Skip to main content

An diesem Mittwoch startet die Re-Publica, das jährliche Treffen der deutschen Internet-Nutzer/Blogger/Aktivisten/Nennensieeswiesiemöchten. Dort wird etwas passieren, was überfällig ist: die Gründung einer Organisation, die sich für ein offenes Internet engagiert. Name: Die Digitale Gesellschaft.

Solch eine Initiative kommt keinen Tag zu früh. Denn wer dachte, Deutschlands Politiker hätten die Hoffnung auf Internet-Filterung und –Sperrung aufgegeben, der darf sich der Naivität bezichtigen. Es geht wieder los. Schon wieder. Und wie erwartet geht es um ein Thema, das (doch, doch so etwas gibt es) noch grundverlogener konstruiert ist, als Kinderpornographie: Sportwetten.

Was in diesen Tagen passiert, zeigt dass Zensursulas Internet-Filter-Pläne kein profanes Wahlkampf-Thema waren. Es geht vor allem der CDU/CSU um die Errichtung einer dauerhaften Online-Zensur-Architektur. Um diese zu erreichen sind die Christdemokraten bereit, demokratische Grundprinzipien standrechtlich zu erschießen.

Ein paar Jahre habe ich das Thema für das „Handelsblatt“ betreut. Und nie sind mir bei einem Thema so viele bigotte Heuchler begegnet.

Ein kurzer Abriss der Situation für jene, die sich noch nicht intensiv mit dem Bereich beschäftigt haben…

In Deutschland sind Hardcore-Glücksspiele wie Roulette dem Staat vorbehalten. Das betrifft auch Lotterien. Eigentlich gilt das auch für Sportwetten – hier aber wird es wild. Denn in der DDR waren Wetten auf Fußball kurz vor der Einigung erlaubt. Damals wurde eine Hand voll Lizenzen erteilt und die wurden bei den Einigungsverhandlungen übersehen. Das ist menschlich: Es gab damals wirklich wichtigeres.

Diese Lizenzen sind deshalb heute auch im vereinigten Deutschland gültig. Die zugehörigen Unternehmen wurden inzwischen von international operierenden Sportwettenanbietern übernommen.

Tja, und dann gibt es noch Pferdewetten. Die sind erlaubt. Weil der Pferderennsport ein Kulturgut sein soll. Und es gibt Spielautomaten, die überall herumstehen – nach staatlicher Lizenzierung.

Aus dieser Situation heraus entstand eine rechtliche Situation, die den Dschungel von Borneo wie geordnete Stadtplanung aussehen lässt. In manchen Ländern durften Wetten angenommen, nicht aber geworben werden. In anderen versuchten die Gerichte aus das Wetten selbst zu untersagen.

Dabei war in einigen Regionen eine bemerkenswerte Nähe der Gerichte zu den staatlichen Lottogesellschaften zu beobachten. Die durften auch Fußball-Wetten annehmen und versuchten dies mit allen Mitteln zu verteidigen.

Die Begründung für die Monopolisierung ist vor allem die Suchtgefahr. Womit wir bei den Lügen wären. Denn weiterhin fehlt es an einer wissenschaftlich validen Studie, die nachweisen würde, dass Sportwetten (oder Lotto) süchtig machen würden. Tatsächlich gibt es Studien, die aber befragen Süchtige aus anderen Bereichen nach ihrer Haltung zu Sportwetten. Sollte in den vergangenen Monaten eine neue Studie erschienen sein, die ich übersehen habe, freue ich mich auf Hinweise in den Kommentaren.

Die Sucht, so argumentieren die Lottoistas, entstehe durch den schnellen Kick: Ich erfahre schnell, ob ich gewonnen oder verloren habe – und ich kann ständig setzen.

Gleichzeitig seien Spieler eben süchtig, also krank, und bräuchten ein legales Ventil für ihre Sucht. Sie merken schon: Die Argumentation ist so geradlinig wie ein Ski-Slalom. . Tatsächlich darf man fragen: Wenn Sportwetten so gefährlich sind, warum ist England nicht ein vor Suchtkranken ächzendes Sodom? Wenn der Staat Such bekämpfen will, warum tut er das nicht zu allererst bei den klaren Suchtauslösern Alkohol und Tabak? Ein Verbot wäre die einzig logische Variante.

