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In diesen Minuten ist das Schlagwort #Schufa die Nummer eins unter den meistverwendeten Twitter-Hashtags in Deutschland. Grund ist eine Meldung des NDR Hörfunks, nach denen die Schufa beim Hasso-Plattner-Institut ein Projekt in Auftrag gegeben, bei dem es um die Frage geht, ob die Schufa Daten aus dem Social Web für ihre Arbeit nutzen kann.

Jenes Projekt unter dem Kampfnamen „SchufaLab@HPI“ (ein Titel, den sich nur Menschen ausgedacht haben können, die die deutsche Sprache sehr, sehr hassen) löst die erwartbaren Empörungsreflexe aus. Zum Beispiel fokussieren sich viele Medien auf ihr Lieblingsopfer Facebook, sogar die die Tagesschau. Dabei wäre doch eher anzunehmen, dass viel mehr bei der Durchforstung der Xing-Kontakte zu holen sein könnte.

Und natürlich nutzt auch unser Lieblings Ego-PR’ler unter den Datenschützern, der Schleswig-Holsteiner Thilo Weichert die Gelegenheit um sich wieder einmal zu entsetzen und zu behaupten, es sei eine neue Dimension erreicht.

Leider ist diese Erregung am heutigen Tag ein neues Zeichen dafür, wie platt und boulevardesk Debatten um das digitale Zeitalter in Deutschland geführt werden. Treten wir doch einfach mal einen Schritt zurück und schauen uns an, was genau da passiert.

Die Schufa ist ein privates Unternehmen, das Auskunft über die Kreditwürdigkeit von Menschen gibt. Bisher beschränken sich ihre Daten auf sehr harte Fakten wie Bankkonten oder Telefonrechnungen. Aus diesen Daten errechnet die Schufa einen Kreditwürdigkeitsindex, den Score (ich ahne, welche Seite den Projekttitel mit dem Plattner-Institut entworfen hat). Bürger haben dabei das Recht, einmal jährlich eine Eigenauskunft einzuholen.

Den meisten Menschen rückt die Schufa im Zusammenhang mit privaten Krediten ins Gedächtnis: schlechte Schufa – keine Kohle, so der simple Gedankengang. Und weil so viele, bedürftige Menschen kein Geld erhalten ist die Schufa gemeinhin schlecht beleumundet.

Tatsächlich aber erfüllt sie eine wichtige Funktion. Denn nicht nur Banken, auch Unternehmen brauchen eine Einschätzung darüber, ob sie jemand Ware liefern dürfen, ohne dass dieser direkt zahlt. Haben sie diese Informationen nicht, wird das alltägliche Wirtschaftsleben entweder zum Glücksspiel – oder es stirbt komplett für Unternehmen, die am Anfang stehen, gerade eine Delle durchlaufen oder mit einem Mal einen Auftrag erhalten, der größer als ihre bisherigen ist. Nehmen wir nur Handwerksbetriebe: Die müssen bei größeren Projekten eventuell eine größere Menge Material ordern als je zuvor – bezahlt werden sie aber erst später. Ohne Schufa-Informationen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Händler sie nicht beliefern.

Die Schufa, also, erfüllt eine wichtige Funktion. Dass sie nun erforschen möchte, ob die Daten im Web für ihre Arbeit zuträglich sind, ist zunächst einmal ihr gutes Recht, ja vielleicht gar ihre Pflicht. Denn: Es gibt ja kein Gesetz, dass die Verwendung dieser Daten limitieren würde.

Und derzeit reden wir ja über ein Forschungsprojekt und wäre der NDR Hörfunk nicht so berauscht davon, endlich mal eine Exklusivmeldung zu haben, so würde er in einem Anfall von Seriosität vielleicht ja auch abdämpfenderweise darauf hinweisen, dass in jenem Papier keine Forderungen oder Absichten auftauchen, sondern „Projektmöglichkeiten und Denkrichtungen“.

Und würden die anderen Medien nicht inzwischen das Boulevard als ihr Territorium betrachten, dann würde ihnen klar, dass die verlockende Schlagzeile „Schufa will Daten bei Facebook & Co. sammeln“ (Welt.de) völlig falsch ist und die Meldung „Schufa will Facebook-Nutzer durchleuchten“ (Spiegel Online – anscheinend stand das Sammeln hier auch einmal im Titel) erheblich falsch und „Schufa will sich aus Sozialen Netzwerken bedienen“ (Hamburger Abendblatt) immer noch falsch ist.

Denn:

1. Geht es um die Analyse von Daten – ob diese dann aktiv gesammelt werden, ist offen.

2. Weiß die Schufa nicht, ob sie Facebook-Daten brauchen kann und

3. ob sie überhaupt mit den im Social Web zu bekommenden Daten etwas anfangen kann.

Sie will also nicht irgendwas, denn für das Wollen hätte eine Entscheidungsfindung stattfinden müssen.

Vielleicht haben wir ja Glück und die Debatte verschiebt sich nach den ersten Erregungen des Boulevardjournalismus in die Richtung, die wir tatsächlich brauchen. Denn – und dieses Problem wird im lesenswerten Buch „Public Parts“ von Jeff Jarvis weiter erläutert – stellt uns der digitale Wandel ja vor die Frage, wann wir die Weiterverwendung welcher öffentlich zugänglicher Daten zulassen wollen.

Dabei darf es nicht um Einzelfallentscheidungen gehen wie „Die Schufa darf das aber nicht“, es geht um größere, komplexere Zusammenhänge. Zum Beispiel auch um die Frage, ob in Bewerbungsprozessen die Verwendung von Social-Media-Informationen erlaubt ist (was in den USA gerade auf politischer Ebene debattiert wird, Maryland will dies bald verbieten).

Schnell ist man versucht „Ja, aber so was von“ zu schreien. Doch was, wenn diese Information einem Bewerber helfen, einen Job zu bekommen? Was übrigens, wenn Daten aus Social Media einer Person oder einem Unternehmen in Deutschland zu einem Kredit verhelfen? Und überhaupt: Sollte ein Personal-Verantwortlicher nicht bestrebt sein, alle möglichen Informationen zu bekommen? Denn die Entscheidung, wen er einstellt hat ja nicht nur Auswirkungen auf den neuen Mitarbeiter, sondern genauso auf das Wohlergehen des Unternehmens und somit auf die anderen Angestellten.

