Skip to main content

Körperliches Unwohlsein ergreift den Betrachter. Mitleiden. Mit Michael Offer. Dem Sprecher von Finanzminister Wolfgang Schäuble. Eiskalt lässt ihn sein Chef spüren, dass er versagt hat.

Früher hätten wir normalen Wahlvölkler nichts davon mitbekommen. Heute sehen wir das Leiden live und nochmals aufbereitet in der ZDF Mediathek – und auf Youtube:

Es mag Zufall sein, dass es etwas ganz ähnliches jüngst mit Familienministerin Kristina Schröder zu begutachten gab. Ein trauriger Auftritt vor der Kamera, der in alter Zeit verschwunden wäre. Heute wird er als Satire aufbereitet:

Das mag eben Zufall sein. Aber es passt in das Stimmungsbild, das ich von Hauptstadtjournalisten derzeit mitbekomme. Sie erscheinen gefrustet, klagen über zu viele standardmäßige Formulierungen, über Floskeln, Bürokratismus, mangelnde Freiheit. Und über eiskalte Halb- und Unwahrheiten.

Und vielleicht beginnen sie gerade, sich zu wehren.


Kommentare


Cihan 4. November 2010 um 18:48

Das war zuerst bei der heute-show zu sehen 🙂

Antworten

Sascha Pallenberg 4. November 2010 um 21:34

wehren? aufbegehren? ne, die laecheln und klatschen sich anbiedernd dem „keiner weiss wie der finanzminister werden konnte“ wolfgang entgegen.

wird zeit, dass wieder ein hollaender zu den pks eingeladen wird und den deutschen vertretern zeigt, was journalismus eigentlich sein sollte.

schaeuble ist eh realsatire, aber die reaktion der pressevertreter war mal richtig peinlich!

Antworten

Max 4. November 2010 um 23:26

Wehren?
Wie wärs wenn sie das mit sinnvollen Fragen und Hintergrundartikeln tun?
In wiefern soll das denn ein „wehren“ sein, wenn man den Pressesprecher von Herrn Schäuble so bloßstellt?

Antworten

pixelpupser 5. November 2010 um 0:51

Ja, wenn die Hauptstadtjournalisten mit der Artillerie der Satire aus allen Rohren feuert, dann kann sie das Florett der kritischen Nachfrage stecken lassen. Das sind wahrlich kontra-, re und bockrevolutionäre Zustände in Berlin, da werden ja die Stuttgarter ganz trocken vor Neid.

Antworten

Maschinist 5. November 2010 um 3:26

Wehren könnten sie sich doch ganz simpel durch Abneigung gegen die Inszenierung. „Kritische Distanz“ nannte das mal.
Aber das war vor den „Fabelhaften Guttenbergs“…
Heutzutage muss sich der Herr Schäuble nur mehr PR-Berater kaufen.

#Qualitätsjournalismus
#Mietmäuler

Antworten

Politiker im Fernsehen « stohl.de 5. November 2010 um 5:49

[…] Das kann durchaus lustig werden: Aufstand der Haupstadt-Journalisten?. […]

Antworten

spätburgunder 5. November 2010 um 9:12

Das zeigt doch vor allem, dass Schäuble tatsächlich alles egal ist. Welchen Eindruck macht das? Dass der Pressesprecher unfähig ist? Dass Schäuble keine Umgangsformen hat? Dass Schäuble nicht weiss, wie Kommunikation laufen muss? Kann sich jeder raussuchen, wie er will – aber: ich bin überzeugt, das geht zu Lasten Schäubles, AUSSERHALB der Medienwelt. Und insofern hat Thomas schon ein wenig recht, wenn das ein anderer Umgangston ist. Einen wirklichen Aufstand würde ich erst sehen, wenn das nicht ins Lächerliche gezogen wird, sondern hart nachgefragt und offengelegt wird.
Dabei befürchte ich allerdings, dass die Damen und Herren der Hauptstadtjournaille zu wenig Sachkenntnis und zu wenig Fachausbildung haben, um gegen jemand wie Schäuble einen Stich zu machen. Schade drum.

Antworten

Frank Fischer 5. November 2010 um 11:08

Bitter. Nicht mal für die Akteure. Eher noch für die paar hundert Ministerialbürokraten in Schröders Ressort, die jahrzehntelang ihre Tretmühlen bedienen – und sich derlei Geschwätz ihrer „Chefin“ anhören müssen. Oder glaubt jemand, daß die intern „anders“ ist? Bitter für uns, für die Wähler. Törichte Mädchen ohne jede Führungs- oder nur Verwaltungserfahrung können über Nacht Ministerin werden, so sie das richtige Parteibuch haben. Normalerweise würden die Qualifikationen der Dame vielleicht für ein Praktikum „im Hause“ ausreichen. Selbstredend unbezahlt. Was bleibt? Politik(er)verdruß.

Antworten

prüfer 5. November 2010 um 13:16

Schäuble ist doch sichtlich egal, was über ihn in der Presse berichtet wird. Im Gegensatz zu Gabriel, Gysi und anderen macht ihn das richtig sympathisch.
Ganz im Ernst, das müsste den Journalisten doch auch so gehen, oder?

