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Stellen Sie, liebe Leser, sich bitte ein Restaurant vor. Es ist kein sonderlich tolles, mehr wie eine Kantine, das Essen ist 08/15, die Saucen entstammen den dicken Tüten für Großgastronomen. Nur gelegentlich gibt es mal ein Highlight, vielleicht den extra großen Burger für nen kleinen Euro. Und vielleicht gar baut der Koch bei gutem Wetter ein oder zwei Mal im Jahr draußen einen richtigen Grill auf. Der Service? Geht so. Nicht unmittelbar unfreundlich, eher die Kommunikation meidend. Fragen zum Essen werden selten beantwortet.

Solche Lokale gibt es zuhauf – und sie sind nicht mal leer. Meist liegen sie im Herzen von Gewerbegebieten und sind umgeben von Büros. Mangels Konkurrenz kann man sich da einiges erlauben. Zum Beispiel könnte jenes Restaurant seine Kunden auffordern, die Schuhe beim Betreten seiner Räumlichkeiten auszuziehen, weil die Reinigungskosten so hoch geworden sind. Oder das eigene Besteck mitzubringen – „Die Kosten, Sie verstehen?“

Nähmen die Gäste das klaglos hin? Wohl kaum. Man würde den Betreiber für geistesgestört halten und ihm erstmal klar machen, dass er als Dienstleister in Vorleistung gehen muss.

Womit wir bei einem Sammelsurium deutscher Verlage wären, die heute eine Kampagne auf Augenhöhe mit dem Besteckmitbring-Gastronomen begonnen haben.  Spiegel Online, FAZ.net, RP Online, Sueddeutsche.de, Zeit Oline und Golem fordern derzeit ihre Leser auf, Ad-Blocker abzuschalten. Denn wer solche Programme benutzt, dem werden keine Werbebanner angezeigt, was die Einnahmen jener Nachrichtenseiten schmälert. Angeblich sollen schon 25 Prozent der Nutzer Ad Blocker benutzen. Diese Zahl halte ich für sehr hoch, die Leser hier in der Indiskretion verwenden nur zu rund einem Zehntel die Reklameausblender. Aber vielleicht sind sie nicht so technikaffin wie die Leser von Zeit Online.

Das Begründungsklagelied ist das Bekannte: „Wie alle Medien brauchen auch Onlinedienste eine stabile wirtschaftliche Basis, um hochwertige Inhalte produzieren zu können. Sie finanzieren sich weitgehend über Werbung, deren Erlöse sich über Reichweiten bemessen“, schreibt Süddeutsche.de in einer Pressemitteilung.

Eigentlich möchte ich dieses Ansinnen ja sogar unterstützen. Denn natürlich haben die Verlage Recht: Wer Ad Blocker benutzt, schadet Online-Angeboten.

Doch fällt es schwer, die Kampagne zu unterstützen, wenn die beteiligten Seiten an einem normalen Tag so aussehen:

rp-online artikel

faz.net

zeit 2

Selbst wenn nicht genug Buchungen vorhanden sind, oder das im Artikel auftauchende Thema kein rechtes Werbeumfeld darstellt, bleibt der Leser nicht verschont.  Es gibt ja Eigenwerbung:

spiegel

Es gibt einen Grund, warum Menschen Ad Blocker so anziehend finden: Sie sind genervt. Genervt von Layovers und Blinkeblinke-Bannern, von Popups und verdeckter Werbung.

Tatsächlich sind die an der Kampagne beteiligten Seiten – abgesehen vom Design-Totalschaden RP Online – ja noch die zurückhaltenderen im Nachrichtenlande. Ihre Auftritte sind dezent, verglichen mit dem Treiben viele Lokalverlage, Handelsblatt.com oder Express.de. Insofern schickt die deutsche Verlagswelt süße Katzenbabys mit der Bitte vor, künftig kein Kakerlaken-Mittel mehr zu verwenden.

Ob das hilft? Warten wir’s ab. Generell aber wäre es weitaus besser, endlich redaktionelle Seiten viel strikter von PR zu trennen, Werbung kenntlicher zu machen und vor allem einen weitaus größeren Teil des Browserfensters mit journalistischen Inhalten zu füllen.