Solche Fragen zu untersuchen liegt auf der Straße. Längst hätten deutsche Wissenschaftler aber auch Politiker entsprechende Gutachten finanzieren können. Tun sie aber nicht, so dass die Privatwirtschaft ran muss. Dass die Schufa die Möglichkeiten der Datennutzung ausloten lässt ist nur legitim. Es liegt beim Gesetzgeber zu entscheiden, ob und wie weit sie dies dann später tun darf. Dafür aber sollte man abwarten, was die Analysen ergeben und sich nicht sofort thiloweicherteskes Entsetzen heucheln.

So hat aber der heutige Sturm um die Schufa ja vielleicht ein gutes. Es wäre ein Gewinn für eine solche Debatte, würde die Schufa sich am Ende bereit erklären, die Ergebnisse der Arbeit an SchufaLab@HPI der Öffentlichkeit zugänglich zu machen – dies entspräche ihrer Bedeutung für die Gesellschaft.

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Kommentare


IPKlaus 7. Juni 2012 um 11:31

Nett zu lesen aber am Thema vorbei. Die Funktion der Schufa ist ähnlich wie die der Rating Agenturen in den USA, deren Arbeit ebenfalls wichtig und anerkannt ist aber von Betroffenen oft kritisiert werden. Mich stört hier wie da die Transparenz wie die Ergebnisse zustande kommen.
Welche Information könnte in den social Networks stehen, die wichtig für eine Kreditvergabe ist? Wie verändert sich der Score wenn z. B. in Facebook gemobbt wird? Wer unterscheidet in richtig und falsch oder in wichtig und unwichtig?
Für mich sind Datenkraken wie Google und Facebook allein schon ein Graus aber wenn diese Daten Einzug in die Schufa Datenbank bekommen fühle ich mich angegriffen.

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Thomas Knüwer 7. Juni 2012 um 14:27

Wieso ist das am Thema vorbei? Genau das schreibe ich doch: Niemand weiß derzeit, was wie verwertbar wäre. Und das Ziel dieses Projektes ist es, das herauszufinden.

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Ralph 7. Juni 2012 um 12:05

Dass es hier nicht wirklich um die Schufa im Speziellen geht, hat Kris Köhntopp in seinem Text sehr anschaulich herausgearbeitet:

http://blog.koehntopp.de/archives/3233-Das-Opium-der-herrschenden-Klasse.html

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Thomas Wiegold 7. Juni 2012 um 12:13

Pardon, aber da übersiehst Du doch was:

„Bisher beschränken sich ihre Daten auf sehr harte Fakten wie Bankkonten oder Telefonrechnungen. “

Das stimmt ja so nicht, es kommen beim Scoring auch so harte Fakten wie die Wohnlage ins Spiel. Und wenn jetzt jemand nicht vom Online-Händler beliefert wird, weil er in der falschen Straße in Neukölln wohnt, belegt das schon, dass es um mehr als diese sehr harten Fakten geht.

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Zahlmeister 7. Juni 2012 um 12:19

„Bisher beschränken sich ihre Daten auf sehr harte Fakten wie Bankkonten oder Telefonrechnungen. “

Das ist so nicht richtig. In der Vergangenheit hat die Schufa mehrfach mit zumindest fragwürdigen Methoden auch „weiche“ Faktoren wie Wohngegend, Bestellverhalten im Versandhandel u.ä. in den Scorewert eingerechnet, dafür aber mehrfach Bugschüsse aus dem Bereich des Datenschutzes bekommen. Es ist übrigens auch nicht die erste Studie, mit der die Schufa prüfen lässt, wie sie an noch mehr „weiche“ Faktoren kommt; vergleichbare Ansätze gab es um 2002 herum schon in Bezug auf „das Internet“.

„Tatsächlich aber erfüllt sie eine wichtige Funktion. Denn nicht nur Banken, auch Unternehmen brauchen eine Einschätzung darüber, ob sie jemand Ware liefern dürfen, ohne dass dieser direkt zahlt.“
Auch das ist so nicht ganz richtig. Die Schufa darf gesetzlich ausschließlich die Kreditwürdigkeit von Auftraggebern und Kunden bewerten, nicht aber das allgemeine Zahlverhalten. Dafür sind Unternehmen wie die Arvato Infoscore (bei Konsumenten) oder Creditreform (im gewerblichen und geschäftlichen Bereich) zuständig.

Seit gut 15 Jahren versucht die Schufa (kann man im ausgezeichneten Wikipedia-Artikel zur Schufa nachlesen) sich in das Geschäft dieser Auskunfteien zu drängen, was aber immer wieder daran scheitert, dass sich die dazu notwendigen Methoden mit der Kernaufgabe datenschutzrechtlich beißen. Die Studie könnte ein weiterer Versuch sein.

Ansonsten ist der Hype um die Meldung wirklich völlig unangemessen.

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Lutz 7. Juni 2012 um 13:15

Der Artikel geht am Thema leider etwas vorbei.

Der erste Teil des Artikels behandelt die Frage, ob die Schufa eine grundsätzliche Existenzberechtigung hat. Das mag sie haben, wird aber doch in der aktuellen Diskussion gar nicht bestritten und hat somit mit dem eigentlichen Thema nichts zu tun.

