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Manchmal sind es ja die ohne Nachdenken hingeschluderten Sätze, die das Weltbild und die Lebenswirklichkeit eines Journalisten zeigen (oder einer Journalistin, was wir im vorliegenden Fall nicht wissen).

Es geht anscheinend um die DPA, was ich daraus schließe, dass ein Artikel mit unterschiedlichem Aufbau, aber dem gleichen Satz einmal bei der „Berliner Zeitung“ mit DPA-Kennung und einmal bei der „NWZ“ ohne zu finden ist. Es geht um die Rolling Stones auf der Waldbühne, deren Konzern extremst schnell ausverkauft war.

stones

Wie war das wohl, in dem Moment, als die Karten weggingen. Lassen wir DPA berichten:

„Es dauerte dann auch nur acht Minuten – dann waren 22.000 Eintrittskarten weg. Und zahllose weitere Fans, die vor den Kassen seit Stunden warteten, unglücklich.“

Seit Stunden warteten die da, die Fans. Vor den Kassenhäuschen der Waldbühne. Schlimm. Noch dazu kein Wort der Anerkennung für die schnellsten Kartenverkäufer der Welt, die es schafften, 45,8 Karten zu verkaufen – pro Sekunde. Schnelle Finger, haben sie in Berlin.

Und jetzt könnte mal bitte jemand der DPA eine Internet-Leitung schenken? Und der „Berliner Zeitung“ sowie der „Nordwest Zeitung“ vernünftige Redaktoren?

Danke.

Nachtrag: Ein Twitter-Disput mit DPA-Mann Froben Homburger ergab, dass wohl rund 50 Menschen vor den Kassen der Waldbühne abgewiesen wurde. 50 Menschen sind für DPA zahllos. 


Kommentare


Horst 6. Juni 2014 um 18:33

Selbst das Denken haben die Redakteure mittlerweile schon outgesourced. Dass sich das für die Verlage langfristig rechnet, wage ich zu bezweifeln.
Denn eins wissen wir ja jetzt – Sie können weder rechnen noch schätzen!

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Thomas Kuhn 6. Juni 2014 um 23:20

Könnte es sein, ich kenne den Originaltext ja nicht, das bei diesem Tempoverkauf auch noch ein paar von diesen neumodischen Internet-Ticketplattformen beteiligt waren? Deren brauchen nämlich keine schnellen Finger, die verkaufen noch mehr Tickets pro Sekunde.

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Sigmund 25. Juni 2014 um 16:23

Etwas verspätet:
Lustig ist’s schon, in einem Artikel über „ohne Nachdenken hingeschluderte Sätze“ versehentlich „Konzern“ statt „Konzert“ zu schreiben.

Obwohl – bei den Stones passt vielleicht doch das erstere Wort.

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