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Manchmal ist eine Gesellschaft wie ein Fußballspiel zwischen zwei italienischen Nationalmannschaften: Das Geschehen erstickt in taktischen Zwängen. Dann braucht es einen Moment des Unberechenbaren, um solch ein Spiel aufzubrechen.

OK, das ist jetzt ein mittelmäßig gutes Wortbild, wenn es um den Zustand unserer globalen Gesellschaft geht. Doch irgendwiesowasähnliches ist ja passiert: Das Aufkommen der Rechten erlebt durch Donald Trump eine Vollbremsung. „Donald Trump is making Europe liberal again“ überschrieb das Datenblog 538 kürzlich eine interessante Analyse dazu.

Doch nicht nur das: Überall in Deutschland machen sich Menschen Gedanken darüber, welche Gesellschaft sie sich wünschen. Die „Pulse of Europe“-Demos sind ein Beispiel, die „Zeit“-Aktion #Deutschlandspricht, bei der man einen Menschen mit anderer politischer Gesinnung treffen konnten ein weiteres. Manches davon ist holprig, nicht alles wird überleben. Doch haben Trump und Brexit einen politischen Diskurs angestoßen, der so für manche Menschen nicht mehr vorstellbar war.

In dieser Woche startete ein weiteres Projekt in dieser Reihe: Kante zeigen. Eine Gruppe kluger (bisher aber nicht so fürchterlich digitaler) Menschen fordert dazu auf, dass wir öffentlich sagen, was wir für richtig halten. Dass wir dieses Verhalten in unserem täglichen Leben zeigen und uns nicht verstecken. Mehr dazu gibt es auf der Homepage, Facebook und Twitter.

Vielleicht findet sich hier unter den Lesern ja auch der eine oder andere, der diese Idee gut findet und Kante zeigen unterstützen möchte.


Kommentare


SOE 24. Juni 2017 um 11:43

Darf ich mich wundern, dass Sie das so kommentarlos wiedergeben anstatt wie bei anderen Projekten kritisch zu beäugen? Ihren Blogposts die letzten Jahre haben mich für Aktionen im Internet sensibilisiert, Sie haben immer sehr deutlich auf Gefahren hingewiesen bei der Durchführung von Projekten.

Was mir sofort als Gedanke kam, war, dass dieses Projekt sehr schnell von denen an sich gerissen wird, welche zwar wenig aber sehr laut sind. Von den Populisten, von den Brexit-, Trump-, AfD-, Naturheilkundeanhängern so wie den Impfgegnern.

„Kante zeigen“ ist schließlich inhaltlich wertneutral. „Angst vor dem Verlust von Frieden, Sicherheit und Wohlstand“ ist auch sehr interpreationswürdig und hängt von der politischen Haltung und dem subjektiven Empfinden ab. Wenn ich das Handelsblatt frage, ist der Wohlstand vor allem durch unbefristete Arbeitsverträge bedroht. Laut AfD von den Muslimen, CDU sieht Ausländer allgemein als Gefahr für alle.

Ich habe jetzt ihren Blog nicht durchsucht und viele Artikel sind nicht mehr verfügbar, aber bei anderen Projekten haben Sie auf genau das Problem hingewiesen.

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Thomas Knüwer 29. Juni 2017 um 11:17

@SOE: Wie sollte solch ein Projekt „an sich gerissen“ werden, wenn die dahinter stehenden Personen das nicht wollen? Ich kenn einige der Unterstützer und schließe des kategorisch aus.

Ich habe keine Ahnung, welche Artikel sie meinen, in denen ich das kritisiert haben soll.

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