Skip to main content

Am heutigen Tag findet in Berlin eine Zusammenkunft statt, die vielleicht etwas zum Guten bewirkt am digitalen Standort Deutschland. Angela Merkel trifft eine Gruppe von Menschen aus der Startup-Szene. Das „Handelsblatt“ hat dies in seinem neuen Stil als Wirtschafts-Boulevard gleich zum „Gipfel“ der „Elite“ ausgerufen – Übertreibung ist ja das neue Schwarz.

Auflaufen werden unter anderem Xing- und HackFwd-Gründer Lars Hinrichs, Starsoft-Gründer (liebes „Handelsblatt“: aus Starsoft wurde erst später Open Office) und Ex-Yahoo’ler Marco Boerries als bekannteste Namen. Das aber deckt definitiv nicht die inzwischen sehr verzweigte Startup-Landschaft Deutschlands ab – und erst recht nicht IT als Ganzes. Trotzdem: Dass sich Merkel überhaupt mit diesem Thema beschäftigt ist ein gutes Zeichen – Mutti übernimmt, nachdem Wirtschaftsminister Philipp Rösler so ungefähr überhaupt kein Interesse an digitalen Themen signalisiert hat.

Aus zwei Gründen aber überwiegt bei mir die Skepsis – einerseits wegen Merkels genereller Strategie, andererseits aus Dejà-vu.

Die Kanzlerin gilt als große Freundin einer Art Raubrittertum in Sachen Themen. Sie versucht die Positionen von Parteien zu übernehmen, die der CDU gefährlich werden in der Hoffnung, den Gegner in extremere Positionen zu drängen.

Facheinschub mit der Bitte um Hilfe in den Kommentaren: Mehrere Medien bezeichnen dieses Vorgehen als „asymmetrische Demobilisierung“. So schrieb der „Focus“ jüngst (nicht online und das Datum habe ich leider nicht aufgeschrieben):

„,Wer glaubt, durch Übernahme linker Positionen auch linke Wähler übernehmen zu können, der irrt‘, sagt CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach… Das zielt auf einen Politikstil, den Merkels Kanzleramtsminister Ronald Pofalla ,asymmetrische Demobilisierung‘ nennt.“

Ich aber kenne diesen Begriff nur so, wie ihn Wikipedia beschreibt: Ein Politiker umgeht jedwede polarisierende Äußerung und lähmt so den Gegner. Kann ein kundiger Leser dies erklären?

Tja, und nun versucht Merkel eben jener Partei Wähler wegzunehmen, die derzeit am meisten gewinnt: den Piraten. Dabei dürfte es aber ein Fehler sein, dies allein auf Startups zu beschränken, tatsächlich wären klare Worte in Richtung einer Reform des Urheberrechts und ein „Nein“ zum Leistungsschutzrecht hier wirkungsvoller. Nur: Dann würde sie es sich mit den klassischen Medien verderben, die sie natürlich für den Wahlkampf braucht – willkommen in einem politischen Mühle-Spiel.

Diese Übernahme von Positionen anderer ist nicht einmal so verwerflich, wie es scheint. Politik wird hier zum Markt: Populäre Positionen werden eben adaptiert so wie ein Lebensmittelhersteller die erfolgreiche Schokoriegel Idee des Rivalen kopiert. Das hat wenig mit Begriffen zu tun wie „Überzeugung“ – letztlich aber bekommt das Volk, was es will.

Die Frage ist jedoch: Wird Merkel auch Maßnahmen ergreifen – oder nur wohlfeile Reden halten oder Forderungspapiere unterschreiben? Dies war meine einzige Erfahrung mit ihr. Im Oktober 2001 waren sie – damals noch CDU-Chefin – und Wirtschaftsminister Werner Müller Teil einer Diskussionsrunde mit Startup-Gründern, die wir mit Netzwert organisiert hatten. Merkel kam spät und war exakt gar nicht vorbereitet. Doch sie hörte zu – und übernahm die wichtigsten Forderungen der Internetten kurz darauf in einem Artikel, den sie für die „FAZ“ schrieb.

Das war bemerkenswert. Doch passiert ist nie etwas.

