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PlakatDas folgende ist, wie ich finde, eine schöne Geschichte. Und vielleicht, liebe Leser, kann eine, einer oder mehrere von Ihnen, bei einer Suche nach verschollenen Kunstwerken helfen.

Die Geschichte geht so:

1983 besuchte der großartige Fotograf Robert Mapplethorpe Düsseldorf, einer der ganz großen seiner Zunft. Anlass war eine Ausstellung, die vom 14.4 bis 30.5. in der Galerie PHOTOGRAPHIE stattfand, die ihren Sitz in der Markgrafenstraße in Düsseldorf-Oberkassel hatte.

Galerist Volker Wachs hatte Mapplethorpe zu einer Aktion überredet: In einem kleinen Studio lichtete er, assistiert von Rudolf Hillebrand und Reiner Kaltenbach, jedermann ab, der bereit war 5.000 DM zu zahlen. Dafür gab es ein Portrait- und ein Passbild.

„Ich habe auf sein kehliges Flüstern mal die Blitze ein wenig nach links mal nach rechts geschoben und ihm den Joint zur Hasselbladt gebracht. Er konzentrierte den Blick in den Lichtschacht, ließ den Joint im Mundwinkel und drückte kommentarlos auf den Auslöser“, erinnert sich Kaltenbach.Es gibt in den Archiven des WDR auch einen kleinen Film über jenen Tag.

Nicht bekannt aber ist, wen Mapplethorpe da portraitierte.

Der Schauspieler Udo Kier war dabei, angeblich auch die Baronin von Oppenheim. Aber sonst? Irgendwo dürften ein paar Bilder vorhanden sein, die weit mehr wert sind, als ihre Besitzer vielleicht denken. Im Extremfall gibt es sogar ein paar abgelaufene Reisepässe mit Robert-Mapplethorpe-Portraits – das ist schon ein wenig irre.

Derzeit läuft im Düsseldorfer NRW-Forum eine wundervolle Mapplethorpe-Retrospektive. Und Direktor Werner Lippert hat nun den Ehrgeiz zumindest einige der verschollenen Bilder zu finden, vielleicht gar mit den Portraitierten über jenen Tag zu sprechen, da sie einem der ganz großen Fotografen Modell standen.

Wenn also jemand eine Idee hat, wer damals vor der Kamera stand oder wo eines der Bilder sein könnte, dann möge er sich bitte an mich wenden oder an das NRW-Forum unter info -at- projects.ag.

Und natürlich wäre eine Beteiligung anderer Blogs durchaus erwünscht. Wer einen Mapplethorpe auftreibt, für den wird sich Lippert etwas einfallen lassen.


Kommentare


Raventhird 20. April 2010 um 17:47

So viel dann auch zur Praxis in Sachen „das deutsche Internet ist gar nicht so selbstreferentiell“ bzw. „Kultur in Blogs lässt sich leicht mit Werbung monetarisieren“. Man gucke sich einfach die Kommentarzahlen unter diesem Artikel und dem vorherigen an, dann muss man in der Hinsicht gar nicht mehr viel argumentieren. Schade. Schöne Aktion und eine angefahrene Geschichte, ich hoffe, dass auf diesem Wege das ein oder andere dieser Photos wieder auftaucht :).

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Raventhird 20. April 2010 um 17:49

„ab-„, nicht „an-„. #iPhonetipper

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Der Beobachter 20. April 2010 um 18:04

Der Herr Raventhird nimmt langsam Troll-Züge an. Putziger kleiner Kerl.

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Raventhird 20. April 2010 um 20:13

Den kenn ich schon, Herr Beobachter :). Wenn ich irgendwo mehr und ausführlicher kommentiere, als es Otto Normaluser tut, dann kommt dieser alte Joke in der Regel, denn man darf ja auf keinen Fall aus dem Schema F fallen und so, richtig? Von daher verabschiede ich mich an dieser Stelle mal wieder in die reine Leserposition, will ja niemanden anfüttern.

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