Die These des zweiten Teils des Artikels lässt sich wie folgt zusammen fassen: „Die Schufa hat sich noch nicht ausdrücklich dazu entschlossen, Daten aus sozialen Netzwerken für ihr Scoring zu verwenden, deswegen darf man das Vorhaben auch noch nicht kritisieren.“ Das finde ich aber nun wirklich nicht überzeugend. Denn natürlich kann man aus dem Umstand, dass die Schufa ein entsprechendes Projekt in Auftrag gibt, Schlüsse ziehen, die durchaus disskussionswürdig sind. Das Projekt zeigt nämlich, dass die Schufa sehr wohl unter bestimmten Bedingungen (die im Rahmen der Studie vom HPI geprüft werden sollen) auf die Daten von Facebook und Xing zurückgreifen will. Andernfalls würde die Studie aus Sicht der Schufa ja keinen Sinn machen. Die zitierten Überschriften mögen die Situation etwas verkürz darstellen (richtig: „Schufa will möglicherweise Daten bei Facebook & Co. sammeln“ anstelle von „Schufa will Daten bei Facebook & Co. sammeln“), aber das fällt für mich noch in den normalen und akzeptablen Rahmen.

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Falk D. 7. Juni 2012 um 13:42

„auf sehr harte Fakten“

Leider neigt die Schufa all zu häufig, dazu harte Fakten herbeizukonfabulieren und grundlegend wichtige Daten zu übersehen:
Quelle: meine letzte Stichprobe im erweiterten Familien- und Freundeskreis (31 Eigenauskünfte ausgewertet)
– bestrittene Forderungen
– verjährte Forderungen
– illegale Forderungen
– Forderungen gegen Namensdoppelgänger
– Übertragungsfehler
und
– längst beglichene Forderungen

Sind in über 40% der Fälle zum Nachteil des Auftragnehmers noch enthalten. Und andere mir bekannte Auswertungen von Zeitungen und Wirtschaftsredaktionen hatten auch stets eine Fehlerquote von 33% bis 66%. Wenn eine derart schludrig arbeitende Organisation sich an die Auswertung des sozialen Graphen macht, kann das nicht gut sein.

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Wolfgang von Sulecki 7. Juni 2012 um 13:44

Ich kann die „Aufregung“ der Besorgten gut verstehen:
Weil es in der Vergangenheit nur Beispiele für den Mißbrauch von Daten gegeben hat. Vorher wurde stets hoch & heilig versprochen das sei Alles im Sinne der Betroffenen durchdacht und werde auch so geregelt.

Möglicherweise führt die jetzt geführte Diskussion – ist es nicht schon eine negative Wertung wenn im Artikel von „..wie platt und boulevardesk..“ gesprochen wird? – zu einem positiven Ausgang, nämlich einer Festlegung welche Daten über einen Menschen in solcherlei bewertende ‚Auskünfte‘ der Schufa eingehen dürfen. Und welche eben nicht.

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Raventhird 7. Juni 2012 um 14:21

Nur eins (an dem Artikel ist ne Reihe Sachen zu kritisieren, aber das wurde oben schon gemacht):

„Sie will also nicht irgendwas, denn für das Wollen hätte eine Entscheidungsfindung stattfinden müssen.“

Ich geb auch täglich Zeit und Geld für Recherche und Projektvorbereitung zu Themen aus, mit denen ich gar nichts will. Einfach, weils Spaß macht.

Natürlich will die Schufa mit den Daten etwas anfangen können. Und das ist (zu Recht) von einigen Medien mit Unbehagen aufgenommen worden.

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Thomas L. 7. Juni 2012 um 15:16

Meines Erachtens multiplizieren sich die Befürchtungen bei insbesondere den Deutschen, wenn zwei Vertreter der gefühlten Intransparenz – Schufa und Facebook – zusammentreffen. Diese Befürchtungen machen sich die Medien, die es nötig haben zunutze, denn aus Befürchtungen lassen sich Ängste schüren. Insofern finde ich den Beitrag von Thomas Knüwer und seine abschließende Forderung nach Transparenz durch die Schufa richtig, alles Geschrei der üblichen Verdächtigen dagegen fehl am Platze.

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egghat 7. Juni 2012 um 16:09

Ich glaube, der Köhntopp Text trifft genauer.

Es geht darum, dass das, was die Schufa jetzt mit dem HPI untersuchen will, von (nahezu) jedermann gemacht werden könnte. Für den neuen Job, für die Bonitätsprüfung, für was auch immer.

So wie der KloutScore heute berechnet, wie aktiv und wichtig man in den sozialen Medien ist, könnte man darüber auch ne Menge anderes Zeug herausfinden. Den Reichheits-Score, den Säufer-Score. Was weiss ich …

Dass das jetzt nur ein wissenschaftliches Forschungsprojekt ist, OK. Dass die Medien ungenau berichten, OK.

Aber ich persönlich zweifle nicht daran, dass auch (aber nicht nur!!!) für die Schufa unendlich viele spannende Dinge in den Datenbergen liegt. Spätestens wenn man Xing (oder LinkedIn; ich hätte 8 Millionen Kontakte zu verkaufen 😉 ) als Datenquelle hinzuzieht.

Und die Diskussion darüber (wir sind dann schnell beim Kontrollverlust) müssen wir jetzt führen …

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DAMerrick 7. Juni 2012 um 18:22

Also wie Sie versuchen alles runterzuspielen ist ein Witz, das ist kein Optimismus mehr das ist Leichtgläubigkeit.

Ein Beispiel zu den „harten Fakten“:
Ein Millionär der in einer Hartz4-Umgebung wohnt wird automatisch herabgestuft. Ein Mensch der nie seine Rechnungen bezahlt wird automatisch besser eingestuft, wenn er in einer teuren Gegend wohnt.
Nichts mit Fakten, da werden Vermutungen geäußert.

Wie das aussieht, wenn dann Social Networt teil davon werden beweisst die USA. Dort gilt – vereinfacht gesagt – je mehr Follower jemand hat, desto kreditwürdiger ist er.

Und zu dem Projekt:
Man macht keine Projekte wenn man keine Hintergedanken hat. Und Analysen ohne Datensammlung ist nicht möglich. Sonst ist das keine Analyse von Daten sondern ein reines Rumraten.

Andererseits… abgesehen von den „harten Fakten“ (Wie Rechnungen) rät die Schufa ja eh nur rum. Summiert den Dell Computer mit dem iPhone, multipliziert es mit dem Beruf Journalist, differenziert es durch die Klischees welche damit verbunden sind und errechnet daraus den Kreditscore.
Etwas übertrieben, aber leider nur etwas ganz klein wenig.