Und deshalb fürchte ich: Das heutige Treffen dient eher der Instrumentalisierung der Beteiligten denn ernsthaftem Interesse an der digitalen Wirtschaft.


Kommentare


Daniel Florian 4. Juni 2012 um 12:13

Bosbach hat schon Recht: als „asymmetrische Mobilisierung“ wurde im letzten Wahlkampf die Strategie der CDU bezeichnet, den Wählern soweit in der Mitte zu begegnen, dass es den Oppositionsparteien nicht gelingt, ihre eigenen Anhänger zu mobilisieren. Es geht also darum, dem Gegner die Mobilisierungsfähigkeit zu nehmen.

Ansonsten verstehe ich den Gipfel aber nicht als „asymmetrische Mobilisierung“ auf Kosten der Piraten (der Gedanke ist wirklich witzig), sondern als Versuch der Wirtschaftsförderung. Und warum sollte das nicht funktionieren? Jedenfalls hat sie als Kanzlerin heute mehr Einflussmöglichkeiten als damals, als sie noch CDU-Chefin war …

Antworten

Ich würde ja gerne programmieren 4. Juni 2012 um 14:50

Gegnerische Demobilisierung durch Passivität oder halt Asymmetrische Demobilisierung (gibts dann auch Asymmetrische Mobilisierung und Symmetrische Mobilisierung und Symmetrische Demobilisierung) klingt eher nach dem was Wikipedia schreibt. Da hat vielleicht jemand nicht genau aufgepasst und den falschen Begriff gewählt.
Ich hätte ja Tags für Wikipedia eingeführt. Natürlich auf anderen Servern per Firefox-Chrome-Wikipedia-Push-Plugin um nicht .DEletet zu werden. Aber wenn man für Kommafehler im Impressum mit Abmahnungen rechnen muss, lasse ich solche Verbesserungsprojekte lieber sein und Wikipedia immer uninteressanter werden, was auch eine politische Taktik sein dürfte: Den Gegner zum Zerstreiten bringen oder Lähmen. Leider hat Wikipedia keine Liste politischer Taktiken. Vielleicht ist das ja Irrelevant für das Wissen der Welt… .

Die Auswahl der Teilnehmer sind vielleicht diejenigen, welche Jobs stellen. Bei Zalando, Rebuy, Amazon usw. arbeiten ja doch Leute. Für Startups ist Berlin angeblich dank Kostengründen (üblicherweise sind das Steuern, Personal-Kosten und Mieten usw.) beliebt.
Musikern bessere Einnahmen zu liefern und die Preise für Medien zu verringern beträfe die klassischen Verlage eher nicht. Höchstens vielleicht einzelne Medienhäuser wo man aber nur mal genauer hinleuchten müsste, falls die aufmucken sollten. Da könnte jede Partei (auch ungewählt) faktische Lösungen liefern statt irgendwann gewählt zu sein und Milliarden Steuern auszugeben. Eine gute Partei wirkt auch ungewählt:
– Müller-Brot war ich glaube die Süddeutsche Zeitung. Politiker spielten kaum eine Rolle.
– Die Spiegel(?)-Berichte über Energiesparlampen führten zur Amalgam-Technik und weniger giftigen Energiesparlampen. Auch ohne Politiker.
– Ökotest(?) oder Warentest und die Acrolein(?)-Mengen in Chips führten zur Selbstverpflichtung auf Maximal-Temperatur von 175(?) Grad damit deutlich weniger Acrolein entsteht. Auch keine Politiker gebraucht.
Wenn also eine Partei erkennen würde, das man die Firmen und Gegner zum positiven Handeln bringen kann, wäre das besser als erst gewählt zu werden, tausendseitige Koalitionsverträge zu generieren wo dann die echten Probleme (Euro-Krise, Immobilien-Krise, Zwangs-Freiberuflertum und daher Renten-Lücken,…, LTE-24-Monats-Verträge nur zu Hause per Festnetz!!!!) fehlen oder man doch das Gegenteil macht (Atomausstiegs-Austieg, Leistungs-Recht,…) erinnert nur an Leute die auf meine Kosten leben wollen.
Es ist ja nicht nur Aufgabe von Bild oder Spiegel, Merkel zu erinnern welche Probleme sie übersehen hat. Das können selbstorganisierte oder fremdorganisierte Strukturen (Piraten organisieren die Information, wie viel Armutsrente bald jeder Deutsche den armen Künstlern und Musikern überweisen muss. Künstler musizieren in PayFair-T-Shirts vor allen poliit-Veranstaltungen die gegen faires Payment sind). Medien machen möglich.

