„Begleiten Sie unser transparentes Konzept“, forderte Borussia Dortmunds Geschäftsführer Michael Meier. Heiße Luft: Auch weiterhin hält der BVB Informationen so weit wie möglich von der Öffentlichkeit und den Aktionären fern.
Gerade war ich bei der Pressekonferenz von Borussia Dortmund. Wie immer ein skuriles Erlebnis. Das Beschwörungsritual des BVB-Managements ist immer gleich. „Wir sind so offen und dafür prügelt man uns. Und wir sind arme Menchen, die verfolgt werden“, betet die Geschäftsführung dann murmelnd runter.
Diesmal hieß die Formulierung von Michael Meier: „Die ist kein Offenbarungseid, sondern ein Ergebnis dessen, was mit dem Unternehmen und den handelnden Personen in den letzten Wochen passiert ist.“
Und jetzt auf Deutsch: „Wir haben kein Geld, weil zum Beispiel Vertragsdetails in die Zeitung gelangten.“ Das ist natürlich Blödsinn, Herr Meier. Der BVB steht da, wo er steht aufgrund gravierender Managementfehler.
Ärgerlich ist aber, wie auch heute wieder einmal um die Wahrheit herumgeredet wurde.
Beispiel: Meier sagt, der Aufsichtsrat unterstütze das Sanierungskonzept
Frage: „Betrifft dies auch die, sagen wir mal assoziierten Aufsichtsratsmitglieder, die von Großaktionär Florian Homm in den Aufsichtrat entsandt werden?“
Meier: „Wen meinen Sie jetzt?
„Die beiden Aufsichtratskandidaten von Herrn Homm.“
Meier: „Die sind gewählt worden.“
„Sind sie ja gerade nicht.“
Meier: „Sie müssen noch vom Gericht bestellt werden, richtig.“
„Sind die denn jetzt informiert worden und unterstützen sie den Plan?“
Meier: „Die Gremien unterstützen den Plan.“
Und jetzt auf deutsch: Nein, sie wussten von nichts. Einer der beiden Aufsichtsratskandidaten erfuhr heute morgen aus dem Radio von der Ad-hoc-Meldung.
Und als schönen Abschluss weigerte sich der BVB auch noch, die eng beschriebenen Folien mit dem Sanierungskonzept zu verteilen.
Die Schmierenkomödie geht weiter…
Kommentare
Christoph Maier 17. Februar 2005 um 19:30
Betr. „Und als schönen Abschluss weigerte sich der BVB auch noch, die eng beschriebenen Folien mit dem Sanierungskonzept zu verteilen.“ – Extra-Fotografen mitnehmen, der nichts anderes tun soll als die Folien abzuknipsen, natürlich ohne Blitz 😉
dogfood 18. Februar 2005 um 8:49
Laut Meier auf der Pressekonferenz wurde Florian Homm himself auch erst am Morgen von Meier telefonisch in Kenntnis gesetzt, was aber wiederum aufgrund der guten Drähte von Homm zur BILD-Zeitung nachvollziehbar ist.