Wie viele deutsche Journalisten werden künftig wohl Blumenkübel als ultimativen Beweis heran zerren, dass Twitter nichts taugt?
Meine Prognose: viele.
Dabei ist das, was gestern in der deutschsprachigen Twitter-Welt passierte eine bittere Demonstration des Zustands der Medienrepublik Deutschland.
Für alle jene, die es nicht mitbekommen haben: Vorgestern fiel in Neuenkirchen bei Münster ein Blumenkübel um. Also, er wurde umgefallen. Darüber berichtete die „Münstersche Zeitung“. Nein, sie tat das nicht ironisch, sondern ernst gemeint, unter Bestärkung aller Vorurteile, die man gegen Lokaljournalismus hat. Dabei geht es nicht darum, dass über einen zerstörten Floralbehälter nicht berichtet wird. Vielmehr haben viele Leser eben den Eindruck, dass zwar jeder umgefallene Tontopf eine Meldung wert ist – aber niemand kritisch über Lokalpolitik berichtet. Die Welt scheint für viele Lokalzeitungen ein einziger Keramikscherbenhaufen zu sein. Hinzu kommt die absurd wirkende Ortsbeschreibung: „Entlang der gesamten Rheiner Straße, von Dr. Göbbels abwärts…“
Was dann passierte, ist mustergültig für die Humorstufen im Web.
1. Schritt: Überhöhung
Flott verbreitete sich die Meldung via Twitter. Mit Texten wie: „+++ EIL +++ BREAKING +++ Münster: Großer Blumenkübel zerstört“
2. Schritt: Verfremdung
Innerhalb weniger Minuten folgten die Parodien. Und die machen die Sache so besonders. Denn mit welcher Geschwindigkeit medial sehr aktive Menschen – und in diese Rubrik ordne ich Twitter-Nutzer jetzt einfach mal ein – die hechelnde Standard-Berichterstattung und die immer gleichen Statements öffentlicher Würdenträger parodieren können, muss die Vertreter der Medienhäuser erschrecken. Wie aus dem Ärmel geschüttelt, rauschten Tweets rein wie: „EIL +++ Bundespräsident Wullf spricht von einer nationalen Tragödie und fordert eine rücksichtslose Aufklärung des Blumenkübel Terrors +“
3. Schritt: Meta-Humor
Nächster Schritt: Meta-Witze. Zum Beispiel: „Ihr redet hier von Weltfrieden und anderswo werden Blumenkübel zerstört – IHR SEID ALLE SO KRANK!!“
4. Schritt: Unerwartete Trittbrettfahrer
Einige Unternehmen machen Fortschritte in der Wahrnehmung von Social Media. Sie sind dabei, mit allem, was geht. So riet die Sparkasse knochentrocken: „Die Hausratversicherung der Sparkasse deckt auch Schäden am #Blumenkübel.“ Und Otto ergänzte: „Neue #Blumenkübel gibt es bei #Otto ;-)“
5. Schritt: Befeuerung
Einige Online-Medien merken recht flott, kündigt sich im Web eine neue Kuriosität an. Ihre Berichte befeuern jene, die besonders viel Lust an der Alberei haben. Ebenfalls hilfreich: Das Auftauchen eines absurd wirkenden Wortes wie „Blumenkübel“ in den Trending Topics von Twitter.
6. Schritt: Multimedialität
Twitter nicht mehr genug. Video und Audio sind die nächsten Schritte. Im Fall des Blumenkübels eine Dramatik-Lesung:
Oder ein Bekennervideo:
Flott bildete sich dann eine Facebook-Fanseite, die aktuell über 3000 Anhänger zählt.
7. Schritt: Anfang vom Ende
Irgendwann merken dann die klassischen Medien, was los ist. Aus dem Spaß im digitalen Raum wird etwas, was als Kult oder Hype gebrandmarkt wird. Ab diesem Punkt sinkt der Spaß. Denn nun drängen zahlreiche Mitmacher auf den Markt, und die Masse senkt das durchschnittliche Lustigkeits-Niveau.