Merkel und Obama erliegen dem Fehler, und reden von neuen „Industrien“. MyTaxi macht Taxi-Zentralen überflüssig. Selfservice und Effizienz durch Computer. Da gibt es keine neuen Industrien wo man überflüssige schnell angelernte hunderttausende Arbeitsloser unterbringen kann.
– Schiffs-Kanäle buddeln. Pferde am Rand zogen dann (vermutlich gegen Gebühr) die Schiffe mit Getreide oder was auch immer durch die Kanäle.
– das ging über in Eisenbahn-Trassen z.b. in England die gebuddelt wurden.
– Autobahnen, Vorkriegs-Deutschland
– Autobahnen und Post, Nachkriegs-Japan
Das wars. Verwaltungstätigkeiten (=Strombergs und Call-Center) wird die Luft dünner (obwohl ich mich nicht daran beteiligen kann und Taxi-Zentralen von zu Hause für weltweit programmieren könnte ohne weitere Mitarbeiter und Strombergs, Schlauer Self-Service machts möglich) und wenn in der Rezession 100.000 Jobs weggehen, kommen vielleicht nur 80.000 oder weniger zurück und die Firmen jammern, das die Maschinen komplizierter für ihre (bisher) ungelernten angelernten Arbeiter werden.
Es gibt (in der „post-industriellen“ Gesellschaft) keine neuen „Industrien“ mehr wo man überflüssige Leute unterbringen kann. Alle Verwaltungen werden überflüssiger. In guten Ländern funktioniert Software und macht Firmen immer besser und verwaltungs-freier. Demnächst werfen Copter-Drohnen die Amazon-Pakete 24×7 auf den Balkons ab, welche sich mit QR-Codes und GPS-Position bei Amazon erkennbar gemacht haben. Auf dem Handy kriegt man dann das Abwurf-Foto seines Päckchens. Sind Balkons mal für etwas nützlich. Die (für Freiberufler schon „ewig“ lange erkennbare) Übervölkerung wird immer sichtbarer… .