Und warum gibt es noch Pferdwetten? Rennen dauern nur ein paar Minuten, genug Menschen haben mit Pferden schon ihr Geld durchgebracht. Und was ist mit den Spielautomaten? Seit Jahren steigt deren Zahl – und somit die Einnahmen für Kommunen.

Sie merken schon: Tatsächlich scheren sich Bund, Länder, Kommunen und Lottogesellschaften einen Dreck um die Sucht. Es geht um Geld. Die Blockadepolitik war von Anfang an ein Fehler. Denn durch das Internet sind Wetter einfach abgewandert ins Ausland. Das hat den Lottogesellschaften jeder gesagt – doch sie wollten einfach nicht hören.

Einen Wendepunkt brachte dann ausgerechnet Skandal-Schiedsrichter Robert Hoyzer. Seine Hintermänner wetteten über Oddset, das Wett-Spiel der Lottogesellschaften. Bei den unabhängigen Wett-Anbietern waren sie nämlich nicht mehr gern gesehen – bei Lottoannahmestellen konnten sie problemlos Wetten platzieren.

Das warf ein bitteres Licht auf Oddset. Störte Bayernlotto, die federführende Gesellschaft aber nicht die Bohne. Sie behauptete allen Ernstes, Sportwetten gehörten deshalb reguliert, weil Spiele manipuliert würden. Dass die einzig logische Folgerung aus dem eigenen Totalversagen das Komplettverbot solcher Wetten in Deutschland wäre, mochte Erwin Horak, der Chef der Lottogesellschaft überhaupt nicht hören. Ich habe selten ein absurderes Interview geführt, als das mit ihm.

Derzeit verhandeln die Ländern um einen neuen Glücksspielstaatsvertrag. Dessen erste Version, das war klar, hätte Deutschland vor den EuGH gebracht – und dort hätte es eine saftige Niederlage kassiert. Nun will der Staat Lizenzen erteilen und deren Anbieter zu Steuerzahlungen verpflichten. Das ist generell eine gute Idee, die auch in anderen Ländern praktiziert wird.

Dem Chaos Computer Club ist der Stand der Verhandlungen zugespielt worden. Wie schon beim Jugendmedienschutzstaatsvertrag wird die Öffentlichkeit nicht beteiligt – und wie beim Jugendmedienschutzstaatsvertrag ist angesichts dieser Mauschelei mit dem Schlimmsten zu rechnen.

Vorgesehen ist anscheinend eine Internet-Sperrung über das Zensursula-Maß hinaus. Sportwetten sollen auf das Niveau rechtsradikaler Schriften gehoben werden. Das wäre noch ansatzweise so etwas wie logisch – wenn nicht die betroffenen Anbieter in anderen Nationen legale Geschäfte machen würden.

Und hier landen wir bei einer Situation, die nicht erträglich ist. Die EU ist ein einheitlicher Wirtschaftsraum. Es kann nicht sein, dass ich in England Geschäfte machen darf – diese aber in Deutschland nicht bewerben darf. Ja, dass meine Inhalte in Deutschland behandelt werden wie die digitale Version von „Mein Kampf“.

Die rechtliche Regelung könnte entsprechend angepasst werden: Wer Sportwetten aus Deutschland im Ausland platziert macht sich strafbar – das wäre akzeptabel. Ausländische Unternehmen ohne Lizenz, die Wetten aus Deutschland annehmen, machen sich strafbar – auch akzeptabel.

Doch der Lottoblock und seine –Warte wissen, dass dies juristisch greifen würden, jedoch nicht monetär. Die Menschen würden weiter im Ausland wetten und es wäre praktisch nicht nachweisbar. Und die ausländischen Anbieter wären höchstens zu einer Zurückweisung deutscher Wetten zu überreden, wenn sie die Aussicht auf deutsche Lizenzen hätten.

Nun ist aber das illegale Sportwetten auch kein sonderlich schweres Vergehen. Und hier kommen wir nun zu den politischen Hintergründen. Wenn eine so rigide Internet-Sperrung und –Protokollierung für eine relative Kleinigkeit wie Sportwetten erreicht wird – dann kann sie für jeden Sachverhalt genutzt werden. Und deshalb ist der Lottblock – selten passte das Wort Block besser – lügendes Ausführungsorgan dieser feuchten Politikerträume (lese Sie dazu bitte auch den geschätzten Herrn Vetter im Lawblog).