Statt also die Gäste mit merkwürdigen Schuhauszieh- oder Besteckmitbring-Bitten zu verwundern sollte erst mal die Küche stimmen. Dann könnte man reden.

Nachtrag: Warum hat eigentlich kein Nachrichtenanbieter bisher versucht, ein Paid Content-Model ohne Werbung anzubieten? Wenn Ad Blocker so beliebt sind, könnte eine Zahlungsbereitschaft ja vorhanden sein.

Nachtrag II: Die Macher von Adblocker Plus haben sich geäußert:

„…Wir rufen daher alle Websites, Verlage, Advertiser und Ad-Networks auf, sich dem Dialog zu stellen und Werbung nicht gegen, sondern für den Nutzer zu machen. Nur so können Menschen im Internet erreicht werden.“

Das gesamte Statement gibt es unter diesem Link. 


Kommentare


Lars 13. Mai 2013 um 14:55

….weil ihr ja zu Recht pöbeln dürft. Schließlich wird hier eindrucksvoll die Ahnung vom Webdesign mit einer flash-basierten WP-Tag-Cloud demonstriert.

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Lars 13. Mai 2013 um 14:58

Dankeschön, Thomas. Mir geht es genauso. Ich habe jetzt brav den AdBlocker selektiv ausgeschaltet, aber der Flash-Blocker bleibt an. Erfolg: Es erscheinen keine bis 4 Werbeanzeigen. Je nach Publikation. Interessant ist aber auch, wenn man sich die Cookies ansieht: Bild.de schafft es mit einem Anbieter auszukommen (google analytics), faz.net hat dessen gleich sechs – und Du im Mittelfeld mit drei…

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Falk Sinß 13. Mai 2013 um 14:58

sehr passend dazu:
http://www.dh2publishing.info/Blogged/2013/05/ohne-adblock-design-desaster/?utm_source=buffer&utm_medium=twitter&utm_campaign=Buffer&utm_content=bufferdc778

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Warum wir AdBlocker nutzen | chriszim.com 13. Mai 2013 um 15:07

[…] Knüwer: “Keine Ad-Blocker, please – wir sind werbefinanziert” (mit einem Restaurant-Vergleich und Screenshots der an der Aktion beteiligten […]

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Michael 13. Mai 2013 um 15:11

Die durchaus interessante Frage ist ja, warum es die Verlage nicht hinbekommen, auf die Positivliste des Adblockplus zu kommen, die nicht besonders nervende Werbung schaltet. Diese Liste ist ziemlich lang, nur Publikationen wie die oben genannten sucht man vergeblich. Es gäbe also Wege…

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Christoph Wagner 13. Mai 2013 um 15:20

> Diese Zahl halte ich für sehr hoch, die Leser hier in der Indiskretion verwenden nur zu rund einem Zehntel die Reklameausblender.

Seiten die ich mag (und deren Werbung sich nicht als übertrieben nervig rausstellt) kommt auf die Whitelist. So auch IE.

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Manuel 13. Mai 2013 um 15:54

Ginge es wirklich nur um die – zugegebenermaßen störenden – Superbanner der großen Online-Portale, müsste auf Blogs wie netzpolitik.org die Quote der Werbeblocker bei weit unter den angegebenen 60% liegen. Grade dort ist sie besonders hoch, der technikaffinen Leserschaft wegen. Kann also nicht nur an den Zumutungen der Anbieter liegen.

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Jochen Hoff 13. Mai 2013 um 15:54

Ich habe keine Statistik darüber wieviele Leser von duckhome.de einen Adblocker benutzen. Ich kann nur sagen, dass sich die eh schon lächerlichen Werbeinnahmen in der letzten Zeit nochmals halbiert haben, während der Traffic explodiert.

Ich halte die Geschichte mt dem Adblocker auch für so eine Art Mode, da mir viele Leute ganz stolz erzählen, dass sie einen Adblocker haben obwohl sie die Werbung gar nicht stört.

Aber zum Glück kann man den Adblocker ja auch umgekehrt einsetzen und genau die Werbefriedhöfe blocken und dem Long Tail die paar Fixsechser gönnen.