Die Scores der Schufa sind jetzt schon nicht nachzuvollziehen (und das man den Sore erfahren darf ist keine Verbesserung sondern eine Selbstverständlichkeit) und das wird mit den Social Networks nur noch schlimmer.

Dann kommen DInge wie: „Herr Knüwer, nett das Sie 10,000 Follower haben, das macht Ihren Kredit natürlich sicherer. Aber wieso folgt Ihnen ein Twitterer der der NPD folgt? Haben Sie da Verbindungen? Sorry, das macht den Score natürlich ungültig.“
Das werden die Ihnen natürlich nicht sagen, aber auch Sie sollten wissen was passiert wenn man einfach alle Daten zusammenmischt die man kriegen kann.

Da werden dann Menschen am Einreisen gehindert weil sie sich bombig auf eine Party freuen. Und so wird das mit dem Score auch sein. Oder ist es schon.

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Die Schufa will Nutzer-Daten und deckt die Facebook-Gefahren auf… 7. Juni 2012 um 19:17

[…] IndiskretionEhrensache: Schufa und Daten aus dem Social Web: Es geht um mehr […]

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Sprechsucht 7. Juni 2012 um 20:05

Der Artikel geht am Thema vorbei.
Es geht um Datenschutz und Bürgerrechte. Eine Firma wie die Schufa hat nichts im Privatleben der Menschen verloren und sollte nicht einmal im Traum daran denken, dort herumzuschnüffeln. Sogar Xing ist PRIVAT. Dort findet man Kontakte zwischen Menschen und nicht zwischen Konten.
Der Schufa-Score ist zumindest für Privatpersonen jetzt schon Zahlenesoterik, die mehr schadet als nutzt. Bei Firmen ist so ein Index nützlich, aber Privatpersonen sind so offensichtlich nicht individuell berechenbar.
Der Ball liegt jetzt beim Gesetzgeber, der es immer noch nicht fertig gebracht hat, die Informationelle Selbstbestimmung ins Grundgesetz zu schreiben und auch sonst unfähig erscheint, die Bürger und deren Daten zu schützen, weil die Denkmuster noch im letzten und vorletzten Jahrhundert hängengeblieben sind.

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Thorsten Firlus 7. Juni 2012 um 20:18

Guten Abend,

das Recht auf eine Auskunft bei der Schufa kostet mindestens 18,50. Das darf man dann bestimmt auch öfter als 1x im Jahr bestellen.

https://www.meineschufa.de/index.php?site=60_3&via=menu

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Ali Schwarzer 8. Juni 2012 um 0:14

@14: Das stimmt nicht. Die einmalige Auskunft pro Jahr kostet nichts. Was du verlinkt hast, ist u.a. die Onlineauskunft. Kostet einmalig 18,50 Euro, aber man hat immer Zugriff auf seine Daten.

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Web 2.0, Social Media & Recht 8. Juni 2012 um 8:10

SCHUFA plant Sammlung von Daten aus Facebook, XING & Co – Datenschutzrechtlich zulässig oder absolutes No-Go ?…

Die aktuelle Meldung des NDR, dass die SCHUFA nun auch Daten aus den Sozialen Medien sammeln wolle, um so zukünftig weitergehende Erkenntnisse über die Kreditwürdigkeit von Personen zu gewinnen, hat ein erhebliches Medienecho und einige Entrüstungausge…

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P. Peters 8. Juni 2012 um 8:58

Ich sehe das ein wenig anders! Der „Schufa-Buzz“ ist wohl Ausdruck einer gewissen Unsicherheit in der Bevölkerung – will meinen, die Kritik besteht weniger daran, WAS die Schufa tut, sondern vielmehr WIE sie es tut! Die Schufa war bislang nicht imstande oder nicht willens, ihre Vorgehensweise bei der Bewertung der Kreditwürdigkeit transparent zu machen. Welche Kriterien gehen mit welcher Gewichtung in die Bewertung ein? So haben sich die abstrusesten Mythen entwickelt, von denen übrigens einer ist, dass Bürger „das Recht haben, einmal jährlich eine Eigenauskunft einzuholen“. Man kann sich schon seit einiger Zeit auf der Schufa-Website registrieren und sich online so oft eine Egenauskunft einholen, wie man möchte; dies aber nur nebenbei. Durch die neuen Nachrichten jedenfalls wird das nebulöse Kriterien-Setup der Schufa noch geheimnisvoller und damit (vermeintlich oder tatsächlich?) gefährlicher. Es ist für mich äußerst naiv zu glauben, dass die Schufa nur zum Besten potentieller Gläubiger handelt! Wenn die Bewertungen der Schufa anhand objektiver und nachvollziehbarer Kriterien vorgenommen wird, dann kann die Schufa sie doch offenlegen!? Dann wäre es auch kein Problem mehr, darüber nachzudenken, Portale wie XING, Facebook und Co. in die Informationsquellen einzubinden. Anders gesagt – jeder hat schlicht nicht nur das Recht zu erfahren, DASS er in einer bestimmten Weise bewertet wurde, sondern auch WARUM!

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Ponifatius 8. Juni 2012 um 10:47

[Disclosure: ich habe mal für die Schufa gearbeitet.]

1. Es ist erschreckend, wie wenig Wissen und wie viel Fantasterei z.B. auch die Kommentare hier über die Schufa offenbaren. Nichts als wilde Spekulationen. Wer sich mal mit der Materie auseinandergesetzt hat (inhaltlich und rechtlich), der wird zu dem Schluss kommen, dass die Schufa im Vergleich zu anderen Datensammlern ziemlich harmlos ist.

2. Wenn ich von „Stichproben“ von 31 im Bekannten- und Freundeskreis von „31“ lese (was soll das suggerieren? Repräsentativität?), bei denen offenbar zig negative Einträge vorliegen, dann kann ich nur den Kopf schütteln: über 95% aller bei der Schufa gespeicherten Personen haben ausschließlich positive Infos gespeichert (war zumindest 2008 so). Was sagt also das Ergebnis über den Bekanntenkreis aus? Genau, dass soziale Netzwerke vielleicht doch eine bessere Quelle für Bonitätsdaten sind als gedacht.