Somit dürfen die Pläne der Lottogesellschaften durchaus im größeren Zusammenhang gesehen werden: Es geht der deutschen Politik – quer durch alle Parteien – weiterhin um die Installation von Internet-Sperren.

Glauben Sie deshalb auch nicht den Parteibuch-Inhabern unter den digitalen Multiplikatoren. Die sagen gern, dass ihre Partei ja anders sei. Dass Politik das Bohren dicker Bretter sei. Dass es dauere, bis Deutschlands Politiker verstünden, dass wir uns im 21. Jahrhundert befinden (und nicht mehr im 19.).

Vergessen sie es. Tatsächlich gibt es weiterhin keine große, deutsche Partei, die durch Netzkompetenz auffällig geworden ist. Egal ob CDU, CSU, Grüne, SPD oder FDP: Ihnen allen wäre es am liebsten, das Internet würde in 47 Minuten abgeschaltet.

Und deshalb ist die Gründung einer Institution wie der Digitalen Gesellschaft wichtig. Es kann sein, dass die Digitale Gesellschaft falsche Schwerpunkte setzen wird, schlecht gemanaged wird oder anderweitig scheitert. Nur: Wir brauchen einen Gegenpol, der öffentlich Gehör findet.

Denn dank Themen wie Internet-Sperren und Netzneutralität ist das Internet, so wie wir es kennen, ernsthaft bedroht. Wer das verhindern will, der sollte dem Aufruf des US-Senators Al Franken von der SXSW folgen: „Es ist an der Zeit um das Internet mit den Mitteln des Internets zu kämpfen.“


Kommentare


Uwe 12. April 2011 um 9:20

Sehr gerne, wie und wo kann ich mich anmelden? Ich denke so jemand wie der Sixtus oder der Spreeblick könnten so was doch initiieren, oder?

Antworten

Martin Reeckmann 12. April 2011 um 9:25

Sehr lesenwerter Beitrag! Seit gestern früh läuft die Welle zum Thema Netzsperren/Glücksspielstaatsvertrag; der obige Beitrag ist einer der gelungenen. Ein paar Anmerkungen seien erlaubt:

Znächst: Selber bin ich seit 17 Jahren mit der Regulierung von Glücksspielen befasst, seit 1994 als Glücksspielreferent des Landes Berlin, seit 2003 als Anwalt für Sportwetten und Spielbanken und seit 2009 als GF des Bundesverbandes privater Spielbanken (BupriS).
Mehr dazu hier: http://reeckmann.de/reeckmann_m.htm. Das soll keine Werbung sein (muss ich auch nicht mehr), sondern der Transparenz dienen.

Sodann: Es steht inzwischen außer Frage, dass Glücksspielsucht existiert und bei nahezu allen Glücksspielformen auftreten kann. Maßgeblich sind vor allem zwei Produkteigenschaften: die Ereignisfrequenz und die Verfügbarkeit. Daraus ergibt sich für sog. Vielspieler ein Ranking der Verursachung von Glücksspielsucht, dass in der Wissenschaft kaum noch streitig ist. Als Hauptverursacher gelten Geldgewinnspielgeräte in Spielhallen und Gaststätten, gefolgt von Slotmachines der Spielbanken, Sportwetten, Tischspielen der Spielbanken, Lotterien. Die Forschungsergebnisse beziehen sich meist auf terrestrisch verfügbare Glücksspiele. Bei bestimmten Lotterien (Lotto, Klassenlotterien, Soziallotterien) gibt es entweder gar keine oder sehr wenige pathologische Glücksspieler. Die Sportwetten liegen also irgendwo in der Mitte der Problemverursachung. Insgesamt betrifft das Problem etwa 1 (ein) Prozent der Bevölkerung.

Ferner: Es entspricht meiner Erfahrung, dass die Regulierer in den Bundesländern alles andere als internetaffin sind. Es gibt da Beamte, die mit dem Begriff „App“ nichts anfangen können. Oder das Internet für gefährlich halten. Glücksspiel sowieso. In Kombination dann Gefahr hoch 2.
Deshalb haben wir seit Anfang 2008 ein ausnahmsloses Internetverbot für Glücksspiele im Internet (§ 4 Abs. 4 GlüStV). Diese Art von „Regulierung“ kann man getrost als Prohibition bezeichnen. Es ist wohl hinlänglich bekannt, was das bringt – im allgemeinen und im besonderen bei Sportwetten und den im Internet längst bedeutenderen Casino-Spielen inkl. Online-Poker.

