Eine Binsenweisheit des Aktienmarktes besagt, dass Kleinanleger immer zu spät, gern am tiefsten Punkt eines Kursverlaufs, aussteigen. Dies hänge damit zusammen, dass wir Menschen positive Nachrichten sehr gerne hörten, negative dagegen nicht. Und deshalb blickten Anleger nicht genug hin, wenn der Preis eines Papiers fällt. Ich weiß nicht, ob das wissenschaftlich noch immer haltbar ist, […]
Halten wir kurz fest: Seit einigen Wochen versuchte „Spiegel“-Autor Cordt Schnibben die Zukunft der Tageszeitung zu ergründen. Er tat dies recht holprig zunächst mit einer Reihe von Gastbeiträgen auf Spiegel Online sowie mit einer von ihm selbst verfassten Geschichte in Print. Über einige digitale Kanäle wie Foren und Twitter konnten die Mitlesenden an der Diskussion […]
In unserer wöchentlichen Web-Talkshow „Das Digitale Quartett“ versuchen wir reinrassige Medienthemen eher zu meiden. Wir alle im Team bloggen ja sehr viel darüber und haben den Eindruck, das meiste ist dann auch irgendwie aufgeschrieben. Gestern Abend ging es trotzdem um Medien, denn wir hatten den Eindruck, dass die Debatte um die Zukunft (so es eine […]
„As the newspaper business continued to bring up questions to which we have no answers,…“ Don Graham, bisheriger Eigentümer der „Washington Post“, in einer Mitteilung an die Mitarbeiter zum Verkauf an Jeff Bezos. In einer besseren Welt hätte der „Spiegel“ gestern einen Coup gelandet. Er hätte eine Titelgeschichte präsentiert, die einen Tag später brennend relevant […]
„Ich versteh nicht, warum die alle so ruhig bleiben.“ Diesen Satz habe ich in verschiedenen Variationen in den vergangenen Wochen von drei JournalistInnen bekannter Print-Medien gehört, alle arbeiten sie in unterschiedlichen Häusern, sind jedoch in jenem Alter zwischen 30 und 40, da Karriereentscheidungen wichtig sind, ebenso aber die private Lebensplanung. „Die“, die da so ruhig […]
Von Alkoholikern hieß es früher (und ich kenne mich nicht gut genug aus um zu sagen, ob dies immer noch die gängige Ansicht ist, sie würden ihre Sucht lange verleugnen und behaupten, sie hätten alles im Griff. Man müsse sie, so war früher der Rat der Fachleute, richtig abstürzen lassen. Dann kämen sie zu Besinnung […]
Jeder, der Verlage kritisiert, kennt das: Die Reaktion auf diese Kritik ist von Seiten der Medienhaus-Entscheider meist ein Gegenangriff im Stil von: „Sie meckern immer nur rum und machen keine konstruktiven Vorschläge.“ Natürlich weiß überhaupt niemand, was in der disruptiven Situation, in der sich gerade Tageszeitungen befinden, das sichere Allheilmittel ist. Aber es stimmt nicht, […]
Es ist ein fröhliches paidcontenten in diesem noch so jungen Jahr. Deutschlands Medien berauschen sich an jedem der ihren, der so irgendwiewas macht, was ansatzweise in die Richtung „Leser zahlen für Inhalte“ geht, allein der Versuch gilt schon als erfolgreich, wird er nur gewagt. Doch seien wir ehrlich: Die meisten Ankündigungen in diesem Feld sind […]
2007. Das scheint heute unendlich lang her zu sein. Damals begann eine Veränderung im Verhältnis von Internet und klassischen Medien, allen voran den Print-Verlagen. Festgehalten hat sie Don Dahlmann in einem Blog-Artikel: „Ich hab die SZ seit Jahren im Abo. Früher mal im Vollabo, jetzt nur noch in einem Wochenendabo. Immerhin komme ich so dazu […]
An dem Ort, an dem für eine Reihe von Journalisten ein neues Leben begann, hausten kurz darauf die Ratten. Es war das Jahr 1999 und am oberen Ende der Düsseldorfer Kö erlebte das Prachthotel „Breidenbacher Hof“ seine schon nicht mehr so schönen Tage. Im angestaubten Luxus alter Zeiten, wo einst Udo Lindenberg als Liftboy die […]
Selten erlebte ich innerhalb von nicht einmal 18 Stunden zwei so unterschiedliche Welten, wie in diesen Tagen. Montag Abend saß ich auf einem Podium der Hanns-Seidel-Stiftung. Es ging um die Beeinflussung der politischen Willensbildung durch das Internet, zugegen waren prominente Namen wie BR-Intendant Ulrich Wilhelm und Politik-Wissenschaftler Werner Weidenfeld. Dieser wird sich vielleicht besonders über […]
Anlässlich der Medientage München kündigte Andreas Scherer, Geschäftsführer der Presse-Druck- und Verlags-GmbH zu Augsburg, Mutterhaus der “Augsburger Allgemeinen” und Vorsitzender des Verbandes Bayerischer Zeitungsverleger, an sein Haus werde auf Paid Content setzen. Zitat: „Es ist aber nur fair und richtig, diejenigen Online-User, die unsere Qualitätsinhalte kostenfrei genutzt haben, an unseren Aufwendungen zu beteiligen.“ Klingt realistisch, oder? […]
Gestern Abend stellte ich via Twitpoll die Frage, wieviel Prozent einer gedruckten Zeitung wohl einen Tag später online zu finden sind. Das Ergebnis spaltete die Antworterschaft in zwei Gruppen. Rund die Hälfte meint, dass substanzielle Teile des Druckobjektes online landen, die andere Hälfte sieht dies anders: Dabei warf der geschätzte Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach via Twitter ein, […]