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teekay 13. Mai 2013 um 15:59

Ich gucke ja auch bei oeffentlich-rechtlicher Fernsehwerbung genau hin und mache mir Notizen zu den vorgestellten Produkten, denn die Werbeeinahmen halten ja die Gebuehren schoen niedrig ;)…Mitleid mit Werbung im Internet-soweit kommt’s noch…

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ths 13. Mai 2013 um 16:05

ist das eigentlich schon interessant für das Kartellamt, wenn mehrere große Verlage sich absprechen, gemeinsam etwas gegen den Kunden zu unternehmen, ihn also gewissermaßen gemeinsam zu erpressen?

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micha 13. Mai 2013 um 16:24

warum akzeptieren (zum selber entwickeln sind sie wahrscheinlich nicht in der lage, von der zu erwartenden interoperabilität mal abgesehen) sie nicht payments ala flattr, paypal et.al?
weil gar nichts mehr als ein wenig ist?

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Gunnar Lott 13. Mai 2013 um 16:26

Hamwa gemacht, schon im Jahr 2002 oder so.

Ist jetzt eher ein Sammelsurium, aber das Angebot besteht noch:

http://www.gamestar.de/index.cfm?pid=133

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micha 13. Mai 2013 um 16:30

btw: bei SPON (startseite) habe ich heute morgen mal mit und ohne adblock die payload gemessen: 20% für tracking-scripte und banner.

don’t tell the drosselkom!

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Inhalte gegen Werbung: Warum Internetseiten keine Restaurants sind – blog.oldmedia.de – blog.oldmedia.de 13. Mai 2013 um 17:54

[…] gar nicht zu ertragen. Man sei quasi gezwungen, störende Banner auszublenden. Thomas Knüwer vergleicht die Seiten mit einem schlechten Restaurant in einem Gewerbegebiet, die Macher von Adblock Plus […]

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zeppelinpilot 13. Mai 2013 um 17:57

Hast Du bei dem Vergleich mit dem Restaurant zu erwähnen vergessen, dass das Essen in dem Restaurant umsonst ist?

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Thomas Knüwer 13. Mai 2013 um 19:47

Es geht eher um das Verhalten, nachdem eine Kundenbeziehung festgefahren ist. Aber auch ohne Adblocker können Nachrichtenseiten ja Geld verdienen: versteckte PR, Pre-Roll-Ads bei Video, etc.

Das Wichtigste: Wir müssten über all das ja nicht reden, gäbe es eine vernünftige Kunde-Dienstleister-Beziehung.

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Holger 13. Mai 2013 um 18:49

Wobei Spiegel schreibt „bei rund 25 Prozent aller Seitenaufrufe“, nicht bei 25% der Nutzer. Kleiner, aber feiner Unterschied. Mit AdBlocker liest man vielleicht mehr als einen Artikel…

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AdBlock 3000 ersetzt Werbung in Zeitungen durch Menschen mit Boomerang oder Katzen! :: 1337core 13. Mai 2013 um 19:35

[…] zusammenhängenden Inhalt zu lesen usw. Das war Grund genug, um eine Erweiterung zu entwickeln, die solche Werbung ausblendet. So viel zur […]

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Julian Heck 13. Mai 2013 um 19:38

Ich kann sowohl Adblocker-Nutzer als auch die Verlage nachvollziehen. Aber mir fehlt noch mehr der Aspekt des Gebens und Nehmens. Ich habe darüber gebloggt: http://ausgeheckt.wordpress.com/2013/05/13/adblocker-des-verlages-gegner/

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Verlage klagen über Adblocker: Die Wurzel des Problems liegt woanders | Upgrade.me-Blog 13. Mai 2013 um 19:58

[…] Keine Ad-Blocker, please – wir sind werbefinanziert – indiskretionehrensache.de […]

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Stefan R. 13. Mai 2013 um 20:31

@teekay: Genau. Warum blenden Privatsender eigentlich nicht vor jedem Werbeblock eine Tafel ein, auf der die geneigten Zuschauer gebeten werden, doch bittebitte nicht wegzuzappen, aufs Klo oder Bier holen zu gehen?

