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Deutschlands Ende als Technologienation wird im Bundestag geboren.

Denn politische motivierte Ewiggestrige zwingen die wenigen von Vernunft getriebenen Volksvertreter, einer  Menge radikal rückständiger und undifferenzierter Thesen zu folgen. Dies führt dazu, dass diese sich in der immer gleichen geistigen Sauce bewegen. Warum dürfen sich jene, die erkennen, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland sich aus dem digitalen Zeitalter abkoppelt, nicht offenbaren? Warum regiert der Koalitionszwang?

(Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich besucht das Cyber-Abwehrzentrum, eine Behörde, die das böse Internet aus Deutschland fernhalten soll. Foto: BMI/Schaaf)

Die Grundsätze des Rechts – allen voran jener, der Abgeordneten vorschreibt, nur dem eigenen Gewissen zu folgen – müssen auch im Bundestag gelten. Der Bundestag darf kein rechtsfreier Raum werden. Diese geistigen Brandstifter führen zu einer neuen Form radikalisierter Parteientäter, die der Gesellschaft und dem Wirtschaftsstandort zunehmend Sorgen bereiteten. Wir haben immer mehr Politiker, die sich von ihrer sozialen Umgebung isolieren und allein in eine Welt der Pöstchen und Bierzelte eintauchen. Dort verändern sie sich, meist ohne dass sie selbst es bemerken. Darin liegt eine große Gefahr, vor allem in Deutschland. Diese Gruppentäter müssen aus ihrer Anonymität gezwungen werden.

Der Bundestag braucht mehr Kontrolle. Wir dürfen uns unsere Lebensweise nicht von Dauerängstlichen und extremistischen Fortschrittsfeinden kaputt machen lassen.

Befreien wir die wenigen Hoffnungsträger im Bundestag aus dem Zwang radikaler Elemente wie Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrichs. Fördern wir sie. Geben wir ihnen Sprachfreiheit.

Vielleicht wird dann auch in Deutschland endlich einmal eine wegweisende Rede zur Netzpolitik gehalten. Auf die warten wir nämlich noch immer. (Genauso wie auf die Namen der anonym bleibenden CDU-Parteispender, übrigens.)

Nachtrag: OK, das war für manche zu viel der Transferleistung. Also: Um den Text zu verstehen ist es sehr hilfreich, die verlinkten Artikel zu lesen und die Wortwahl der Volksvertreter mit der im Artikel gewählten zu vergleichen.

Nachtrag II: Gunter Dueck hat einen sehr guten Kommentar zu Hans-Peter Friedrich geschrieben.


Kommentare


Finmike 7. August 2011 um 11:23

Wie jetzt – Deutschland als „Technologienation“? Also, nicht in diesem Jahrtausend. Hier wird nur so lange über Bildung als Ressource geredet, bis klar wird, dass das kostet.

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Rockbottom 7. August 2011 um 11:46

Mit diesem Beitrag kommen Sie in die Datei der Wirrköpfe, die es zu beobachten gilt, da sie potenziell ausrasten können.

Im Ernst: Selten einen solch entfesselten Blödsinn wie diesen Beitrag gelesen. Die These, das Ende „Deutschlands als Technologienation“ (was ja an sich schon eine bescheuerte Formulierung ist) sei nah, weil Abgeordneten angeblich den „Lebensstil“ der sich selbst als „Digital Native“ sehenden Minderheit einschränken, ist in ihrer Scheuklappigkeit nicht ernstzunehmen.

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» Glosse des Tages: Deutschlands Ende als Technolo … Nachtwächter-Blah 7. August 2011 um 12:07

[…] des Tages: Deutschlands Ende als Technologienation wird im Bundestag geboren… […]

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mike 7. August 2011 um 12:25

Herrlicher Beitrag!

@Rockbottom, interpretiere ich aufgrund Deines Kommentars richtig, dass Du die letzten 10 Jahre verschüttet warst?

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dot tilde dot 7. August 2011 um 13:58

gutes symbolfoto übrigens. cyberabwehr – vielleicht ist da mehr roter faden, als uns bisher klar war.

.~.

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Steffen 7. August 2011 um 14:16

„Genauso wie auf die Namen der anonym bleibenden CDU-Parteispender, übrigens.“

Herrlich! Und genau auf den Punkt. Eine Partei, die sich selbst einen Dreck um Gesetze schert, bei der die Kleinen auf die Mütze kriegen und die Herren im Anzug für Rechtsbruch auch noch geehrt werden.