Wer Probleme gelöst haben will, geht zu Politikern ? Ich würde gerne viele Internet-Projekte steuerfrei aufbauen. Aber wenn Juristen davon mehr kriegen als ich, verzichte ich darauf.
– Kostenlose internationalisierte Schulbücher und ganze E-Schulsysteme wo man sich beliebig bedienen kann. Ohne geklauten Content !
– Wikipedia2 mit genau den Inhalten die nicht gut genug oder zu irrelevant für Wikipedia waren
– Wiki-Howto. Wikipedia erklärt nur, was etwas ist. Aber nicht, wie man es schlau benutzt und Hinweise geben, das davon noch Bilder bei Wikipedia geben.
– Wikidata hätte ich auch aufgebaut. Ohne Gebühren, vor Jahren schon und viel schneller weil selbstverstärkend. Dann würden Gemeinden welche ihre Daten nicht open_Data liefern in Wiki quasi nicht existieren oder nur mit extrem vielen „???“ weshalb man dort vielleicht besser keinen Urlaub machen sollte… was dem Bürgermeister als Motivator zum Data-Outing dienen sollte.
– News-Verteiler welche News crowdbasiert so gut produzieren, das es die Referenz wird.
– Personen-Mitnahme-Systeme als moderne Ablösung und Ergänzung der letzten 2-20 Meilen (3-300km). Die Vorhandenen wachsen mir nicht schnell genug.
– Waren-Mitnahme-Systeme. Die Vorhandenen sind nicht vorhanden oder zu wenig bekannt. Studenten und Fuß-Pendler könnten eine Tasche voll Päckchen mitnehmen und pro Stück pro Step 10-40 Cent verdienen also z.B. für 10 BluRays 10*
10-40 Cent also 1-4 Euro und natürlich entsprechend mehr wenn man per Auto eine Einkaufs-Box mit 20-50 Sendungen transportiert. Die meisten Zielorte dürften in 4-6 Steps erreichbar sein. Man sollte unter den 4 Euro für ein DHL-Paket bleiben. Das sollte gehen. Der Empfänger unterschreibt in seiner App dann, das die BluRay, DVD oder was auch immer korrekt und keine Ziegelsteine geliefert wurden. Sender und Empfänger werden bewertet: Raucher-Verkäufer, Buch wohl im Keller gelagert (Schimmel-Geruch aber optisch wie neu), besonders pingeliger Käufer,… schnell sichtbar und entsprechend behandelt werden. Die Waren werden bei Einlieferung fotografiert und dann erst verpackt. Sonst wäre es ja nur Einwurf-Einschreiben und hätte keinen Unique Selling Point.
– Sowas wie Gigalocal würde ich weltweit machen und schneller ausrollen (als bisher). Gute Handwerker und Dienstleister braucht man immer. Diese ganzen Handwerker-Börsen sind deutlich optimierbarer.
– „Zugradar“ wollte ich als Bahnfahrer mit Android-Handies schon vor Jahren machen wo man an die Cloud die aktuelle Zug-Position „verpetzt“ und sieht wo die Anschluss-Züge und Alternativ-Züge auf der Map stehen weil dort auch Android-Informanten mit ihren Handies und GPS-Empfängern und Beschleunigungs-Sensoren und Kompassen sitzen und man die Strecken weltweit per OSM-Zugstrecken-Simulator im Laptop oder Playstation (echtzeit!) nachfahren kann für wen der sowas mag. Weil Zugfahrpläne, Namen von Haltestellen und Verspätungs-Zahlen vermutlich geschützt sind, warten wir also auf die offizielle Bahn-App. Die ist sicher mindestens so gut wie die überlegenen und beliebten Bahn-Fahr-Karten-Automaten… .
– Dasselbe wie Zugradar für Autos. Das kennt man als Zeitraffer-Animation mit unterschiedlich gefärbten Regenwolken aber dann halt als Punktwolke von Autos mit Android-Phone-Fahrern. Google scheint ja kein Interesse zu haben. In Dubai, Singapur, Hong-Kong oder wo man dafür nicht abgemahnt wird und durch das Mitnahmesystem 10-50% allen Innenstadt-Auto-Traffics einsparen würde, hätte ich das längst programmiert. Bezahlung läuft über Kilometer-Punkte die man sammelt und in Naturalien (selber Kilometer fahren) oder Geld bezahlt und beliebig in der Großfamilie verteilen kann: Fährst Du mich nen Kilometer, fahr ich Dich nen Kilometer. Auch MyTaxi und andere Systeme könnten zur Eigenwerbung die Verkehrsdichte durch die aktiven Fahrer realtime mitteilen.