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gastauftritt.net » Mein Traum vom Geld verdienenden Ad-Blocker 13. Mai 2013 um 21:00

[…] Lesenswert auch Thomas Knüwer zum Thema – auch er ist von der Kampagne genervt. Wenn mich nicht alles täuscht, entspinnt sich da in […]

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Frank Kemper 14. Mai 2013 um 8:35

Schlüssige Überlegungen zum Umgang mit Werbung, aber das Beispiel mit dem Restaurant hängt. Wenn ich die „Zeit“ am Kiosk kaufe, muss ich zweierlei tun: Die Zeitung bezahlen und mich mit der Werbung auseinandersetzen. Lese ich die „Zeit“ online, fällt das Bezahlen weg. In München gibt es Biergärten, bei denen der Gast sich sogar sein Essen mitbringen darf. Nur die Getränke muss er beim Wirt kaufen. Für mich ist das Betrachten einer werbefinanzierten Website mit einem Ad Blocker so ähnlich wie das Lesen einer Zeitung am Kiosk (ohne Kaufen, hinterher ins Regal zurücklegen) oder das Einkehren in einen Biergarten – ohne etwas zu trinken zu kaufen.

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Richard 14. Mai 2013 um 9:30

Mit Ad Blocker keine Malware durch gehackte Ad-Server. So einfach ist das. Und zur Kunde-Dienstleister-Beziehung: die gibt es. Denn die buchende Agentur ist der Kunde. Nicht der Leser. Der ist nur das geduldete Übel, dass den Kunden erst zur Buchung bewegt. Ansonsten stört der Leser nur.

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Sie nutzen einen Werbeblocker, my ass. – Fuck you, I'm human. 14. Mai 2013 um 10:55

[…] Thomas Knüwer macht das WIE der Werbung Bauchschmerzen und möchte etwas weniger Störendes. […]

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Dominik 14. Mai 2013 um 12:51

Ich stimme komplett zu: Solange die Werbung so nervend und aufdringlich ist verstehe ich absolut, dass Werbeblocker genutzt werden. Hausgemachtes Problem, das jetzt den Usern in die Schuhe geschoben wird.

PS: Ich betreibe selbst mehrere Websites, ich bin also selbst „betroffen“.

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kleitos 14. Mai 2013 um 13:16

Mit dem Leitsungsschutzrecht sind die Verlage doch nicht mehr auf Werbung angewiesen – dazu gibt es das LSR schließlich.

Meine Script- und Werbeblocker bleiben deswegen an.

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“Bitte schalten Sie Ihren Adblocker ab!” | … Kaffee bei mir? 14. Mai 2013 um 14:19

[…] Thomas Knüwer, Keine Ad-Blocker, please – wir sind werbefinanziert: […]

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itbeobachter 14. Mai 2013 um 14:23

Werden die Verantwortlichen in den Verlagen urplötzlich nervös oder was? Seit Jahren wird ihnen gepredigt, dass sie was tun müssten wenn sie überleben wollen (und wenn ich richtig informiert bin, gehört der Betreiber dieses Blogs dazu ;-)). Und alles was jetzt kommt ist die Aufforderung Adblocker abzuschalten. Entschuldigung das ist noch nicht einmal ein Witz, sondern nur noch absolut lächerlich. Wenn ich werbe, dann bedeutet das noch nicht, dass ich damit auch die Zielgruppe erreiche. Analog hierzu müsste jedes Printprodukt seine Leser auffordern, ALLE Seiten ausführlichst zu lesen, die Privatsender im TV die Zuschauer auffordern, während der Werbepause nicht den Raum zu verlassen und den Ton abzudrehen. Das zeigt doch bereits die Absurdität der ganzen Geschichte. Es ist meine Entscheidung was ich sehe, lese oder mir zumute! Und das geht niemand anderen etwas an. Hier trifft wieder einmal zu, gut gemeint ist das Gegenteil von gut gemacht! Erinnert irgendwie an Frau Streisand das ganze und scheint auch den gleichen Weg zu gehen…

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nutzer 14. Mai 2013 um 14:49

Zitat:
»Hast Du bei dem Vergleich mit dem Restaurant zu erwähnen vergessen, dass das Essen in dem Restaurant umsonst ist?«

Ist es ja eben nicht.