8. Schritt: Weiterziehen
Gerade mal einen Tag hat es gedauert, bis praktisch niemand mehr über Blumenkübel twittert. Nun arbeiten einige die Geschichte in Blogs auf. Ich aber befürchte: Demnächst werden wir von den Blumenkübeln nochmal hören. Immer dann, wenn nach „Müll“ und „Dummheit“ im Internet oder in den Köpfen der „Netzgemeinde“ gefahndet wird.
Dabei ist es doch so leicht zu verstehen, was dort passiert ist. 90 Prozent unserer zwischenmenschlichen Kommunikation ist nicht tiefgreifend. Es ist Smalltalk, Kaffeeküchenklatsch, Kumpelei. Und wenn einer in einer Gruppe eine Witz macht, versuchen andere, den zu überbieten. Das kann am Anfang witzig sein – irgendwann aber dann nicht mehr. Das zeigt auch der Verlauf der Abrufzahlen bei der „Münsterschen Zeitung“, den Carta erhalten hat.
Nicht anders sind die Blumenkübel: Sie haben uns einen Tag lang schmunzeln oder lachen lassen. Wer das schlimm findet oder beklagt, dem dürfen misanthropische Tendenzen unterstellt werden. Ach, übrigens: Gut gelaunte Menschen leisten mehr.
Übrigens: Die Blumenkübel wurden heute ersetzt.
Kommentare
Huge 6. August 2010 um 16:23
„Wie viele deutsche Journalisten werden künftig wohl Blumenkübel als ultimativen Beweis heran zerren, dass Twitter nichts taugt?“
Zumindest von einer habe ich es gestern gehört.
Till 6. August 2010 um 16:25
Mir tut’s ein bisschen leid für die Praktikantin, die den (Sommerloch-Füll)Beitrag geschrieben hat. Ich hoffe, der ist nicht der Spaß am Journalismus verleidet worden.
Siegfried 6. August 2010 um 16:30
Endlich schreibt das mal Jemand: Smalltalk, Kumpelei und der kleine Witz am Rande gehört mindestens so zum Leben wie die große Politik. Das ist nicht Müll, sondern menschlich. Ich finde es einfach klasse, wenn man das Leben mal so richtig auf die Schippe nehmen kann.
Und die Journalisten, die meinen, daraus ableiten zu können, wie minderwertig Twitter sei, könnten sich ja mal die großartigen und tiefschürfenden 42 Erkenntnisse zum Internet durchlesen: http://www.137b.org/?p=660
Oder verstehen die das dann immer noch nicht?
Christoph Hadnagy 6. August 2010 um 16:40
Eine wesentlich gelungenere Abhandlung als in vielen anderen Blogs, wie ich finde. Dennoch fehlt mir noch ein Punkt: Nicht nur der bieder-verstaubte Lokaljournalismus wurde zu Beginn des Meme gehörig auf die Hörner genommen, bis etwa zur von Dir beschriebenen Phase 3 wurde die Sache auch von deutlicher Selbstironie der Twitterati getrieben. Bundespräsidentenwahl, Ölpest, Loveparade, nahezu alle Trending Topics des deutschen Twitterversum der letzten Monate wurden auf die Kübelgeschichte angewandt. Man übte sich in Selbstreflexion, indem man die bei Twitter nun mal üblichen Mechanismen des Aufblähens, Überhitzens und Alle-Wortspiele-bis-zur-untersten-Schublade-Ausreizens mit aller Macht anwandte.
Sicher hast Du Recht: der Blumenkübel wird den Twitter-Skeptikern noch lange als weißes Kaninchen dienen, dass man immer wieder aus dem Hut zaubern kann. Aber die Geschichte wird in aufgeschlosseneren Marketing-Abteilungen auch als Blaupause für die künstliche und unerwartete Inszenierung eines Hypes durchkalkuliert werden. Und es werden Versuche folgen, diesen zu kopieren. Bis dann irgendwo ein Clown gewürgt wird (http://www.allgemeine-zeitung.de/nachrichten/polizei/9230662.htm).