– Zugradar ist eine Stufe komplizierter weil man dort getaktete Verbindungen anstatt animierter Auto-Punktwolken darstellen muss. Man muss gefühlsmäßig erkennen ob man besser in Deuz aussteigt und in den Zug einsteigt auf den man offiziellen Fahrplänen zufolge 50 Minuten warten müsste weil der Zug 60 Minuten vorher 10 Minuten verspätet ist und man ihn doch noch bekommt was herkömmliche Fahrpläne nicht liefern (echte gemessene Abfahr-Zeiten). Oder ob man einen anderen Bahnhof mit einer anderen Zuglinie ansteuert und dort aussteigt und sich abholen lässt. Gleiches für Buslinien. Eine vermeintlich niedrige Taktung wird durchaus lebenswürdig, wenn man 1-3 km Umkreis anschaut und plötzlich viel mehr Bahnlinien und Buslinien zur Auswahl hat. Mein Zugradar hätte das. Speziell im Ruhrgebiet und Großstädten sind Alternativ-Routen doch selbstverständlich um viel (Warte)Zeit und Stress zu sparen.
– Lohn-Statistiken, Arbeits-Konditionen-Statistiken usw. Wenn ich Gewerkschaft oder Partei oder Presse wäre, hätte ich das längst programmiert und Merkel könnte reagieren. Dann gäbs bei Discountern vielleicht Zeitschalt-Uhren und korrekte Arbeits-Konditionen.
– EPGs damit auch Rentner ihren SmarTV doppelt so gut nutzen und Sendungen ERFOLGREICH programmieren können. ShowView gabs damals nicht grundlos. Autos darf man umbauen. Settopbox- und Firmwares anscheinend nicht. Bei Kameras wird das geduldet. Alte Handies haben oft auch schon Kameras und könnten Überwachungs-Aufgaben erledigen oder das Tier beim Tierarzt stündlich fotografieren und auf den TV-Screenblanker oder Kühlschrank oder digitalen Bilderrahmen hochladen. Aber nein. EPGs sind geschützt und Filter und Such-Systeme („Jazz“ „Django Reinhard“ „Orson Welles“ „Leistungs***recht“…) für Sender und Sendungen bequem per Ipad sind vielleicht unerwünscht. ZDF ist neulich wohl an RTL vorbeigezogen… . Ist die Überalterung schon so schlimm das die Zielgruppe um 10 Jahre nach oben verlängert werden muss ?
– Die aktuell realisierten Idee mit USB-Buchsen und WiFi für Stadt-Mobiliar hatte ich vor Jahren schon und jeder andere dem in der fremden Stadt der Akku leergegangen ist oder mal eben eine Shop-Liste und Stadtplan runterladen wollte ebenso. Jetzt wirds ohne Steuer-Subventionen Wirklichkeit. Ebenso QR-Codes auf Rechnungen von Handwerkern. Spätestens mit den EU-Swift-IBAN-Nummern (20-40 Stellen!!!) dürfte nach den ersten häufig nur mikroskopischen und irrelevanten Anlauf-Hürden (E10, Griechenland, Neuer Markt, Elena, Hercules, Toll-Collect, Euro-Einführung, Y2K, Inpol neu, Gesundheitskarte 1+2, Hartz4-Software, Bahnkarten-Automaten, LTE, UMTS, Breitband-Ausbau…) solche Lösungen sich etablieren. Ebenso Überweisungs-URLs weil mich das Abtippen von Zahlen schon ewig stört und ich MEIN Onlinebanking nutzen will und nicht sofortüberweisung o.ä. Pins und Tans geben möchte. Bezahl ich halt mit Paypal bzw. kaufe über Amazon. Selber Schuld Banken und Online-Shops.
– Software um Pressekonferenzen per Internet abzuwickeln. Skype scheint nicht so ganz geeignet auch wenn Richard Branson es aus dem Flugzeug nutzt, aber strukturierte Fragen usw. kann man problemlos ohne Vor-Ort-Anwesenheit schriftlich regeln und diese bisherigen Aufwands-Kosten immer weiter steuerlich ausdünnen. Man sieht im weltweit öffentlichen Protokoll ja auch, welche Fragen nicht beantwortet werden und kann das dann kommentieren. Unfug-Fragen kann und darf man natürlich filtern. PR-Konferenzen würden bald nur noch auf diese Weise stattfinden und z.B. Vereine ihre Fans oder Aktienfirmen ihre Aktionäre besser erreichen. Ein Wunder wieso Kommunikations-Berater sowas nicht schon längst verkaufen. Warum soll der Fußballclub nicht alle 2-4 Wochen eine internet-Sprechstunde abhalten ? Aber nicht sowas verkrampftes mit von Karteikarten vorgelesenen Tweets und Emails .
– … zig andere Ideen welche ich mir spare so lange andere mehr Geld daran verdienen würden als ich… Wie viel eigenes Geld hat Zuckerberg investiert ? Wie viel Aktien-Stimmrecht hat er ? (54%?) Wie viel eigenes Geld haben die Zalando-Gründer investiert ? Wie viel Aktien-Stimmrecht haben sie ? Ich bräuchte keine Subventionen und keine Investoren. Vergleiche Wikipedia oder Dwolla. Selbstorganisierte Systeme funktionieren per Cloud per Crowd vom Wohnzimmer oder S-Bahn aus und sind natürlich für Entwicklungs-Länder auch mit GSM problemlos microschmalbandig nutzbar.