Eben diese Partei will uns etwas über rechtsfreie Räume erzählen? Ich wüsste da schon eine Stelle, wo man damit anfangen könnte.

Fangen wir mal nur mit einem einfachen Beispiel an, dass jeder versteht: woher kommen die Benzinpreise? Dann schaut mal in euren Industrieatlas: mal abgesehen von Import und ein paar Tropfen Nordseeöl kommt all unser Benzin aus einer einzigen Raffinerie, aus genau 1 Pipeline und es gibt auch nur eine innerdeutsche Pipeline die zu nur einem Standort für Petrolchemie führt. Was würde also mit unserem Wettbewerb passieren wenn all dies in 1 Hand wäre?

Nun: genau das ist aber passiert! 3 Mal dürft ihr raten wer das ganze Paket für 1 D-Mark an eine einzige Firma verschenkt hat.
Wenn ihr also demnächst mal wieder an der Tankstelle vorbeifahrt, dankt zur Abwechslung mal den richtigen Leute für die Preise.

Den gleichen Leute, welche jetzt die Internetbranche verhökern wollen. Denn was passiert, wenn Friedrich sich durchsetzt? Dann gibt es bundesweit große Aufträge zur Installation der neuen „Sicherheitstechnik“ – bezahlt von eurem Steuergeld. Eine Entwicklung die alle Bundesbürger schädigt und nur einem nutzt.
Denn man muss schon reichlich naiv sein um zu glauben, dass bei so einem großen Geschäft in Berlin an den richtigen Stellen nicht wieder etwas hängen bleiben wird.

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teekay 7. August 2011 um 14:25

Auch beim Thema ‚Internet‘ verhalten sich Politiker ueberwiegend rational und politisch. Sie waegen ab, was der politische Nutzen einer Debatte zur Netzpolitik waere (keiner, denn sie wuerden einer ueberdurchschnittlich informtierten, oftmals gut gebildeten Gruppe gegenuebersitzen-genau das, was Politiker eher nicht wollen) und kommen zu dem Schluss, dass man mit Ungewissheit, Aengste schueren und Polemik durchaus weiter kommt. Diese Politiker sind sich auch ueber die Konsequenzen im klaren, denn gewaehlt wird ja immer noch ‚1.0‘. Im besten Fall geht der veraergerte Blogger nicht waehlen, im schlechtesten Fall wohnt er in einem urbanen Ballungsraum, wo vielleicht Gruene oder Piraten dann ein paar Stimmen mehr bekommen-aber das jukt den SPDCDUFDP-Mann ziemlich wenig. Piraten als ‚Sammelbecken‘ ist doch super, dann muss man sich nicht im lokalen Wahlkampf mit ‚klugscheissernden‘ Netzexperten heraum schlagen. Das Internet entscheidet keine Wahlen, Netzbuerger werden im politischen System eher nicht gewuenscht und Politiker sind meistens ziemlich clever, wenn es darum geht ‚populaere‘ Trends auszunutzen. Fragt man ‚auf der Strasse‘, dann produziert das Internet keine Jobs, sondern nur potentielle ‚Gefaehrder‘ die kontrolliert werden muessen. Es ist am Ende des Tages fuer ungeduldige ‚digital natives‘ etwas unverstaendlich, dass 90% der Gesellschaft noch so ticken wie vor 10 Jahren-auch wenn sie mittlerweile bei facebook sind…

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DVaulont 7. August 2011 um 15:04

@Rockbottom Es geht um den grundsätzlichen Umgang mit der Einschränkung von Freiheitsrechten im Internet. Das hat erstmal mit dem Lebensstil einer gewissen Gruppe nichts zu tun, sondern betrifft alle. Das kann man auch in einem überspitzen Beitrag zur Geltung bringen!