Antworten

“Den Scherbenhaufen können Sie selber genießen” – Schäuble und sein Pressesprecher « Ich sag mal 5. November 2010 um 14:21

[…] Jeder ist ja auch bei der Auswahl des Chefs seines Glückes Schmied. Aber was sich der Pressesprecher des Bundesfinanzministers von seinem Chef bieten lassen musste, ist wohl unter aller Kanone. Das ist Gutsherren-Gehabe, Herr Schäuble. Auch wenn die Luft in Bundesbehörden für Spitzenleute sehr dünn ist, kann man wohl etwas eleganter und charmanter mit seinen Mitarbeitern umgehen. Die Pressemitteilung hätte man die Journalisten auch noch während der Pressekonferenz austeilen lassen können. Gut, dass man so etwas mittlerweile hautnah miterleben kann. Es sagt einiges zu den Charakterzügen der selbstgerechten Polit-Apparatschicks in Berlin. “Früher hätten wir normalen Wahlvölkler nichts davon mitbekommen. Heute sehen wir das Leiden live und nochmals aufbereitet in der ZDF Mediathek – und auf Youtube&#8… […]

Antworten

Sam Samuel 5. November 2010 um 21:38

Ich finde das eher peinlich für die Journalisten. Out-Takes senden wie bei der Schröder wirkt für mich ziemlich unter der Gürtellinie. Das ist alles inzwischen so Jörges-Qualität, eher demagogisch-hilflos. Glaube nicht, dass die Journalisten sich wehren. Wir haben inzwischen eher zu wenig richtige Journalisten…

Antworten

pd 5. November 2010 um 23:25

Öffentliches Mobbing – was für ein Chef

Antworten

Schäubles Theater « Kultur und Politik 6. November 2010 um 1:36

[…] ist darauf aufmerksam geworden. Auch in vielen Blogs wird die Szene kommentiert, unter anderem in  Indiskretion Ehrensache („Aufstand der […]

Antworten

f.luebberding 6. November 2010 um 10:48

„Sie erscheinen gefrustet, klagen über zu viele standardmäßige Formulierungen, über Floskeln, Bürokratismus, mangelnde Freiheit. Und über eiskalte Halb- und Unwahrheiten.“

Sie klagen über eiskalte Halb- und Unwahrheiten? Wirklich? Die Hauptstadt-Journalisten, wer immer das auch ist, müssen ihren Job verfehlt haben. Normalerweise gibt es nichts besseres als jemanden bei Halbwahrheiten oder sogar Lügen erwischt zu haben. So dachte ich wenigstens bisher. Und wenn sie jetzt den Strippenzieher nicht mehr glauben können, dann hört diese Gattung „Hauptstadt-Journalist“ hoffentlich damit auf, den Zugang zur Macht als ein Qualitätskriterium zu begreifen. Das wäre doch ein Fortschritt.

Antworten

Ralph Schneider 7. November 2010 um 11:12

Schäuble hat meine volle Verachtung.
(Seinen Sprecher fand ich sogar richtig gut, wie der die Ruhe bewahrt hat – ich wäre in dieser Situation ausgerastet).

Bezügl. der Schröder-Satire halte ich es mit @Sam Samuel und @pixelpupser: Out-Takes zu senden ist schlechter Journalismus und – finde ich – schlechte Satire. Stattdessen sollte den Politikern durch kritisches und hartnäckiges Nachfragen auf den Zahn gefühlt werden.

Antworten

Carsten Rossi 8. November 2010 um 12:56

Der Man ist alt, krank und schlecht erzogen. Das ganze ist die Bandbreite nicht wert.

Antworten

Christian Buggisch 8. November 2010 um 13:25

Schäuble hatte halt einen guten Lehrer. Sein Ex-Chef wusste, wie man jemanden öffentlich mal so richtig vorführt (ok, in der Regel waren es Journalisten, nicht Mitarbeiter). Immer noch legendär: „So sehen Sie aus und so sind Sie auch: Sie sind ein erbärmlicher Journalist …“ Gestern habe ich dazu ein paar Worte gebloggt: http://buggisch.wordpress.com/2010/11/07/was-erlauben-offer/

Antworten

Hackworth 9. November 2010 um 10:34

Eilmeldung bei tagesschau.de

Schäuble-Sprecher Offer tritt zurück

Der von Finanzminister Wolfgang Schäuble öffentlich kritisierte Pressesprecher des Ministeriums, Michael Offer, ist zurückgetreten.

Antworten

prüfer 9. November 2010 um 14:19

Genauer gesagt, er hat um Entbindung vom Amt des Pressesprechers gebeten. Er muss sich jetzt nicht bei der ARGE eine Nummer ziehen.

Antworten

149 10. November 2010 um 13:58

man nennt ihn auch das schwabentäuble
weil er so sanft und zärtlich ist
der atem stockt, wenn wolfgang schäuble
den umgangston mit löffeln frisst

wer für ihn schafft, kann froh sich schätzen
sein herz schlägt warm, voll menschlichkeit
wo andre ihre messer wetzen
macht sich bei ihm die liebe breit

moral und anstand sind ihm nahrung
die tür steht auf für jeden knecht
als chef ist er ne offerbarung
ein vorbild, weise und gerecht

Antworten

Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*