3. Man liest immer wieder die Forderung, dass Unternehmen wie die Schufa sowohl die Daten als auch das Scoring-Verfahren offenlegen sollen. Offenbar hat sich niemand Gedanken dazu gemacht, was dann passieren würde, nämlich genau das, was seinerzeit zur sog. „Subprime-Krise“ in den USA geführt hat: genau die Leute, die eigentlich keine Kredite bekommen sollten (weil sie sie nicht bedienen können), frisieren dann ihre Daten, so dass sie DOCH Kredite bekommen – die dann nicht zurückgezahlt werden können. Meckern tun also immer nur die 5% der Leute, die keine Kohle haben, aber Kredite aufnehmen wollen. Leute, gewöhnt euch dran: es gibt kein Recht auf einen Kredit, auch nicht auf einen Handyvertrag oder ein Auto-Leasing.

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Johannes P. 8. Juni 2012 um 11:52

„Denn nicht nur Banken, auch Unternehmen brauchen eine Einschätzung darüber, ob sie jemand Ware liefern dürfen, ohne dass dieser direkt zahlt.“

Das Bedürnis, risikolose Geschäfte mit völlig fremden Menschen abzuschließen, hat uns in die größte Wirtschaftskrise der jüngeren Geschichte geführt. Eine Gesellschaftsordnung, die auf solchen Geschäften basiert, hat keine Zukunft. Wenn Sie die SCHUFA zurecht als Stützpfeiler dieser Ordnung identifizieren, steht damit die Kritik an den aktuellen Plänen in einem weitaus größeren Zusammenhang.

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Ohne Schufa wäre es auch wenig besser 8. Juni 2012 um 12:24

Werdet doch mal Freiberufler oder Vermieter oder Online-Shop-Händler und telefoniert stundenlang Eurem Geld hinterher.

Warum fordere nur ich, das die Schufa und alle anderen Auskunfteien einem jede Auskunft aktiv von sich aus z.b. nach 100 Tagen oder früher wenn der Auftraggeber das will mitteilen muss ? Die sind doch sicher scharf auf meine Email-Adresse… Aber gegen Adress-Händler macht ja auch keiner etwas… . Immer nur betroffen jammern und gewählt werden wollen statt heute schon ungewählt die Probleme einfach zu lösen. Da kann ich auch genausogut Rot-Grün wählen. Die haben uns damals auch nicht errettet.

Das der Insolvenzverwalter oder die Sparkasse den Handwerker oder Geschäftsführer bezahlen lässt, wenn er Willi Würstchen einen Auftrag erledigt und die Schufa weiss, das Willi Würstchen aus Prinzip seine Rechnungen nicht bezahlt, kennt hier wohl keiner. Unbezahlte Rechnungen kennt hier anscheinen auch kaum jemand.

Das mit dem Wohnort ist womöglich eine moderne Legende. Bei Amazon Marketplace kriege ich meine Bestellungen aber kann bis heute nicht festlegen das ich Hermes präferiere weil die Öffnungszeiten zur Abholung viel besser sind. Bei idealo und anderen Preisvergleichern sind die Konkurrenz-Online-Shops nur irrelevant teurer. Wichtiger wäre also, die Paket-Diebe gezielt zu jagen, so das immer nur eine offene unbezahlte Bestellung pro Hausnummer und Nachname (Neukunden gelten einheitlich als John Doe bis zur Überweisung, Trivialpatent) existieren darf damit die üblichen Bestell-Preller nicht unter diversen Namenskombinationen wie ständig im TV zu sehen ist, zig Pakete bestellen. Die Nachbarn regeln das dann unter sich. Und wie schon gesagt: Amazon interessiert sich vermutlich nicht für meinen Wohnort. Und ebay auch nicht. Man soll also nicht so tun, als ob man von 98% aller Produkte nicht problemlos bekäme. Wer billiger wohnt, zahlt woanders mehr. Das ist auf dem Land ja auch so. Da sind Baumärkte gefühlt teilweise doppelt so teuer wie in der Großstadt. Dafür gibts nur alle 10 km Ampeln und man muss ausser in den zugebauten Innenstädten nirgendwo einen Parkplatz suchen sondern gleich vorm Haus parken und man zahlt pro m^2 krass weniger als in der Großstadt. Das man von Freunden und Bekannten und Arbeitgebern und Auftraggebern sozial nach Wohnlage eingestuft wird, interessiert wohl weniger als wenn die Schufa das (angeblich) macht. Ich will das die Schufa weiss, wie viele Online-Rechnungen ich anständig bezahlt habe und zu den moralisch hochwertigen 10% gehöre. Die guten und anständigen Otto- und Amazon-Kunden haben ein Recht darauf.

Trotzdem sind falsche Einträge selbstverständlich nicht korrekt und echte Informatiker hätten das Problem längst gelöst. Aber Grüne, Datenschützer, Verbraucherschützer, Piraten und alle anderen jammern lieber. Wenn ich nicht abgemahnt und bis zum Verfassungsgerichtshof verklagt würde, hätte ich eine Anti-Site wo man Fehler melden kann und systematisch widerlegt längst aufgebaut. Sowas wie Wallraff anhand Einzelfällen machen würde aber als Online-Kostenlos-Dienstleistung zur systematischen Aufdeckung der Fehler bis die Schufa sich verbessert. Wieso gibts kein Wiki dafür wie man Schufa-Auskünfte liest und systematisch Fehler ausmerzt wenn man es schon nötig hat, einen Kredit zu haben was bei Firmen und Freiberuflern durchaus begründet sein kann, aber bei Privatleuten ausser bei Notfällen und Reparaturen eher auf eine zu dünne Einkommensdecke und Leben über die Verhältnisse hinweisen könnte ? Und wieso gibts z.B. keine Wikis für Bewerbungs-Fragen, Arbeits-Zeugnisse, Nebenkosten-Abrechnung und die immer selben zig Dinge wo man ständig vom Verbraucherschutz und in jeder zweiten TV-Aufdeckungs-Sendung hört ? Schufa ist nur eines von 10-30 Dauer-Themen die dank überlegener Ministerien problemlos und streßfrei laufen und über die nichts berichtet werden braucht weil die Ministerien die Bürgerprobleme vorausschauend erkennen und lösen. Vielleicht soll ja damit von Leistungs-Schutz oder ACTA abgelenkt werden.

