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Doch, ich muss sagen, ich bin heute höchst verwundert und erfreut. Die Gründe: die „FAZ“ und ein Video. Es geschehen noch Weichen und Zunder. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ schreibt einen Artikel über Weblogs – und es ist ein unvoreingenommener aber nicht unkritischer Blick in die Szene, noch dazu stilistisch schön geschrieben. Herr Alphonso kommt drin vor, Herr Basic und Tristesse de Luxe. Nur einen Fehler kann ich erkennen, insgesamt aber nach der ersten Lektüre, ein richtig gutes Stück.

Kann das mal jemand an die Kollegen in München schicken?

Und noch etwas hat dieses graue Wochenende erhellt. Beim Spreeblick gibt es nun endlich die „Web Side Story“ in voller Länge. Ein in wenigen Tagen geschriebenes, herrlich absurdes Musical, einer der Höhepunkte des Internet-Kongresses Re-Publica. Das zeigen wir den Kollegen der „Süddeutschen“ besser nicht, die glauben sofort, es sei ernst gemeint und schreiben eine Tirade gegen Tierquälerei an Kanarienvögeln.

Ein schönes Wochenende. Nur der HSV hätte gewinnen können.


Kommentare


Christian 12. April 2008 um 19:08

Hallo Herr Knüwer, das muss Gedankenübertragung sein. Mein Twitterupdate zum Artikel:

\“Schöner Artikel über Blogs aus der FAZ. Wieso kann die SZ sowas nicht?\“

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Jenny 12. April 2008 um 20:04

Na, zumindest wissen wir nun, wo der Autor Thomas Thiel für sein Stück über die re:publica letzte Woche \“recherchiert\“ hat. In Fonsis Tee-Küche. Und ich wunderte mich schon über die gedankliche Nähe zur SZ. Nun nicht mehr.

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Sascha Stoltenow 12. April 2008 um 22:20

Bemerkenswert fand ich aber die mehrfach zu findende Aussage \“Blogger recherchieren nicht\“ und hatte eigentlich schon mit einem Knüwer´schem Donnerwetter gerechnet. Besonders gut hat Thomas Thiel die Unterschiede zwischen den Netz- und Privatrollen herausgearbeitet. Und natürlich Dons aufklärerischen Grundimpuls. So viel Präzision ist selten.

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ugugu 13. April 2008 um 11:07

In der Tat zwei schöne Bloggerportraits, nur der unbeabsichtigte Seitenhieb gegen meine Person trübt meine Einschätzung des Artikels geringfügig. Ansonsten darf Herr Thiel ab sofort Hofberichterstatter aus der Blogosphäre spielen. Als nächstes wünsche ich mir zwei Portraits über Lanu und Strappato.

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weltherrscher 13. April 2008 um 11:12

hofberichterstatter?
ne, ich will den nicht..

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Hansi 13. April 2008 um 21:07

\“stilistisch schön geschrieben\“ – haha. Wie denn sonst, Herr Knüwer? Man merkt, hier bloggt der \“Stilexperte\“. Der Artikel war in der Tat nett, nur dass die FAZ Don Alphonso offenbar nicht fotografieren durfte, sondern ein Selbstporträt drucken musste, ist ärgerlich. Wüssten wir doch alle gern, wie unser Kurt Beck aus Ingolstadt WIRKLICH aussieht.

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Thomas Knüwer 14. April 2008 um 8:16

@Ugugu: Das war auch der einzige Fehler, den ich oben angemerkt hatte. Ich glaube, Sie sind nicht als Name sondern als Kampfruf ausgemacht worden.

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Jörg Friedrich 14. April 2008 um 8:33

Die FAZ ist ja schon seit einiger Zeit dabei, Blogs als selbstverständlichen Teil der Öffentlichkeit darzustellen. Schön, dass das jetzt langsam auch in der Blogosphäre selbst bemerkt wird. Schade war nur, dass wieder einmal \“die üblichen Verdächtigen\“ dargestellt wurden. Ich finde, es gibt spannendere Blogs als Blogbar und BasicThinking. Welchen Eindruck erhält der FAZ-Leser, wenn er nach Lektüre des Artikels in die angegebenen Blogs schaut: Ganz nett oder wenigstens unterhaltsam, in jedem Falle aber nicht sehr spannend und ungefährlich.