Die letzten Beratungen der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) haben eine kleine Öffnungslösung gebracht: für Lotterien und deren Vermittler, für bis zu sieben Sportwetten-Lizenzen und für Casino-Spiele – letztere aber nur als Live-übertragung per Webcam vom Spieltisch einer deutschen Spielbank. Eine sehr kleine Lösung, die eigentlich keine ist.
Der Rest soll nach dem Willen der MPK weiterhin verboten bleiben – und an dieser Stelle kommen Netzsperren als modus vivendi ins Spiel.

Treibende Kraft sind in dieser speziellen Frage (Internetverbot gegen Glücksspiele und dessen Durchsetzung) übrigens recht eindeutig die sog. A-Länder, also die SPD-geführten Bundesländer. Die B-Länder (Unions-geführte Länder) sind teilweise etwas beweglicher.

Ich hatte mich zu dem Thema bereits vor der vorletzten MPK am 10.03.2011 als geschäftsführender Vorsitzender des BupriS geäußert:
http://bupris.de/glucksspiele-ganzheitlich-regeln/

Antworten

Gebinsel 12. April 2011 um 9:34

„Tatsächlich gibt es weiterhin keine deutsche Partei, die durch Netzkompetenz auffällig geworden ist. Egal ob CDU, CSU, Grüne, SPD oder FDP“. Fehlt evt. in Anbetracht der Piraten noch, dass Wörtchen maßgebende deutsche Partei. Oder ist die Nachrede der Netzkompetenz bei den selben unbegründet?

Antworten

Ole Reißmann 12. April 2011 um 9:36

Was der CCC hat, ist wohl eine Version von Anfang Dezember. Im aktuellen Entwurf von Ende März 2011 steht sogar die Provider ausdrücklich drin, siehe http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/0,1518,756218,00.html

g,o

Antworten

Incredibul 12. April 2011 um 9:44

Schöner Rant. Leider ein doofes Ende. Bürgerrechtsbewegungen sind schön und gut, aber irgendwann sind die Menschen müde, dauernd auf die Strasse zu gehen. Und die Piratenpartei auszulassen, auch wenn man sich von der nicht repräsentiert fühlt, die nicht gut findet oder nicht relevant findet, ist schon fast ne Spaltung der Bewegung. Fakt: Es ist einfach ein Unverhältnis, wenn ein paar Politiker einfach mal einen vermurksten Gesetzestext hinschmeißen und Bürgerrechtler dann hundertschaften (eigentlich eher: hunderttausenderschaften, erst dann wird man gehört) über Jahre mobilisieren müssen, um gehört zu werden. Man kann jetzt mal gucken, wie lang die Anti-Atomkraft Bewegung gebraucht hat, trotz großer Unterstützung durch die Bevölkerung. Ohne parlamentarische Vertretung wird das nichts, und wer die Piratenpartei nicht auch als ein Puzzlestück darin begreift (nämlich der ständige Druck auf die anderen Parteien, bei der nächsten Wahl nicht einfach nur durch Nichtwahl abgestraft zu werden), der verkalkuliert sich. Ach: Und bitte mal auf der Straße die Leute fragen, ob sie den Chaos Computer Club, den AK Vorrat, den FoeBud oder die Piratenpartei kennen. Unterm Strich behaupte ich: Am ehesten kennen die Menschen letzteres.

Antworten

Aleks A.-Lessmann 12. April 2011 um 10:03

„Es geht der deutschen Politik – quer durch alle Parteien – weiterhin um die Installation von Internet-Sperren.“

Es gibt mindestens eine Partei, die sich mit aller Macht dagegen wehrt und auch nicht davor schreckt, geheime Dokumente zu veröffentlichen.

http://www.piratenpartei.de/Pressemitteilung-110411-Piratenpartei-veroeffentlicht-geheim-ausgehandelten-Gluecksspielstaatsvertrag-im-Volltext

