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Wie lautet die exakte Formel für Coca-Cola? Oder für Viagra? Oder wie wird das nächste BMW-Modell aussehen? Natürlich, das wollen die Hersteller nicht verraten. Geht es aber nach Schleswig-Holsteins SPD-Justizminister Uwe Döring, können sie all diese Geheimnisse demnächst einfach öffentlich auf ihre Internet-Seite stellen. Oder die elektronische Kommunikation innerhalb des Unternehmens einstellen. Ach, sie wird langsam langweilig, die nicht enden wollende Klage über die vollständige Ahnungslosigkeit deutscher Politiker in Sachen Internet. Man möchte sie alle einfach nehmen und in einen Online-Kurs für Senioren stecken. Oder für Kleinkinder. Das allein würde schon eine Wissensvervielfachung bedeuten.

Das war die Sache mit den Quoten für Videoblogs, die sächsische Zensur, Ulla Schmidts Vertragsangebot oder der CSU-Spam.

Nun finde ich im Lummaland gerade das hier:

„Es gibt aber noch weitergehende Forderungen in Sachen Internetüberwachung. Schleswig-Holsteins Justizminister Uwe Döring (SPD) verlangt beispielsweise Einschränkungen bei der Datenverschlüsselung im Internet. „Es gibt inzwischen Methoden, die so kompliziert sind, dass man sie nicht knacken kann“, sagte Döring im Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa.“

Stimmt, Herr Döring. Und wissen Sie, was das ist? Gut ist das. Weil nämlich so Unternehmen Daten versenden können, ohne sich Sorgen um Hacker oder Wirtschaftsspione machen zu können. Oder Geheimdienste miteinander kommunizieren können, ohne sich Sorgen um Terroristen zu machen. Ach so, so weit haben Sie nicht gedacht? Na, dann haben Sie ja den richtigen Beruf ergriffen.

Nachtrag vom 25.8.: Gerade erst stoße ich auf die Geschichte vom CSU-Ortsverband Nabburg. Sind die Parteikassen denn derart geplündert, dass es nicht mal mehr für ein paar Anfängerkurse in Sachen „Kommunikation im Internet“ reicht?


Kommentare


Cator 24. August 2006 um 20:51

Wirtschaftsspione, Geiheimdienstler… Warum in die Ferne schweifen? Informationelle Selbstbestimmung finde ICH viel praktischer. 🙂
Vielleicht merkt Herr Döring was, wenn die Leute seines Providers ihm etwas aus seinen privaten Mails vorlesen. (Ich gebe zu, ich verschlüssel aber auch nicht)

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apunkt 24. August 2006 um 21:23

Ach, das sehen Sie doch falsch, Herr Knüwer.
Firmen und Geheimdienste und Staatsminister sollen schon ruhig weiterhin verschlüsseln können dürfen. Aber die potentiellen Terroristen, die wir normalen Bürger ja alle sind… von denen muß sowas natürlich ferngehalten werden. Oder so ähnlich.

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Matthias Schrade 25. August 2006 um 9:50

Eieiei, wie kann man etwas, das niemand aus dem richtigen Empfänger lesen soll, so verschlüsseln wollen, dass es nur der richtige Empfänger lesen kann? tztztz

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Sassen 26. August 2006 um 20:54

Ein sehr vernünftiger Vorschlag von Herrn Döring!
Roland Sassen

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