Das Problem ist ja auch das es wie Teilnehmer der EM ist: Da nimmt man nur Spieler mit, die garantiert super spielen. Wer ansatzweise schwächelt oder unbekannt ist, oder keine wichtigen Vereine im Rücken hat, wird nicht mitgenommen. Wenn in Diktaturen beim Abitur 10% willkürlich rausgefiltert würden mit irgendeinem Vorwand würde Korruptanistanesien auch nicht untergehen und in korrupten Ländern würden Politiker sich auch nur drum kümmern wenn sie selber (1%) betroffen wären was dann unter der Hand geregelt würde. Die 10% Opfer wären jedem egal. So wie die vielen Leute die kein Breitband haben oder ausgebeutet oder abgezockt werden.

D.h. es ist (ausser den Betroffenen) relativ „egal“ wenn Leute bei Schufe schlechter eingestuft werden als sie wirklich sind. Vielleicht gibts mehr Schmalband-Betroffene als Schufa-Fehler-Betroffene.

Soweit ich weiss, sind die Scores nicht pauschal sondern bezüglich irgendetwas konkretem was man sich finanzieren will. Für ein Firmenauto hat man einen anderen Score als für eine Mietwohnung als für ein kleines als für ein großes Privat-PKW als für eine Immobilien-Finanzierung als für einen Handy-Kredit. Trotzdem sollte man über die Abfrage-Ergebnisse natürlich vollautomatisch informiert werden. Die Schufa hat die Adresse ja und 55 Cent für eine Briefmarke und 1-3 Cent für Papier+Umschlag bzw. eine App bzw. Email sollten ja wohl drin sein. Weil die Briefe keine Eile haben verschickt die Post sie um Lücken aufzufüllen oder so wie sie sie abruft: „Morgen bitte 10.000 Schufabriefe für Berlin, übermorgen 15.000 Schufabriefe für Hamburg wenns geht“ ordert die Post dann. Anständige Leute wollen ihre überlegene Performance auf den Tisch legen können. Der Rest kann auch Bar im Shop bezahlen. Die meisten und die coolen Leute haben ja überall Wifi, LTE, UMTS-HSUPADUPA und wohnen in der Großstadt mit Amazon-Abhol-Lager wo sie dreimal täglich vorbeifahren.

Wenn Banken besser wären, würden sie online-Shops erlauben, Geld auf Konten zu reservieren sobald man was bestellt. Dann kann ich als guter Bezahler mich in eine Gruppe mit kleinerem Risiko tun und muss weniger Ausfälle mitfinanzeren wie die anderen. Darauf habe ich als guter Zahler ein Recht. Ihr erwartet von Eurer Autoversicherung ja auch, das Raser mit Unfall-Abo mehr bezahlen als ihr anständigen Fahrer. Im Prinzip bestätigt die Bank also, das der Betrag für die Bestellung vorhanden ist und nicht morgen für die Miete überwiesen oder für 10 andere Bestellungen abgebucht wird. Cashflow-Pre-Freeze. Gute Banken zeigen die Cashflows an so das man sieht wann wo wieviel Geld für z.b. Bezahlung von Urlaub oder Kauf eines TVs (auch wenn seit vorgestern Videobrillen als neuer Markt-Standard gelten) vorhanden ist.

Wenn ich Zuckerberg wäre, würde ich Facebook-Credits einführen und an die Nichtzahler Tagelöhner-Jobs verteilen und per sozialem Graph oder Crowdfunding bei den Verwandten für die Rückzahlung sorgen. Daher hätten haben Facebook-Sparbücher eine bessere Verzinsung als normalen Banken weil geringere Ausfälle passieren und eher keiner über seine Verhältnisse lebt. Facebooker leben also besser, stabiler und können auch downgraden bei Jobverlust oder Rezession. Das Facebook-Kollektiv stärkt sich ständig wie ein Ameisenhaufen und erfriert und verhungert nicht wie ein Spatz im Baum.

Ein Online-Shop-Programmierer meinte mal, die meisten Leute wären nicht die bösen Online-Bestell/Paket-Preller aus dem TV sondern hätten ihren Cash-Flow nicht unter Kontrolle und das Konto würde leer laufen. Die Internet-Besserwisser wissen aber anscheinend nicht, das Online-Rückbuchungen ein paar Euros kosten. Wieso also kann man Lastschriften nicht einmalig per Online-banking für einen bestimmten betrag oder jährlich für Abos (auch Geldmäßig begrenzt) freischalten ? Nein. Anscheinend jeder kann zum Last-Schrift-Betrüger werden und Konten leer plündern wie neulich mit 19,50 Euro. Und weil deutsche Banken die ständig gerettet werden müssen und die Verbraucherschutz-Gesetze seit rot-grün und schwarz-rot und schwarz-gelb so gut sind, mussten sich die Opfer anscheinend selber um die Rückbuchung kümmern oder die Presseberichte waren undeutlich. Die Kohle war wohl noch nicht verprasst und es waren immer 19,50 und es waren wohl kaum oder vielleicht gar keine legalen Last-Schrift-Abbuchungen von diesem Konto. Automatische Rückabwicklung (oder nur 16,95 für jeden oder wie viel noch pro Kopf übrig war) hätte also in diesem Fall problemlos stattfinden können.