Schönen Gruß
Aleks

Antworten

Links anne Ruhr (12.04.2011) » Pottblog 12. April 2011 um 10:17

[…] Sportwetten und der Kampf um das Internet (Indiskretion Ehrensache) – Über die geplanten Netzsperren (nach den wahrscheinlich gescheiterten Versuchen beim Zugangserschwerungsgesetz und dem Jugendmedienschutz-Staatsvertrag) schreibt Thomas Knüwer: „Was in diesen Tagen passiert, zeigt dass Zensursulas Internet-Filter-Pläne kein profanes Wahlkampf-Thema waren. Es geht vor allem der CDU/CSU um die Errichtung einer dauerhaften Online-Zensur-Architektur. Um diese zu erreichen sind die Christdemokraten bereit, demokratische Grundprinzipien standrechtlich zu erschießen.“ […]

Antworten

Der Kampf um das Internet | Verzeitlichung 12. April 2011 um 11:33

[…] „Indiskretion Ehrensache — Das Blog von Thomas Knüwer“ schreibt dazu: Es geht vor allem der CDU/CSU um die Errichtung einer dauerhaften Online-Zensur-Architektur. Um diese zu erreichen sind die Christdemokraten bereit, demokratische Grundprinzipien standrechtlich zu erschießen. (Der Kampf um das Internet) […]

Antworten

Johannes Rehborn 12. April 2011 um 13:46

Vielleicht interessiert ja folgender kleiner Artikel: http://www.gruene-fraktion-bremen.de/cms/default/dok/377/377981.gruene_lehnen_netzsperren_durch_die_hint.html

Die Grünen sind defintiv dagegen, zumindest in Bremen. Aber auch in anderen Ländern wird gerade noch fleißig verhandelt um Netzsperren zu verhindern.

Antworten

Müder Bürger 12. April 2011 um 14:08

Der BTag hat doch gerade RFIDs eingeführt [ct oder so]. Also auch für Wetten per Personalausweis bzw. EC-Karte. Geld-Mengen-Mäßig begrenzt. Hartzer dürfen gar nicht wetten.
Der Opa kann 5 Euro am Tag „ansparen“ und dann 7*5 Euro mit den Enkeln auf ein paar „Ponies“ beim Pferderennen wetten. Die Gewinne darf man sofort weiter-verwetten. Das war nur eine grobe Idee wie man per RFIDs bzw. Personalausweis bzw. EC-Karte die Wetterei im Inland wirksam begrenzt bekäme. SWIFT bewegt das Geld und meldet alles an bald Palin und ihre Cybertool-Army. Damit könnte man auch Auslands-Wettereien unterbinden. Viele Wettbüros nutzen zwar Süchtige aus, aber wenn alle gleich behandelt werden und keine deutschen Kunden haben, hat keiner Grund, sich aufzuregen.

Geldspielautomaten-Sucht gibt es ja wohl wirklich. So wie Plagiatismus kümmert es aber natürlich keinen und die Opfer liegen uns als Armuts-Rentner und Dauerarbeitslose auf der Tasche.
Und die Leute die täglich die Die Pferde-Renn-Zeitung (eine pro Renntag pro Rennbahn) kaufen würde man wohl typische „Nerds“ nennen, wenn sie kein Geld wetten würden. So sind es wohl eher oft „Opfer“.

Das ich kein Sky-UK oder Hulu.USA abonnieren kann, würde ein guter Wirtschaftsminister mit ein paar Telefonaten regeln.

Die Gründung der Organisation damit zu mischen macht zwei Themen aus dem Artikel. Die meisten lernen leider nicht aus der Vergangenheit. Das führt zu Streit und Forks wie bei WLeaks und den beiden BSD-Linien (jetzt 4 ! BSDs) und Mplayer und was ich sonst noch vergessen habe. Man braucht klare Ziele und Messungen dieser. Nebenmeinungen bzw. Nebeninteressen müssen koordiniert werden. Wenn man geistig reif genug ist, könnte man etwas wirksames organisieren. Damit ist allerdings wie üblich und zuletzt am Liquid-Democracy-Fail zu erkennen leider nicht zu rechnen. Egomanismus und Machtgier rulen viele Organisationen.
Der Verbraucherschutz, Presserat, DJV und natürlich die Leistungs-Qualitäts-Presse usw. könnten ähnlich glänzende Vorbilder für Arbeit fürs Volk sein…

