Manchmal braucht es eine kleine Geschichte um ins Gedächtnis zu rufen, dass „die Wirtschaft“ eben doch aus „den Menschen“ besteht. „Jeder von euch kostet pro Stunde ? 50, und ein Tscheche kostet nur ein Drittel, und ein Chinese so gut wie nichts. Ihr seid zu teuer. Bedankt euch bei eurer Gewerkschaft für die Preistreiberei und geht alle nach Hause.“
Ein sehr schöner Text von Madame Modeste…
Und wer die Unruhen in Paris mal von unten betrachtet lesen möchte, dem sei dieser Blog-Eintrag einer deutschen Studentin in Frankreich ans Herz gelegt.
Kommentare
Claus the mouse 20. März 2006 um 18:03
Es ist eben immer ungünstig am Anfang einer Nahrungskette zu stehen und sich gar noch zu wehren ist in der Natur eigentlich nicht vorgesehen.
Wie war das mit den Silberminenarbeitern Südamerikas? Bohnen und Mais (?) wurden in genau der Menge zugeteilt, die zur Aufrechterhaltung der Arbeitskraft nötig war. Kein geringerer als Marx glaube ich, gab das als Beispiel für den „bösen“ Kapitalismus. Auch müsste ich jetzt nachsehen, ob es Bohnen und Mais waren oder Bohnen und etwas anderes.
Die Geiz ist geil Masche ist eben keine Erfindung der Neuzeit. Da waren andere moderner schon weit vor unserer Zeit. Nun ja, mit der Zuteilung der exakt berechneten Überlebensration ist es wohl besser geworden für die am unteren Ende der Nahrungskette, und daher kann jetzt im Rachefeldzug eben auch „Unten“ nach der Geiz-ist-geil Methode handeln und chinesisch kaufen. Und dann muss bei den Arbeitskosten zwangsläufig die berühmte Frage nach Henne und Ei kommen: ist die Fressgier oben um soviel geringer als unten das Geiz ist geil der Fressgier nimmt? Die Folge solcher Fragen sind Tarifverhandlungen solange eben diese Nahrungkette existiert. Das ist in der Natur nicht anders, nur dort sieht die „Verhandlung“ etwas anders aus und tritt zutage als Regelkreis. Die Natur ist zwingend vernünftig, der Mensch ist es auch?