Dwolla, Paypal, Square oder andere Player disrupten die Banken hoffentlich bald. Dann gibts keine „too big to fail“-Banken mehr und niemand muss mehr gerettet werden. Wer täglich erfolgreich Apps und gute Software benutzt ist über Banken einfach nur noch angenervt. Die Rückständigkeit ist kaum noch zu ertragen und bald müssen wir 30-stellige Kontonummern und 30stelligen Bankleitzahlen von Rechnungen abtippen weil keiner QR-Barcodes und URIs für Zahlungs-Daten einführt was ich schon ewig haben will. Ich bezahl sogar freiwillig 50 Cent mehr um per PayPal bezahlen zu können und nicht diese nervigen Überweisungs-Formulare ausfüllen zu müssen. „Danke Banken“. Meist jedoch geht auch amazon per Lastschrift aber ebay ist manchmal doch deutlich günstiger und warum-auch-immer nicht alles gibts bei Amazon.

Keiner hat ein Recht auf Überschuldung und darauf, über seine Verhältnisse zu leben. Banken sollten die Cash-Flows kontrollieren um den Schaden für die Gemeinschaft zu verhindern. Wer was kauft, muss es auch bezahlen können. Wenn ich also für 1 Cent pro Bestellung dem Onlineshop per onlinebanking-Abfrage beweisen kann, das mein Konto für Betrag x gedeckt ist und/oder z.B. auch Amazon bestätigt, das ich nicht 99% der Waren zurückschicke sondern ein streßfreier Besteller bin, kriege ich hoffentlich krasse Rabatte. Denn variable Kosten sind immer dem Verursacher persönlich zuzurechnen und von ihm zu bezahlen! Wenn ich Sparkasse wäre, würde ich solche Sperrbeträge einrichten und Häuslebauer würden 10% weniger für ihre Häuser und Reparaturen usw. zahlen weil der Handwerker sieht, das die Kohle da ist und er eher an sein Geld kommt als bei Willi Würstchen der den Auftrag nicht per Sperrbetrag im Onlinebanking reservieren will und wo vielleicht das Konto längst überzogen ist. Die Vorgänge müssen klar definiert sein also das z.b. definierte Gutachter die Aufträge begleiten und fotografisch dokumentieren und man z.B. an den Fotos von alten Aufträgen sieht, was man kriegt und was vereinbart wird und der Streß minimalisiert wird. Gegenbeispiele sieht man ständig im TV wo die Lautstärke und Agression fast immer steigt wenn 2-3 Leute zusammenstehen (Reality-TV. Vielleicht aus den Vierteln die angeblich bei Schufa schlecht weg-kommen). Wenn ich Bank wäre, würde ich wollen das meine Häusle-Bauer geringere Kosten haben und meine Handwerker ihre Kohle kriegen und das ohne relevanten Aufwand für ein paar Euros organisieren. Einen Staat und Politiker braucht man dafür nicht. Nur Anstand und den Willen zur Zahlungs-Ausfall-Ausdünnung.
Schuldenmacher und Nicht-Bezahler können unter sich bleiben… . Denn ich habe ein Recht darauf, nicht die Verluste von Nicht-Zahlern mit-tragen zu müssen wenn sich zu fairen Konditionen für alle die Möglichkeit dazu bietet. Also muss ich mich von denen separieren können und das dem Onlineshop korrekt verklickern können. Natürlich ohne Kontoauszüge o.ä. aber eigentlich sollte die Bank oder Amazon sowas problemlos regeln können und man als Verkäufer bei Ebay die Stresser und Käufer ohne relevante Umsätze und ohne Reputation vom Kauf wertvoller Güter ausschliessen können. „Spaßgebote“ sind bei manchen Sammlern oder Gewerbe-Händlern anscheinend üblich um den Konkurrenten den Verkauf zu vermiesen oder ihn zu zwingen den zweithöchsten Bieter zu verkaufen aber (weil Ebay so tolle Kundenservice-Hotlines hat) die Provision für den hohen Preis des „Spaßbieters“ zu bezahlen.

Wer das zehnte Auto beim Autohändler kauft oder beim Hobby-Shop regelmäßig einkauft, hat ganz andere Kulanz-Rabatte als unbekannte Neukäufer die evtl nur Verluste einbringen oder mit einem Produkt überfordert sind und es zurückbringen. Meine Online-Shop-CRM-Systeme würden die Information enthalten, welche Deckungsbeiträge die Kunden eingespielt haben oder ob sie 90% der Waren zurückschicken und mehr Kosten als Nutzen bringen. Das sähe man dann gleich am Screen wenn die anrufen. Jeder kriegt, was er verdient. Auch daher sind falsche Informationen bei Schufa zu verringern und ehrlos. Aber gefälschte Dr-Arbeiten sind ja auch vielen egal.

Wer in seiner heilen Blümchen-Welt mit Festanstellung und dicker Alters-Sicherung lebt und in Geld schwimmt und niemals seine Rechnungen nicht bezahlt bekommen und dementsprechend Folge-Probleme mit seinen eigenen Verbindlichkeiten (Haus-Kredite u.ä.) bekommen hat, kann natürlich schlecht nachvollziehen das erzböse Menschen ihre Rechnungen nicht bezahlen und die Gemeinschaft ständig für sich arbeiten lassen und Menschen in den Ruin treiben und darüber auch noch lachen und auch noch behaupten, sie hätten Recht. Manche glauben wohl, Reality-TV oder My Name is Earl oder Al Bundy wäre Fiktion nur weil es nach Drehbuch gespielt wird. Wer US-Dokus sieht oder nach Berlin in die „falschen Viertel“ zieht oder Köln-Berg wo Danni Lowinski wohnt, erkennt die Wahrheit vermeintlicher Fiktions-Formate. Ich will in Online-Shops nicht für die Nicht-Bezahler mitbezahlen müssen. Ein Paket ist geklaut. Also muss der Händler es zurückverdienen. Also muss es in die Preise für anständige Kunden einkalkuliert werden. Bei 1% Klau-Quote macht das ca. 1% Aufpreis auf die ehrlichen Kunden. Man muss zwar nur den Einkaufspreis einkalkulieren aber 99% Gewinnspanne (für 1 Euro kaufen, für 100 Euro verkaufen, 99% „Gewinn“ präziser „direkten Deckungsbeitrag“) haben bestenfalls Modefirmen oder Accessoires u.ä.. Versandkosten, Verpackung, Arbeitsaufwand usw. müssen die ehrlichen Kunden auch mitbezahlen. Da sind Trust-Fulfiller wie Amazon deutlich angenehmer für Besteller und Versender aber die 5%-15% Amazon-Provision müsste man ohne Paket-Diebe bei Direkt-Bestellmöglichkeit ohne Amazon auch nicht zahlen. 5-15% der Marketplace-Umsätze gehen also an Amazon weil Deutschland keine schlankeren Systeme selber programmiert bekommt. Ich würds ja machen aber die Regularien sind mir zu kompliziert.