Karlheinz Stannies 6. August 2010 um 16:53
Auch wenn das Knüwer so nicht in den stets einseitigen Medien-Zustands-Kram passt: Es war beileibe nicht nur eine Parodie auf hechelnde Standard-Berichterstattung und immer gleiche Würdenträger-Statements. Es war in meinen Augen vor allem auch eine Parodie auf hechelnde Standard-Betroffenheit und das immer gleiche Verteufelungs- und Meinungsmuster (im Netz und nicht nur) bei Twitter. Da haben sich wohl viele, nach der Loveparade-Katastrophe vielleicht sogar befreiend, selbst auf die Schippe genommen. Mit sekundenschnellen blumenkübeligen Rücktrittsforderungen, Gutachten-Veralbern und Konsequenzen fordern. Ein Spiegelbild vieler Netz-Diskussionen. Eigentlich wunderschön, dass Twitter immer noch zur Selbstironie in der Lage ist.
Irene 6. August 2010 um 16:54
Punkt 9: Am Rande der Aufarbeitung taucht Werbung für Blumenkübel auf
Die Zukunft des Lokaljournalismus | MANFRED MESSMER ¦ online relations 6. August 2010 um 17:04
[…] Lesenswert auch: Der Blumenkübel und die acht Humorstufen des Web […]
countUP 6. August 2010 um 17:05
Zu erwähnen ist auch noch, dass eine große Menge Selbstironie mitspielte. Also Tweets, die typisches Verhalten von uns Twitterern karikierten – Persiflagen von bekannten Twitterati oder typische Verhaltensweisen.
Einige Tweets zeigten ebenso Parallelen zu denen der Loveparade. Neben der Tatsache, dass hier die Worthülsen der Politiker persifliert werden überlegte ich gestern bereits, ob nicht hier ebenso ein kathartisches Moment eine Rolle spielt. Eine Art Ablösung vom Trauma in Duisburg bei uns Twitterern. Hier konnte man sich freischreiben bei einem Drama, das nicht so ganz wirklich eines war. Humor hilft in solchen Situationen. Ein Humor, der bei der Loveparade nicht angebracht gewesen wäre.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass sich dem Phänomen von gestern auch Wissenschaftler noch annehmen werden, um genauer zu analysieren, was da abging. Wie alles plötzlich entflammte. Wer hier nur eine Sinnleere sieht, der verkennt, was gestern passierte. Vor allem übersieht er, wie schnell alles voranschreitet, wenn es einen Auslöser gibt, der auf einmal „alle“ anschaltet.
Zur Praktikantin: Ich hoffe auch, dass ihr der Journalismus nicht leid dadurch wurde. Schreiben kann sie – nur war halt der Schreibstil der Situation nicht angemessen. Aber hey, dafür ist sie Praktikantin! Es müssen nur noch Situation und Schreibe zusammenpassen. Aber dann werden daraus spannende Geschichten, die man gerne liest. Ich frage mich, ob hier nicht auch ein Grund liegt, warum es sich so entbrannte. Es lag nicht nur an der für einen Blumenkübel zu pathetischen oder reportagenhaften Darstellung, die übertrieben wirkte, sondern ebenso daran, dass der Text gut war. Hätte es nur die Übertreibung gegeben bei einer miesen Schreibe – ich glaube nicht, dass es diesen viralen Effekt gegeben hätte (der kein virales Marketing war).
Martin Weigert 6. August 2010 um 17:15
Bisher habe ich wenig kritische Äußerungen zur Blumenkübel-Geschichte gehört, und ich bin mir gar nicht so sicher, ob du hier nicht zu früh Unterstellungen machst.
Meines Erachtens nach hat das deutsche Twitter-Web (und angeschlossene Kanäle) gestern gezeigt, dass es Humor versteht. Insofern wäre das der richtige Schluss.
David 6. August 2010 um 17:18
Wieso jetzt eine von einer Praktikantin in sommerlochigen Provinzzeiten verfasste Meldung über ungeklärte Dorfgeschehnisse auf den Zustand des Lokaljournalismus schließen lässt – kann das mal jemand erklären?