Da Herr Friedrich ja eine offene Diskussion fordert, habe ich ihm direkt einen Brief geschrieben. Mal sehen, ob und wenn ja welche Antwort ich bekomme.
http://dvaulont.de/2011/08/07/brief-an-innenminister-friedrich/

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tiyun.de 7. August 2011 um 15:13

Innenminister sein muss doch weh tun…

Anders kann ich mir einfach nicht erklären, warum. wir nie jemandem auf diesem Posten sitzen haben der halbwegs fähig ist. "Wir haben immer mehr Menschen, die sich von ihrer sozialen Umgebung isolieren und allein in eine Welt im Netz eintauche…

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Rockbottom 7. August 2011 um 15:38

@DV: Nicht ich habe den „Lebensstil“ in die Debatte um die „Technologienation“ gebracht, sondern der hiesige Blogger.
Ich folge Ihrer Anmerkung ansonsten vollkommen und finde die Ausdünstungen des Innenministers zum Thema a) beinahe realsatirisch und b) gefährlich. Die Verbindung des Themas „Informationsfreiheit“ mit den Themen „Technologienation“ (ich komm mit diesem sinnlosen Begriff einfach nicht klar) und „Lifestyle“ (also iPhone und -pad, sowie zwanghaftes postprivatistisches Exhibitionieren) halte ich aber für vollständig absurd oder bestenfalls relevant für eine verschwindend kleine Minderheit von Freaks, die sich zu wichtig nehmen, weil sie bisweilen im DRadio (hört das wer?) labern dürfen. Ich gehe noch weiter: Dass diese Social-Media-Hanseln mit ihren merkwürdigen Gesellschaftstheorien versuchen das Thema „Informationsfreiheit“ zu okkupieren und die Deutungshoheit zu gewinnen, schadet der Sache.

@mike: Mein lieber junger Freund, ich habe bereits HTML programmiert, da haben sie noch Abend für Abend vorm Ki.ka gehockt ;–))

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Rockbottom 7. August 2011 um 15:39

Korrigiere: Im ursprünglichen Beitrag ist sogar von „Lebensweise“ die Rede, nicht bloß von „Lebensstil“ oder „Lifestyle“ – was für ein Anmaßung!

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Thomas Knüwer 7. August 2011 um 16:31

@Rockbottom: Bitte lesen Sie mal die verlinkten Artikel und vergleichen meine Wortwahl mit jener der Politiker.

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Freie Bürger 7. August 2011 um 17:00

teekay beschreibt es gut. Der aktuelle Blogger-Fight „freie vs. feste (Reporter)“ benennt „Bratwurst-Journalismus.“ Dazu passt dieses Blog-Posting gut. Die Presse versagt in ihrer Kontrollfunktion weil man pure Angst hat. Auch als Partei-Delegierter hat man Angst, wie ich glaube Spiegel-Online beschreibt. Da bleiben nur die „elder-Statesmen“ die der Partei mehr oder weniger die Meinung sagen.

Ich hab schon programmiert als Nickelodeon noch nicht vom (nicht existenten) KiKa aus dem Internet gedrängt wurde…
Wenn man fürs Impressum ein paar tausend Euros Abmahngebühren bezahlen soll oder bis zum Verfassungsgericht wie spickmich oder fast meinBus, wird das hier nichts mit Technologie. Wenn Juristen mehr verdienen als die Programmierer, wird das nichts mit Technologie. Und Rot-Grün hat die Ebook-Preisbindung eingeführt und Papier wird immer teurer so das bald russisches Papier aus Frischholz in deutschen Zeitungen steckt. Da kann Trittin aber stolz sein.

Leider gibts keine StadtStaaten für Internet: Banken und Casinos bringen wohl mehr als Internet-Projekte. Damit macht man sich ja nur Ärger. Dabei will ich nur die echte Verfügbarkeit von UMTS messen und auf Google-Maps veröffentlichen, damit jeder weiss, wo Eplus reicht oder wo man O2 nehmen muss. Und es gibt überraschend viele Stellen wo Eplus mit HSDPA läuft. Man sollte nur keine Karten davon machen wenn man nicht tausende Euros für Abmahnungen zahlen will.

Und Reden helfen da gar nix. Man müsste im Bundestag die Sprechstunden relevanter Abgeordneter abklappern und ihnen auf dem Ipad die nachrichten.de App zeigen. 80% gleichlautende Teaser-Texte zu vielen Themen sollten „Leistungsschutz“ schnell mit „Abschreiber-Schutz“ gleichstellen.
Oder man verpasst jedem Delegierten ein Ipad mit dem er auf dem Parteitag abstimmen und mitdiskutieren kann. Dann gibts mehr als eine abgesprochene Stimme und auch mal Gegenmeinungen.