Die meisten Gäste wissen nicht, dass Sie beim Essen durch den Spiegel von bis zu 15 Marktforschern und Verhaltensanalysten beobachtet werden, die neben der Reaktion auf das Werbegedudel aus den Lautsprechern auch jede Erbse zählen die sie essen und den Kunden heimlich einen nummerierten GPS Tracker anheften (damit das Werbegedudel auch in anderen „Restaurants“ ganz im Interesse des Gasts eingestellt werden kann). Anstatt die Studienteilnehmer zu bezahlen (und zu informieren) zahlt man dem Restaurantbetreiber ein bischen was. Dem geht es dann nicht mehr darum mit Qualität und Service zu überzeugen, sondern möglichst viele Studienteilnehmer zu locken. Mit kostenlosem Fastfood klappt das ja auch prima.

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Werbung für Werbeblocker | einspruch! 14. Mai 2013 um 15:36

[…] Die Verlage haben gestern eine gemeinsame Kampagne auf mehreren großen Online-Portalen gestartet: bitte, liebe Online-Leser, schaltet doch eure Ad-Blocker auf den Qualitätsseiten der Journaille aus… […]

Antworten

Stimmen zur Adblock-Kampagne der Verlage 14. Mai 2013 um 16:03

[…] (Thomas Knüwer) […]

Antworten

Adblock Plus | Lumières dans la nuit 14. Mai 2013 um 16:44

[…] Möge euch cerebral angerotteten Grabverweigerern die Verachtung überall zurückgegeben werden, der ihr als Platitüdenbarone des hl. Journalismus so scham- und hirnlos Ausdruck gebt! […]

Antworten

Werbung und Content in der Beziehungskrise?! Wie die Mitmachkultur die etablierten Medien zum Umdenken zwinmgen wird. | Karlshochschule International University 14. Mai 2013 um 17:22

[…] Adblocker, also Menschen, die Werbung auf Onlinepublikationen per Software automatisch ausblenden weil es sie schlichtweg nervt, war am Ende wohl eher eine Kampagne für das Ausblenden vn Werbung, weil es mehr oder weniger […]

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Moki 14. Mai 2013 um 18:19

Für Telekom-Kunden könnte es in Zukunft geradezu zwingend erforderlich werden, einen Ad-Blocker zu nutzen. Denn damit lässt sich wertvoller Traffic sparen. Auch dieses ganze kopflose Gemache im Netz lässt einen nur noch schmunzeln. All diese Unternehmen kommen mir nur noch vor wie eine Katze mit zehn Köpfen, die den ganzen Tag versucht, einen ihrer zehn Schwänze zu fangen. Gezielt in eine Richtung lässt sich so nicht gehen. Hauptsache Raubkopierer und Gratisnasen werden irgendwie bestraft…

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Anti-Adblocker-Wahnsinn – inQuake Forum – mehr braucht man nicht! 14. Mai 2013 um 20:01

[…] Wie aufdringlich und störend die Werbung im Regelfall ist, illustriert folgender Blog ganz gut: Keine Ad-Blocker, please – wir sind werbefinanziert Das soll ich mir freiwillig antuen, wenn ich es mit einem Adblocker ganz einfach vermeiden kann? Im […]

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Nein, ich mache ihn nicht aus | Last Knight Nik 14. Mai 2013 um 21:41

[…] Thomas Knüwer ist ebenso wie ich für einen Dialog […]

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Andreas 15. Mai 2013 um 7:54

Was mich schon lange ärgert: da gibt es diese gigantische Werbeindustrie mit einem Heer an bestbezahlten, selbstverliebten Kreativen, auf der Kundenseite riesige Marketingabteilungen mit ebenfalls bestbezahlten Kommunikationsexperten, seit jeher wirksame (fach-) öffentliche Diskussionen um Werbeformen, Forschungen zu Werbewirksamkeit, da wird davon behauptet, mit „dem Kunden“ in Kommunikation zu treten – und andererseits gibt es die real existierende Werbung in Radio (*würg*), Fernsehen (*spei*), Print (*erbrech*) und nun (nachdem es lange genug gedauert hat, bis die Werber diesen Kanal überhaupt halbwegs bedienen konnten) auch im Internet. Inhaltlich blöde und performant störende Banner, widerliche Pop-Ups – die Nutzung des Mediums noch behindernder als die Werbepause im TV. Keine noch so geringe Innovation in Werbe- oder gar Kommunikationsformen, bis heute nicht und auch nicht zu erwarten. Und wenn der Mist dort, wo es technisch möglich ist, ausgeblendet wird, wird die Schuld auf den Nutzer geschoben. Wenn Du es nicht poppen und flashen lässt, hauen wir Dir die Paywall vor die Nase. – Darauf lasse ich es gerne ankommen. Jüngst hat die Frankfurter Neue Presse ihr redaktionelles Angebot teilweise für Abonnenten zugangsgeschützt. Ich gehe jede Wette ein, dass die Zahl der Lesenden der Qualitätsmeldungen dieses Onlineangebotes gerade drastisch zurückgeht. Wenn es das ist, was sie wollen – bitte schön.