Tobias Weckenbrock 6. August 2010 um 17:20
Hallo Thomas,
deine Auflistung trifft es mE gut. Ich bin aber unsicher, wie du das mit der Lokalpolitik meinst: Meinst du, der Leser hat das Gefühl, wir (sage ich jetzt mal nicht als MZ-Redakteur, sondern als Redakteur einer regional-lokalen Abozeitung) würden nicht über lokalpolitische Irrungen berichten – oder nicht kritisch? Oder meinst du tatsächlich, wir berichteten darüber nicht?
Ich verzichte darauf, auf Berichte über kommunalpolitisch aktive Eichamts-Mitarbeiter zu verlinken, die gerade vermessene Brötchen mitgehen lassen und durch unsere Berichterstattung deshalb gestern Abend zurückgetreten sind. Wer Lokalzeitungen liest, der weiß, dass sie aus einer Mischung bestehen – auf jeden Fall aber jemand, der selbst mal bei einer solchen gearbeitet hat (auch wenn es unser lokaler Mitbewerber war ^^).
Beste Grüße aus MS.
Christian Edom 6. August 2010 um 17:56
Ich schließe mich der Position an, dass es mehr ein Pflanzekübel als ein Blumenkübel und schon gar nicht sowas wie ein Blumenpott ist.
multikulinaria 6. August 2010 um 17:59
Die Praktikantin sollte ermutigt und befördert werden. Immerhin hat Sie Ihrem Arbeitgeber rege Aufmerksamkeit, dem Altenheim einen neuen Kübel, Social-Media-Strategen reichlich Material zum Grübeln und Schreiben und uns einen wunderbar albernen Tag beschert. Respekt!
Ich tippe ja eher darauf, dass nun SM-Strategen und SM-Marketingleute den Blumenkübel in Ihr Standard-Repartoire aufnehmen werden, was genauso abstrus wäre…
Linktipps vom 6. August 2010 » Blog & White 6. August 2010 um 18:01
[…] Der Blumenkübel und die acht Humorstufen des WebOh Mann, unglaubliche Geschichte…(Tags: media social) […]
onlinejournalismus.de – Das Magazin zum Thema » Blog Archive » Alles zum Blumenkübel 6. August 2010 um 18:20
[…] Indiskretion Ehrensache […]
Hardy Prothmann 6. August 2010 um 18:40
Schönste Reaktion auf die Sache:
http://www.youtube.com/watch?v=wPJtkPb5mRg
Beste Grüße
Hardy Prothmann
Ulf. Mehr oder minder täglich Privatkram. 6. August 2010 um 19:13
Die Erde für die Blumenkübel wird aus dem Sommerloch geschaufelt….
Vor drei Tagen wurden ein paar Blumenkübel in einem Kaff bei Münster zerdeppert. Das war der noch schlechteren Zeitung von beiden tatsächlich eine Meldung wert. Heute kam der Ersatz. Nach……
ulf_der_freak 6. August 2010 um 19:15
Das üble an der Geschichte ist, daß man sich in einen kaputten Kübel nicht mehr wegen solcher „Nachrichten“ übergeben kann, wie sie sich in unseren beiden lokalen Käseblättern immer mehr häufen.
Digital Life – Links des Tages vom 06.08.2010 » absprungrate, blumenkübel, einflussreichsten twitterer, Facebook, trendthemen » Digital Life 6. August 2010 um 20:58
[…] Der Blumenkübel und die acht Humorstufen des Web Ich betreibe dann wenigstens Smalltalk und kann sogar lachen dabei, schade Herr Knüwer das sie […]
Nicole 6. August 2010 um 21:31
Punkt 10: Internationalität
als eine Twitterin aus Georgia, USA, fragt, was das denn mit dem „Blumenkübel“ in Germany auf sich hätte, wird sie 75 x retweeted und unzählige Twitterer erklären ihr die Geschichte 🙂
Itodito 6. August 2010 um 23:01
Sehr viel Wahres steckt in Deinem Beitrag!
Für mich als Hobby – twitterer ist es schon so schwierig genug, einem Newbie zu erklären wie toll Twitter ist…diese Story ist ein gefundenes Fressen für alle Twittergegner.