Und soweit ich weiss, hat keiner das Kampfbuch wirklich verboten. Wegen Verächtung von Volksgruppen und vermutlich Aufruf zur Kriegstreiberei hätte ich kein Problem mit einem Verbot. Aber soweit immer berichtet wird, handelt es sich beim angeblichen Verbot !nur! um eine Buchhandels-Konstruktion. Wer keine Verkehrsnummer hat, kann nicht „mitspielen“ im Buchmarkt. Also wird er nicht beliefert usw. Um die Verkehrsnummer (gelbe Kataloge wie Naumann(?)) zu kriegen, muss man die Preisbindung und Termintreue unterschreiben. Früher zumindest. Echte Buchhändler mit Gesellenprüfung können das sicher besser darlegen. Bayern als Rechtsnachfolger oder was auch immer vom Autor hat folglich „nur“ den Vertrieb „eingestellt“ bzw. untersagt. Als Erbe vom Diktator müssten sie eigentlich auch seine Schulden bezahlen statt Banken aufzukaufen. Wenn er 70 Jahre tot ist, kommt das Problem wieder auf. Aber die Fristverlängerung ist sicher längst geplant… .
Von daher halte ich den Vergleich mit dem Buch für problematisch falls meine Infos nicht zu alt und durch mir unbekannte „Neuerungen“ geändert worden sein sollten.

Die sollen lieber Abofallen in Firefox-Warn-Listen eintragen und warn-popups erscheinen, wenn man solche Abzockersites besucht. Dann würde ich hoffentlich weniger Spam bekommen und web.de und gmx.de wären nicht mehr so langsam am Handy. Dafür ist sich die Organisation aber vermutlich zu etepetete. Spenden-Organisationen ohne open-cash-control sind immer Korruption und Miswirtschaft nahe.

Antworten

Aleks A.-Lessmann 12. April 2011 um 15:18

@Johannes: Bei den Grünen wird es beim GlüStV wohl so laufen wie mit dem JMStV:
Wenn sie nicht an der Regierung sind, sind sie dagegen, wenn sie an der Regierung sind und was verändern könnten sind sie in „Parlamentarische Zwänge“ (O-Ton) und beschränken munter die Bürger- und Menschenrechte.

Schönen Gruß
Aleks

Antworten

Der Glücksspielstaatsvertrag ist kein Glücksfall | Landesblog Schleswig-Holstein 12. April 2011 um 17:27

[…] Vetter hat deutlich gesagt, woran der Vertragsentwurf krankt. Man muss nicht, wie das Thomas Knüver anscheinend passiert ist, das Vertrauen in die Lernfähigkeit der Parteienlandschaft komplett […]

Antworten

Steffen Richter 12. April 2011 um 21:57

Sir, hervorragende Inputs. Vielen Dank dafür. Ich ziehe meinen Hut. Sie bestätigen meine immer wieder gerne über Sie kommunizierte Eigenschaft als Vorbild, handwerklich als auch zumeist ideologisch. Freue mich auf Ihr Engagement beim media coffee. Inklusive dieser gewissen subtilen, in jedem Fall positiven Süffisanz. Cheers!

Antworten

Lehrerzimmer » Archiv » osterferienreif 14. April 2011 um 19:41

[…] außerdeutsche Glücksspielseiten sollen von Deutschland aus nicht mehr erreichbar sein. Lesen: Indiskretion Ehrensache und den schlicht “Lügner” betitelten Eintrag im Lawblog. Es geht nicht und ging nie um […]

Antworten

Link-Ecke #35 | campino2k 15. April 2011 um 12:31

[…] Sportwetten und der Kampf um das Internet […]

Antworten

Largos 20. April 2011 um 1:53

Der Kampf gegen Internetsperren ist scheinbar noch lange nicht vorbei.
Immer wieder kommt das Thema auf…ich hoffe sie schaffen es dieses mal auch nicht!

Antworten

Bookmarks vom 07.04.11 bis 22.04.11 – Irgendwas ist ja immer – Reloaded 22. April 2011 um 13:01

[…] Sportwetten und der Kampf um das Internet – Gleichzeitig seien Spieler eben süchtig, also krank, und bräuchten ein legales Ventil für ihre Sucht. Sie merken schon: Die Argumentation ist so geradlinig wie ein Ski-Slalom. . Tatsächlich darf man fragen: Wenn Sportwetten so gefährlich sind, warum ist England nicht ein vor Suchtkranken ächzendes Sodom? Wenn der Staat Such bekämpfen will, warum tut er das nicht zu allererst bei den klaren Suchtauslösern Alkohol und Tabak? Ein Verbot wäre die einzig logische Variante. […]

Antworten

Du hast eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Teile sie mit uns!

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*