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Reebok ist Unternehmen von nicht unbedeutender Größe. Es gehört zu einem noch bedeutenderen Konzern namens Adidas. Das Comeback der Marke Reebok liegt in den Händen von CEO Paul Harrington. Haben Sie den schon mal gesehen? Nein? Kein Wunder, denn nicht mal sein Arbeitgeber hat ein Foto von ihm. Seit Januar diesen Jahres lenkt jener Paul Harrington also Reebok. Neu ist er nicht im Unternehmen: Seit zwölf Jahren arbeitet Harrington für Reebok.

In diesen elf Jahren, da Harrington immer höher kletterte („he has held several executive level positions“) befand es die Presseabteilung anscheinend in keinem Moment nötig, ihn mal vorteilhaft abzulichten.

Das wäre kein Beinbruch, würde er nicht seit nunmehr drei Monaten ein durchaus interessantes Amt bekleiden, das dazu einlädt, ihn zu portraitieren. Genau das haben wir heute eigentlich vor, in London wird es Harringtons ersten öffentlichen Auftritt seit der CEO-Amtsübernahme geben und mein Kollege Joachim Hofer ist vor Ort.

Derweil ist unsere Bildredaktion jedoch verzweifelt, denn weder Reebok noch Adidas verfügen über ein Bild von Harrington. Dies lässt sich auf zwei Arten deuten: Entweder resultierte diese Bildarmut aus seiner Öffentlichkeitsscheu. Dann müsste ihn mal jemand wachrüttelt, Reebok ist Teil eines börsennotierten Unternehmens und wir spielen hier nicht Aldi. Oder das ganze beruht auf einer tiefen Unterbelichtung der Presseabteilung.

Um 15 Uhr, so ist uns nun versprochen worden, sollen Fotos kommen, extra für uns in London geschossen. Aus der Erfahrung heraus richten wir uns ein für eine GAB, die Größte Anzunehmende Bildstörung, vermutlich wackelig abgelichtet von der einzigen Praktikantin mit Fotohandy. Hätten wir eine eigene Handynummer angegeben, käme das Bild vermutlich als MMS.

Nachtrag 15 Uhr: Das Bild ist da – die schlimmsten Befürchtungen haben sich bewahrheitet. Gut, keine Handy-Kamera sondern laut Dateiinfos eine Canon Eos 1. Aber wer ist so grenzdebil, dass er einen Schwarzanzugträger vor einen schwarzen Hintergrund stellt? Noch dazu, am Rande eines Events, das mutmaßlich gepflastert war mit Firmenlogs und -produkten?


Kommentare


Sportsfreund 11. April 2006 um 14:05

Da tun Sie mal wieder einer ganzen Zunft unrecht. Der Großteil der Pressestellen und Kommunikationsagenturen hat es mittlerweile durchaus verstanden, dass ordentlich, aussagekräftige – und im Idealfall auch noch spannend aufgenommene Fotos – der Sache zuträglich sind. Das es auch Ausnahmen gibt, so what!? Meine Empfehlung: Beim nächsten Mal vorher recherchieren, ob es Fotos vom Gesprächspartner gibt. Sonst einfach einen Fotografen zum Termin mitnehmen – das lernt man doch schon der in der Jorunalistenschule, Herr Knüwer. 😉

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tknuewer 11. April 2006 um 14:23

Lieber Sportsfreund, einfach mal genau hinlesen: Ich habe hier nicht über die gesamte PR-Branche geschrieben, sondern über die Presseabteilungen von Reebok und Adidas. Und von denen muss man erwarten können, das sie ein Foto haben.

Außerdem fallen manche Entscheidungen über Portraits auch kurzfristig und so kann nicht immer ein Fotograf geordert werden.

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Peter Giesecke 11. April 2006 um 14:26

Der Herr Knüwer hat sicherlich seinen Job gelernt. Er spricht deshalb auch nur einen Einzelfall an und überträgt das nicht gleich auf die gesamte Branche. Oder habe ich da was überlesen? Glaube nicht.

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Peter Giesecke 11. April 2006 um 14:27

Oops, da war der Meister schneller. 😉

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Sportsfreund 11. April 2006 um 15:02

Okay, ist ja noch schlimmer, wenn das nur ’ne Einzelfallgeschichte sein soll. Wärs wenigstens gegen die Branche gegangen, hätte ich die Beweggründe des Autors ja noch verstehen können. Aber so, wo ist der Witz daran, dass es halt ein Unternehmen gibt, dass vielleicht einen Typen nicht abgelichtet hat…Find ich jetzt nicht so spannend…

PS. Ich kenn genug spontane Fotografen. Bei Bedarf, einfach mal anfragen!

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Christian Merz 11. April 2006 um 18:58

Das haben die doch mit Photoshop nachbearbeitet! Jetzt lasst mal den Fotografen in Ruh!

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Cator 12. April 2006 um 0:56

Ich finde die gesunde Röte und die leger leicht stoppelige Kinnpartie besonders ansprechend. Das macht so einen bodenständigen Eindruck.

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Birgit 12. April 2006 um 10:26

Der „blasse Retter“ wurde in der Print-Ausgabe noch ein bisschen aufgehübscht – gut gelungen!

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klasjdfk 12. April 2006 um 12:09

Finde ich auch, dass Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.

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Verwundert 12. April 2006 um 15:01

Ich verstehe wirklich nicht, was mich als Nicht-Angestellter die Gesichter irgendwelcher Führungskräfte interessieren sollen. Das lenkt im Zweifel nur von der objektiven Analyse der Arbeit ab. Man neigt als Mensch nun mal dazu, Mitmenschen, die einem sympathisch sind, besser zu beurteilen als solche, die man nicht leiden kann – und das ist ja der Sache alles andere als dienlich.

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