Wie schon gesagt: Bei Autoversicherungen wollt Ihr als anständige Fahrer ja auch nicht die Dauer-Raser-Unfall-Bauer mitfinanzieren sondern die sollen unter sich bleiben und 300% bezahlen und Ihr nur 20%.

Die Schufa ist extrem optimierbar und verbesserbar. Aber sinnvolle Lösungen interessieren anscheinend wenige. Presse und leider auch Blogger berichten leider nur hinterher und sind extrem unkreativ beim Ausdenken sinnvoller Lösungen oder auch nur dem Crowdsourcen von Ideen während Hinterbänkler-Meinungen sofort eigene Themenseiten kriegen und wir seit 1999 und rot-grün immer noch auf die Beendigung der Oster-Benzin-Preiserhöhungen warten.
In Euren Mieten und zukünftigen Renten stecken die Verluste durch Miswirtschaft, Korruption, Banken-Rettung, Immobilien-Blase, Miet-Preller, miese Handwerker und Nachbesserungs-Kosten usw. mit drin. Mietpreller sollen im Zelt wohnen aber nicht auf meine Kosten…

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Die Schufa und Facebook | Chriss´ Blog 8. Juni 2012 um 14:14

[…] Quelle: Schufa und Daten aus dem Social Web: Es geht um mehr […]

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ipe 8. Juni 2012 um 14:27

Gerade kam über den idw-Newsticker die Meldung, dass HPI den Vertrag mit der Schufa gekündigt hat:
http://idw-online.de/de/news482124

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Moki 8. Juni 2012 um 15:49

Das Plädoyer von Thomas Knüwer: Die Debatte soll also versachtlicht und auf eine höhere Ebene gehievt werden. Das hört sich gut an, und im Grunde bin ich auch dafür. Aber es sollte eine klassische Abwägung der Interessen der Schufa und der Interessen der Privatpersonen (ähnlich einer juristischen Abwägung) stattfinden. Überwiegt das Interesse der Schufe und der Gesellschaft, dass wirksamer beurteilt werden kann, wer einen Kredit zu welchen Konditionen bekommt? Oder überwiegt das Interesse der Privatperson an der eigenen Privatsphäre. Ohne hier lang und breit die Argumente auswalzen zu wollen: Bei mir schlägt das Pendel hier ganz eindeutig in Richtung Schutz der Privatsphäre. Denn was tun 99% der Nutzer bei Facebook? Sie leben ihr Privatleben aus. Und ich würde ja die Schufa auch nicht in mein Wohnzimmer lassen, damit sie mal meine „analogen“ Fotoalben durchblättern kann.

Auf einer ganz übergeordneten Ebene gehören mit Blick auf die Möglichkeiten der sozialen Netzwerke sowieso die Datenschutzgesetze grundlegend reformiert. Das Datensammeln (von Privatpersonen) zu Wirtschafts- und Werbezwecken muss strengen gesetzlichen Regeln unterworfen werden. Und wer gegen diese Gesetze verstößt, muss auch strafrechtlich verfolgt werden. Denn der unbedarfte Nutzer sozialer Netzwerke steht zurzeit zumindest nackt (im übertragenen Sinn) im Netz und weiß es in den meisten Fällen nicht einmal. Aber auch im Netz muss dem Staat die klassische Aufgabe zufallen, den Bürger und seine Freiheitsrechte zu schützen. Der Schutz der Privatsphäre und der privaten Daten muss gerade im digitalen Zeitalter in den Mittelpunkt rücken.

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Die Schufa macht, was sie immer gemacht hat — CARTA 10. Juni 2012 um 14:57

[…] und wirtschaftlichen Zuverlässigkeit seines Vertragspartners zu erhalten. Hierauf weist Thomas Knüwer in seinem Blog zu Recht […]

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Do not track – Wer hat den Schaden? | Adobe Digital Marketing Blog 12. Juni 2012 um 7:06

[…] == "undefined"){ addthis_share = [];}Die Diskussion  über das (inzwischen abgesagte) Forschungsprojekt der Schufa, die Daten aus sozialen Netzwerken für die Bonitäts-Bewertung von Kreditnehmern  nutzen wollte, […]

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Anmerkungen zur Diskussion um den "Sachsen-Trojaner" – Flurfunk Dresden 13. August 2012 um 11:10

[…] Damals hatte es reichlich öffentliche Aufregung gegeben, weil die Schufa einen Forschungsauftrag erteilt hatte, um zu ermitteln, ob Daten in sozialen Netzwerken für die Schufa nutzbar zu machen wären. Zur Bewertung, ob das Schufa-Vorhaben ein Skandal war oder nicht, empfehle ich den Artikel von Thomas Knüwer: “Schufa und Daten aus dem Social Web: Es geht um mehr“. […]

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SCHUFA plant Sammlung von Daten aus Facebook, XING & Co – Datenschutzrechtlich zulässig oder absolutes No-Go ? – Web 2.0, Social Media & Recht 31. Oktober 2012 um 13:54

[…] dass wir in Zukunft noch zahlreiche Plattformen und geschäftliche Modelle sehen werden, die auf der Datenflut der Sozialen Medien aufsetzen , um die gewonnenen Daten zu filtern und auszuwerten. Neben datenschutzrechtlichen […]

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Do not track – Wer hat den Schaden? | Digital Europe 31. Juli 2013 um 12:41

[…] Diskussion  über das (inzwischen abgesagte) Forschungsprojekt der Schufa, die Daten aus sozialen Netzwerken für die Bonitäts-Bewertung von Kreditnehmern  nutzen wollte, […]

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