Zum Glück bleibt mir dann noch mein Blog. 🙂
Daniel Schultz 7. August 2010 um 0:06
Sollte ein Kritiker im Bezug auf Twitter/SocialMedia die Blumenkübelkarte spielen, so kann er nur verlieren. Schließlich verdeutlicht die Geschichte wie praktisch aus dem Nichts eine Nichtigkeit in Nullkommanichts auf die Agenda (worldwide: #4) gesetzt worden ist und bereitwillig von klassischen Massenmedien getragen wurde. Das sollte gerade Politikern zu denken geben, da ein „Ist das gerecht gegenüber denen, die arbeiten?“ künftig – wenn weite Teile der Gesellschaft Socialmedia als Normalität empfinden – deutlich größere Kreise ziehen wird. Ein Hype mag dann zwar nur einen Tag oder kürzer eine extrem konzentrierte Kreativität auslösen und zum Thema Inhalte hervorbringen, doch diese bleiben assoziativ an den beteiligten Personen und/oder Institutionen haften. So dass auch nach Jahren beim Thema Zypries und Internetkompetenz viele reflexartig abwinken und schon mal das Kinderreporterinterview auf youtube suchen oder ein „Die SPD ist und bleibt internetfit!“ zücken.
Bitte mit der KEK-Studie vergleichen:
http://carta.info/31561/kek-studie-meinungsmacht-facebook-twitter
Schlimmer Verdacht im #BILD: #Blumenkübel heimlich #Pflanzenkübel? « „Das Politische anders denken“ 7. August 2010 um 1:12
[…] „Sommer der Märchen“ macht. Eine knappe Analyse auf beim Medienmagazin CARTA. Beim Medienblog „Indiskretion Ehrensache“ geht man vom Muster „ewige Wiederkehr des Gleichen“ aus und formuliert einen Zyklus von […]
Einmal ordentlich kübeln 7. August 2010 um 9:05
[…] Indiskretion Ehrensache […]
tim krischak 7. August 2010 um 9:55
Deine Analyse gefällt mir.
“Wie viele deutsche Journalisten werden künftig wohl Blumenkübel als ultimativen Beweis heran zerren, dass Twitter nichts taugt?”
Daran musste ich auch denken.
Ich deute das Ereignis als einen kritischen Kommentar zum Zustand des Lokaljournalismus, auf den die Web-Gemeinde mit Humor und Ironie aufmerksam macht. Das kommt bei mir besser an als mit erhobenem Zeigefinger und kulturkritischem Sound.
Schön wäre, wenn mal jemand in einem der Blogbeitrag der Frage nachgehen würde warum in den Lokalredaktionen, sofern es sie denn noch gibt, so viele Praktikanten arbeiten.
Lars Fischer 7. August 2010 um 10:31
Ich würde umgekehrt auch davor warnen, am Blumenkübel den Niedergang des Lokaljournalismus festzumachen. Die Nachricht ist zugegebenermaßen eine Parodie ihrer selbst, aber als formale Fingerübung für eine Praktikantin – warum nicht?
vera 7. August 2010 um 10:58
ich bin mal wieder zu spät. trotzdem: ich warte ja auf den super-hyper-ultra-marketingfiffi, der das nachzubauen versucht.
Rainersacht 7. August 2010 um 11:45
Es ist immer wieder erstaunlich festzustellen, wie weit weg die Social-Media-Propheten und ihre Junkies vom normalen Leben weg sind. Als ob diese – übrigens nicht zufällig entstandene, sondern lancierte – Klamotte irgendeine Sau außerhalb des virtuellen Ghettos interessieren würde.
Sebastian 8. August 2010 um 14:44
Ich wäre ehrlich gesagt sehr dankbar, wenn sich der Blumenkübel als Synonym für Twitter verbreiten würde! Dann würde er vielleicht die zwei immer noch gültigen Standardklisches ersetzen, dass dort nur darüber geschrieben werde, ob man gerade kacken gegangen ist oder sich zur Vorbereitung desselben einen Kaffee kochte…..
Und alle so …
Hardy Prothmann 8. August 2010 um 22:27
Guten Tag!