Man muss das Internet dort säen, wo es wächst. Wenn erste Politiker mit Ipads in den Talkshows sitzen und sich Hints von der Parteibasis geben lassen, weil der Moderator ja auch einen Ablese-Bildschirm hat, müssen die anderen nachziehen oder haben das nachsehen.

Oder man überzeugt einen der inzwischen (laut Spiegel) vielen freien Bürgermeister ohne CDU/SPD-Parteibuch, ein Stadtweites kostenloses WiFi einzuführen. Nur Whitelist-Sites gegen Abmahnungen und gegen Probleme. Und VPN an erlaubte VPN-Provider wie Marcel Davis oder Sipgate, Firmen bezahlen und werden beim Routing priorisiert. Dann müssten die anderen nachziehen.

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Freie Bürger 7. August 2011 um 17:02

Sorry,
Falsch: KiKa aus dem Internet gedrängt wurde
Richtig: KiKa aus den immer noch analogen Kabel-TV-Netzen gedrängt wurde

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Links anne Ruhr (08.08.2011) » Pottblog 8. August 2011 um 5:09

[…] Für die Abschaffung der Stumpfheit in der Politik (Lummaland) – Der Innenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) will die Aufhebung der Anonymität im Web (siehe auch DerWesten und RP-Online). Damit erzeugt er viel Ablehnung: Friedrich uns graut vor Dir, Anonymität im Netz: Schutz gegen die Tyrannei der Mehrheit und Deutschlands Ende als Technologienation wird im Bundestag geboren. […]

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Rockbottom 8. August 2011 um 10:24

@TK: Ja, ja, hab ich schon gelesen, was Sozen-Gabriel blubbert. Wenn der aber von „Lebensweise“ redet, dann bezieht er sich ganz offensichtlcih auf Stoltenberg. Wenn Sie – mit ungeschickter Ironie – diesen Begriff „zitieren“, beziehen Sie sich aber auf das, was Sie hier und anderswo ja ständig posaunen: Lifestyle. Also die „Lebensweise“ einer kleinen, verwöhnten Minderheit. Darum ging’s mir.
Das alles hat mit „Technologienation“ nichts, aber auch gar nichts zu tun!

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Thomas Knüwer 8. August 2011 um 11:19

Sie wollen es anscheinend nicht verstehen. Wenn Ihr einziger Grund, hier zu sein, das Ausstoßen persönlicher Beleidigungen ist, suchen Sie sich bitte andere Örtlichkeiten dafür.

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f.loskel 8. August 2011 um 11:22

@Rockbottom

vor geschätzten 15 bis 20 Jahren konnte man mit HTML programmieren.

WOW, da habe ich wohl irgend etwas verpasst. Schade, dass dieses Wissen/Können schon wieder verloren gegangen ist.

Compiler/Assembler/Interpreter. Keine Ahnung, aber wir sehen uns bei KiKa

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Rockbottom 9. August 2011 um 12:24

@TK: Ich kann in meinen Kommentaren keine Beleidigungen erkennen. Interessant dass Sie auf meine Frage mit keinem Wort eingehen. Nochmal in dürren Worten: Wo ist der Zusammenhang mit den verrückten Angriffen von Politikern auf die Internetfreiheit mit der Zukunft Deutschlands als Techonologienation?

@f.loskel: Worauf wollen Sie hinaus? Was ist so lustig? Dass ich bereits 1994 einen Account am CERN hatte und für ein EU-Projekt Webseiten in HTML geschrieben habe? Woher nehmt ihr eigentlich eure Arroganz? Interessiert mich wirklich…

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Thomas Knüwer 9. August 2011 um 13:30

@Rockbottom: Damit es hier dann ganz ausdrücklich steht: Ich habe die Worte der Politiker genommen und sie umgedreht um mal zu schauen, wie das klingt.

Zum Thema Wirtschaftsstandort: https://www.indiskretionehrensache.de/2010/11/deutschlands-parteien-unwahlbar-eine-wutrede/

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f.loskel 9. August 2011 um 14:13

@Rockbottom

ich habe als Kind mal ein Sprichwort gehört, leider kann ich mich nur noch lückenhaft daran erinnern. War irgendwas mit Wald, rufen, herauskommt

Alles Gute

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