Ich hätte besser mal etwas anderes als Informatik studiert. Im TV fahren häufig die BWLer die BMWs und Juristen die Porsches. In Afrika und Indien kann man vermutlich problemloser durch Programmierung sein Leben verbessern und nebenbei noch allen helfen. Da muss man für EPGs und Ubahn-Pläne vermutlich kein Geld bezahlen. Die Idee, solche Apps unter Parteiflagge zu programmieren scheitert an Parteien die von Internet reden, aber fast nur konsumieren, Internet und Computer pauschal ablehnen und vielleicht ohne brennende Barrikaden nicht klarkommen, Computer und insbesondere Ipads nutzen aber kostenlose Verbesserungs-Software anscheinend ablehnen, Eigen-Willkür und das Recht des Stärkeren und Freiheit durcheinanderbringen oder einfach Internet-Veröffentlichungen ihrer Interviews als „Zweitverwertung“ ablehnen und nur gedruckt auf toten Bäumen nachhaltig relevant finden…

Wer kein Obst und Gemüse im Garten pflegt, wird auch nur zufällig (Brombeeren sind recht renitent) welches ernten. Man könnte fast denken, dem Volk werden systematisch die Möglichkeiten des Internets vorenthalten. Nur mal ein Beispiel: Taxis per GSM mit Aufträgen Versorgen ging schon zum neuen Markt per SMS oder Taxis oder Bringdienste per Handy-Symbian/j2ME-ICQ buchen. Die Möglichkeiten und Erreichbarkeit per SmartTVs und Hausfrauen und Rentnern im Wohnzimmer erkennt bisher auch kaum jemand. SmarTV ist „verkapptes Undercover-„Internet vor dem die Rentner keine Angst haben. Voting-Apps könnten boosten. Wenn man das Bild in SmarTV-Webseiten embedden dürfte, was einem vielleicht verboten wird obwohl ja nur der TV das Bild dort einspielt als ob man das Ipad neben den TV klebt und nirgendwo unzulässig kopiert wird. Wettquoten-Büros und Freie Fußball Freunde würden damit wohl zuerst zuschlagen und bei allen Spielen Daten und Votes parallel einblenden. Halt was man heute per Videotext macht. Aber von unabhängigen Drittanbietern die auch nicht um Erlaubnis bitten müssen um Politiker im Talk mit Daumen hoch/runter realtime per Fernsteuerung zu bewerten. Wenn man das bei den Nachbarn gesehen hat, wird man es auch machen wollen. Internet per Fernsteuerung wird bald Zillionenzuwächse haben weil es in etwas drin ist, das Parteien nicht verhindern können: TVs und Settop-Boxen. Leider sind BD-Player nicht schlau genug dafür obwohl die Technik (Java und Ethernet- oder WiFi-Anschluss) ja drin stecken aber es keiner programmiert :-((( ARD und ZDF sollten kostenlose BDs mit Mediatheken-Zugriff verbreiten. Von kommerziellen Internet-Videotheken gibts das wohl schon lange.

Die üblichen Ergebnisse bzw. Forderungen solcher Ereignisse (oder auch von Parteitagen) müsste man in Apps bevoten und veröffentlichen können und die Ergebnisse an die Presse geben wie es mit Wahlvorhersagen üblich ist. Ich vermute einfach mal: Kein oder nur Heimat-lohn-kongurenter Mindestlohn und Sozial-Abgaben für Greencardler, Steuer-Erleichterungen, Subventionen, noch mehr Green-Cardler, noch mehr Praktikanten … das übliche was man als Leser neoliberaler Wirtschaftspresse kennt… .

Antworten

Netzwert Reloaded LXXIX: Tricksen vor Gericht 4. Juni 2012 um 19:22

[…] traf Angela Merkel eine Gruppe von Startup-Gründern und -Finanzierern. Meine Skepsis über dieses Treffen habe ich aufgeschrieben. Denn versandeten die meisten Versuche, IT-Unternehmen zu fördern – oder es wurden doch wieder […]

Antworten

Der Wahnsinn Leistungsschutzrecht – und warum ich nicht mehr auf Verlage verlinke 19. Juni 2012 um 7:48

[…] einmal wird das Internet kriminalisiert – typisch deutsch. Ist es Zynismus, wenn Angela Merkel in der einen Woche Personen aus der Startup-Szene einlädt und kurz darauf ihre Justizministerin solch einen hirnentleerten Gesetzesentwurf in die […]

Antworten

Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*