@karlheinz stannies (5) Sie schreiben: „Es war in meinen Augen vor allem auch eine Parodie auf hechelnde Standard-Betroffenheit und das immer gleiche Verteufelungs- und Meinungsmuster (im Netz und nicht nur) bei Twitter. Da haben sich wohl viele, nach der Loveparade-Katastrophe vielleicht sogar befreiend, selbst auf die Schippe genommen.“
Verwirrte Ansicht – wie man das von Ihnen kennt. Ich wollte mir deswegen gerne mal ein Bild über Ihre journalistische Arbeit machen, kann aber leider, leider gar nix journalistisches von Ihnen entdecken?! Sie sind doch Journalist, oder? Zumindest geben Sie das überall so an.
Was ich gefunden habe: Sie sind seit 30 Jahren Betriebsrat und Schatzmeister beim DJV NRW und twittern gerne, wofür man in dieser Position wohl viele Zeit hat.
Über einen Hinweis, wo ich mir weiter eine Meinung über Sie und Ihre Arbeit als „Journalist“ bilden kann, wäre nett.
Beste Grüße
Hardy Prothmann
Der Beobachter 9. August 2010 um 15:17
@Rainersacht: Lanciert? Ja, ne, klar. Wenn das Twittern eines Links durch einen Redakteur eine Lancierung ist… Schwachsinn.
Und natürlich hat das niemand sonst interessiert. Nur so ein paar unbedeutende Druckobjekte wie die „Rheinische Post“ oder Sparten-TV-Sender wie das ZDF.
Rainersacht 10. August 2010 um 10:44
@Beobachter: Ja, dann bleib doch mit deinen Gadgets in der Medienwelt, um Relevanz zu messen! Geh mal unter lebende Menschen und frag mal nach den Suchwörtern „Twitter“ und „Blumenkübel“.
Und lanciert hat es nicht der bewusste Münsteraner Redakteur allein, sondern eine mit ihm verbundene Kamarilla, die damit irgendwas beweisen wollte.
Der Beobachter 10. August 2010 um 11:02
@Rainersacht: Kamarilla. Ne, schon klar. Freue mich aber über die Beweislage.
Und: Suchen Sie mal in Twitter nach was Gewöhnlichem. Ort, zum Beispiel. Dann merken Sie, wieviele Twitter inzwischen nutzen außerhalb der A-List-Blogger-und-Journos-Kamarilla. Noch mehr: Hören Sie mal in der gewöhnlichen deutschen Kneipe zu, wie oft da derzeit das Wort Facebook fällt.
Rainersacht 10. August 2010 um 18:17
Gestern in meinem Lieblingsbrauhaus fiel in vier Stunden nicht ein einziges Mal das Wort „Facebook“. Normale Menschen, halt…
Nennen wir es nicht „Kamarilla“, sagen wir „die üblichen Verdächtigen“. Die sind ja auch nicht so doof, dass die alles twittern. Manchmal mailen und telefonieren sie auch. Besonders wenn Sie Manifeste zu verfassen haben oder Scoops auslösen wollen.
Wie naiv seid ihr eigentlich? Oder doch nur blind? Oder Teil der Maschine?
die Sache mit den Blumenkübeln « Medienkompetenz als 4. Kulturtechnik 7. Februar 2011 um 11:31
[…] – witzig – schlimm – und bestimmt gibt es noch viele Worte mehr, die zu dieser Sache mit den Blumenkübeln […]
Die tote Kuh kommt morgen rein 13. Januar 2014 um 16:43
[…] die ernst geschriebene Meldung über einen zerdepperten Tontopf die Runde durch Netz-Deutschland – und mutierte zum kleinen Mem. Einer der Auslöser dafür, dass sich diese Meldung herumsprach war ein Tweet von Ralf Heimann, […]
Journalist im Aufbruch: Ralf Heimann auf Operation Harakiri 15. Mai 2014 um 12:02
[…] brachte ein Tweet von ihm die Blumenkübel-Affaire ins Rollen. Dann schrieb er den großartigen Satire-Roman “Die tote Kuh kommt morgen […]