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schnutowiak 14. April 2008 um 10:03

Muss nochmal kurz auf die Studie eingehen und generell auf die Kritik an der deutschen Bloggerszene.

http://www.netzeitung.de/internet/969917.html

Irgendwie ist der Tenor doch immer der Gleiche: Der deutschen Bloggerszene wird vorgeworfen, sie sei nicht politisch und somit auf Dauer nicht relevant. Die Amerikaner hätten Huffington, wir hätten nichts dergleichen, nur Kindsköpfe, Zyniker, Nerds, Spielkinder und Schweinchen-Schlau-Journalisten.

Regen wir uns darüber mal nicht auf uns sagen: Okay, und gut, dann ist es so. Aber wenn es wirklich so ist, dass Blogs/Blogger mediale Nischen besetzen, dann muss man gleichzeitig die Frage nach dem was ist stellen. Und man muss sagen, da ist: Offenheit, Kreativität, Querköpfigkeit, Subkultur, Vernetzung, Vielfalt, Toleranz und Zusammenarbeit.

Man sollte auf das schauen, was ist, als das zu bemängeln was nicht ist. Es ist eine bunte mediale Spielwiese, auf der mit spielerischer Experimentierfreude und intelligente Weise viel Kreatives und Witziges entsteht, eine Plattform, die erstmal für jeden offen steht eine multimediale \“Speakers-Corner\“.

Und vice versa sollte man sich fragen, was wird in Blogs geboten, was in den klassischen Medien fehlt? Meines Erachtens sind das: Schnelligkeit, Witz, Biss, Querköpfigkeit, ein neuer junger Ton, die Bereitschaft, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen, Quatsch mitzumachen und insgesamt eine neue Form Streitkultur. (siehe Knüwer und Popkulturjunkies Debatte über den Wert der Volksmusik auf der Re:Publica – für mich ein kleines Highlight.)

Bei Anne Will – man möge es mir verzeihen – bin ich gestern beinahe wieder eingeschlafen – das ist wirklich 80er Jahre TV.

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schnutowiak 14. April 2008 um 10:05

Ups, ich streue noch ein paar Kommata in den Artikel, sorry!

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Siegfried 14. April 2008 um 11:41

Der Artikel ist so ziemlich das Beste, was ich bislang über das Bloggen und die Blogosphäre gelesen habe. Und dieser kleine Seitenhieb wegen \“gugu\“ ist doch nicht abwertend oder beleidigend, sondern allenfalls amüsiert und leicht ironisch. Also kein Fehler. Wer sich dadurch angegriffen fühlt, reagiert überempfindlich. Der angesprochene gugu selber fühlt sich ja wohl nicht angegriffen.

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Don Alphonso 14. April 2008 um 12:44

\“Hansi\“, ich sage gern, was ist.

1. ist dieses Bild nicht gephotoshopt
2. habe ich dank Urheberrechtsverletzern wie Peter Turi die Erfahrung machen müssen, dass man sich gegen den Missbrauch von Bildern im Internet am besten dadurch wehrt, wenn man alle Rechte daran behält. Wenn man auch nur ein klein wenig bekannter ist, lernt man das schnell. Únd die andere Seite bekommt die Lektion, die sie offensichtlich irgendwo auf dem Weg von der Journalistenausbildung zur Gosse vergessen hat. Effektiv und nachhaltig.
3. Es ist mir egal, ob mich irgendein Leser anschauen kann. Oder besser: Es geht Dich eigentlich einen Dreck an, wie ich aussehe. Ich will ja auch nicht wissen, wie Du aussiehst.

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Siegfried 15. April 2008 um 12:56

Das, was ist (die Realität), ist, um es einem Menschen begreifbar zu machen, immer interpretationsbedürftig. Oder anders gesagt: \“wat dem een sin Uhl is dem annern sin Nachtigall\“. Was wir also glauben, als Realität wahrzunehmen, ist in Wahrheit nur unsere Interpretation davon. Auch ein Don Alphonso schimpft letztendlich über seine eigene persönliche Interpretation der Realität. Ist ja auch nicht verkehrt, nur hat eben die eigene Interpretation keine absolute, sondern allenfalls relative Bedeutung.

Aussehen: Ich halte es für eine freundliche und daher angebrachte Geste den Lesern gegenüber, sich als Autor auch per Bild vorzustellen. Das ist natürlich kein Muss. Und Niemand wird erhängt, weil man nicht weiss, wie er aussieht.

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