender Premiere durfte er während der diesjährigen WM bereits Erfahrung im „User Generated“-Genre sammeln. Für das Zwei-Minuten Format „meine WM“ sammelte er selbstgedrehte WM-Aufnahmen und bekam „meine Frau im Trikot, meinen Sohn im Trikot, meinen Hund im Trikot“. Die Zielgruppe, die interagieren will, sei klein und speziell, vermutet Küppersbusch, „die Massen folgen weiter dem Neandertaler in uns, der nach getaner Arbeit einfach noch zwei oder drei Stunden lethargisch mit der Fernbedienung im präfabrizierten Lagerfeuer-Fernsehen stochern will“.“
Bei dieser quantitativen Betrachtung hat er dann wohl übersehen, dass die Masse der professionell Fernsehen Schaffenden auch nicht mehr zu zeigen hat, als die Frau im Trikot, den Mann im Trikot, den Sohn im Trikot – und alle moderieren sie Quizsendungen oder verkloppen Haushaltswaren. Nein, gemessen an der Quantität stehen die Amateure im Netz den Bezahlten im TV in nichts nach, geht es um die Produktion von Minderwertigem.
Erfreuen wir uns also an dem Wenigen was gut ist. So wie uns das die Allesklar.com AG vormacht, der Betreiber des nach meiner Meinung völlig überflüssigen Portals „Meine Stadt“.
Jene Allesklar.com AG bejubelt die Ergebnisse der „internet facts 2006-I“ (bitte klein schreiben, dann ist es noch lustiger“, die von der
Arbeitsgemeinschaft Online-Forschung (AGOF) erstellt wurden. Genauer:
Was für Allesklar eine führende Position ist?
„Mit einer Reichweite von 10,5 Prozent und 3,78 Millionen Unique Usern belegt das Städteportal den
13. Platz der Online-Vermarkter…“
Mit Platz 13 zu den führenden Positionen zu gehören – das ist jene neue Bescheidenheit, die Deutschland nach diesem WM-Rauch gut ansteht. Und die doch so ganz anders daher kommt als die Umbenennung von OpenBC. OpenBC… Opennbiissii – sicher, das klingt nicht toll. Aber muss es denn gleich Xing sein? Doch, so nennt sich OpenBC bald. Klingt wie ein fettiger Schnell-Chinese. Oder wie ein 2001 von uns gegangenes Softwareunternehmen. Und weil demnächst die Deutsche BA ja in Air Berlin aufgeht, wird apfelgrün als Firmenfarbe ja wieder drei.
Mich erinnert der neue Name fatal an mein einziges Zusammentreffen mit einem „Namenspapst„. Es ging um den Namen für unser E-Business-Extra, das später Netzwert heißen würde, was kein Vorschlag von ihm war. Er präferierte „e@e“. Nein, kein Scherz. Ih-ätt-Ih. Für einen Moment habe ich überlegt, Namenspapst zu werden und ebenfalls mit Overhead-Projektor-Folien durch die Lande zu ziehen.
Aber ich wollte mich ja nicht aufregen, so kurz nach dem Urlaub. Denn wer sich aufregt, macht Fehler. Erst recht, wer kollerkommuniziert. So wie der Anhänger des Oberligisten SF Lotte, der bisher eine in Fan-Kreisen beliebte Homepage betreute.
„Es war einmal…….
Aus gegebenen Anlass sind wir offline. Alle Absprachen mit dem Fanclub sind nichtig.
Wir danken den Ordnern für ihr eingreifen im Spiel gegen Hammer SpVg. Ebenso für das zusehen gegen Wattenscheid 09.
Ein neuer Anprechpartner wird in kürze bekannt gegeben.
Ich wünsche dem Verein noch viel Erfolg gegen den Abstieg.
Wer allerdings keine Untersützung möchte, kann die Fans auch ruhig ausserhalb Parken lassen, trotz Abspache eines monatliches Treffen, versetzen und nicht auf E-MAILS ANTWORTEN auch sonst wie assoziale behandeln. Wir danken dem Verein für die grandiose Zusammenarbeit!
Ich peröhnlich habe jetzt genug. Projekte wie U16 Fans wie heute gesehen, orga von Auswärtsfahrten (wie geplant gegen Preußen Münster) und Co. liegen nun brach.
Wir (Ich) lassen uns nich schikanieren! WIR haben uns an alle Absprachen mit dem Verein gehalten, keine Gewalt im Stadion auch wenn Ornder und Polizei im Stadion die Gästefans im Stadion nicht abhalten in unseren Block zu kommen! Dafür Stadionverbot Androhung für mich persöhnlich weil einer von uns vor Frust zum 1:3 was auf die Aschebahn geworfen hat!!!!!!!!!!
Wer Wind seht wird Sturm ernten!!!!!!!
Wer mich kennt, weiss das ich sowas sicherlich nicht nötig habe!
Ich wünsche Klaus (Trainergott) und seiner Mannschaft alles GUTE, den restlich vom heuchelndem Verein möchte ich gerne Fragen was Sie wirklich wollen?!?!
Irgendwann reicht es wirklich!!!!!!!!!! Schon lange wurde ich nicht mehr so enttäuscht.
In der 4. Saison sage ich good by, aber nicht zum Fanclub, den ich im Hintergrund weiter und noch mehr unstützen werde, auch wenn sich sein Kurs jetzt sicherlich in ganz anderen Richtungen bewegen wird.
Aber sicherlich haben es die Jungs nicht verdient so vor den Kopf zu stossen zu werden, wie heute der Fall war. Ich stelle mich immer vor meine Jungs und das was heute passiert ist untragbar.
Und deshalb mache ich den Weg frei für einen neue Art von „Fanlcub“ so wie es die Verantwortlichen vom Verein provoziert haben.
Ich wurde rausgeschmissen für nix, der Höhepunkt der Schikane der Fans aus Lotte.
Schönen Gruß an die Freunde und Beführworter der Lotteraner-Fans
Sven
Gründer Fanclub-Lotte und Webmaster Oberliga-News.de
PS:Nein ich werde nicht als Ordner für lächerlich 10? anfangen!!!“
Sven führt hier noch einmal deutlich vor Augen: Nicht immer alles direkt runterschreiben. Das ist der eigenen Gesundheit nicht förderlich und auch nicht der Netz-Hygiene. Und deshalb schreibe auch ich nicht alles, was mir nach diesem Urlaub so in den Sinn kommt hier nieder.
(Danke an Stephan Holzinger)
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