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Ein Satz mit X: Anti-AdblockPlus-Kampagne ging nach hinten los | BASIC thinking 15. Mai 2013 um 10:05

[…] gezogen. Und dazu gehören eben auch die genannten Verlagsseiten mit Gratis-Content, die – mit einigen Abweichungen wohlgemerkt – zur Refinanzierung auf tendenziell unaufdringliche Werbeformen setzen. Und da wohl kaum […]

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Helge 15. Mai 2013 um 10:30

Wie viel AdblockPlus wohl für ein Werbebanner an derart prominenter Stelle an den SPON-Vermarkter gelöhnt hätte… https://twitter.com/AdblockPlus/status/334311179973435392

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Patrick 15. Mai 2013 um 10:58

Schon gesehen? https://twitter.com/AdblockPlus/status/334256274273345536

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Die Adblockerdiskussion und die Onlinewerbeindustrie | M://D 16. Mai 2013 um 8:39

[…] Thomas Knüwer, Nico Lumma und Kiki Thaerigen (Super-Beitrag) haben sich diesem Thema bereits gewidmet und ich erteile Euch Lesebefehl für alle drei Artikel. […]

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Mitleser0815 16. Mai 2013 um 12:33

Ich Naivling alter Schule dachte ja immer, Werber, das sind diese raffinierten Verführer, die mich via mein Unterbewusstsein dazu bringen, Produkte und Services zu erwerben, von denen ich vorher gar nicht ahnte, das ich sie brauche. Stattdessen präsentiert man sich heute wie ein aufdringlicher Strand-Gigolo, der an einem dranklebt und dauernd fragt: „F… ?“. ich lese heute vom SPON-Verantwortlichen, und auf werbenahen Seiten, ja nun, die Werbung sicher manchmal „nervig“, darauf habe man nun einmal keinen Einfluss, und es sei naiv, da Änderungen zu verlangen. Es sei aber quasi die moralische Pflicht eines jeden, das unerfreuliche Geflacker doch ausgiebig zu betrachten. Als Naivling, der ich bin, hatte ich ja, wie gesagt, immer angenommen, bei Werbung geht es letztlich darum, ein Produkt zu verkaufen. Aber vielleicht haben die Zeiten sich ja geändert und ich komme einfach nicht mehr so mit. Warum jemand Geld dafür investieren sollte, dass ich mir vergrätzt und verärgert seine kleine blinkende Produktpräsentation ansehe, sein Produkt fürderhin mit einer negativen Emotion verknüpfe, und beim Anblick des produktes wieder an die Belästigung erinnert werde – ich verstehe es halt nicht. ich kann nur sagen, dass ich vor Adblock auch noch nie auf ein Banner gedrückt habe, naja, doch vielleicht mal aus Faszination und Abscheu, aber gekauft habe ich jedenfalls nie etwas wegen einem Banner. Wenn ich ein Produkt sehe, etwa in redaktionellen Tests oder auf News-Seiten oder im Laden, dann informiere ich mich aktiv und bei möglichst neutralen Instanzen über dessen Eigenschaften und Qualität, und kaufe das dann, oder nicht. Scheinbar bin ich da aber wohl eher ein Exot? Und schließlich: Bezahlen tue ich die Werbung ja trotzdem wie jeder Andere auch, die wird ja dem Preis der Produkte aufgeschlagen, die man so kauft, unabhängig von ihrer Betrachtung. Es tut mir leid, aber das ganze Denkmodell hinter Werbung ist wohl grundsätzlich auf Sand gebaut, und die Werber wohl am meisten erfolgreich beim Werben für ihre eigene Existenzberechtigung.

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Werbung und Content in der Beziehungskrise?! – Netzpiloten.de 17. Mai 2013 um 10:01

[…] Adblocker, also Menschen, die Werbung auf Onlinepublikationen per Software automatisch ausblenden weil es sie schlichtweg nervt, war am Ende wohl eher eine Kampagne für das Ausblenden von Werbung, weil es mehr oder weniger […]

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Wordpress, Ad-Blocker, Tracker und Statistiken – Nerd-Supreme 17. Mai 2013 um 11:17

[…] schuld sind (wahlweise durch Pop-Overs, -Unders und sonstigen Quatsch), das machen bereits andere. (Die Gegenseite stellt Herr Patalong von Spiegel Online dar. […]

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Gargamel 17. Mai 2013 um 12:18

Du kannst deine Geiz-ist-geil-Mentalität noch so hübsch in irgendwelche hinkenden Restaurantvergleiche packen oder durch die Blume formulieren. Das wird nichts an der Tatsache ändern, dass Adblocker nicht nur große Unternehmen angreifen, die es schon „irgendwie verkraften können“, sondern auch mal eben ein Haufen Videokünstler mit Füßen getreten werden, die teils Wochen lang an einem Projekt sitzen und es am Ende nicht mal ordentlich monetarisieren können, weil dem deutschen Pöbel trotz kostenlosem Content eine 30sekündige Werbung (welche man in den meisten Fällen bereits nach 5 Sekunden überspringen kann) zu viel ist. Dieser Verlust tut nicht irgendwelchen Lobbyisten oder Konzernen weh, sondern in erster Linie Nachwuchskünstlern. Und ja, man hat die Möglichkeit den Blocker auf diversen Seiten zu deaktivieren. Macht aber keine Sau und an der ignoranten Grundeinstellung der Adblock-Programmierer ändert es auch nichts.

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Thomas Knüwer 19. Mai 2013 um 15:58

Es sind wohl eher Sie, der pöbelt. Und vielleicht geht Ihnen dabei die Logik verloren. Videokünstler können ihre Arbeit nicht vernünftig monetarisieren, weil 10 bis 25 Prozent der Nutzer einen Adblocker verwenden? Ernsthaft?

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Angela 17. Mai 2013 um 19:18

Die Ads und PopUps nerven, die Verlagskampagne auch. Doch was Solls: In ein paar Jahren wird es weder das eine noch das andere mehr geben. Niemand wird mehr Zeitungen bzw. Journalismus – ob Print oder Online – bezahlen können. Problem geklärt.

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20 KW, Werbung & Musik › HappyBuddha 20. Mai 2013 um 9:54

[…] die ich schätze wird er ausgeschaltet. Zugegeben, das sind nicht viele, aber besser als nix. Indiskretion Ehrensache hat dazu einen lesenswerten Eintrag geschrieben, kann ich nur empfehlen! Ah, das war der Stein der […]

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Werbeblocker bitte! | Sehfahrten 30. Mai 2013 um 8:08

[…] Einen schönen Text dazu gibt es hier. […]

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Werbung im Internet: Erste Wege aus einer knietiefen Krise | Mike Schnoor 31. Mai 2013 um 6:36

[…] für kostenlose Inhalten sein, sondern muss sowohl die Interessen der Anbieter als auch die Interessen der Nutzer berücksichtigen. Bei der Kampagne zur positiven Besetzung der Werbelogik aus Sicht der […]

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Kompost (13. bis 19. Mai) | 21. Juni 2013 um 9:42

[…] [indiskretion ehrensache] Werbung nicht gegen, sondern für den Kunden? Überzeugen statt überrollen? Das wäre ja mal was… […]

Antworten

# dominik schmidt – Was mich die Debatte um Adblock Plus lehrt [31] 2. Juli 2013 um 17:14

[…] Vergleiche werden bei dem Thema gerne herangezogen. Thomas Knüwer vergleicht die werbefinanzierten Seiten mit Kantinen in Gewerbegebieten. Oft klingt es so, als würde die Werbung den Nutzern vor die Füße geworfen oder gar ins eigene […]

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Journalismus braucht Community – und Kämpfergeist 17. Juli 2013 um 15:07

[…] lässt sich so auch jene etwas merkwürdig erscheinende Aktion verschiedener Nachrichtenseiten erklären, die ihre Leser darum baten, die Werbungnichtanzeigerprogramme abzuschalten: Die […]

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